Update: der Terror und der israelisch-palästinensische Konflikt* (13.-19. März 2013)

Ein durch Steinwürfe bewirkter Verkehrsunfall in der Nähe von Ariel. Die Fahrerin und ihre drei Töchter wurden verletzt, die dreijährige jüngste Tochter schwebt in Lebensgefahr

Ein durch Steinwürfe bewirkter Verkehrsunfall in der Nähe von Ariel. Die Fahrerin und ihre drei Töchter wurden verletzt, die dreijährige jüngste Tochter schwebt in Lebensgefahr

Das Opfer wurde an der Kedumim Kreuzung angeschossen

Das Opfer wurde an der Kedumim Kreuzung angeschossen

Einer der Steine, mit denen israelische Zivilfahrzeuge auf der Landstraße 443 zwischen Modi'in und Jerusalem beworfen wurden

Einer der Steine, mit denen israelische Zivilfahrzeuge auf der Landstraße 443 zwischen Modi'in und Jerusalem beworfen wurden

Die Todesmeldung der Hamas für Mahmoud al-Titi (Ajnad Facebook Seite, 13. März 2013)

Die Todesmeldung der Hamas für Mahmoud al-Titi (Ajnad Facebook Seite, 13. März 2013)

Mahmoud al-Tits Begräbnis.

Mahmoud al-Tits Begräbnis.

Salah al-Bardawil (Mitte) bei einer Studentenversammlung

Salah al-Bardawil (Mitte) bei einer Studentenversammlung

Palästinensische Demonstranten in Bethlehem zertrampeln ein mit Hakenkreuzen verunstaltetes Bild von Präsident Obama.

Palästinensische Demonstranten in Bethlehem zertrampeln ein mit Hakenkreuzen verunstaltetes Bild von Präsident Obama.

Die Facebook Seite der Hamas in Judäa und Samarien (Ajnad Facebood Seite, 11. März 2013)

Die Facebook Seite der Hamas in Judäa und Samarien (Ajnad Facebood Seite, 11. März 2013)

  • Während die Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen weiterhin ruhig bleibt, nehmen die Terroranschläge und Gewaltausbrüche in Judäa und Samarien ständig zu. Auf der Landstraße in der Nähe von Ariel führten Steinwürfe auf ein israelisches Privatfahrzeug zu einem schweren Unfall. Das Fahrzeug wurde unter einen Lastwagen geschleudert. Die Fahrerin und ihre drei Töchter wurden verletzt. Die 3 Jahre alte jüngste Tochter erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Acht palästinensiche Verdächtige wurden von IDF Kräften in Gewahrsam genommen. An der Einfahrt in das Dorf Kedumim wurde ein israelischer Zivilist angeschossen und schwer verletzt. Ein palästinensisches Fahrzeug hatte neben ihm gehalten,  ihn angesprochen und dann auf ihn geschossen.
  • Der israelische Sicherheitsdienst gab bekannt, dass seit der Operation "Säule der Verteidigung" die Hamas mehrmals versuchte, in Judäa und Samarien Terroranschläge zu verüben. Die israelischen Sicherheitskräfte konnten eine Terrorzelle aufdecken, die die Entführung von IDF Soldaten plante, um sie als Geiseln für die Freilasung von palästinensischen Terroristen einzusetzen. Sie wollten IEDs einsetzen und selbstgebaute Raketen abfeuern. Bei den Verhören der Zellenmitglieder stellte sich heraus, dass Fathi Hamad, der Innenminister der de-facto Hamas Regeirung, verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Waffenruhe entlang der Grenze mit dem Gazastreifen, hinter den geplanten Terroranschlägen steht. 
Israeli aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug angeschossen
  • In den Morgenstunden des17. März 2013 wurde ein 70jähriger Israeli an einer Bushaltestelle an der Einfahrt in das israelische Dorf Kedumim (im Raum Nablus) aus einem palästinensischen Fahrzeug angeschossen und schwer verletzt. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus evakuiert. Untersuchungen des Anschlags ergaben, dass das palästinensische Fahrzeug neben dem wartenden Mann angehalten hatte. Die Passagiere hatten ihn angesprochen und direkt angeschossen. Der Wagen verschwand dann in hoher Geschwindigkeit in Richtung eines der anliegenden palästinensischen Dörfer. IDF Kräfte stellen Untersuchungen an (Ynet, 18. März 2013).
Steinewerfer führen zu schweren Verletzungen einer Mutter und ihrer drei Töchter
  • In den Abendstunden des 14. März 2013 fuhr eine Frau mit ihren drei Töchtern auf der Trans-Samarien Landstraße. An der Kreuzung in der Nähe der Stadt Ariel wurde der vor ihr fahrende Lastwagen mit Steinen beworfen, woraufhin der Lastwagenfahrer abrupt stark bremsen musste. Die ihm folgende Fahrerin konnte nicht so schnell bremsen und wurde unter den Lastwagen geschleudert. Eine ihrer Töchter, ein dreijähriges Kleinkind, wurde lebensgefährlich  verletzt. Die Frau und ihre beiden anderen 4 und 5 jährigenTöchter, wurden schwer verletzt. Der Lastwagenfahrer trug nur geringe Verletzungen davon. Ein israelischer Linienbus, der zur selben Zeit diese Landstraße befuhr, wurde auch von einer Steinsalve getroffen. Der Busfahrer und einige Reisende wurden leicht verletzt (Ynet, 14. März 2013).

