Operation “Fels in der Brandung” – Update Nr. 22 (Stand: 10. August 2014, 12.00 Uhr)

Eine Rakete schlägt in ein Haus in Sderot ein (Presseamt der Feuerwehr, Südkommando, 10. August 2014)

Eine Rakete schlägt in ein Haus in Sderot ein (Presseamt der Feuerwehr, Südkommando, 10. August 2014)

Eine von den Palästinensern abgefeuerte Mörsergranate schlug am Kerem Shalom Grenzübergang ein

Eine von den Palästinensern abgefeuerte Mörsergranate schlug am Kerem Shalom Grenzübergang ein

Von der Hamas organisierte Solidaritätsdemonstration in Ramallah; die Demonstranten trugen grüne Hamasfahnen und Attrappen von Hamasraketen

Von der Hamas organisierte Solidaritätsdemonstration in Ramallah; die Demonstranten trugen grüne Hamasfahnen und Attrappen von Hamasraketen

Von der Hamas organisierte Solidaritätsdemonstration in Ramallah; die Demonstranten trugen grüne Hamasfahnen und Attrappen von Hamasraketen

Von der Hamas organisierte Solidaritätsdemonstration in Ramallah; die Demonstranten trugen grüne Hamasfahnen und Attrappen von Hamasraketen

Von der Hamas organisierte Solidaritätsveranstaltung in Hebron

Von der Hamas organisierte Solidaritätsveranstaltung in Hebron

Von der Hamas organisierte Solidaritätsveranstaltung in Hebron

Von der Hamas organisierte Solidaritätsveranstaltung in Hebron

Die palästinensische Delegation in Kairo (Paltoday, 10. August 2014)

Die palästinensische Delegation in Kairo (Paltoday, 10. August 2014)


Übersicht
Allgemeiner Lagebericht

1.   Mit Ende der 72 stündigen humanitären Feuerpause nahmen die radikalislamischen Terrororganisationen den Raketen- und Mörsergranatenbeschuss Israels wieder auf. Der Großteil der Raketen auf den Süden des Landes, auf die Ortschaften der westlichen Negevwüste ausgerichtet; allerdings wurden auch die Städte Beer Sheva und Ashkelon beschossen: (45 Raketeneinschläge am 08. August), 30 Raketeneinschläge am 09. August, Einschläge in Ashkelon und der westlichen Negevwüste am 10 August 2014).

2.   Der Palästinensische Islamische Jihad und weitere, kleinere Terrororganisationen übernahmen die Verantwortung für den Beschuss. Unserer Einschätzung nach erfolgte dieser Beschuss mit Genehmigung / auf Veranlassung der Hamas und gehört zur Hamaspolitik, Druck auf Israel auszuüben – zu diesem Zweck genehmigt die Hamas einen „dosierten“ Beschuss Israels. Mehrere Hamas Sprecher gaben Presseerklärungen ab und unterstrichen, die Hamas sei bereit und entschlossen, den Kampf gegen Israel wiederaufzunehmen, falls Israel die Forderungen der Palästinenser nicht erfüllt. Laut Meldungen in den israelischen Medien, teilte Israel den ägyptischen Veranwortlichen ganz eindeutig mit, die israelische Delegation werde nicht nach Kairo reisen und nicht an Verhandlungen teilnehmen, wenn die Feuerpause nicht wiederaufgenommen wird.

IDF Einsätze
Übersicht

3.   Am 8. August 2014, 08.00 Uhr, endete die vereinbarte, 72 stündige Feuerpause. Um 04.00 Uhr, etwa 4 Stunden vor Ablauf der vereinbarten Frist, wurden zwei Mörsergranaten auf Israel abgeschossen. Sie schlugen in Landkreis Eshkol in der westlichen Negevwüste auf freiem Feld ein. Ab 08.00 Uhr setzte der massive Mörsergranatenbeschuss der Süden Israels wieder ein. Die Großteil der Geschosse war auf die Ortschaften in unmittelbarer Grenznähe zum Gazastreifen ausgerichtet, allerdings schlugen auch in Beer Sheba, Ashkelon und Sderot Raketen ein.

