Weiterer Autoanschlag in Jerusalem im Zuge der palästinensischen Gewalt- und Terrorwelle im Ostteil der Stadt


Das Fahrzeug, das in eine Menschenansammlung gerast war und dabei einen Soldaten der Grenzwache und einen 17-jährigen Jungen tötete sowie 13 weitere Personen verletzte  (Facebook-Seite der israelischen Polizei, 5. November 2014)
Das Fahrzeug, das in eine Menschenansammlung gerast war und dabei einen Soldaten der Grenzwache und einen 17-jährigen Jungen tötete sowie 13 weitere Personen verletzte  (Facebook-Seite der israelischen Polizei, 5. November 2014)

Autoanschlag in Jerusalem
Das Wichtigste in Kürze

1.   Am 5. Novemberereignete sich in Jerusalem ein weiterer Autoanschlag. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, ein Grenzwachpolizist und ein 17-jähriger Junge. 13 Personen wurden verletzt, einige davon schwer. Die Hamas gab nach kurzer Zeit bekannt, dass es sich beim Attentäter um einen Aktivisten der Bewegung gehandelt hat und rief zu weiteren solchen Anschlägen auf. Es war der dritte Autoanschlag in Jerusalem in den letzten Monaten und der zweite gegen wartende Menschen an einer Straßenbahnstation (siehe die Liste früherer Autoanschläge im Anhang).

2.   Der jüngste Autoanschlag ereignete sich im Zuge einer palästinensischen Gewalt- und Terrorwelle in Ostjerusalem vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen in der letzten Zeit wegen des Mordes am arabischen Jungen Mahmud Abu Kheir, der Militäroperation "Fels in der Brandung" und des Besuches von Israelis auf dem Tempelberg. Die Gewaltwelle manifestiert sich durch zahlreiche Zwischenfälle mit Steinwürfen sowie durch Angriffe mit Molotov-Cocktails und Feuerwerksgeschossen, besonders im Ostteil der Stadt. Besonders betroffen von der Gewalt sind die Linien des öffentlichen Verkehrs (Busse und die Straßenbahnlinie, die durch Ostjerusalemer Viertel verläuft). Zusätzlich kam es auch zu Autoanschlägen und zu einem Attentat mit einer Schusswaffe auf Yehuda Glick, einem bekannten rechten Aktivisten, der sich für dafür einsetzt, dass Juden den Tempelberg betreten können.  

3.   Die gewalttätigen Ereignisse werden von Mahmoud Abbas und der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt und gefördert. Sie betrachten sie als legitime Aktionen im Rahmen des so genannten Volksaufstandes, geben den Attentätern politische und moralische Rückendeckung, vermeiden es, Anschläge zu verurteilen und beschuldigen immer wieder Israel, die Gewalt zu schüren. Die Hamas und die anderen Terrororganisationen verherrlichen die Attentäter und deren Taten und rufen dazu auf, die Gewalt und den Terror gegen Israel weiterzuführen und daraus eine "dritte Intifada" entstehen zu lassen.

Die Autoanschläge in Jerusalem

4.   Am Mittag des 5. November 2014 fuhr ein Attentäter aus dem Ostjerusalemer Viertel Scheich Jarrah mit einem Kleintransporter auf der Schim'on Hatzadik-Straße auf das Straßenbahngeleise und in eine Menge von Wartenden hinein, darunter drei Soldaten der Grenzwache, die dabei schwer verletzt wurden. Von dort fuhr der Attentäter mit hoher Geschwindigkeit weiter der Bar Lev-Straße entlang und stieß dabei mit anderen Fahrzeugen und Fußgängern zusammen. Nachdem der Kleintransporter durch den Zusammenstoß mit anderen Fahrzeugen zum Stillstand gekommen war, stieg der Attentäter aus dem Fahrzeug und rannte mit einer Eisenstange bewaffnet auf Passanten los. Dabei wurde er von in der Gegend stationierten Polizisten der Grenzwache erschossen.

Bilder vom Schauplatz des Autoanschlags (Facebook-Seite der israelischen Polizei, 5. November 2014)
Bilder vom Schauplatz des Autoanschlags (Facebook-Seite der israelischen Polizei, 5. November 2014)

5.   Beim Getöteten handelt es sich um den Offizier der Grenzwache Kommissar Jaddan Assad (38) aus Beit Jann. Er hinterließ eine Frau und einen dreijährigen Sohn.

