Operation „Fels in der Brandung“ – Update Nr. 4 (14. Juli 2014 – Stand: 12:00 Uhr)

Videoclip zum Abschuss lokal gefertigter Raketen des Typs M75 in Richtung Tel Aviv (Webseite qassam.ps, 13. Juli 2014)

Videoclip zum Abschuss lokal gefertigter Raketen des Typs M75 in Richtung Tel Aviv (Webseite qassam.ps, 13. Juli 2014)

Videoclip, der den vom militärischen Arm der Hamas losgeschickten, unbemannten Flugkörper in Küstennähe bei Aschdod dokumentiert (Youtube, 14. Juli 2014)

Videoclip, der den vom militärischen Arm der Hamas losgeschickten, unbemannten Flugkörper in Küstennähe bei Aschdod dokumentiert (Youtube, 14. Juli 2014)

Angriff auf das Ansar-Gelände im Westteil der Stadt Gaza, wo sich die Stabstellen der Hamas-Sicherheitsorgane befinden (Paltimes.net, 13. Juli 2014)

Angriff auf das Ansar-Gelände im Westteil der Stadt Gaza, wo sich die Stabstellen der Hamas-Sicherheitsorgane befinden (Paltimes.net, 13. Juli 2014)

Erklärung, in der sich der militärische Arm der Hamas dazu bekennt, eine Anzahl unbemannter Flugkörper auf „Sondermission“ geschickt zu haben (Website der Iz Addin Alkassem-Brigaden, 14. Juli 2014)

Erklärung, in der sich der militärische Arm der Hamas dazu bekennt, eine Anzahl unbemannter Flugkörper auf „Sondermission“ geschickt zu haben (Website der Iz Addin Alkassem-Brigaden, 14. Juli 2014)


Allgemeiner Überblick

1.    In den letzten 24 Stunden dauerte die Operation „Fels in der Brandung“ nach bekanntem Muster an: Während die israelische Armee ihre intensiven Angriffe auf Terrorziele im Gazastreifen fortsetzte, führten die Hamas und die anderen Terrororganisationen ihre massiven Raketenangriffe auf Israel (inklusive auf zentrale Landesteile und auf Haifa) fort. Gleichzeitig dauerte der sporadische Raketenbeschuss aus dem Libanon an. Zudem schlugen auf den nördlichen Golanhöhen Mörsergranaten ein. Die internationalen Aufrufe zu einem Waffenstillstand haben keine nennenswerten Fortschritte bewirkt.

Aktivitäten der IDF
Angriffe auf Terrorziele im Gazastreifen

2.    In den letzten 24 Stunden setzte die israelische Armee ihre Angriffe auf Terrorziele im Gazastreifen fort. Insgesamt wurden seit Beginn der Operation 1.471 Terrorziele angegriffen, darunter mindestens 632 Raketenabschussvorrichtungen, 130 Militärcamps und 97 hochrangige Militäraktivisten. Zudem erfolgten Angriffe auf mindestens 220 Terrortunnels im ganzen Gazastreifen. Hier zwei Beispiele (Presseamt der israelischen Armee, 14. Juli 2014).

a)    Am Nachmittag des 13. Juli 2014 griffen Flugkörper zwei Raketenabschussvorrichtungen an, von denen die Städte Aschdod und Beer Sheva beschossen worden waren. Ein Flugkörper attackierte zudem eine Abschussvorrichtung im nördlichen Teil des Gazastreifens an.

b)    Am Mittag des 13. Juli 2014 griff die IDF die operationelle Basis eines hochrangigen Hamas-Mitglieds an, das für den Abschuss von Raketen im Bereich des Flüchtlingslagers Jabaliya zuständig ist. Ein ähnlicher Angriff erfolgte gegen die operationelle Basis des Kommandeurs der Raketeneinheit des Islamischen Jihad Palästina in Beit Lahia.