Rettungsbeamte evakuieren die Verletzten.
Rettungsbeamte evakuieren die Verletzten. Rechts: Einer der Steine, die auf israelische Fahrzeuge geworfen wurden (Rettungsdienste von Judäa und Samarien, 14. März 2013).

  • Nach diesen Vorfällen konnten Sonderkommandos der IDF in der Nacht des 14. März 2013 acht Palästinenser festnehmen, die verdächtigt werden, an den Anschläge beteiligt gewesen zu sein (IDF Sprecher, 15. März 2013).

Ariel, der Ort des Anschlags (Google maps)
Ariel, der Ort des Anschlags (Google maps)

Raketenbeschuss
  • Im Grenzraum zwischen Israel und dem Gazastreifen herrscht weiterhin Ruhe. Seit Ende der Operation "Säule der Verteidigung" wurde ein Raketeneinschlag identifiziert (26. Februar 2013). Seitdem schlug keine weitere Mörsergranate oder Rakete auf israelischem Staatsgbiet ein. 

Raketenbeschuss

"Volkswiderstandsangriffe" in Judäa und Samarien

Über die obenerwähnten Angriffe hinaus wurden israelische Zivilfahrzeuge als Teil des sogenannten "Volkswiderstands" wiederholt mit Steinen und Brandsätzen angegriffen, u. a. auch auf vielbefahrenen wichtigen Landstraßen:

  • In den Abendstunden des 15. März 2013 wurden  im Raum Bir Nabalah, auf der Landstraße 443 zwischen Modi'in und Jerusalem Fahrzeuge mit Steinen beworfen. Es gab keine Verletzten und es wurde kein Sachschaden gemeldet (Ynet, 15. März 2013) 
  • In den Abendstunden des 14. März 2013bewarfen zwei Palästinenser am Nitzanei Shalom Übergang (im Raum Tulkarm) israelische Zivilfahrzeuge mit Brandsätzen. Israelische Sicherheitskräfte, die am Übergang stationiert sind, schossen auf die Palästinenser. Einer wurde verwundet, der andere konnte entkommen (Ynet, 14. März 2013).
  • Am 13. März 2013, während einer Konfrontation zwische Stein- und Brandsätze werfenden Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften im al-Fouar Flüchtlingslager in Hebron wurde Mahmoud Adel Fares al-Titi getötet. Die Hamas veröffentlichte eine Todesmeldung. Er wurde unter Teilnahme zahlreicher Palästinenser in Hebron beerdigt. Während der Beerdigung kam es an verschiedenen Orten in Hebron zu Konfrontationen zwischen ihnen und den israelischen Sicherheitskräften (Safa Nachrichtendienst, Paltoday Webseite, 13. März 2013). Der militärische Zweig des Palästinensischen Islamischen Jihad (PIJ) veröffentliche ebenfalls eine Todesmeldung, in der er dazu aufrief, "in Judäa und Samarien das Feuer der Intifada zu entzünden"  und behauptete, al-Titi habe der Hamas angehört (PIJ Webseite, 13. März 2013).
Die Hamas arbeitet auf Anschläge in Judäa und Samarien hin [3]
  • Der israelische Sicherheitsdienst gab bekannt, dass seit Ende der Operation "Säule der Verteidigung" die Hamas verstärkte Anstrengungen unternimmt, in Judaä und Samarien Terroranschläge zu verüben. Zu den geplanten Angriffen gehören Selbstmordattentate, die Entführung von IDF Soldaten und Zivilisten und großangelegte Massenanschläge. Seit der Operation "Säule der Verteidigung" hat die Hamas alles eingesetzt, um im Süden Israels die Waffenruhe einzuhalten.  
  • Die israelischen Sicherheitskräfte konnten vor kurzem eine Hamaszelle von Aktivisten aus dem südlichen Samarien aufdecken. Sie planten den Einsatz von IEDs,  die Entführung von Soldaten oder israelischen Bewohnern von Judäa und Samarien und den Abschuss von selbstgebauten Raketen auf israelische Ziele. Sie verwendeten  das Internet und Telefone, um mit der Hamas im Gazastreifen in Kontakt zu bleiben und erhielten auf diesem Weg ihre Anleitungen zu Bau von Waffen. Sie wurde ausdrücklich damit beauftragt, einen IDF Soldaten zu entführen und seine Waffe und sein Handy zu Verhandlungszwecken einzusetzen; danach sollten sie ihn töten und seine Leiche irgendwo vergraben, wo sie nicht gefunden werden könnte. Als sie festgenommen wurden, befanden sich die Zellenmitglieder in der letzten Phase der Vorbereitung eines Anschlags und hatten schon in den Gazastreifen berichtet, dass sie ihren Plan in wenigen Tagen umsetzen wollten.
  • Während ihres Verhörs erklärten die Mitglieder der Zelle, dass einige der vorgesehenen Angriffe von Fathi Hamad geplant worden waren, dem Innenminister der de-facto Hamas Regierung und dem Verantwortlichen für die Einhaltung der Waffenruhe im Gazastreifen. Einige Zellenmitglieder standen mit den engsten Mitarbeitern von Fathi Hamas in Kontakt. Fathi Hamad hatte wiederholt erklärt, es sei notwendig die Angriffe gegen Israel fortzusetzen. In den letzten Jahren beteiligte er sich an der Planung von Terroranschlägen (die vereitelt werden konnten) und am Schmuggel von IEDs. Das Verhör brachte auch zutage, dass Fathi Hamad seine engsten Hamas Mitarbeiter an der Durchführung der geplanten Angriffe beteiligen wollte, darunter eine Gruppe namens "Al-Aqsa Verteidiger", die er gegründet hatte  und die er finanziert.

