Operation “Fels in der Brandung” – Update Nr. 19 (Stand: 4. August 2014, 12.00 Uhr)

Die Motorräder, die in dem bis auf israelisches Staatsgebiet in die Nähe des Karni Grenzübergang führenden Tunnel entdeckt wurden (IDF Sprecher, 3. August 2014).

Die Motorräder, die in dem bis auf israelisches Staatsgebiet in die Nähe des Karni Grenzübergang führenden Tunnel entdeckt wurden (IDF Sprecher, 3. August 2014).

Der PIJ Terroranführer Daniel Kamal Mansour (Saraya.ps, 4. August 2014)

Der PIJ Terroranführer Daniel Kamal Mansour (Saraya.ps, 4. August 2014)

Wasserverteilung an die Bevölkerung des Gazastreifens in einer UNRWA Hilfsstation (Facebookseite PALINFO, 3. August 2014)

Wasserverteilung an die Bevölkerung des Gazastreifens in einer UNRWA Hilfsstation (Facebookseite PALINFO, 3. August 2014)

Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften auf dem Tempelberg (Pressestelle der israelischen Polizei, 4. August 2014)

Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften auf dem Tempelberg (Pressestelle der israelischen Polizei, 4. August 2014)

Aufrufe zum

Aufrufe zum "Widerstand“ (sprich: Gewalt und Terror)

Die Mitglieder der palästinensischen Delegation in Kairo (PNN TV, 3. August 2014)

Die Mitglieder der palästinensischen Delegation in Kairo (PNN TV, 3. August 2014)


Übersicht
Lagebericht

1.     Die Sprengung des Terrortunnelnetzwerks ist fast abgeschlossen. Ein großer Teil der IDF Kräfte haben sich aus den Einsatzgebieten auf das unmittelbare Grenzgebiet zurückgezogen. Die Reibungspunkte zwischen IDF Kräften und Terrorgruppen haben sich verringert, sie versuchen jedoch auch weiterhin, IDF Kräfte anzugreifen. Die westliche Negevwüste wird weiterhin mit Mörsergranaten beschossen, auch die anderen Landesteile sind dem Raketenfeuer ausgesetzt (75 Raketeneinschläge am 3. August 2014). Die von Israel am 4. August 2014 angekündigte humanitäre Feuerpause wurde von den Terrororganisationen nicht eingehalten, das Raketenfeuer dauerte an.

2.     Am 3. August 2014 begannen in Kairo mit ägyptischer Vermittlung Gespräche zur Erreichung eines Waffenstillstands. Eine palästinensische Delegation, bestehend aus Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde, der Hamas und anderer Terrororganisationen (außer Militanten aus dem Gazastreifen, deren Anreise an Schwierigkeiten scheiterte). Laut Medienberichten legte die palästinensische Delegation eine Liste von maximalistischen Forderungen vor, die Summe von Forderungen der Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde. Die Fortsetzung des Raketenbeschusses während der Gespräche über einen Waffenstillstand soll, aus der Sicht der Hamas, ihre Bedrohung Israels aufrechterhalten und ihre Verhandlungsposition stärken.

IDF Einsätze
Übersicht

3.     Im Verlauf des 3. August 2014 setzte die IDF die Truppenverlegung fort. Ein großer Teil der IDF Kräfte wurde schon aus dem Gazastreifen abgezogen. Dieser Rückzug soll den Streitkräften die Möglichkeit geben, sich zur Erfüllung ihrer weiteren Aufgaben neu zu organisieren. Die neuen Einsätze hängen von der Einschätzung der Lage und den sich daraus ergebenden Bedürfnissen ab. Auch nach der Truppenverlegung wurden im Gazastreifen die Aktionen zur Entdeckung und Zerstörung der Angrifftunnel und zur Beendigung des Raketen- und Mörsergrantenfeuers auf israelisches Staatsgebiet fortgesetzt. Bisher wurden mehr als die Hälfte der aufgedeckten Angrifftunnel zerstört. Auch die Boden-, Luft- und Seeangriffe auf die von der Hamas und den anderern radikalislmistischen Terrororganisationen aufgebaute Infrastruktur werden fortgesetzt (IDF Sprecher, 4. August 2014).

