Operation ‘Säule der Verteidigung’ Erstes Update (15. November 13.00 Uhr)

Direkter Raketeneinschlag in ein Wohnhaus in Kiryat Malachi bei dem 3 Bewohner des Hauses getötet und sechs verwundet wurden

Direkter Raketeneinschlag in ein Wohnhaus in Kiryat Malachi bei dem 3 Bewohner des Hauses getötet und sechs verwundet wurden

Ministerpräsident Benjamin Natanyahu und Verteidigungsminister Ehud Barak im Amt des Minsiterpräsidenten in Tel Aviv besprechen die Operation

Ministerpräsident Benjamin Natanyahu und Verteidigungsminister Ehud Barak im Amt des Minsiterpräsidenten in Tel Aviv besprechen die Operation

Das Fahrzeug von Ahmed al-Jabari nachdem es im Zentrum von Gaza von einer israelischen Bombe getroffen wurde

Das Fahrzeug von Ahmed al-Jabari nachdem es im Zentrum von Gaza von einer israelischen Bombe getroffen wurde

Gruben mit Abschussrampen für Fajr 5 Raketen, die von der israelischen Luftwaffe angegriffen wurden. Die Abschussgruben befinden sich in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern, am Rand des Zeitoun Stadtteils von Gaza (IDF Sprecher, 14. November 2012)

Gruben mit Abschussrampen für Fajr 5 Raketen, die von der israelischen Luftwaffe angegriffen wurden. Die Abschussgruben befinden sich in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern, am Rand des Zeitoun Stadtteils von Gaza (IDF Sprecher, 14. November 2012)

Das Raketenabwehrsystem ''Eiserner Dom'' fängt eine Rakete ab

Das Raketenabwehrsystem ''Eiserner Dom'' fängt eine Rakete ab

Über dem Gazastreifen abgeworfenes IDF Flugblatt (Hamas Forum, 15. November 2012)

Über dem Gazastreifen abgeworfenes IDF Flugblatt (Hamas Forum, 15. November 2012)

Ahmed al-Jabari

Ahmed al-Jabari

Karte der Reichweite der Raketen aus dem Gazastreifen

Karte der Reichweite der Raketen aus dem Gazastreifen


Übersicht

1.     Am 14. November 2012, um 13.00 Uhr, begann die IDF die Operation "Säule der Verteidigung" im Gazastreifen. Den Ausgangspunkt des Operation lieferte die Tötung von Ahmed al-Jabari, des Oberbefehlshabers der Hamas und der schwere Angriff auf das aus dem Iran stammende Langstreckenraketenarsenal (Jihar 5) der Hamas und des Palästinensischen Islamiaschen Jihad. Als Reaktion darauf, richteten die Terror Organisationen einen schweren Raketenhagel auf den Süden Israels. Etwa 200 Raketen schlugen in Israel ein, etwa die Hälfte der Raketen waren Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 40 Km, – das Hauptziel der Raketen war die Stadt Beer Sheba. Bisher wurden drei israelische Bürger getötet. Der Magen David Adom (das israelische Rote Kreuz) meldete 45 Verletzte unterschiedlichen Grades. Es entstand erheblicher Sachschaden.

2.     Die Ziele der Operation, wie sie Verteidigungsminister Ehud Barak bei der Pressekonferenz am 14. November darlegte:

a.      Die Abschreckungskraft des Staates Israel den Terror Organisationen im Gazastreifen gegenüber wiederherstellen.

b.     Das Raketenarsenal der Terror Organisationen stark zu treffen (einschließlich der Langstreckenraketen, die das Zentrum des Staates Israel bedrohen).

c.      Die Hamas und die anderen Terror Organisationen im Gazastreifen entscheidend treffen.

d.     Den Schaden an der israelischen Heimatfront (so weit wie möglich)einzudämmen ("wir wollen uns völlig klar ausdrücken – Israel wird es nicht zulassen, dass unsere Bürger ununterbrochen von Raketen beschossen werden").

3.     Die Operation "Säule der Verteidigung" steht vor dem Hintergrund der Abnahme der israelischen Abschreckungskraft seit der Operation "Gegossenes Blei" (Dezember 2008 – Januar 2009). Dies zeigte sich in einem bedeutenden Anstieg in der Zahl der Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen seit 2010, die häufigen, mit der Terroraktivität der Hamas und anderer Terror Organisationen verbundenen Eskalationen des Raketenbeschusses und der Verkürzung der 'Ruheperioden' in den letzten sechs Monaten. Das Raketenfeuer, das das Leben von über einer Million im Süden des Landes lebenden Israels störte, ging Hand in Hand mit häufigen Angriffen auf israelische Soldaten bei routinemäßigen Antiterroreinsätzen entlang des Sicherheitszauns an der Grenze zum Gazastreifen. Darüberhinaus haben die dem Globalen Jihad angehörenden und angeschlossenen Netzwerke im Gazastreifen und der Sinai Halbinsel ihren Wagemut bewiesen und die Sinai Halbinsel in eine große Abschussrampe für Terrorangriffe auf Israel verwandelt.