Fathi Hamad, Innenminister der Hamas Regierung (IDF Sprecher, 13. März 2013)
Fathi Hamad, Innenminister der Hamas Regierung (IDF Sprecher, 13. März 2013)

  • Hamas veröffentlichte sofort eine Meldung, in der sie die Informationen über Fathi Hamads Beteiligung an den geplanten Terroranschläge entschieden zurückwies:
  • Hamas Persönlichkeiten bedeute eine "Kriegserklärung" und den Beginn einer "neuen Aggression", der sich die Hamas mit ihren modernen Waffen und ihrer militärischen Ausrüstung entgegenstellen wird (Paltoday Webseite, 13. März 2013).
  • Islam Shahwan, Sprecher des Innenministeriums der Hamas Regierung erklärte, diese Information sei falsch und es sei nicht das erste Mal, dass solche Behauptungen aufgestellt würden (Nahar al-Jadeed, 14. März 2013). 
  • Ibrahim Salah, Leiter der PR- und Medienabteilung des Innenministeriums der Hamas Regierung erklärte, die Behauptungen, die Israel gegen Fathi Hamad erhob, seien völlig unbegründet und seien Teil des israelischen Propagandakriegs gegen die Hamas (Palestine Online Webseite, 13. März 2013).
Die Solidaritätskampagne mit den palästinensischen Häftlingen wird fortgesetzt
  • Trotz der Rufe nach Demonstrationen, die für den 16. März 2013 geplanten "Tag des Zorns" zu planen sind, haben die Solidaritätsveranstaltungen  für die Häftlinge etwas nachgelassen. Issa Qaraqa, der Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde, der das Häftlingsressort innehat erklärte, die PA plane, das Anliegen der Häftlinge bei der nächsten Sitzung der UN Menschenrechtsrates in Genf am 18. März vorzulegen. Er erklärte, die PA werde das Thema ansprechen, da es im Rahmen der von ihm sogenannten "Verbrechen gegen die Häftlinge" mit Israel eine Rechnung zu begleichen hat. Nach Angaben von Dr. Jamal Nizal, verantwortlich für die Fatah Auslandsarbeit, plant der Rat einen ganzen Tag für die Besprechung der Frage der palästinensischen Häftlinge. Er erklärte weiter, dem Rat solle ein vom internationalen Ausschuss über die israelischen Siedlungen ausgearbeiteter Bericht vorgelegtwerden(Palestine Online Webseite, 14. März 2013).
  • In einem Interview erklärte Issa Qaraqa, die Öffentlichkeit stelle sich hinter die Haltung von Mahmoud Abbas, die besagt, man können keine ernsthaften Verhandlungen führen, bevor die Häftlinge freigelassen werden. Seinen Worten nach wird sich  der Einsatz für die Häftlinge intensivieren, je näher der Besuchstermin des amerikanischen Präsidenten Obama heranrückt. Am Tag seines Besuches, soll, laut Qaraqa, in Ramallah eine große Kundgebung für die Häftlinge organisiert werden (Radio Voice of Palestine, 12. März 2013)
Hungerstreikender Häftling aus israelischer Haft entlassen            
  • Ayman Sharawneh, ein hungerstreikender Terroraktivist in einem israelischen Gefängnis, nahm das israelische Angebot an, als Gegenleistung für seine Freilassung, die nächsten zehn Jahre im Gazastreifen zu verbringen. Am 17. März 2013, nach einem 261 Tage andauernden Hungerstreik, wurde er freigelassen und über den Erez Übergang in den Gazstreifen abgeschoben, wo die Hamas einen Empfang für ihn vorbereitete. Ismail Haniya, Chef der de-facto Hamas Regierung und Atallah Abu Sabah, Hamas Minister für Häftingsangelegenheiten, besuchten ihn im Krankenhaus und drückten ihre Unterstützung für die palästinensischen Häftlinge aus (Ma'an und Safa Nachrichtendienste, 17. März 2013).