Die Bevölkerung des Gazastreifens

3.    Laut Berichten der palästinensischen Medien und Mitteilungen des Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der Operation 171 Menschen getötet und 1,100 Menschen verletzt. Nach (vorläufigen) Informationen, die uns vorliegen, teilt sich die Zahl der Toten wie folgt auf:

a)    57 Terroristen nach folgender Aufteilung:

1)    29 Hamas-Aktivisten

2)    22 Aktivisten des Islamischen Jihad Palästina

3)    Sechs Aktivisten weiterer Terrororganisationen

b)    76 Unbeteiligte

c)    38 Tote, deren Identität unbekannt ist.

4.    Der Minister für öffentliche Arbeiten und Wohnungsbau Mufeed Al-Hassayna, gab folgende Details zu den Schäden der Operation bekannt: 292 Häuser wurden komplett zerstört, 283 Häuser sind unbewohnbar, und rund 10.000 Häuser sind teilweise beschädigt. Zudem wurden Wohlfahrtseinrichtungen, Regierungsinstitutionen und Infrastruktureinrichtungen getroffen und beschädigt (Al-Ayyam.com, 13. Juli 2014).

Angriffe gegen Mitglieder des palästinensischen Polizei

5.    Bei einer Pressekonferenz der palästinensischen Polizei gegenüber dem Schifa-Krankenhaus sagte der Polizeisprecher Ayman Al-Batiniji, die Einstufung von Polizisten und ihren Kommandeuren als legitime Angriffsziele sei ein Verbrechen und verstoße gegen das Völkerrecht. Er machte Israel dafür verantwortlich, dass Mitglieder der Polizeikräfte und deren Kommandeure zu Schaden gekommen seien (Webseite des Innenministeriums im Gazastreifen, 13. Juli 2014). Anmerkung:Bei der Operation „Wolkensäule“und bei anderen Gelegenheiten hatte sich herausgestellt, dass die Sicherheitsorgane im Gazastreifen, die dem Innenministerium unterstellt sind, in Notsituationen auch in den Reihen des militärischen Arms der Hamas mitwirken. Manche Mitglieder der Sicherheitsorgane betätigen sich auch als militärische Aktivisten des militärischen Arms der Hamas.[1]

Der Aufruf der israelischen Armee an die Bevölkerung, Gebiete zu verlassen, in denen militärische Einsätze stattfinden

6.    Nachdem die israelische Armee Flugblätter abgeworfen hatte, auf denen die Bewohner des nördlichen Gazastreifens aufgefordert wurden, das Gebiet zu evakuieren, strömten Tausende Palästinenser in die Schulen der UNRWA in der Stadt Gaza. Der Direktor der UNRWA-Schulen sagte, die Organisation habe acht Schulen geöffnet, um die Bewohner des nördlichen Gazastreifens aufzunehmen, und bei Bedarf würden weitere Schulen geöffnet (Ma’an, 13. Juli 2014).

7.    Der militärische Arm der Hamas reagierte auf das Flugblatt der israelischen Armee mit einer eigenen Erklärung, in der die Bevölkerung davor gewarnt wurde, dieHäuser zu verlassen. Wer sein Haus verlasse, tragedafür die alleinige Verantwortung. Das Innenministerium betonte, die Warnbotschaften und die Telefonanrufe, bei denen die Bürger aufgefordert würden, ihre Häuser zu verlassen, bezweckten, “Verwirrung zu stiften und die Bevölkerung zu verängstigen”. Einzig das Innenministerium sei dafür zuständig, Mitteilungen zu machen und der BevölkerungAnweisungen zu erteilen, was über die Medien geschehe. Den Aufforderungen der „Besatzung“ Folge zu leisten, bedeute, ihr zu helfen, ihre arglistigen Pläne umzusetzen, die Moral der Bevölkerung zu schwächen sowie die Häuser und das Eigentum der Evakuierten zu zerstören. Die bereits Evakuierten wurden zudem aufgefordert, umgehend in ihre Häuser zurückzukehren und den Anweisungen des Innenministeriums Folge zu leisten (Website des Innenministeriums, 13. Juli 2014). Tatsächlich entsprach ein Großteil der Bevölkerung diesen Aufforderungen und verharrte in ihren Häusern, trotz der Angriffe der israelischen Armee in jener Region, die gegen Terrorziele gerichtet waren.