Ministerpräsident Benjamin Natanyahu und Verteidigungsminister Ehud Barak im Amt des Minsiterpräsidenten in Tel Aviv besprechen die Operation
Ministerpräsident Benjamin Natanyahu und Verteidigungsminister Ehud Barak im Amt des Minsiterpräsidenten in Tel Aviv besprechen die Operation 

(Verteidigungsministerium, 14. November 2012, Foto: Ariel Hermoni)
Die gezielte Tötung von Ahmed al-Jabari

4.     Am 14. November, gegen 14.00 Uhr zielte in einer gemeinsamen Aktion der IDF und des israelischen Sicherheitsdienstes griff die IDF auf den Hauptstraße von Gaza City auf ein Fahrzeug, in dem sich Ahmed al-Jabari, der höchstrangige Kommandeur der Hamas[1] befand. Ahmed al-Jabari wurde getötet, – in dem Fahrzeug befand sich ein weiteres hochrangiges Hamas Mitglied und enger Mitarbeiter von al-Jabari, Mohammed al-Hums. Al-Jabari, der in den letzten fünf Jahre als Oberbefehlshaber der Izz alk-Din al-Qassam Brigaden fungierte, war direkt für den Aufbau der militärisch-terroristischen Infrastruktur der Hamas und die Durchführung ihrer Terroraktivitäten verantwortlich. Er gab die Befehle zu Angriffen auf IDF Soldaten und israelische Zivilisten, einschließlich der Angriffe, die von der Sinai Halbinsel ausgingen und Raketen- und Mörsergranatenangiffe. Er trug auch die Verantwortung für die Entführung und die lange Gefangenschaft von Gilad Shalit (für weitere Informationen über Ahmed al-Jabari siehe Anhang I). Nach Angaben der Fatah-nahen PalPress Nachrichtenagentur ernannte die Hamas Marwan Issa, einen der hochrangigen Anführer der Izz al-Din al-Qassam Brigaden, zum Nachfolger von al-Jabari (PalPress, 15. November 2012). Diese Information wurde bisher von keiner anderen Seite bestätigt.

Das Fahrzeug von Ahmed al-Jabari nachdem es im Zentrum von Gaza von einer israelischen Bombe getroffen wurde
Das Fahrzeug von Ahmed al-Jabari nachdem es im Zentrum von Gaza von einer israelischen Bombe getroffen wurde (Qudsnet Webseite, 14. November 2012)

5.     Kurze Zeit nach dem Angriff auf al-Jabari zielte die IDF auf mehrere weitere hochrangige Terroristen der Izz al-Din al-Qassam Brigaden und den Palästinensischen Islamischen Jihad (PIJ) . Israelische Kampfflugzeuge griffen Waffenarsenale und Abschussrampen- und gruben an, in denen die Fajr 5 Langstreckeraketen vorbereitet werden, um den Terror Organisationen den Einsatz dieser Raketen auf Bevölkerungszentren im Zentrum Israels unmöglich zu machen (Für technische Einzelheiten zu den Fajr 5 Raketen siehe Anhang II). Dies war ein entscheidender Rückschlag und eine Einbuße für die Terror Organisationen und ihre Fähigkeit, Langstreckenraketenraketen abzufeuern, insbesondere für die Hamas und dien PIJ. Es handelt sich auch um einen entscheidenen Rückschlag für die unterirdischen Abschussrampen und Waffenarsenale der Terror Organisationen im Gazastreifen (IDF Sprecher, 15. November 2012), obwohl gewisse Kapazitäte weiterbestehen.

Reaktion der Terror Organisationen: Massives Raketenfeuer auf Israel

Aggressive Medienrhetorik

6.     Kurze Zeit nach der Tötung von Ahmed al-Jabari, veröffentlichten die Sprecher der Terrororganisationen im Gazastreifen Stellungenahmen, in denen sie die Tötung als "Kriegserklärung" und als "Öffnung der Tore zur Hölle" bezeichneten und eine aggressive Reaktion ankündigten. Der militärisch-terroristische Flügel der Hamas veröffentlichte eine Todeanzeige zum Tod ihres Oberbefehlshabers, in der sie "den Beginn des Befreieungskrieges" ankündigten und einen Meilenstein (auf dem Weg) zum Ende Israels (eines monströsen Gebildes). (Izz al-Din al-Qassam Brigaden Webseite, 14. November 2012), Die meisten Terror Organisationen des Gazastreifens kündigten eine allgemeine Einberufung ihrer Aktivisten an (Al-Jazeera, 14. November 2012). Das Kultur- und Erziehungsministerium der de-facto Hamas Regierung kündigte die Schließung der Schulen und Universitäten des Gazastreifens an.

7.     Die Medien, insbesondere Al-Aqsa TV der Hamas senden Lieder zur Fortsetzung des Raketenfeuers auf israelisches Gebiet. Al-Aqsa TV berichtete ausführlich über die in den Morgenstunden des 15. Novembers auf Kiryat Malachi abgefeuerte Rakete, durch die drei israelische Zivilisten getötet wurden (Al-Aqsa TV, 15. November 2012).