  • Ayman Ismail Salameh Sharawneh, ein Hamas Aktivist aus Dura, wurde 2002 wegen seiner Beteiligung an einem IED Bombenanschlag in Beersheva 2002 inhaftiert, bei dem 18 Israelis verletzt wurden, wegen eines Versuchs, einen IDF Soldaten zu entführen und wegen seiner Teilnahme an Schussangriffen auf IDF Soldaten. Er wurde zu einer 38 jährigen Haftstrafe verurteilt, wurde jedoch im Rahmen des Gilad Shalit Gefangenenaustauschs im Oktober 2011 freigelassen. Er verstieß sofort gegen die Bedingungen seiner Freilassung und nahm seine Terroraktivitäten wieder aus – und wurde wieder festgenommen. Es wurde beantragt, seinen Haftnachlass aufzuheben und ihn wieder zu inhaftieren, damit er den Rest seiner Haftstrafe absitzt. Vor kurzem wurde in seinem Namen ein Antrag eingereicht, der ihm erlauben soll, zehn Jahre im Gazastreifen zu verbringen, anstatt den Rest seiner Haftstrafe abzusitzen. Der Antrag wurde von den israelischen Sicherheitsdiensten und der Staatsanwaltschaft genehmigt.
Terroraktivist Ayman Sharawneh (Filastin Al-'Aan, 18. März 2013)
Terroraktivist Ayman Sharawneh (Filastin Al-'Aan, 18. März 2013)
Fortsetzung der ägyptischen Maßnahmen zur Zerstörung der Tunnels
  • Ägypten setzt seine Anstrengungen fort, die Schmuggeltunnels im Raum Rafah zu zerstören. Generalmajor Ahmed Ibrahim, Kommandeur der ägyptischen Grenzpolizei erklärte, seine Einheiten hätten das schwierige Stadium erreicht, in dem sie die Tunnel in den Häusers auf der ägyptischen Seite von Rafah aufdecken wollen. Er erklärte, sie investierten bedeutende Summen, um den Schmuggel von Waffen und Dieselbrennstoff aus Ägypten in den Gazastreifen zu beenden. In Reaktion auf die Worte des Hamas Sprechers Sami Abu Zuhri, der erklärte hatte, die Hamas werde den Waffenschmuggel in den Gazastreifen fortsetzen, sagte er, Ägypten werde sich nicht zu provokativen Äusserungen hinreißen lassen, werde jedoch  gegen das Schmuggeln angehen. Er fügte hinzu, die ägyptische Armee habe dem ägyptischen Präsidenten mitgeteilt, sie wolle die Operation fortsetzen und werde es nicht zulassen, dass die Sinai Halbinsel in eine Militärbasis der Palästinenser oder ägyptischer Terroristen umfunktioniert werde (Filastin al-Yawm, 12. März 2013). Nach Angaben ägyptischer Militärquellen, waren die ägyptischen Kräfte während der Zerstörung der Tunnels mehrmals aus dem Gazastreifen angeschossen worden. Bisher, fügte diese Quelle hinzu, hätten die Ägypter nicht reagiert, Verstärkung sei jedoch vor Ort stationiert worden und es sei der Hamas unmissverständlich mitgeteilt worden, das Ägypten "mit eiserner Faust" auf solche Angriffe reagieren werde (Al-Watan, 13. März 2013).
Ägypten und die Hamas beschuldigen sich gegenseitig
  • In den letzten Wochen hat sich die Hamas, laut Veröffentlichungen in den  ägyptischen Medien, wiederholt in interne ägytische Angelegenheiten eingemischt. Die Hamas wurde beschuldigt, Hunderte ihrer Terror Aktivsten nach Ägypten entsandt zu haben, die der muslimischen Bruderschaft Unterstützung gewähren und drohen, die ägyptischen Streifkräfte anzugreifen. Sie sollen an Terroranschlägen in der Sinai Halbinsel teilgenommen haben, bei denen 16 ägyptische Polizeibeamte und Soldaten ums Leben kamen (5. August 2013).