Die Mitteilung des militärischen Arms der Hamas an die Bevölkerung: “Zu Ihrem eigenen Schutz werden Sie aufgefordert,während dieser Eskalationsphase in Ihren Häusern zu bleiben und sie nicht zu verlassen. Wer sein Haus verlässt, trägt dafür die alleinige Verantwortung. Die Iz Addin Alkassem-Brigaden, 9.7.14“ (Facebook-Seite der Iz Addin Alkassem-Brigaden, 13. Juli 2014)
Die Mitteilung des militärischen Arms der Hamas an die Bevölkerung: “Zu Ihrem eigenen Schutz werden Sie aufgefordert,während dieser Eskalationsphase in Ihren Häusern zu bleiben und sie nicht zu verlassen. Wer sein Haus verlässt, trägt dafür die alleinige Verantwortung. Die Iz Addin Alkassem-Brigaden, 9.7.14“ (Facebook-Seite der Iz Addin Alkassem-Brigaden, 13. Juli 2014)

8.    Das Presseamt der israelischen Armee erklärte, dass von dem Gebiet, in dem die Bevölkerung zur Evakuierung aufgerufen wurde, Israel immer häufiger von Raketen beschossen werde. Die israelische Armee habe deshalb beschlossen,ihre Angriffe in jenem Gebiet zu intensivieren. Man beabsichtige, dort gezielt und massiv vorzugehen und fordere die Bevölkerung deshalb zur Evakuierung auf, damit keine Unbeteiligten zu Schaden kommen (Presseamt der israelischen Armee, 13. Juli 2014).

Internationale Aktivisten erklären sich zu „menschlichen Schutzschildern“

9.    Der Direktor des Krankenhauses Al-Wafaa im Osten der Stadt Gaza, Basman Al-Ashi, sagte, acht ausländische Aktivisten aus den USA, Venezuela, Frankreich, Schweden, Spanien und dem Vereinigten Königreich hätten sich zu „menschlichen Schutzschilden“ erklärt. Sie würden das Krankenhaus beschützen, damit es seine Dienstleistungen auch weiterhin anbieten könne (Nachrichtenagentur Aa.com.tr, 12. Juli 2014).

Raketenbeschuss

10.  Im Verlaufe der letzten Tage dauerte der massive Beschuss Israels durch Raketen und Mörsergranaten an, wenn auch in den letzten zwei Tagen in leicht vermindertem Ausmaß. Insgesamt wurden im Verlaufe der Operation auf israelischem Territorium rund 830 Raketeneinschläge registriert. Beim Einschlag einer Rakete in Aschkelon wurde am 13. Juli 2014 ein Jugendlicher schwer verletzt. Zudem entstand schwerer Sachschaden. Laut Presseamt der israelischen Armee werden 36% der Raketen vom nördlichen Gazastreifen aus auf Israel abgeschossen, und von den Raketen mit größerer Reichweite sind es 30%. 10% des Raketenbeschusses erfolge von Beit Lahia aus (Presseamt der israelischen Armee, 13. Juli 2014).