4.   In Reaktion auf den erneuten Raketenbeschuss griffen israelische Kampfflugzeuge und die israelische Kriegsmarine Terrorziele im gesamten Gazastreifen an. Manche Bewohner der Ortschaften im Grenzbereich zum Gazastreifen hatten mit Ankündigung der Feuerpause zwar entschieden, nach Hause zu fahren – ließen diese Absicht angesichts des wiederaufgenommenen Mörsergranatenfeuers wieder fallen. Israel teilte Ägpyten mit, die Verhandlungsdelegation werde nicht zu Gesprächen nach Kairo reisen, wenn das Feuer nicht eingestellt wird.

5.   Zu Beginn der Regierungssitzung erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Israel werde keine Verhandlungen führen, solange der Raketenbeschuss andauert; Israel werde alles unternehmen, um den Bürgerinnen und Bürgern Israels Ruhe zu garantieren (Webseite des Ministerpräsidenten, 10. August 2014).

IDF Reaktionen auf den Beschuss

6.   In Reaktion auf den erneuen Raketen- und Mörsergranatenbeschuss israelischer Städte und Ortschaften, flogen IDF Kampfflugzeuge Angriffe auf Terrorziele im gesamten Gazastreifen. Insgesamt wurden mehr als Hundert Terrorziele angegriffen. Eine Reihe von Terrorzielen wurden von der See aus angegriffen (IDF Sprecher):

A.  Im Verlauf des 9. August 2014 wurden mehr als sechzig Terrorziele angegriffen. U. a. wurden Terrormilitanten angegriffen, die Raketenabschüsse auf Israel vorbereiteten.

B.  Im Verlauf des 8. August 2014griffen IDF Kampfflugzeuge etwa fünfzig Terrorziele an. U. a. wurden Terrormilitanten angegriffen, unterirdische Raketenabschussstellungen, Kommando- und Überwachungszentralen und militärische Einrichtungen.

Links: Angriff auf ein Terrorziel im Gazastreifen (IDF Sprecher, 10. August 2014). Rechts: Yasser Arafats Hubsschrauberlandeplatz auf dem Ansar Gelände in Gaza City.
Links: Angriff auf ein Terrorziel im Gazastreifen (IDF Sprecher, 10. August 2014). Rechts: Yasser Arafats Hubsschrauberlandeplatz auf dem Ansar Gelände in Gaza City.
Videolink: https://www.youtube.com/watch?v=D683rBiPvFk

Links: Angriff auf einen neben einer Moschee aufgestellten Raketenwerfer (IDF Sprecher, 10. August 2014). Rechts: Angriff auf die Al Kessem Moschee (Wafa.ps, 9. Juli 2014).
Links: Angriff auf einen neben einer Moschee aufgestellten Raketenwerfer (IDF Sprecher, 10. August 2014). Rechts: Angriff auf die Al Kessem Moschee (Wafa.ps, 9. Juli 2014).
Videolink: https://www.youtube.com/watch?v=gdA34YKNWj0

Raketenfeuer auf israelisches Staatsgebiet

7.   Am Morgen des 8. August 2014, 08.00 Uhr, an genau dem Zeitpunkt, an dem die vereinbarte Feuerpause endete, begann ein starker Raketen- und Mörsergranatenbeschuss Israels Die meisten Geschosse waren auf die Ortschaften der westlichen Negevwüste ausgerichtet, vor allem auf die Dörfer im Grenzbereich mit dem Gazastreifen; allerding schlugen auch in den Städten Ashkelon, Sderot und Beer Sheva Raketen ein. Insgesamt wurden seit Ende der Feuerpause 75 Raketeneinschläge identifiziert. Die meisten Geschosse schlugen in der westlichen Negevwüste ein. Auf die Dörfer im Grenzbereich des Gazastreifen wurde ein ähnliche Anzahl von Geschossen abgeschossen. Zwei Personen wurden von einer Mörsergranate verwundet. Es entstand erheblicher Sachschaden.

8.   Insgesamt wurden während der Operation „Fels in der Brandung“ 2814 Raketeneinschläge identifiziert. Seit Beginn der Bodenoffensive waren es 1629 Einschläge. Seit Ende der Feuerpause schlugen auf israelischem Staatsgebiet 75 Raketen ein.

Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen seit Ende der Feuerpause[1]

Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen seit Ende der Feuerpause

Übernahme der Verantwortung

9.   Die Verantwortung für die meisten Raketenabschüsse seit Ende der Feuerpause übernahmen der Palästinensische Islamische Jihad, die Volkswiderstandskomitees und andere, kleine radikalislamische Terrororganisationen. Die Hamas hat sich zwar nicht ausdrücklich für den Beschuss verantwortlich erklärt, hat jedoch andererseits nichts unternommen, um den Beschuss zu verhindern. Hamas Sprecher Masheir al-Masri, erklärte, die Hamas erkläre sich nicht für den Beschuss verantwortlich. Er unterstrich jedoch, dass die enge Verbindung und die Einheit, die unter den palästinensischen Organisationen in ruhigen Zeiten herrschen, sich auch in Kriegszeiten fortsetzt (Al-Mayadeen TV, Libanon, 9. August 2014).

10.        In den Abendstunden des 7. Auguat 2014 meldeten die palästinensischen Medien den Tod von vier Militanten des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas; sie waren durch eine USBV Explosion in Ostteil von Jebaliya getötet worden, Berichten zufolge wurden die vier Militanten getötet, als sie eine USBV vorbereiteten, die sie einsetzten wollten, nachdem mit Zusammenbruch der Gespräche in Kairo, die Kämpfe wiederaufgenommen würden (Paltimes.net, Alresala.net Webseite, 7. August 2014).

Die Bevölkerung des Gazastreifens
Die Zivilbevölkerung

11. Nach Angaben des UNRWA Sprechers Chris Gunness, befinden sich 238,097 Menschen noch in den 90 UNRWA Notunterkünften. Er erklärte, 16,543 Menschen hätten die Notunterkünft schon verlassen (Twittermeldung von Chris Gunness, 9. August 2014). 30,000 Menschen sind noch in staatlichen Schulen untergebracht. Die UNRWA liefert ihnen Nahrungsmittel, Wasser und notwendige Güter (UNRWA Twitter Account, 9. August 2014).

Hilfsgüter für den Gazastreifen

12.    Angesichts der Notsituation im Gazastreifen werden aus der ganzen Welt Konvois für den Gazastreifen und Spendengelder für die Bevölkerung und den Wiederaufbau des Gazastreifens geschickt:

A.  Groß-Britannien – Der britische Staatssekretär für internationale Entwicklung erklärte, angesichts des dringenden Badarfs an Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern im Gazastreifen habe Groß-Britannien beschlossen, seinen Notversorgungsplan zur Unterstützung der Bevölkerung des Gazastreifens in Kraft zu setzen.

B.  Die Türkei– Der türkische Rote Halbmond kündigte an, er habe 3000 Nahrungsmittelpakete in den Gazastreifen geschickt, Tausende Betten und Wasser für die Familien, die sich noch in UN Notunterkünften aufhalten (Aa.com.tr, 9. August 2014).

C.  Die Vereinigten Arabischen Emirate –Eine Delegation des Roten Halbmonds der Vereinigten Arabischen Emirate reiste mit sieben Lastwagenladungen Nahrungsmitteln, medizinischem Gerät und Kleidung in den Gazastreifen und richteten im Gazastreifen ein Feldlazarett ein, um die Verwundeten zu behandeln (Maannews.net, 9. August 2014).

D.  Die Palästinensische Autonomiebehörde– In den Städten der Palästinensischen Autonomiebehörde wurde eine Spendenkampagne für den Gazastreifen durchgeführt; Nahrungsmittel, Geräte und Spendengelder wurden gesammelt (Wafa.ps, 9. August 2014).

Die Situation an den Grenzübergängen – Update
Der Kerem Shalom Grenzübergang

13.    Nachdem in den Morgenstunden des 10. August 2014 am Kerem Shalom Grenzübergang zwei Raketen einschlugen wurde der Betrieb eingestellt und der Grenzübergang geschlossen (Maannews.net, 10. August 2014). Er wurde etwas später wieder geöffnet, nachdem allerdings eine weitere Rakete einschlug, wurde der Grenzübergang in den frühen Nachmittagsstunden geschlossen.