  • Eine kurze Zusammenfassung der Informationen in den ägyptischen Medien:
  • Sieben palästinensische Aktivisten wurden bei ihrer Rückkehr von einem Iranaufenthalt  auf dem Kairoer Flughafen festgehalten. In ihrem Gepäck wurden Bilder und Skizzen von strategischen  ägyptischen Einrichtungen gefunden, wie z. B. dem Verteidigungsministerium, dem Innenministerium, dem Radio- und Fernsehgebäude, dem Sitz des Geheimdienstes usw. Die sieben palästinensischen Aktivisten, die offensichtlich durch den militärischen Flügel der Hamas und vom Iran ausgebildet worden waren, hatten sich durch die Tunnels mehrmals nach Ägypten eingeschleust (Al-Watan, 14. März 2013).
  • Aktivisten der militärisch-terroristischen Flügels der Hamaswaren an dem Anschlag in Rafah beteiligt, bei dem  am 5. August 2012 16 ägyptische Soldaten und Polizisten getötet wurden[4]. Die ägyptische Tageszeitung Al-Ahram, die diese Nachricht veröffentlichte, hatte diese Angabe von "ägyptischen Sicherheitsquellen" bestätigen lassen (Al-Ahram, 15. März 2013).
  • Hochrangige Hamas Vertreter wiesen diese Anschuldigungen absolut von sich. Sie behaupteten, die Anschuldigungen seien Teil der inner-ägyptischen Auseinandersetzungen und ihr Ziel bestehe darin, die Hamas in den Augen der ägyptischen Öffentlichkeit schlecht zu machen und die Beziehungen mit der ägyptischen Führung zu sabotieren. Eine Delegation hochrangiger Hamas Vertreter, unter der Leitung von Khaled Mashaal tagte mit Mohammed Badie, dem Anführer der Muslimbruderschaft  in Ägypten und mit seinem Stellvertreter, Khairat al-Shater. Die Hamas Delegation erklärte, die Hamas wolle mit den ägyptischen Sicherheitsdiensten zusammenarbeiten, um die wahren Verantwortlichen aufzudecken (Al-Youm Al-Sabea, 16. März 2013).
Die Beziehungen Hamas - Iran
  • In einem Interview mit der in Qatar erscheinenden Zeitung Al-Wata, sprach Ahmed Yousef, Mitglied der Hamas Shura Rates über verschiedene Themen, u. a. die Beziehungen zwischen der Hamas und dem Iran. Er erklärte, nachdem die Hamas ihre Ablehnung des Assad Regimes in Syrien bekannt gemacht habe, hätten die Iraner versucht, die Überweisungen der Hilfsgelder an die Hamas einzustellen, in einem Versuch, Druck auf die Hamas auszuüben. Nach einigen Monaten, erklärte er, änderten die Iran ihre Meinung, nachdem sie feststellen mussten, dass die Hamas ihre negative Haltung dem syrischen Regime gegenüber nicht ändern wird (Al-Watan, 16. März 2013).
Abschluss eines Militärausbildungskurses  der Volksfront zur Befreiung Palästinas in Khan Yunis
  • Am 14. März 2013 beendeten die Abu Ali Mustafa Brigaden, der militärisch-terroristische Flügel der Volksfront zur Befreiung Palästinas eine Reihe von militärischen Ausbildungskursen, die im Raum Khan Yunis durchgeführt wurden. Nach Angaben in den Medien fanden diese Militärübungen auf den Überresten von Gush Karif statt, dem  Bereich der ehemaligen israelischen Siedlungen im südlichen Gazastreifen (Filastin Al-'Aan, 14. März 2013).

