Update: Der Terror und der israelisch-palästinensische Konflikt (11. – 18. November 2014)

Die Szene des Terrorangriffs in der Synagoge in der Jerusalemer Nachbarschaft Har Nof, bei dem fünf Personen getötet und sechs verletzt wurden

Die Szene des Terrorangriffs in der Synagoge in der Jerusalemer Nachbarschaft Har Nof, bei dem fünf Personen getötet und sechs verletzt wurden

Die Szene des Terrorangriffs in der Synagoge in der Jerusalemer Nachbarschaft Har Nof (Tazpit Agentur, 18. November 2014, Foto: Hillel Meyer)

Die Szene des Terrorangriffs in der Synagoge in der Jerusalemer Nachbarschaft Har Nof (Tazpit Agentur, 18. November 2014, Foto: Hillel Meyer)

Die beiden Terroristen Ghassan Abu Dschamal und Udai Abu Dschamal, die Angreifer in der Synagoge (Facebook-Seite von QudsN, 18. November 2014)

Die beiden Terroristen Ghassan Abu Dschamal und Udai Abu Dschamal, die Angreifer in der Synagoge (Facebook-Seite von QudsN, 18. November 2014)

Dschamal Abu Dschamal (links) bei seiner Entlassung aus einem israelischen Gefängnis. Im Hintergrund sind Fahnen der Volksfront zu sehen (PANET 4. Januar 2014)

Dschamal Abu Dschamal (links) bei seiner Entlassung aus einem israelischen Gefängnis. Im Hintergrund sind Fahnen der Volksfront zu sehen (PANET 4. Januar 2014)

Poster mit den Fotos der beiden Terroristen und der Aufschrift:

Poster mit den Fotos der beiden Terroristen und der Aufschrift: "Ghassan und Udai Abu Dschamal – Ihr seid der Stolz unserer Nation"

Palästinenser im Gazastreifen verteilen Süßigkeiten an Passanten,  anlässlich des Angriffs in Jerusalem (Facebook-Seite von QudsnN, 18. November 2014)

Palästinenser im Gazastreifen verteilen Süßigkeiten an Passanten, anlässlich des Angriffs in Jerusalem (Facebook-Seite von QudsnN, 18. November 2014)

Polizeikräfte durchsuchen den Ort des Angriffs  (Tazpit Agentur, 16. November 2014, Foto: Hillel Meyer)

Polizeikräfte durchsuchen den Ort des Angriffs (Tazpit Agentur, 16. November 2014, Foto: Hillel Meyer)

Aktivisten der Qassam-Brigaden an Seite einer M-75 Rakete (PALINFO, 13. November 2014)

Aktivisten der Qassam-Brigaden an Seite einer M-75 Rakete (PALINFO, 13. November 2014)

Die Performance

Die Performance "Black Box" bei der Kundgebung in Rafah

Mahmud Abbas mit König Abdullah von Jordanien (Wafa Nachrichtenagentur, November 12-13 2014)

Mahmud Abbas mit König Abdullah von Jordanien (Wafa Nachrichtenagentur, November 12-13 2014)