11.  Im Verlaufe des letzten 24 Stunden wurden auf israelischem Territorium rund hundert Raketeneinschläge gezählt. Nachfolgend die wichtigsten Ereignisse:

a)    In den Mittagsstunden des 13. Juli 2014 wurde ein 16-jähriger Junge beim Einschlag einer Rakete in Aschkelon schwer verletzt. Er wurde beim Versuch, einen Unterstand zu erreichen, von Splittern getroffen. Fünf weitere Menschen wurden leicht verletzt.

b)    In den Nachmittagsstunden des 13. Juli wurde eine größere Raketensalve auf Israel abgefeuert. Eine Rakete ging in unbewohntem Gebiet bei Haifa nieder. Zudem wurde das Landeszentrum (Dan-Region) mit Raketen beschossen, die jedoch von Iron Dome abgefangen werden konnten. Es wurde niemand verletzt, und es entstand kein Sachschaden. Der militärische Arm der Hamas behauptete, unter den abgefeuerten Raketen hätten sich zwei Raketen vom Typ J-80 befunden, die mit Technologie ausgerüstet gewesen seien, welche die Ortung der Raketen durch das Abwehrsystem Iron Dome verhindere (Qassam.ps, 13. Juli 2014)

c)    Eine Rakete, die am Abend aus dem Gazastreifen abgefeuert wurde, traf eine Hochspannungsleitung, die rund 70.000 Palästinenser im Umkreis Khan Junis und Deir Al-Balah im Gazastreifen mit Strom versorgt. Die Bewohner sind seither ohne Strom.

Einschläge von Raketen aus dem Gazastreifen  im Verlaufe der Operation „Fels in der Brandung“ nach Tagen unterteilt[2]

Einschläge von Raketen aus dem Gazastreifen  im Verlaufe der Operation „Fels in der Brandung“ nach Tagen unterteilt

Übernahme der Verantwortung für Raketenabschüsse

12.  In den letzten 24 Stunden veröffentlichten die palästinensischen Medien nur vereinzelt Bekennerschreiben im Zusammenhang mit Raketenabschüssen. Der militärische Arm der Hamas bekannte sich jedoch weiterhin zum größten Teil des Raketenbeschusses (Qassam.ps, 13. Juli 2014). Der militärische Arm der Hamas gab zudem bekannt, eine Operation der israelischen Marineinfanterieeinheit 13 in der Gegend von Al-Sudaniya sei vereitelt worden. Laut Hamas, sei es dank Vorabinformationen möglich gewesen, die israelischen Truppen in einen Hinterhalt zu locken (Qassam.ps, 13. Juli 2014).

13.  Neben der Hamas bekannte sich auch der Islamische Jihad Palästina zum Beschuss Israels durch Raketen (einschließlich solcher größerer Reichweite). Der militärischeArm der Volksfront für die Befreiung Palästinas, die Demokratische Front und die Volkskomitees für den Widerstand veröffentlichten ähnliche Erklärungen. Zudem bekannten sich einige lokale Gruppierungen öffentlich zum Beschuss israelischen Territoriums, vor allem grenznaher Gebiete.

Israel fängt unbemannten Flugkörper ab

14.  Am Morgen des 14. Juli 2014 wurde in Küstennähe ein unbemannter Flugkörper gesichtet, der vom Gazastreifen aus in den israelischen Luftraum eingedrungen war. Er wurde von einer Boden-Luft-Rakete vom Typ Patriot bei Aschdod abgefangen (Presseamt der israelischen Armee, 14. Juli 2014)

Aktivitäten in weiteren Gebietsabschnitten
Raketenbeschuss aus dem Libanon und der Sinaihalbinsel

15.  Parallel zu den Kampfhandlungen im Gazastreifen dauerte der Beschuss israelischen Territoriums an der Nord- und Südgrenze „tropfenweise“ an.

Raketenbeschuss aus dem Libanon

16.  In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2014 schlugen ein paar Raketen im westlichen Galiläa ein, die in der Nähe der Nordgrenze von libanesischem Territorium aus abgefeuert worden waren. Es wurde niemand verletzt und es entstand kein Sachschaden. Die israelische Armee erwiderte das Feuer mit Artilleriegranaten. Zudem wurden dem Libanon mittels UNIFIL eine scharfe Warnung übermittelt (Presseamt der israelischen Armee, 14. Juli 2014).