Ankündigung einer humanitären Feuerpause

4.     Am4. August 2014 erklärte Israel für 10.00 bis 17.00 Uhr eine siebenstündige unilaterale humanitäre Feuerpause. Sie sollte für den gesamten Gazastreifen gelten, mit Ausnahme der östlichen Teile von Rafah, in denen die IDF Einsätze weitergehen sollten. Israel rief die Bewohner von Khan Yunis, von Abasan al-Kabira und Abasan al-Saghira auf, in ihre Häuser zurückzukehren.

5.     In Reaktion auf die israelische Erklärung einer humanitären Feuerpause sagte Hamas Sprecher Sami Abu Zuhri, es handle sich um eine unilaterale Feuerpause, die dazu dienen sollte, die Aufmerksamkeit von „Israels Massakern“ abzulenken. Er sagte, die Hams traue dieser Feuerpause nicht und rief die Menschen im Gazastreifen zu großer Vorsicht auf (Al-Aqsa TV, 4. August 2014). Ein Sprecher des Hamas Gesundheitsministeriums rief die Menschen des Gazastreifens zu besonderer Vorsicht auf, da es sich um eine unilateral erklärte Feuerpause handle, der die palästinensischen Organisationen nicht zugestimmt haben (Facebookseite des Sprechers des Hamas Innenministeriums, 4. August 2014).

6.     Auch diese Feuerpause wurde von der Hamas nicht respektiert. Von den Mittagsstunden des 4. August 2014 an setzte der Raketen- und Mörsergranatenbeschuss der westlichen Negevwüste, der Städte Ashkelon und Ashdod wieder ein.

Die Bodenoffensive

7.     Mit der IDF Truppenverlegung dauert die Bodenoffensive im Gazastreifen in einen genau definierten Kampfgebieten noch immer an. Es werden weitere Angrifftunnel entdeckt und zerstört; auch die Kämpfe von IDF Soldaten gegen Terrortrupps dauern an. Im Gegensatz zu den ersten Tagen der Bodenoffensive ist die Zahl der Zusammenstöße zwischen IDF Soldaten und Terrormilitanten zurückgegangen. Die wichtigsten Ereignisse (IDF Sprecher, 3. August 2014):

A.  Ein IDF Trupp erspähte vier Terrormilitanten, die die Vorbereitungen zum Abschuss einer Panzerabwehrrakete aus einem Gebäude fast abgeschlossen hatten. Ein Panzertrupp beschoss das Gebäude, es brach zusammen, die Terrormiitanten wurden getötete.

B.  Ein IDF Trupp entdeckte einen Tunnelschacht und 150 Mörsergranaten. Während des Einsatzes stiegen mehrere Terrormiitanten aus der Tunnelöffnung. Die IDF Soldaten feuerten auf die Terroristen, die sich in ein nahegelegenes Gebäude retteten. Drei Terroristen wurden getötet. Die IDF Kräfte sprengten den Angrifftunnel.

C.  IDF bemerkten Schüsse aus leichten Feuerwaffen, die aus einem Gebäude auf sie abgefeuert wurden und erwiderten das Feuer. Ein Terrormilitant floh in einem Fahrzeug aus dem Gebiet. Ein Kampfflugzeug bombardierte das Fahrzeug.

8.     In einem gemeinsamen Einsatz der IDF und der Israelischen Sicherheitsdienste wurde der Kommandeur der Brigade des nördlichen Gazastreifens des militärisch-terroristischen Flügels des Palästinensischen Islamischen Jihad, Daniel Kamal Mansour angegriffen und getötet. Nach Angaben der Israelischen Sicherheitsdienste war er mitverantwortlich für das Raketenfeuer auf Israel und für das Geheimdienstnetzwerk im nördlichen Gazastreifen (NRG.co.il, 4. August 2014). Die Jerusalem Brigaden, der militärisch-terroristische Flügel des Palästinensischen Islamischen Jihad kündigte an, Daniel Kamal Mansour, alias Abu Abdallah, der Kommandeur der Brigade des nördlichen Gazastreifens des militärisch-terroristischen Flügels und Mitglied des Militärrates sei in den Abendstunden des 3. August 2014 getötet worden. Er starb bei einem israelischen Angriff auf das Jebaliya Flüchtlingslager im nördlichen Gazastreifen (Saraya.ps, 4. August 2014).