Militärübungen der Abu Ali Mustafa Brigaden der Volksfront zur Befreiung Palästinas (Filastin Al-'Aan Webseite, 14. März 2013)
Militärübungen der Abu Ali Mustafa Brigaden der Volksfront zur Befreiung Palästinas (Filastin Al-'Aan Webseite, 14. März 2013)

Hamas Erklärungen für die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes und den Schmuggel von Kriegsmaterial
  • Während Mahmoud Abbas behauptet, die Hamas sei der Fortsetzung der Waffenruhe verpflichtet (siehe unten), unterstreichen führende Hamas Vertreter das "Recht", den bewaffneten Kampf fortzusetzen und Waffen in den Gazstreifen zu schmuggeln:
  • Ismail Haniya, Chef der de-facto Hamas Regierung erklärte vor Mitgliedern der islamischen Fraktion der Universitätstudenten im Gazastreifen, dass die Hamas sich dazu verpflichte "das Gewehr nicht abzulegen". Er rühmte die Fähigkeit der Hamas, Raketen zu entwickeln und behauptete, sie hätten Tel Aviv und Jerusalem bombardiert (Al-Jazeera, 17. März 2013).
  • Bei einer Sitzung des islamischen Blocks der Al-Aqsa Universität in Khan Yunis, erklärte ein hochrangiger Hamas Vertreter, Salah al-Bardawil, die Hamas werde die Waffenlieferungen in den Gazastreifen fortsetzen und "keine Macht der Welt könne sie davon abhalten" (Ma'an Nachrichtenagentur, 14. März 2013).
Aktivisten aus dem Gazastreifen schließen sich dem Globalen Jihad in Syrien an
  • Eine palästinensische Nachrichtenseite in Ramallah berichtete unter Bezugnahme auf den deutschen Nachrichtendienst, dass mehrere Dutzend palästinensischer Aktivisten sich kürzlich in Syrien auf die Seite von Jabhat al-Nusra (der Unterstützungsfront) geschlagen haben. Diese Gruppe steht  Al-Qaeda und dem Globalen Jihad nahe[5]. Sie gehören im Gazastreifen einem salafistisch-jihadistischen Netzwerk an, einige dieser Aktivisten sind ehemalige Hamas Aktivisten. Nach Angaben einer Quelle in einem der salafistisch-jihadistischen Netzwerke im Gazastreifen, haben sich Aktivisten aus dem Gazastreifen seit Ende der Operation "Säule der Verteidigung" (November 2012) und dem Waffenruhe Abkommen zwischen der Hamas und Israel, den Reihen von Jabhat al-Nusra angeschlossen. Sie reisenaus dem Gazastreifen in die Türkei und schließen sich dort den Netzwerken an, die gegen das syrische Regime kämpfen. Nach Angaben dieser Quelle, sollen  zwei ehemalige Hamas Aktivisten vor kurzem bei den Kämpfen in Syrien umgekommen sein (Watan Nachrichten Webseite, 18. März 2013).
Anti-amerikanische Demonstrationen während des Obama Besuchs in Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde
  • Dutzende von Palästinensern beteiligten sich an einer Demonstration in der Nähe der Geburtskirche in Bethlehem, die auf Obamas Besuchsprogramm steht, um gegen die amerikanische Politik zu protestieren, die ihrer Meinung nach Israel positiver gesinnt ist. Die Demonstranten bewarfen die Bilder von Präsident Obama mit Schuhen, zerrissen Bilder des Präsidenten und bemalten sie mit Hakenkreuzen, zertrampelten sie und steckten sie letzten Endes in Brand (Ma'an Nachrichtenagentur und Filastin Al-'an, 18. März 2013).
Anti-amerikanische Demonstrationen während des Obama Besuchs in Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde
Links: Palästinensische Demonstranten in Bethlehem zertrampeln ein mit Hakenkreuzen verunstaltetes Bild von Präsident Obama. Rechts: Amerikanische Fahnen und Bilder von Präsident Obama werden verbrannt (Filastin Al-'Aan, 18. März 2013)                                                                                
  • Auf der Facebook Seite der Hamas in Judäa und Samarien erschien ein Protest gegen den Nahostbesuch von Präsident Obama. Der Protest lautete: "Wir trauen den USA nicht. Obama ist hier nicht willkommen. Er ist ein Alliierter Israels und ein Feind Palästinas" (Ajnad Facebook Seite, 11. März 2013).

Die Facebook Seite der Hamas in Judäa und Samarien (Ajnad Facebood Seite, 11. März 2013)
Die Facebook Seite der Hamas in Judäa und Samarien (Ajnad Facebood Seite, 11. März 2013)

Mahmoud Abbas zu Besuch in Russland
  • An der Spitze einer Delegation hochrangiger Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde reiste Mahmoud Abbas zu einem Besuch nach Russland. Er tagte mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin und Ministerpräsident Dmitry Medvedev (Wafa Nachrichtenagentur, 14. März 2013).