Das Opfer des Autoanschlags, Kommissar Jaddan Assad (Facebook-Seite der israelischen Polizei (5. November 2014)
Das Opfer des Autoanschlags, Kommissar Jaddan Assad (Facebook-Seite der israelischen Polizei (5. November 2014)

6.   Am 7. November 2014 erlag der 17-jährige Schüler Shalom Ba'adani den schweren Verletzungen, die er bei dem Autoanschlag erlitten hatte. Ba'adani war auf dem Fahrrad zur Klagemauer unterwegs, als er mit dem Fahrzeug des Attentäters zusammenstieß.

Der Attentäter des Autoanschlags

7.   Beim Attentäter des Autoanschlags handelte es sich um Ibrahim Al-Akhari aus Shuafat in Ostjerusalem, verheiratet und Vater von fünf Kindern. Der Attentäter war zuvor nicht durch irgendwelche terroristische Aktivitäten aufgefallen. Auf seiner (inzwischen gelöschten) Facebook-Seite hatte Al-Akhari zahlreiche Posts zur Al-Aqsa-Moschee und zum versuchten Mordattentat an Yehuda Glick veröffentlicht.

8.   Ibrahim Al-Akhari wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. November 2014 im Flüchtlingslager Shuafat beigesetzt. Die Polizei hatte die Teilnahme am Begräbnis auf 35 Personen begrenzt, um Ausschreitungen vorzubeugen. Die Leiche war in ein grünes Tuch gewickelt und nicht in eine Hamas-Fahne, vermutlich aufgrund der anwesenden Polizei (silwanic.net, 6. November).

9.   Der Bruder des Attentäters, Moussa Al-Akhari, war Mitglied der Terrorgruppe, die am 13. Dezember 1992 den Grenzschutzsoldaten Nissim Toledano entführt und ermordet hatte. Al-Akhari wurde gefasst und zu einer dreifach lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt, dann im Rahmen des Shalit-Deals freigelassen und in die Türkei ausgewiesen, wo sich einige Hamas-Aktivisten aufhalten, die von dort aus ein Terrornetzwerk in Judäa und Samaria leiten. In der Türkei hält sich unter anderem auch der hochrangige Hamas-Vertreter, das Politbüromitglied und ehemaliger Minister für Häftlingsangelegenheiten, Saleh Mohammed Sulejman Al-Arouri, auf. Al-Arouri gehört zu den Gründern des militärischen Arms der Hamas in Judäa und Samaria in den neunziger Jahren. Er wurde 1992 von Israel verhaftet und zu fünf Jahren Haft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation verurteilt. Seit dann hat er verschiedene Haftstrafen abgesessen. Am 30. März 2010 wurde er nach 18 Jahren in israelischen Gefängnissen freigelassen, nachdem er eine Erklärung unterzeichnet hatte, und des Landes verwiesen. Saleh Al-Arouri reiste nach Jordanien aus und von dort weiter nach Syrien. Er war Mitglied der Verhandlungsdelegation der Hamas, die das Shalit-Abkommen aushandelte. [1]

Der Attentäter des Autoanschlags
Links: Vier der fünf Kinder von Al-Akhari mit einem Trauerplakat; rechts: Trauerplakat der Hamas zu Ehren des Attentäters Ibrahim Al-Akhari. Auf der rechten Seite das Hamas-Emblem, links das Logo der Kampagne "Zu deinen Diensten, Al-Aqsa". Der Plakattext: "Die Bewegung des islamischen Widerstandes Hamas trauert um ihren Sohn, den zum Märtyrer gewordenen Helden Ibrahim Al-Akhari aus dem unbeugsamen Flüchtlingslager Shuafat, der die Autooperation in Jerusalem ausgeführt hat, bei der eine Anzahl Zionisten getötet und verletzt wurden." (PALDF, 5. November 2014).

Der mutmaßliche Autoanschlag bei Gush Etzion –offenbar ein Verkehrsunfall mit Fahrerflucht

10.      Am 5. November 2014 ca. um 22:00 Uhr fuhr ein Fahrzeug in eine Soldatengruppe, die sich an der Aroub-Kreuzung bei Gush Etzion aufhielt. Ein Soldat erlitt schwere Verletzungen, zwei weitere Soldaten wurden mittelschwer verletzt. Israelische Armeeeinheiten kämmten die Gegend durch und fanden das beschädigte Täterfahrzeug in El-Aroub, doch vom Fahrer fehlte jede Spur.

11.      Am Morgen des 6. November 2014 verhafteten israelische Sicherheitskräfte einige Palästinenser aus dem Umkreis des Flüchtlingslager El-Aroub, darunter auch Familienangehörige des Tatverdächtigen, der sich darauf am Mittag desselben Tages der Polizei stellte. Es handelt sich um Hamam Jamal Bedawi al-Musalma aus dem südlich von Hebron gelegenen Beit al-A'wwah. Der Verdächtige wurde dem Verhör zugeführt. Bei Verhör stellte sich heraus, dass es sich nicht um einen Autoanschlag, sondern um einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht gehandelt hat (ynet, 6. November 2014).