In einem auf israelisches Staatsgebiet führenden Angrifftunnel entdecktes Kampfmaterial

9.     Am 28. Juli 2014 stießen IDF Kräfte mit einem Terrortrupp zusammen, der auf der israelischen Seite der Grenze in der Nähe des Karni Grenzübergangs aus der Tunnelöffnung stieg. Fünf IDF Soldaten wurden getötet. Bei dem Einsatz zur Zerstörung des Tunnels wurde ein großes Waffenlager entdeckt. U. a. befanden sich dort RPGs, Gasmasken, verschiedene Typen von Handgranaten, Mörsergranaten, Munition, einsatzbereite Sprengstoffblöcke, Raketenwerfer, UBSV und Kalatschnikow Sturmgewehre. In der Nähe der Tunnelöffnung wurden auch drei Motorräder entdeckt, die abfahrbereit auf die Öffnung ausgerichtet waren. Sie waren wahrscheinlich dazu vorgesehen, nach der Entführung von Israelis, schnelle und einfache Fluchtmöglichkeiten in den Gazastreifen zu liefern. Der Angrifftunnel war groß genug, um ein leichtes Durchfahren dieser Motorfäder zu erlauben.

Links: Einige der im Angrifftunnel gefundenen Waffen. Rechts: Die drei im Angrifftunnel entdeckten Motorräder (IDF Sprecher, 3. August 2014)
Links: Einige der im Angrifftunnel gefundenen Waffen. Rechts: Die drei im Angrifftunnel entdeckten Motorräder (IDF Sprecher, 3. August 2014)
Videolink: https://www.youtube.com/watch?v=3CHt3FxoolI

Die Angriffe auf Terrorziele im Gazastreifen werden fortgesetzt

10.  Über die Bodenoffensive hinaus setzt die IDF Luftwaffe ihre Angriffe auf Terrorziele fort. Bisher wurden etwa 4635 Terrorziele im Gazastreifen angegriffen. Am 3. August 2014 wurden etwa 40 Terrorziele angegriffen.

IDF Verluste – zivile Opfer

11.   In der Operation "Fels in der Brandung" fielen 64 Soldaten, drei Zivilpersonen wurden getötet.

Raketenfeuer auf israelisches Staatsgebiet

12.  Seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ schlugen etwa 2630 Raketen auf israelischem Staatsgebiet ein. Seit Beginn der Bodenoffenisivewarenes1445 Raketen. Das „Iron Dome“ Raketenabwehrsystem konnte etwa 560 Raketen abfangen. In den letzten 24 Stunden stieg die Zahl der Raketen- und Mörsergranatenabschüsse auf israelisches Staatsgebiet wieder an, vielleicht aufgrund der Truppenverlegung der IDF und der in Kairo anlaufenden Gespräche zu einem Waffenstillstand.

13.   Die Izz al-Din al-Qassam Brigaden, der militärisch-terroristische Flügel der Hamas veröffentlichte eine Mitteilung, in der er die Verantwortung für den Beschuss von Tel Aviv, Beersheba und die südisraelische Stadt Kiryat Malachi übernimmt. In der Mitteilung heißt es, die Izz al-Din al-Qassam Brigaden verfügten noch über eine ausreichende Menge von Waffen, um Israel dazu zu zwingen, die palästinensischen Forderungen anzunehmen (Qassam.ps, 3. August 2014).

14.   Ein CNN Korrespondent führte ein Interview mit Khaled Mashaal, dem Chef des Hamas Politbüros. Auf die Frage, ob die Hamas bereit sei, das Raketenfeuer und den Bau der Angrifftunnel einzustellen, antwortete Khaled Mashaal, das sei möglich, falls ein Abkommen mit Israel erreicht werden kann. Der Korrespondent sagte, nach Auffassung Mashaals würde er einem langfristigen Waffenstillstand zustimmen, falls die Forderungen der Hamas erfüllt werden (CNN.com, 3. August 2014).

Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen in der Operation „Fels in der Brandung"[1]

Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen in der Operation „Fels in der Brandung"

Raketenfeuer aus der Sinai Halbinsel

15.  Eine dem Globalen Jihad angeschlossene, salafistische Organisation Ansar Bayt al-Maqdis, übernahm die Verantwortung für den Abschuss von vier Raketen aus der Sinai Halbinsel auf Ketziot (im Süden Israels, in der Nähe der ägyptischen Grenze) am 3. August 2014. Die Organisation postete Fotos der Raketen und der Abschüsse. Die Raketen schlugen anscheinend auf freiem Feld ein (Facebookseite von Adam D9 News, 3. August 2014).

Links: Ein Raketenabschuss. Rechts: Vier Raketen mit dem Namen der Organisation. Die Aufschrift lautet: "Vier Gradraketen bombardieren die (israelische) Militärbasis in Ketziot“ (Facebookseite von Adam D9 News, 3. August 2014)
Links: Ein Raketenabschuss. Rechts: Vier Raketen mit dem Namen der Organisation. Die Aufschrift lautet: "Vier Gradraketen bombardieren die (israelische) Militärbasis in Ketziot“ (Facebookseite von Adam D9 News, 3. August 2014)

Die Bevölkerung des Gazastreifens

16.   Unseren Angaben nach wurden seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ (Stand 4. August 2014, 12.00 Uhr) 1498 Palästinenser getötet.

17.  Vorläufige Zuordnung der 1498 Toten (nach unbestätigten Angaben, Stand 4. August 2014, 12.00 Uhr):

A.     453 Terrormilitanten folgender Zugehörigkeit:

1)    244 Hamasmilitanten

2)    142 Militanten des Palätinensischen Islamischen Jihad

3)    67 Militanten anderer Terrororganisationen

B.     466 unbeteiligte Palästinenser

C.     579 Tote, deren Beteiligung an Terroraktivitäten und Zugehörigkeit zu Terrororganisationen noch nicht eindeutig festgestellt wurde.

 

Die Bewohner kehren langsam in ihre Häuser zurück

18.  Im Bezug auf die Rückkehr der Bewohner in ihre Häuser erklärte IDF Sprecher Bridgadegeneral Motti Almoz, die IDF habe nicht die Absicht, der ortsansässigen Bevölkerung Schaden zuzufügen. Er erklärte, die Bewohner könnten sich einrichten und Nahrungsmittel und Wasser besorgen. Er fügte jedoch hinzu, die Hamas zwinge Zivilperonen dazu, in den Kampfzonen zu verbleiben (IDF Sprecher, 4. August 2014).

19.   Andereseits rief ein Sprecher der Volkswiderstandskomitees die Menschen im Gazastreifen auf, nicht in ihre Häuser und in die Gebiete zurückzukehren, aus denen die IDF Kräfte abgezogen sind. Er erklärte, der Aufruf an die Bevölkerung, in die Häuser zurückzukehren gehöre zu einer israelischen Taktik. Er sagte, die IDF habe sich aus diesem Gebiet zurückgezogen, da die Angriffe des „Widerstands“ hinter den feindlichen Reihen die israelischen Streitkräfte daran hinderten, auf palästinensisches Gebiet einzudringen (Al-Jazeera, 3. August 2014).

Die humanitäre Notlage im Gazastreifen

20.   Berichte aus dem Gazastreifen deuten auf eine sich verschlimmernde humanitäre Notlage hin. Nach Angaben in einem von UNOCHA (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs) am 3. August 2014 veröffentlichten Bericht, flohen etwa 26% der Menschen im Gazastreifen aus ihren Häusern, die Wasser- und Stromversorgung ist zusammengebrochen, die Gesundheitswesen steht kurz vor dem Zusammenbruch. Diesem Bericht nach treten erste Fälle von Infektionskrankheiten auf. Trotz der großen Bedürfnisse ist noch keine finanzielle Unterstützung eingetroffen. Der Bericht ruft zu einer humanitären Feuerpause auf und zur Einrichtung eines humanitären Korridors, um die fortgesetzte Arbeit des medizinischen Personals zu sichern (UNOCHA Bericht, 3. August 2014).