Der Rafah Grenzübergang

14.        Angesichts der wiederaufgeflammten Kämpfe im Gazastreifen verkündeten die ägyptischen Behörden eine erhöhte Alarmbereitschaft entlang der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen, die den Bereich des Rafah Grenzübergangs mit einschließt. Im gesamten Bereich wurden ägyptische Panzerfahrzeuge stationiert (Shorouknews.com, 8. August 2014). Für Verwundete aus dem Gazastreifen, die in ägyptischen Krankenhäusern behandelt werden sollten und für die Einfuhr medizinischer Hilfsgüter in den Gazastreifen wurde der Rafah Grenzübergang allerdings geöffnet (Youm7.com. 8. August 2014).

Judäa und Samarien
Solidaritätsdemonstrationen und weitere Veranstaltungen zur Unterstützung des Gazastreifens

15.        Am Wochenende, vor allem mit Ende des Freitagsgebets fanden in Judäa und Samarien aus Solidarität mit dem Gazastreifen zahlreiche Demonstrationen und Kundgebungen statt. Die meisten Demonstrationen und Kundgebungen wurden von der Hamas organisiert. Zahlreiche grüne Hamasfahnen und Poster zur Unterstützung des „Widerstands“ (sprich: der Terrororganisationen) waren bei diesen Demonstrationen zu sehen. Einige Kundgebungen arteten aus und es kam zu gewalttätigen Krawallen und Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften; zwei Palästinenser , einer in Hebron und einer in Ramallah, wurden bei diesen Ausschreitungen getötet. Dutzende Randalierer wurden verletzt.

16.       Sa´ad Abu al-Baha, ein hochrangiger Hamasvertreter in Judäa und Samarien behauptete, diese Veranstaltungen seien organisiert worden, um die Forderungen der Palästinenser zu bekannt zu machen und zu zeigen, dass das palästinensische Volk vereint hinter diesen Forderungen steht. Er behauptete weiter, er wolle der palästinensischen Delegation in Kairo mitteilen, dass das palästinensische Volk sie unterstützt und sie sollten nicht zurückkehren, ohne die Erfüllung aller palästinensischen Forderungen erreicht zu haben (Al-Aqsa TV, 8. August 2014).

Kontakte zur Erreichung eines Waffenstillstands

17.    Mit Wiederaufnahme des Raketenbeschusses, rief Israel die Verhandlungsdelegation aus Kairo zurück. Israel erklärte auf eindeutige Art und Weise, dass die Delegation nicht nach Kairo zurückgekehren würde, bevor der Raketenbeschuss aufhört. Die Ägypter versuchten eine Feuerpause zustande zu bringen, um die Wiederaufnahme der Verhandlungen zu ermöglichen (Haaretz, 10. August 2014).

18.    Quellen in der Hamas und anderen Terrororganisationen machten Israel für die stockenden Verhandlungen verantwortlich und behaupteten, der fehlende Fortschritt in den Verhandlungen habe zur Wiederaufnahme des Raketenbeschusses geführt. Trotz des andauernden Raketenfeuers und der Abreise der israelischen Delegation blieb die palästinensische Delegation in Kairo. Hamas Sprecher Sami Abu Zuhri erklärte, sie erwarteten eine israelische Antwort (Alquds.com, 9. August 2014).

Die Palästinensische Autonomiebehörde

19.    Azzam al-Ahmad, Mitgied des Zentralkomitees der Fatah und Leiter der palästinensischen Verhandlungsdelegation in Kairo erklärte, die palästinensische Delegation werde Ägypten nicht verlassen, bevor ein verbindliches, endgültiges Abkommen erreicht worden sei. Er behauptete, die Palästinenser scheuten vor keiner Eskalation zurück, seien jedoch bereit, die Verhandlungen weiterzuführen, um zu einem Abkommen zu gelangen, das alle Aspekte der Blockade des Gazastreifens aufhebt. Er übte scharfe Kritik an der israelischen Delegation, die nur einige Stunden in Ägypten verbracht hatte (Maannews.net, Sky News, 8. August 2014).

Die Hamas

20.        Äußerungen einiger Hamas Vertreter:

A.  Musa Abu Marzouq, Mitglied des Hamas Politbüros behauptete, Israel sei nicht ernsthaft an den Verhandlungen interessiert, weise die palästinensischen Angebote absichtlich zurück und verzögere die Antwort auf die von den Palästinensern angemeldeten Forderungen. Er kündigte an, die Hamas Delegation werde nicht in Kairo bleiben, wenn in den kommenden 24 Stunden keine ernsthaften Verhandlungen begännen (Alqudsnews.net, 9. August 2014).