Mahmoud Abbas zu Besuch in Russland. Links: Mit Ministerpräsident Medvedev. Rechts: Mit Präsident Putin (Wafa Nachrichtenagentur, 14. März 2013).
Mahmoud Abbas zu Besuch in Russland. Links: Mit Ministerpräsident Medvedev. Rechts: Mit Präsident Putin (Wafa Nachrichtenagentur, 14. März 2013).

  • In einem Interview in Moskau äusserte sich Mahmoud Abbas zu einer Reihe von Themen (Russland Today, 15. März 2013):
  • Die Möglichkeit einer dritten Intifada – Mahmoud Abbas erklärte, die Palästinenser fühlten sich nicht veranlasst, auf eine bewaffnete Kampagne zurückzugreifen, da das Kräftegleichgewicht nicht zugunsten der Palästinenser ausfällt und es für die Palästinenser nicht positiv ausfallen kann. Er fügte hinzu, das palästinensische Volk verfüge über andere Waffen d.h. die "friedlichen" Volksdemonstrationen und Anträge an internationale Foren.
  • Palästinas Status als UN Nicht-Mitgliedstaat – der bedeutendste Erfolg für die Palästinenser besteht darin, dass ihnen ein neuer Status gewährt wurde, der sie offiziell als "ein besetztes Land" anerkennt. Die Palästinenser, sagte er, wollten diesen Status dazu benutzen, Anträge an UN Organisationen und den Internationalen Gerichtshof zu stellen.
  • Die Entscheidung der Europäischen Union, die Hamas auf ihre Liste der Terror Organisationen zu setzen – Nachdem sich die Hamas dazu verpflichtet hat, einen Waffenstillstand (Hudna, in den Worten von Mahmoud Abbas) einzuhalten  und nach ihrer Ankündigung, dass sie den "Volkswiderstand" gewählt hat, gäbe es keinen Unterschied zwischen der Politik der PA und der Politik der Hamas, daher gäbe es keinen Grund, die Hamas auf die Liste der Terror Organisationen zu setzen. 
Klage gegen Israel zum Thema der Dignity
  • Am 13. März 2013 fand vor einem französischen Gericht eine Verhandlung statt, im Rahmen der gerichtlichen Schritte gegen Israel, die die Rückerstattung der Dignity betreffen. Nach Angaben auf der Webseite der Freedom Flotilla Italia, versuchten französische Anwälte den Beweis zu erbringen, dass Israel gegen die Normen verstoßen hat und auch gegen das internationale Seerecht. Ein Anwalt für Israel behauptete, Israel habe das Recht, im Rahmen der Selbstverteidigung das Schiff zu entern und dass die Eigentümer des Schiffes es nie zurückverlangt hatten. Der französische Richter erteilte den französischen Anwälten kein Recht auf Antwort und kündigte an, er werde sein Urteil auf den 15. Mai 2013 vertagen (Freedom Italia Webseite, 17. März 2013).
  • Das französische Schiff Dignity/Al-Karama wurde am 19. Juli 2011 von Israel angehalten, nachdem es versucht hatte, den Gazastreifen zu erreichen. Das Schiff war am 16. Juli von der griechischen Insel Kastelorizo aus in See gestochen, offiziell in Richtung Alexandrien – sein wahres Reiseziel war jedoch der Gazstreifen. Das Schiff reiste unter französischer Flagge und war das einzige Schiff der aufgemöbelten Freedom Flotilla 2, das tatsächlich in See stach. Es hatte zehn Aktivisten als Passagiere an Bord; die meisten waren Franzosen, drei Journalisten und drei Besatzungsmitglieder. Am 19. Juli 2013 nahm die israelische Marine das Schiff ein und begleitete es mit der Besatzung und den Passagieren in den südisraelischen Hafen Ashdod. Dies erfolgte, nachdem direkte und indirekte Appelle an das Schiff, sich nicht der Küste von Gaza zu nähern, ignoriert worden waren (IDF Sprecher, 19. Juli 2011).
Das fanzösische Schiff Dignity/Al-Karama (Freedom Flotilla Italie Webseite, 17. März 2013).
Das fanzösische Schiff Dignity/Al-Karama (Freedom Flotilla Italie Webseite, 17. März 2013).
Terroristen als Vorbilder: die Glorifizierung des Terroristen Dalal al-Magribi
  • Am 11. März 2013 begangen die Palästinenser den Todestag von Dalal al-Magribi, eine der Fatah Terroristen, die am 11. März 1978 am Massaker an der Küstenstraße beteiligt gewesen waren[7]. In Vorbereitung dieser Veranstaltung wurden Bilder und Ankündigungen auf Fatah Webseiten gesetzt, die den Anschlag glorifizieren und der Terroristen gedenken. Auf der Fatah al-Yawm Webseite z. B. die von der Fatah Abteilung für Organisation und Anstellung verwendet wird, erschien  eine Ankündigung unter dem Titel "die Braut Palästinas, der weibliche Shahid Dalal al-Magribi" (Fatah al-Yawm Webseite, 18. März 2013). Die Webseite des Fatah Büros in Dänemark zeigte eine Ankündigung mit dem Bild von Dalal al-Magribi in Uniform (Dänische Webseite der Fatah, 18. März 2013) Der neue palästinensische Fernsehsender Watan produzierte einen Dokumentarfilm über ihre Lebensgeschichte.