21.   Nach einem UNRWA Bericht vom 3. August 2014 befinden sich in 90 Schulen der UNRWA 259,321 Menschen. Die Schulen können sie nur wenige Tage lang beherbergen, da die dortigen sanitären Anlagen nicht ausreichen. Die UNRWA kann manchmal 3 Liter Drinkwasser pro Person liefern, weniger als die von der Weltgesundheitsorganisation festgesetzten 9 – 15 Litern pro Tag (UNRWA.org, 3. August 2014).

Angriff auf eine UNRWA Schule

22.  Am 3. August 2014 meldeten die medizinischen Einrichtungen im Gazastreifen, zehn Menschen, zum Großteil Frauen und Kinder, seien getötet und Dutzende verwundet worden, als eine UNRWA Schule im Ostteil von Rafah angegriffen wurde. In der Schule befinden sich 3000 Flüchtlinge aus dem Gazastreifen, die ihre Häuser verlassen haben. IDF Srecher Brigadegeneral Motti Almoz erklärte, die IDF prüfe den Vorfall. Er sagte, die IDF habe in der Nähe der Schule befundent, in der gesamten Gegend sei jedoch kein IDF Angriff erfolgt und es gäbe keine Bestätigung dafür, dass der Angriff auf die Schule von IDF Kräfte durchgeführt wurde (IDF Sprecher, 4. August 2014).

23.  Die Nachricht über den Angriff auf die Schule führte zu scharfen Reaktionen aus der ganzen Welt:

A.  Der UNRWA Generalbeauftragte erklärte, der genaue Standort der Schule sei der IDF mitgeteilt worden, um seine Sicherheit zu garantieren. Er erklärte, die UNRWA habe die IDF mehrmals mitgeteilt, dass die Schule als Notlager für Zivilpersonen diente, die ihre Häuser verlassen hatten. Er rief die Behörden in Israel auf, diesen Zwischenfall und zwei ähnliche Zwischenfälle, bei denen UNRWA Schule angegriffen wurden, zu untersuchen (UNRWA.org. 3. August 2014).

B.  UN Generalsekretär Ban-ki Moon nannte den (angeblichen IDF) Angriff ein Verbrechen und eine moralische Schandtat und verlangte, die Verantwortlichen wegen dieses groben Verstoßes gegen das Völkerrecht vor Gericht zu stellen (UN.org, 3. August 2014).

C.   Die Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums appellierte an Israel seine Prinzipien zu respektieren und von Angriffen auf die Zivilbevölkerung abzusehen. Ihren Worten nach müssen die UN Einrichtungen und vor allem diejenigen, in denen sich Zivilpersonen befinden, geschützt sein und sie dürfen nicht angegriffen werden. Ihren Worten nach rechtfertigt der Verdacht einer militärisch-terroristischen Aktivität auf diesem Gelände keinen Angriff, der das Leben unbeteiligter Menschen gefährdet. Sie verlangte eine unverzügliche Untersuchung der Vorfälle (Webseite des amerikanischen Außenministeriums, 3. August 2014).

D.  Das ägyptische Außenministeriumveröffentlichte eine Verurteilung des Angriffs und erklärte, Ägypten verlange die sofortige Einstellung der Angriffe auf Unbeteiligte und die Vereinberung eines Waffenstillstands ( Youm7.com 3. August 2014)

Raketenfeuer aus dem Al-Shifa´a Krankenhaus

24.   Während des arabischsprachigen Berichts der Korrespondentin des französischen Fernsehsenders FRANCE 24, die in den Abendstunden des 2. August aus dem Al-Shifa´a Krankenhaus im Gaza zugeschaltet wurde, beschrieb die Korrespondentin die schweren Bedingungen, die im Krankenhaus herrschen. Während ihres Berichts aus dem Krankenhaus wurde aus der Nähe ihres Standortes eine Rakete abgefeuert. In ihrem Bericht ist der schrille Abschusston gut zu hören, die Abschussfunken sind deutlich zu sehen (YouTube, 3. August 2014).