B.  Hamas Sprecher Sami Abu Zuhri erklärte, die israelische Delegation habe sich auf keine einzige der palästinensischen Forderungen bezogen. Darüberhinaus enthielten die vorgelegten Angebote nicht einmal eine Bezugnahme auf die Aufhebung der Blockade, obwohl die Öffnung der Kerem Shalom und Erez Grenzübergänge angesprochen wurde, – diese Grenzübergänge sind jedoch sowieso geöffnet. Er beschuldigte Israel, Verzögerungstaktiken anzuwenden und Zeit zu verschwenden (AlAqsa, 8. August 2014).

C.  Hamas Sprecher Musheir al-Masri behauptete, Israel habe die palästinensischen Forderungen nicht ausreichend erfüllt und versuche, den Status quo ante wiederherzustellen. Er behauptete, falls die Verhandlungen fehlschlügen, bliebe der Hamas keine andere Wahl, als eine weitere Militärkampagne zu führen, die „grausamer sein wird, als die vorhergegangene“. Er behauptete weiter, die palästinensische Delegation werde nicht mit dem ägyptischen Vermittler verhandeln, wenn die israelische Delegation sich nicht in Kairo aufhält (Al-Mayadeen TV, Libanon, 9. August 2014).

Der Palästinensische Islamische Jihad

21.        Der hochrangige Anführer des Palästinensischen Islamischen JihadKhaled alBatash behauptete, Israel versuche die legitimen Ansprüche des palästinensischen Volkes zu umgehen. Er behauptete weiter, der PIJ habe Ägypten erklärt, sie bestünden auf ihren Forderungen und seien zu keinen Zugeständnissen bereit. Er erklärte, ihre erste Forderung sei die Beendigung der (sogenannten israelischen )Aggression und die Aufhebung der Blockade. Zum Rafah Grenzübergang erklärte er, diese Angelegeheit müsse zwischen den Palästinensern und Ägypten geregelt werden, – Israel habe damit nichts zu tun (Al-Mayadeen TV, Libanon, 8. August 2014).

Die internationale Staatengemeinschaft

22.        Die internationale Staatengemeinschaft verurteile die Wiederaufnahme des Raketenfeuers und verlangte eine Wiederaufnahme der Verhandlungen. Ein Sprecher des UN Generalsekretärs erklärte, „Der Generalsekretär ist zutiefst enttäuscht, dass die Verhandlungsparteien nicht in der Lage waren, sich bei ihren Gesprächen auf eine Ausdehnung der Feuerpause zu einigen“ (UN.org, 8. August 2014).

23.        Die Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Frankreichs und Groß-Britanniensveröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der sie die ägyptischen Anstrengungen unterstützten; sie riefen beide Seiten auf, die Feuerpause unverzüglich zu erneuern (Webseite des französischen Außenministeriums, 9. August 2014).

Die verschiedenen Aspekte eines Gefangenenaustauschs

24.    Eine Quelle in der palästinensischen Delegation behauptete, die Hamas Vertreter bestünden darauf, das Thema des Gefangenenaustauschs oder der Austauschs sterblichen Überreste nicht im Zusammenhang mit den Verhandlungen zur Feuerpause zu besprechen. Die Quelle behauptete weiter, die Vertreter weigerten sich auf die Frage der sterblichen Überreste der gefallenen Soldaten einzugehen und bestätigten oder leugneten nicht, dass sie sie in ihrer Gewalt haben (Aa.com.tr, 9. August 2014). Muhammad Nizal, ein Mitglied des Hamas Politbüros behauptete, die Hamas sei bereit, über den Soldaten zu verhandeln, den die Hamas in ihrer Gewalt hat, jedoch nicht in der laufenden Verhandlungsrunde. Bei den gegenwärtigen Verhandlungen ginge es um die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens (Alresala.net, 9. August 2014).