17.  Seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ wurde hiermit zum dritten Mal Raketen vom Südlibanon aus auf Israel abgefeuert. Zum Beschuss aus dem Libanon sagte ein israelischer Militärsprecher, man sei nicht überrascht, und die israelische Armee sei auf die Möglichkeit vorbereitet, dass die Aktivitäten im Gazastreifen zu Kampfhandlungen in weiteren Gebietsabschnitten führen (Presseamt der israelischen Armee, 14. Juli 2014).

18.  Über die Identität der Schützen ist bislang nichts bekannt. Ein führender Hamas-Vertreter im Libanon, Jihad Tahe, dementierte die Berichte, wonach der militärische Arm der Hamas die Verantwortung für die Beschießung Israels mit Raketen aus dem Libanon übernommen habe. Die Hamas respektiere die libanesische Souveränität, sagte er (Die libanesische Nachrichtenagentur, 13. Juli 2014).

Mörsergranaten an der Grenze zu Syrien

19.  Am Abend des 13. Juli 2014 schlugen Mörsergranaten auf den nördlichen Golanhöhen an der Grenze zu Syrien ein. Die israelische Armee beschoss darauf syrische Militärstellungen mit Artilleriefeuer (Presseamt der israelischen Armee, 14. Juli 2014).

Halbinsel Sinai

20.  Ägypten ließ verlauten, ihre Sicherheitsorgane hätten auf landwirtschaftlichem Gebiet bei Rafah zwei nach Israel gerichtete und zum Abschuss bereite Raketen gefunden. In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass sich die salafistisch-jihadistische Organisation Ansar Bayt Al-Maqdis am 11. Juli 2014 zum Beschuss der Ortschaft Bnei Netzarim mit Raketen aus der Sinaihalbinsel bekannt hat (Youm7.com und Shorouknews.com, 13. Juli 2014)

Die Situation an den Grenzübergängen
Grenzübergang Kerem Shalom

21.  Trotz unablässigem Raketenbeschuss und Angriffen der israelischen Luftwaffe ist der Grenzübergang Kerem Shalom, der unter strenger militärischer Bewachung betrieben wird, bislang für den Gütertransport in den Gazastreifen offen geblieben. Über diesen Grenzübergang werden täglich Nahrungsmittel, Bedarfsgüter und Brennstoffe in den Gazastreifen geliefert (Koordinator der Regierungsaktivitäten in den Gebieten, 14. Juli 2014)

Grenzübergang Rafah

22.  Ägypten hat eine dreitägige Öffnung des Grenzübergangs Rafah für die Ausreise von Pilgern und die Wiedereinreise von Pilgern in den Gazastreifen angekündigt, die seit der letzten Schließung der Grenze auf der ägyptischen Seite festsaßen. Zudem wurde vier Verletzten die Ausreise für die medizinische Behandlung in Ägypten ermöglicht (Paltoday.tv, Maannews.net, 13. Juli 2014). Parallel dazu ließen die ägyptischen Behörden eine Delegation aus den Arabischen Emiraten über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen einreisen. Der Besuch der Delegation unter Führung des Ministers für gemeinnützige Angelegenheiten der Arabischen Emirate soll die Solidarität mit der Bevölkerung des Gazastreifens zum Ausdruck bringen und ihre humanitären Bedürfnisse prüfen (Maannews.net, 13. Juli 2014).

Eine Delegation aus den Arabischen Emiraten reist via Grenzübergang Rafa in den Gazastreifen ein und bringt medizinische Hilfsgüter für die Bevölkerung mit (paltimes.net, 13. Juli 2014)
Eine Delegation aus den Arabischen Emiraten reist via Grenzübergang Rafa in den Gazastreifen ein und bringt medizinische Hilfsgüter für die Bevölkerung mit (paltimes.net, 13. Juli 2014)

23.  Der Sprecher des ägyptischen Außenministeriums, Bader Abd Al-A’aty, wies die Kritik zurück, die hochrangige Hamas-Vertreter nach der Öffnung des Grenzübergangs Rafah an Ägypten geäußert hatten.Er betonte, Ägypten sei das einzige Land, das dem palästinensischen Volk stets zur Seite stehe, und der Gazastreifen sei völkerrechtlich gesehen unter israelischer Besatzung (Al-Massri Al-Youm, 13. Juli 2014).