Terroristen als Vorbilder: die Glorifizierung des Terroristen Dalal al-Magribi
Links: Dalal al-Magribi in Uniform (Dänische Webseite der Fatah, 18. März 2013) Rechts: Foto von Dala al-Magribi, "Die Braut von  Palästina und ein weiblicher Shaheed" (Fatah al-Yawm Webseite , 18. März 2013).

  • Dalal al-Magribi wurde in der Ära von Yasser Arafat zu einer nationalen Heldin für die palästinensische Öffentlichkeit. Auch unter Mahmoud Abbas bleibt ihr Ansehen ungetrübt. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat sie auf vielfältige Art und Weise verewigt. Sie hat z. B. Marktplätze, Straßen, Schulen und Sommerlager nach ihr benannt. Ihre Verewigung gehört zum breiteren Ansatz der Hamas, der Fatah und der Palästinensischen Autonomiebehörde, Terroristen in Vorbilder zu verwandeln.

[*] In der nächsten Woche erscheint wegen der Pessach Feiertage kein wöchentliches Update. Wir wünschen all unseren Lesern ein frohes Fest.
[2] Stand 19. März 2013. In diesen statistischen Angaben bleiben die Mörsergranateneinschläge unberücksichtigt.         
[3] In diesen statistischen Angaben bleiben Mörsergranateneinschkläge unberücksichtigt.                           
[4] Angaben von der Webseite der Israelischen Sicherheitsdienste, März 2013
[5] Am 5. August 2012 drangen Terroristen in ein ägyptisches Polizeikommissariat auf der nördlichen Sinai Halbinsel ein. Sie töteten 16 ägpytische Soldaten und Polizeioffiziere, stahlen einen Lastwagen und einen Transportpanzer, den sie mit Sprengstoff füllten und einsetzten, um die israelische Grenze in der Nähe des Kerem Shalom Grenzübergangs zu durchbrechen.
[6] Jabhat al- Nusra (die Unterstützungsfront) ist eine bedeutende, al Quaeda und dem Globalen Jihadnahestehende Organisation, die auf der Seite der syrischen Rebellen an den Kämpfen teilnimmt.
[7]  Das Massaker an der Küstenstraße ereignete sich am 11. März 1978 und wurde von einer Fatah Terrorzelle durchgeführt. In den Morgenstunden erreichte eine 11-Mann Zelle in Gummibooten den Stand von Maagan Michael, etwa 30 Km südlich von Haifa.  Sie trafen auf Gail Rubin, eine amerikanische Naturfotografin, die gerade fotografierte und töteten sie. Sie fuhren weiter Richtung Osten, auf die Küstenstraße zu. Dort stiegen zwei Terroristen in ein Taxi und fuhren in Richtung Tel Aviv. Die anderen Terroristen stürmten einen Bus mit israelischen Ausflüglern, unterwegs nach Haifa, drangen in den Bus ein und zwangen den Busfahrer zur Umkehr Richtung Tel Aviv. Während der Busfahrt beschossen sie vorbeifahrende Fahrzeuge; dabei töteten sie vier Menschen. In der Nähe der israelischen Küstenstadt Hadera, etwa 20 Km Richtung Süden, stießen die Terroristen aus dem Taxi zu ihnen, die alle Taxipassagiere in den Bus zwangen, der Richtung Süden fuhr. Unterwegs hielten sie einen anderen Bus an und zwangen auch seine Passagiere in denselben Bus. Es gelang der Polizei nicht, den Bus anzuhalten. Erst nördlich der Einfahrt nach Tel Aviv beschossen sie den Busreifen  und der Bus kam endlich zum Stillstand. Es kam zu heftigem Schusswechsel mit den Terroristen, der darin endete, dass die Terroristen den Bus sprengten und dabei die Mehrzahl der Passagiere töteten, darunter befanden sich 13 Kinder. Siebenunddreißig Menschen wurden getötet, 71 wurden verletzt. Als Reaktion darauf startete Israel die Operation Litani gegen die Terror Infrastruktur im Südlibanon.