Links: Die FRANCE 24 Korrespondentin zuckt zusammen, als der Laut des Raketenwerfers ertönt, der Schweif ist deutlich zu erkennen. Rechts: die Korrespondentin bei ihrem Beitrag vor dem Al-Shifa´a Krankenhaus.
Links: Die FRANCE 24 Korrespondentin zuckt zusammen, als der Laut des Raketenwerfers ertönt, der Schweif ist deutlich zu erkennen. Rechts: die Korrespondentin bei ihrem Beitrag vor dem Al-Shifa´a Krankenhaus.
Videolink: https://www.youtube.com/watch?v=xuN6IzalalE

Die Situation an den Grenzübergängen
Der Erez Grenzübergang

25.   24 Patienten und ihre Begleitpersonen reisten durch den Erez Grenzübergang zu medizinischer Behandlung nach Judäa und Samarien. Fünfzehn verwundete Palästinenser wurden in Krankenhäuser eingeliefert, nachdem sie im israelischen Feldlazarett, das am Grenzübergang eingerichtet wurde, erste Hilfe erhalten hatten. Am 1. August 2014 reisten 30 Ärzte, 29 von ihnen aus Judäa und Samarien und ein Arzt aus Israel, über den Erez Grenzübergang in den Gazastreifen ein.

Der Kerem Shalom Grenzübergang

26.  Während der gesamten Operation „Fels in der Brandung“, sogar nach Beginn der Bodenoffenisive, blieb der Kerem Shalom Grenzübergang geöffnet. Er bleib geöffnet, obwohl er sich in einem der gefährdetsten Gebiete befand und ständig von Mörsergranaten aus dem Gazastreifen bedroht wurde. Seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ wurden 1552 mit Nahrungsmitteln, medizinischen Hilfsgütern, Dieseltreibstoff für das Elektrizitätswerk, Benzin und Kochgas für den Gazastreifen beladene Lastwagen abgefertigt (COGAT,idf. il, 3.August 2014).

27.  Am 1. August 2014 wurde der Kerem Shalom Grenzübergang wegen der nach der Entführung der IDF Offiziers tobenden Kämpfe im Raum Rafah vorübergehend geschlossen, da er sich in unmittelbarer Nähe zum Kampfgebiet befand. 91 Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten konnten nicht in den Gazastreifen einfahren, 19 Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Infrastruktur wurden abgesagt (10 Einsätze waren für die Stromleitungen vorgesehen) (COGAT.idf.il, 3. August 2014).

28.  Am 3. August 2014 reisten 186 Lastwagen in den Gazastreifen ein; mehr als die Hälfte der Lastwagen transportierten Nahrungsmittel. Darüberhinaus wurden 3000 Blutkonserven, Wassercontainer, Stromgeneratoren, meidzinische Hilfsgüter, Tierfutter, Kleidung und verschiedene Brennstoffe ausgeliefert.

Der Rafah Grenzübergang

29.   In den Abendstunden des 3. August 2014 schlossen die Ägypter den Rafah Grenzübergang wegen der IDF Luftangriffe auf nahegelegene Terrorziele. Nach ägyptischen Angaben wird der Übergang geschlossen bleiben, bis sich die Lage beruhigt und das Leben der Angestellten des Grenzübergangs und der Grenzgänger nicht mehr in Gefahr ist (Almasryalyoum.com, 3. August 2014).

Judäa und Samarien
Krawalle auf dem Tempelberg

30.  Als der Tempelberg am 4. August für Besucher geöffnet wurde, begannen Dutzende maskierte Palästinenser die israelischen Polizeikräfte am Mugrabi Tor mit Steinen und Feuerwerkskörpern zu bewerfen. Die Polizei stürmte das Tempelbergareal und nahm die Randalierer in Gewahrsam. Fünf Polizisten wurden leicht verletzt. Nach Angaben der israelischen Polizei stellten maskierte Palästinenser an zwei Eingängen zur Moschee Barrikaden auf, um ein Schließen der Tore zu verhindern. Die Polizei entfernte die Barrikaden und nahm die Randalierer fest (Facebookseite der Israelischen Polizei, 4. August 2014).