Das in Al-Aroub verlassen aufgefundene Fahrzeug (Tazpit.org.il, 5. November 2014)
Das in Al-Aroub verlassen aufgefundene Fahrzeug (Tazpit.org.il, 5. November 2014)

Reaktionen auf den Autoanschlag in Jerusalem

12.   Der Autoanschlag in Jerusalem löste zahlreiche Reaktionen auf palästinensischer Seite aus. Die Palästinensische Autonomiebehörde beschuldigte (wie üblich) Israel der Eskalation in Jerusalem: Die Fatah pries den Anschlag, und die Hamas veröffentlichte ein Trauerplakat und rief zu weiteren Autoanschlägen zur Verteidigung der Al-Aqsa-Moschee auf.

Die Palästinensische Autonomiebehörde

13.   Der politische Berater von Mahmoud Abbas, Nimer Hamad, verlas eine Erklärung, worin Israel vorgeworfen wird, die Lage in Jerusalem durch den Sturm auf die Al-Aqsa-Moschee und die Verabschiedung rassistischer Gesetze eskalieren zu lassen. Mahmoud Abbas lasse es jedoch nicht zu, dass das palästinensische Volk in einen Kreislauf der Gewalt und Gegengewalt hineingezogen werde, den Netanjahu herbeizuführen beabsichtige, um den außenpolitischen Druck auf ihn zu lindern. Hamad forderte die USA auf, Israel zur Zurückhaltung aufzufordern. (Palestine TV, 5. November 2014). Die Erklärung erwähnte den Autoanschlag mit keinem Wort. 

Fatah

14.   Auf der offiziellen Facebook-Seite der Fatah-Bewegung wurde ein Bild des Autoattentäters veröffentlicht mit folgender Überschrift: "Der Märtyrer von Jerusalem Ibrahim Al-Akhari möge in Frieden ruhen."

Hamas

Karikatur eines Fahrzeugs  mit der Kuppel des Felsendoms, darüber der Kommentar: "Ein Israeli kam beim einer Autooperation in Jerusalem ums Leben…" (PALDF, 6. November 2014)
Karikatur eines Fahrzeugs mit der Kuppel des Felsendoms, darüber der Kommentar: "Ein Israeli kam beim einer Autooperation in Jerusalem ums Leben…" (PALDF, 6. November 2014)

15.   DieHamas gab offiziell bekannt, dass es sich beim Attentäter um einenAktivisten der Bewegung gehandelt hat (Al-Aqsa-TV, 5. November 2014). Einem Tweet des militärischen Arms der Hamas zufolge, war der Attentäter der Bruder des freigelassenen Häftlings Moussa Al-Akhari, einer der Entführer von Nissim Toledano (entführt am 13. Dezember 1992).

16.   Anführer der Hamas-Bewegung lobten die Tat. Nachfolgend einige Äußerungen:

a)  Hamas SprecherFawzi Barhum sprach in einem Post auf seiner Facebook-Seite unmittelbar nach dem Anschlag im Namen der Bewegung von einer "Heldentat" in Jerusalem. Einer der "gesegneten Helden von Jerusalem" habe "extremistisch-zionistische" Soldaten und Sicherheitskräfte angegriffen. Diese "qualitativ hochstehende Operation" sei eine natürliche Reaktion auf die Verbrechen und Angriffe Israels gegen die Al-Aqsa-Moschee und die heiligen Stätten der Palästinenser, so Barhum. Er rief die Bewohner Jerusalems, Judäas und Samarias auf, sich im Namen der Hamas-Bewegung zu opfern und vermehrt Widerstandsoperationen durchzuführen sowie den Besatzungssoldaten und Siedler mit Gewalt zu antworten, um die Al-Aqsa-Moschee und die "Rechte des palästinensischen Volkes" zu verteidigen (Facebook-Seite von Fawzi Barhum, 5. November 2014).

b)  Hamas-PolitbüromitgliedFathi Hamad pries den Autoanschlag in Jerusalem. Solange die Überfälle auf die Al-Aqsa-Moschee und deren Judaisierung andauerten, begrüße die Hamas solche Operationen in Jerusalem. Die Palästinenser, die Araber und die Muslime müssten aufwachen sowie Märsche, Aktionen und Aktivitäten in der Gemeinschaft durchführen, sagte Hamad. Er forderte zudem ein "militärisches und dschihadisches Erwachen" (das heißt, vom "Volkswiderstand" zu militärischen Operationen überzugehen). Auch wer keine Waffen trage, aber Mut besitze, könne so "einfache Aktionen" wie einen Anschlag mit einem Fahrzeug oder einen Messerangriff durchführen (Al-Aqsa-TV, 5. November 2014).