Reaktionen vor Ort

8.     Nach den israelischen Angriffen, begannen die Hamas und andere Terror Organisationen im Gazastreifen einen massiven Raketenbeschuss und feuerten Raketensalven auf israelisches Staatsgebiet. Der Angriff auf Beer Sheba, der größten Stadt im Süden Israels, war besonders intensiv. Auch auf Ashdod, Netivot und Ashkelon wurden Raketen abgefeuert. Am 14. November wurden etwa 40 Raketeneinschläge identifiziert. Die Mehrzahl dieser Raketen hatten eine Reichweite von 40 Kilometern und waren auf Beer Sheba ausgerichtet. Das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" konnte 27 Raketen abfangen und zerstören. Der Raketenbeschuss wurde den gesamten Nachmittag und die Nacht über fortgesetzt.

Links: Eine Schule in Ofakim nach dem Raketeneinschlag Rechts: Schäden nach einem Raketeneinschlag in Beer Sheba (Facebookseite der israelischen Polizei, 14. November 2012).
Links: Eine Schule in Ofakim nach dem Raketeneinschlag Rechts: Schäden nach einem Raketeneinschlag in Beer Sheba (Facebookseite der israelischen Polizei, 14. November 2012).

9.     Am Vormittag des 15. Novembers, nach einigen relativ ruhigen Stunden, wurde der Raketenbeschuss auf noch intensivere Art und Weise wieder aufgenommen. In den Morgenstunden wurden Raketensalven auf Ashdod, Ashkelon, Beer Sheba, Ofakim Gan Yavne und Kiryat Malachi abgefeuert (diese Städte befinden sich in einem Radius von 40 Km vom Gazastreifen). Auch Ortschaften und Kleinstädte in geringerer Entfernung vom Gazastreifen, wurden mit Raketen beschossen. Besonders auffällig waren (Stand: Mittagszeit, 15. November):

a.      Gegen 8.00 Uhr wurde auf Gan Yavne und Kiryat Malachi eine Raketensalve abgefeuert. Eine der Raketen traf die oberste Etage eines Wohnhauses in Kiryat Malachi – drei Zivilisten wurden getötet, sechs wurden verletzt, darunter zwei Säuglinge, die leichte Verletzungen erlitten und ein vierjähriger Junge, der schwer verletzt wurde. Ein weiteres Wohnhaus wurde ebenfalls direkt getroffen, es gab keine Verletzten. Die Hamas übernahm die Verantwortung für das Raketenfeuer – ihre Medien meldeten dieses Ereignis als großen Erfolg (Ynet, 15. November 2012).

b.     Eine weitere Raketensalve wurde aufAshdod abgefeuert. Eine Rakete schlug in ein Wohnhaus ein. Es gab keine Verletzten.

c.      Eine Rakete schlug in ein Schulgebäude in Ofakim ein. Es gab keine Verletzten.

10.    Insgesamt (Stand: 15. November 12.00 Uhr) schlugen auf israelischem Staatsgebiet 200 Raketen ein. (Die Anzahl der versuchten Raketenabschüsse lag viel höher). Die meisten schlugen in den Morgenstunden des 15. Novembers ein. Das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" konnte etwa 30 Raketen erfolgreich abfangen (IDF Sprecher, 15. November 2012)


Das Raketenabwehrsystem ''Eiserner Dom'' fängt eine Rakete ab
Das Raketenabwehrsystem "Eiserner Dom" fängt eine Rakete ab 

(mit Genehmigung von NRG, 14. November 2012 Foto: Adi Israel)

Raketenfeuer aus der Sinai Halbinsel

11.   In den Nachmittagsstunden des 14. November, kurze Zeit vor Beginn der Operation "Säule der Verteidigung" wurde der Abschuss von vier Raketen aus der Sinai Halbinsel auf israelisches Staatsgebiet gemeldet. Es wurde auch berichtet, dass Israel Ägypten eine Prostestnote über das Raketenfeuer zukommen ließ. Hochrangige Sicherheitsverantwortliche in der Sinai Halbinsel leugneten den Angriff. Im weiteren Verlauf berichteten äyptische Sicherheitsverantwortliche, dass nach dem Raketenbeschuss ein Ausschuss zur Prüfung des Zwischenfalls eingerichtet wurde (Al-Yawm Al-Sabaa, 14. November 2012). Dieser Zwischenfall stand in keinem Zusammenhang mit dem reaktiven Raketenbeschuss der Operation "Säule der Verteidigung", drückt jedoch unserer Einschätzung nach die Tatsache aus, dass die Sinai Halbinsel sich in einen Schauplatz für antiisraelischen Terror verwandelt, der sich zu den direkten Sicherheitsbedrohungen aus dem Gazstreifen gesellt.

[1] Ahmad al-Jabari war der eigentliche Hamas Generalstabschef. Er war der Stellvereter von Muhammed Deif, der bei einem gezielten Angriff Israels schwer verwundet worden war. Die Hamas Webseite beschrieb ahmed al-Habari als stellvertretenden Oberkommandanten der Izz al-Din al-Qassam Brigaden, dem terroristisch-militärischen Flügel der Hamas.