Aufrufe zum "Widerstand“ (sprich: Gewalt und Terror)

 Die Hamas ruft die Bevölkerung von Judaä und Samarien weiter zur Gewalt und zum Terror auf. Am 2. August 2014 postete der Islamische Block der Al-Najah Universität in Nablus einen Aufruf zum „Widerstand“ auf seine Facebookseite (Facebookseite des Islamische Blocks der Al-Najah Universität, 2. August 2014).
 Die Hamas ruft die Bevölkerung von Judaä und Samarien weiter zur Gewalt und zum Terror auf. Am 2. August 2014 postete der Islamische Block der Al-Najah Universität in Nablus einen Aufruf zum „Widerstand“ auf seine Facebookseite (Facebookseite des Islamische Blocks der Al-Najah Universität, 2. August 2014).

Kontakte zur Erreichung eines Waffenstillstands

31.   Nach Medienangaben traf die palästinensische Delegation (ohne Vertreter aus dem Gazastreifen) in Kairo mit den Ägyptern zusammen, um vor Beginn der Verhandlungen eine vereinte Haltung zu erreichen. Der Hamasvertreter Izzat al-Rishq tagte mit dem Chef des ägyptischen Geheimdienstes. Nach dem Gespräch erklärte er, er habe Ägypten die Forderungen der Hamas schriftlich vorgelegt. Er erklärte, er habe Ägypten nahegelegt, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Forderungen zu erfüllen. Die Palästinenser wollen die Ägypter als Vermittler verwenden, um Israel ihre Forderungen zu übermitteln (Ägyptisches Fernsehen und Al-Mayadden TV, Libanon. 3. August 2014).

32.  Der stellvertretende Chef des Hamas PolitbürosMusa Abu Marzouq erklärte, die Hamas Delegation werde ohne Vertreter aus dem Gazastreifen an den Gesprächen teilnehmen, da die Delegierten aus dem Gazastreifen aus Sicherheitsüberlegungen nicht ausreisen könnten. Er erklärte weiter, die Hamas wolle einen Waffenstillstand und die Aufhebung der Blockade. Er sagte, die Einbeziehung der Hamas in die palästinensische Delegation sei ein großer Erfolg und stelle möglicherweise eine neue Etappe in den Beziehungen zwischen Ägpyten und der Hamas dar (Alqudsnews.net, 3. August 2014).

Propagandakampagnen und das juristische Umfeld
Vorbereitungen von Klagen gegen Israel

33.  Saeb Erekat, Mitglied des PLO Exekutivkomitees erklärte, alle Fatah Mitglieder hätten ein Dokument unterschrieben, auf dem sie fordern, Mahmoud Abbas solle das Übereinkommen von Rom unterzeichnen. Er sagte, bei seinem Aufenthalt in Qatar habe er das Dokument dem Chef des Hamas Politbüros Khaled Mashaal gezeigt, Khaled Mashaal soll daraufhin gesagt haben, die Hamas werde die Angelegenheit prüfen. Die Hamas hat das Dokument jedoch noch nicht unterzeichnet (Palästinensisches Fernsehen, 3. August 2014). (Anm. : Mahmoud Abbas verlangte von allen palästinensischen Organisatinen eine schriftliche Einwilligung zu gerichtlichen Maßnahmen, die die Palästinenser unternehmen. Wenn nämlich die Hamas und der Palästinensische Islamische Jihad in internationalen Gerichtshöfen ein Verfahren gegen Israel anstrengen, setzen sie sich denselben Verfahren aus).

Ein Video zeigt die Waffen des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas

34.   Am 3. August 2014 veröffentlichte der militärisch-terroristische Flügel der Hamas ein Video mit dem Titel „Überraschung“. Zu sehen war ein „Ghoul“ Scharfschützengewehr, benannt nach Adnan al-Ghoul, einem hochrangigen Militanten der Izz al-Din al-Qassam Brigaden und der rechten Hand von Muhammad Deif, dem Anführer der Brigaden. Diesem Video nach hat das Gewehr einen Durchmesser von 14.5mm und eine Reichweite von zwei Kilometern. Das Video zeigt vier Einsätze dieses Gewehrs in der Operation „Fels in der Brandung“ (Qassam.ps, 3. August 2014).

[1]     Diese Statistik erfasst die Raketeneinschläge auf israelischem Staatsgebiet. Der massive Mörsergranatenbeschuss der Ortschaften der westlichen Negevwüste und die verfehlten Abschüsse werden dabei nicht berücksichtigt. .