c)  Das hochrangige Hamas-MitgliedMusheir al-Masri sagte, die Operation werde sich positiv auf Jerusalem, die Heiligen Stätten und das palästinensische Volk auswirken. Er betonte, Israel müsse wissen, dass jede Operation mit einer Reaktion beantwortet werde. Er rief die Bewohner der Orte im Umkreis von Jerusalem auf, überall dort eine "dritte Intifada" zu entfachen, wo sich Palästinenser befänden. Den Vorsitzeden der Palästinensischen Autonomiebehörde forderte er auf, eine dritte Intifada zuzulassen, die "wie ein Vulkan" ausbrechen werde (Al-Aqsa-TV, 5. November 2014).

Der Palästinensische Islamische Dschihad

17.   Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) pries den Autoanschlag. DieOrganisation erklärte, die Operation sei die Reaktion des palästinensischen Volkes auf die Aggression bei der Al-Aqsa-Moschee und deren Entweihung. Es handle sich um eine lange Schlacht, die noch nicht entschieden sei, und Israel trage die Verantwortung für jede Entweihung der Heiligen Stätten. Der PIJ-Sprecher Daoud Shihab sagte, die jungen Leute, die selbständig Operationen durchführten, reagierten im Namen des ganzen palästinensischen Volkes. Die Schlacht in Jerusalem dauere an und verschärfe sich gar, wobei die Entweihung der Al-Aqsa-Moschee eine rote Linie darstelle, die nicht überschritten werden dürfe (Paltoday, 5. November 2014).

Plakate, die zur Durchführung von Autoanschlägen aufrufen

18.   Die Welle von Autoanschlägen in Jerusalem hat im Internet, in den Foren und in den sozialen Medien der Hamas und weiterer Organisationen zur Veröffentlichung einer Vielzahl von Plakaten und Darstellungen geführt, die zur Durchführung von Autoanschlägen aufrufen. Nachfolgend einige Beispiele:

Plakate, die zur Durchführung von Autoanschlägen aufrufen
Links: Gewehrmagazin als Gaspedal: "Führe deine Waffe, Held!" (PALDF, 6. November 2014); rechts: Warnschild mit einem Auto, das Fußgänger anfährt, überschrieben mit: "Intifada der überfahrenden Autos" (PALDF, 5. November 2014)

Ein Plakat der Kampagne "Zu deinen Diensen, Al-Aqsa", worauf rechts ein Fahrzeug abgebildet ist, das einen Menschen anfährt und links die Al-Aqsa-Moschee und den Felsendom, dazu folgender Text: "Überfahre die Zionisten für Al-Aqsa" (PALDF, 6. November 2014)
Ein Plakat der Kampagne "Zu deinen Diensen, Al-Aqsa", worauf rechts ein Fahrzeug abgebildet ist, das einen Menschen anfährt und links die Al-Aqsa-Moschee und den Felsendom, dazu folgender Text: "Überfahre die Zionisten für Al-Aqsa" (PALDF, 6. November 2014)

Links: Fahr sie platt, Sohn von Hebron…Sohn von Jerusalem, fahr die Zionisten platt (PALDF, 6. November 2014; rechts: Plakat mit der Abbildung eines Tachometers mit einem Gewehr als Zeiger, der auf die Zahl 120 gerichtet ist. Die Zahlen des Tachometers im 20-Km-Abstand sind mit kleinen Palästina-Karten markiert. Unten steht "Jerusalem" und darunter der Aufruf: "Widerstandskämpfer,  drück aufs Gas bis wir uns Palästina zurückholen" und in kleiner Schrift: "Revolutionäre Gewalt" (PALDF, 6. November 2014).
Links: Fahr sie platt, Sohn von Hebron…Sohn von Jerusalem, fahr die Zionisten platt (PALDF, 6. November 2014; rechts: Plakat mit der Abbildung eines Tachometers mit einem Gewehr als Zeiger, der auf die Zahl 120 gerichtet ist. Die Zahlen des Tachometers im 20-Km-Abstand sind mit kleinen Palästina-Karten markiert. Unten steht "Jerusalem" und darunter der Aufruf: "Widerstandskämpfer,  drück aufs Gas bis wir uns Palästina zurückholen" und in kleiner Schrift: "Revolutionäre Gewalt" (PALDF, 6. November 2014).