Propagandakampagnen und juristische Vorstöße
Vorbereitung von Klagen gegen Israel

25.      Christophe Oberline, ein französischer Arzt, der den Gazastreifen besuchte und Informationen üer die Klage veröffentlichte, die die Palästinenser im Internationalen Strafgerichtshof einreichen wollen, erklärte, angesichts des Drucks aus der westlichen Welt habe Mahmoud Abbas die Klage zurückgezogen. Er erklärte, der palästinensische Außenminister Riyadh al-Maliki habe der Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs Fatou Bensouda mitgeteilt, die Klage sei zurückgezogen worden (Safa.ps, 8.

26.      Salim al-Saqa, der Justizminister der palästinensischen Einheitsregierungerklärte, die Klage, die sein Ministerium im Internationalen Strafgerichtshof gegen Israel eingereicht hatte, sei gültig und sei nicht zurückgezogen worden. Er beschuldigte die internationalen, regionalen und lokalen Gremien, die Klage zu untergraben und die notwendigen Schritte gegen Israel zu sabotieren (Alresala.net, 8. August 2014).

Der Boykott israelischer Produkte

27.      Die vor dem Hintergund des Krieges im Gazastreifen in den sozialen Netzwerken in Judäa und Samarien laufende Kampagne zum Boykott in Israel hergestellter Produkte läuft weiter. Es wird dazu aufgerufen, Produkte palästinensischer Herstellung oder importierte Produkte zu kaufen, da, so wird behauptet, das für in Israel hergestellte Produkte bezahlte Geld dazu verwendet wird, Waffen für die IDF zu kaufen. In einem Dorf in der Nähe von Kalkilya wurde ein Werbebrief verteilt, der zum Boykott israelischer Produkte aufrief und denjenigen, die diesem Ruf folgten, Rabatte versprach (Ghaya al-A´an, 9. August 2014).

28.      Azmi al-Shyoukhi, der Leiter der Verbraucherverbandes erklärte, der Boykott sei eine der Waffen des „Widerstands“. Er drohte allen Geschäftsinhabern, die die israelischen Produkte bis zum 15. September nicht aus den Regalen entfernt hätten, mit rechtlichen Folgen (PNN TV, 10. August 2014; Facebookseite von Ghaza al-A´an, 7. und 8. August 2014).

Links: Israelische Produkte sind als „verbotene Produkte“ausgezeichnet (Facebookseite von Palinfo, 9. August 2014). Rechts: Aufruf zum Boykott israelischer Produkte mit Rabatten für Käufer, die sich daran halten (Ghaza al-A´an, 9. August 2014).
Links: Israelische Produkte sind als „verbotene Produkte“ausgezeichnet (Facebookseite von Palinfo, 9. August 2014). Rechts: Aufruf zum Boykott israelischer Produkte mit Rabatten für Käufer, die sich daran halten (Ghaza al-A´an, 9. August 2014).

Poster mit Aufrufen zum Boykott israelischer Produkte. Links: „Die Kaufentscheidung ist in Ihrer Hand“, jeder Kauf israelischer Produkte kommt in Form einer Rakete in den Gazastreifen zurück (Facebookseite von Ghaza al-A´an, 7. und 8. August 2014). Mitte: „Keine Unterstützung des Krieges gegen den Gazastreifen“ (Facebookseite des Palästinensischen Informationsnetzwerks, 10. August 2014). Rechts: „Der Kauf israelischer Produkte unterstützt die israelische Besatzungsarmee“ (Facebookseite des Islamischen Blocks der Al-Najah Universität in Nablus, 8. August 2014).
Poster mit Aufrufen zum Boykott israelischer Produkte. Links: „Die Kaufentscheidung ist in Ihrer Hand“, jeder Kauf israelischer Produkte kommt in Form einer Rakete in den Gazastreifen zurück (Facebookseite von Ghaza al-A´an, 7. und 8. August 2014). Mitte: „Keine Unterstützung des Krieges gegen den Gazastreifen“ (Facebookseite des Palästinensischen Informationsnetzwerks, 10. August 2014). Rechts: „Der Kauf israelischer Produkte unterstützt die israelische Besatzungsarmee“ (Facebookseite des Islamischen Blocks der Al-Najah Universität in Nablus, 8. August 2014).

[1]     Diese Statistik erfasst die Raketeneinschläge auf israelischem Staatsgebiet. Der massive Mörgsergranatengeschuss der Ortschaften der westlichen Negevwüste und die verfehlten Abschüsse werden dabei nicht berücksichtigt.