Äußerungen von Hamas-Vertretern

24.  Hochrangige Hamas-Vertreter beschuldigen weiterhin Israel, die „Aggression“ begonnen zu haben, und stellen folgende Bedingungen für ein zukünftiges Abkommen:

a)    Das Hamas-Politbüromitglied Musa Abu Marzouq schrieb auf seiner Facebook-Seite, selbst wenn es zu einer Waffenruhe kommen sollte, sei das nicht der letzte Waffengang der Hamas gewesen. Durch die „Bombardierung von Menschen“ versuche Israel, die Hamas zur Kapitulation zu bewegen. Israel töte die Väter, massakriere die Söhne, hacke den Frauen ihre Glieder ab, zerstöre Häuser und entwurzle Bäume, all das wegen „einer Rakete, die bei ihnen eingeschlagen ist“, fügte er hinzu. (Facebook-Seite von Moussa Abu Marsouk, 13. Juli 2014).

b)    Anlässlich eines Telefongesprächs zwischen dem Chef des Hamas-Politibüros Khaled Mashaal und dem Präsident Tunesiens, sagte Mashaal , Israel habe die Aggression begonnen. Angesichts der Eskalation sei Druck auf Netanyahu und dessen Regierung auszuüben, um die Blockade des Gazastreifens zu brechen und die „Waffenstillstandsverletzungen der feindlichen Armee“ im Gazastreifen zu unterbinden (Qna.org.qa, 13. Juli 2014).

c)    Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri bezeichnete den „palästinensischen Widerstand“ als „heroisch“ und verwies dabei auf den Beschuss Tel Avivs durch Raketen. Israel versuche, seine Schwäche mit Angriffen auf Zivilisten und Verbrechen zu vertuschen, die den Zweck verfolgten, die Moral des „palästinensischen Widerstands zu brechen“. Hinzufügend meinte er, „die Palästinenser halten sich über der Erdoberfläche auf,während sich die Israelis mehrheitlich in Luftschutzbunkern unter Tage zubringen müssen“. Abu Zuhri sagte, die Gleichung der Hamas habe sich geändert, man wolle Israel nunzwingen, einen Preis für seine Verbrechen zu zahlen (TV-Kanal Al-Aqsa, 13. Juli 2014).

d)    Das Hamas-Politbüromitglied Izzat al-Rishq sagte, Hamas habe sämtlichen beteiligten Stellen mitgeteilt, Netanyahu habe die Aggression gegen den Gazastreifen begonnen, und er sei es auch, der sie beenden müsse. Er betonte, die Hamas allein entscheide, ob es zu einem Waffenstillstand komme. Zu den Bedingungen einer solchen Waffenruhe sagte er,es sei noch zu früh Bedingungen dafür zu stellen, da die Hamas nicht in Eile sei, einer Waffenruhe zuzustimmen (Al Arabbiya, 13. Juli 2014).

[1]   Siehe zur “Doppelidentität” der Mitglieder der Sicherheitsorgane die Publikation des Informationszentrums vom 23. Dezember 2012: “Analysiert man die Identität der Palästinenser, die bei der Operation “Wolkensäule” ums Leben kamen, fällt auf, wie verbreitet die “Doppelidentität” von Aktivisten der Sicherheitsorgane der Hamas-Regierung ist, die gleichzeitig Funktionen im terroristisch-militärischen Arm der Hamas und weiterer Organisationen wahrnahmen. Seit der Operation “Wolkensäule” kamen weitere Beispiele für die doppelte Identität der Mitglieder der Sicherheitsorgane hinzu.
[2]   Die Grafik zeigt Raketeneinschläge auf israelischem Territorium, Mörsergranaten und gescheiterte Raketenabschüsse nicht inbegriffen.