Anhang
Frühere Autoanschläge in Jerusalem

1.   Unter den Autoanschlägen stachen jene in Jerusalem hervor, darunter besonders vier, die mit schweren Baufahrzeugen ausgeführt wurden. Bei diesen Anschlägen kamen fünf Israelis ums Leben und über hundert wurden verletzt. In Jerusalem haben sich in der Vergangenheit folgende Autoanschläge zugetragen:

a)    In den Nachmittagsstunden des22. Oktober 2014 beging ein palästinensischer Attentäter aus dem Ostjerusalemer Viertel Silwan einen Autoanschlag an der Straßenbahnstation Givat Hatachmoshet in Jerusalem. Dabei kam ein drei Monate alter Säugling ums Leben. Acht Menschen wurden verletzt. Eine 20-jährige Frau erlag später ihren schweren Verletzungen.

b)    Am 4. August 2014 (während der Operation "Fels in der Brandung") fuhr ein Schaufelbagger von einer Baustelle im Zentrum von Jerusalem auf die Straße und überfuhr dabei einen Fußgänger. Danach raste er auf einen stehenden Bus zu und versuchte, ihn mit der Schaufel zu kippen. Im Bus hielten sich zu jenem Zeitpunkt der Fahrer und ein weiterer Mitarbeiter des Busunternehmens auf. Die beiden wurden leicht verletzt und konnten sich aus eigenen Kräften retten. Ein Soldat der Nachshon-Einheit des israelischen Gefängnisdienstes erschoss den Attentäter. Fünf weitere Menschen wurden leicht verletzt. Beim Attentäter handelte es sich um Mahmoud Naif Jabis aus Jabal Mukaber, der bereits einen kriminellen Hintergrund hatte.

 

Der Schaufelbagger, mit dem der Anschlag ausgeführt wurde  (Israelische Polizei, 4. August 2014)
Der Schaufelbagger, mit dem der Anschlag ausgeführt wurde  (Israelische Polizei, 4. August 2014)

c)    Am 5. März 2009fuhr ein Baggerfahrer beim Teddy-Fußballstadium in Jerusalem absichtlich in einen Streifenwagen der Polizei hinein. Der Baggerfahrer ließ die Schaufel auf den Streifenwagen fallen, der am Straßenrand neben einer Unfallszene abgestellt war. Die beiden Beamten, die im Streifenwagen saßen, wurden leicht verletzt. Der Baggerfahrer, Mara'i Al-Radeideh (24) aus Beit Hanina in Nordjerusalem, wurde von drei Polizisten und einem Taxifahrer beschossen. Er wurde lebensgefährlich verletzt und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Sein Bruder, Younes Al-Radeideh, hatte (am 17. Oktober 2013) den Autoanschlag auf eine Militärbasis bei A-Ram verübt.

d)    Am 22. Juli 2008gelangte ein Bagger unweit vom Yemin-Moshe-Viertel von einer Baustelle auf die Straße und fuhr mit hoher Geschwindigkeit die Hauptstraße entlang. Dabei stieß er mit mehreren Fahrzeugen zusammen, bis der Fahrer nach 250 Metern von einem Polizisten der Grenzwache erschossen wurde. 24 Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Der Attentäter stammte aus Umm Tuba in Ostjerusalem.

e)    Am 2. Juli 2008versuchte ein Palästinenser aus Sur Baher in Ostjerusalem, mit einem großen Bagger (Caterpillar) in einer belebten Straße im Zentrum von Jerusalem ein Blutbad anzurichten. Der Baggerfahrer gelangte mit seinem großen Gefährt von einer Baugelände auf die Sarei Israel-Straße und fuhr mit hoher Geschwindigkeit in alles hinein, das seinen Weg kreuzte. Dann bog er in die Jaffa-Straße ein und fuhr in weitere Fahrzeuge und Fußgänger. Nach einer gewissen Zeit gelang es einem Polizisten, einem Sicherheitsbeamten und einem Soldaten auf Urlaub, die tödliche Amokfahrt zu beenden und den Attentäter zu töten. Bei diesem Attentat kamen drei Menschen ums Leben. Rund siebzig Personen wurden verletzt.

[1]     Siehe die Veröffentlichung des Informationszentrums vom 20. August 2014: "Saleh Al-Arouri, das hochrangige Hamas-Mitglied, das von der Türkei aus ein Terrornetzwerk in Judäa und Samaria betreibt, räumte ein, dass die Hamas hinter der Entführung und Ermordung der drei Jugendlichen aus Gusch Etzion stand."