Mahmud Abbas mit dem US-Außenminister John Kerry

Mahmud Abbas mit dem US-Außenminister John Kerry

  • Die Terrorwelle in Jerusalem hält an. Im Brennpunkt der Ereignisse stand in dieser Woche der tödliche Terrorangriff in der Jerusalemer Nachbarschaft Har Nof, bei dem fünf Personen getötet und sechs verletzt wurden.Der Angriff wurde von zwei Terroristen verübt, die mit einer Pistole, einem Beil und einem Schlachtmesser bewaffnet waren. Die Volksfront zur Befreiung Palästinas bekannte sich zu der Tat.Der Angriff in Har Nof bildet den Höhepunkt einer Welle von Terrorismus und Gewalt in Jerusalem, Judäa und Samaria.Im Verlauf des Monats November 2014 wurden in Folge der Terroranschläge zehn Personen getötet, mehr als bei allen Terroranschlägen der letzten zwei Jahre.
  • Der Gebrauch einer Handfeuerwaffein der Synagoge und das zuvor verübte Attentat auf Yehuda Glick dürften durchaus eine Charakterwende bei den Angriffen markieren, bei denen der "Volkswiderstand" (Volksterror) durch Angriffe mit Handfeuerwaffen ersetzt wird und nicht nur durch einzelne Terroristen ausgeführt wird.Diese Wende könnte zu einer weiteren Eskalation vor Ort, vor allem in Jerusalem, führen.
  • Mahmud Abbas, der mit dem US-Außenminister am Rande des Gipfeltreffens in Amman zusammentraf, versprach, die Gewalt zu beenden und für eine Verbesserung der Atmosphäre zu sorgen.Tatsächlich aber halten Gewalt und Terror, sowie die Aufstachelung zu Gewalt und Terrorismus, nach wie vor an, einschließlich von Seiten der Palästinensischen Autonomiebehörde.
Allgemein
  • In dieser Woche wurden die Angriffe und Angriffsversuche in Jerusalem, Judäa und Samaria fortgesetzt.Im Brennpunkt der Ereignisse standdie mörderische Attacke in der Synagoge von Har Nof am 18. November 2014, bei dem fünf Personen getötet und sechs verletzt wurden. Im November 2014 wurde eine Erhöhung der Terroranschläge verzeichnet, die parallel zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria stattfanden. Im Verlauf des vergangenen Monats wurden zehn Personen in Folge der Terroranschläge getötet. Das sind mehr als bei allen Terroranschlägen der letzten zwei Jahre.
Der tödliche Angriff auf eine Synagoge in Jerusalem
  • Am 18. November 2014, um 07:00 Uhr, drangen zwei, mit einer Pistole, einem Schlachtmesser und einem Beil bewaffneten, palästinensische Terroristen in die Synagoge "Bene Torah" in der Jerusalemer Nachbarschaft Har Nof ein. Sie begannen, die Betenden, die sich dort zum Morgengebet versammelt hatten, anzugreifen. Kurz darauf erreichten zwei Polizisten, die sich in der Gegend aufhielten, den Tatort und eröffneten das Feuer auf die Terroristen. Es begann ein Schusswechsel, der sich nach Ankunft verstärkter Sicherheitskräfte einige Minuten später verschärfte und bei dem die Terroristen getötet wurden.
  • Fünf Personen wurden getötet und sechs weitere Personen wurden verletzt, einer davon schwer.Unter den Verletzten befindet sich auch ein Polizist, nachdem sein Kamerad in der darauf folgenden Nacht seinen Wunden erlag. Die Ermordeten sindRabbi Mosche Tversky s. a. (59), Leiter der Talmudschule "Gesetz des Mose", der jeden Morgen in dieser Synagoge betete. Die anderen drei sind Leo Kofinsky s. a. (43), Abraham Samuel Goldberg s. a. (68), Vater von sechs Kindern, undRabbi Kalman Levin s. a. (50), Vater von neun Kindern und Großvater von fünf Enkelkindern. Auch Zidan Saif s. a. (30), ein drusischer Polizeiunteroffizier aus dem Regionalverband Januh-Jat im Galiläa, erlag später seinen Wunden.
  • Die Terroristen sind Ghassan Abu Dschamal (27) und Udai Abu Dschamal (22), zwei Cousins aus der Ost-Jerusalemer Nachbarschaft Dschabel Mukaber. Die beiden sind Verwandte von Dschamal Abu Dschamal, ein ehemaliger Gefangener, der während eines Gefangenenfreilassungsdeals auf freien Fuß gesetzt und kürzlich wieder verhaftet wurde. Dschamal Abu Dschamal ist Aktivist der Volksfront zur Befreiung Palästinas und lebt in Dschabel Mukaber. Er wurde 1994 verhaftet und zu einer 22-jährigenFreiheitsstrafe wegen des Versuchs, einen israelischen Soldaten in Jerusalem zu erstechen, verurteilt. Er wurde im Rahmen der dritten Freilassungsphase am 31. Dezember 2013 befreit und am 6. November 2014 erneut verhaftet (WAFA, 31. Dezember 2013, PLS48.NET, 7. November 2014).

Links: Dschamal Abu Dschamal (links) bei seiner Entlassung aus einem israelischen Gefängnis. Im Hintergrund sind Fahnen der Volksfront zu sehen (PANET 4. Januar 2014) Rechts: Die beiden Terroristen Ghassan Abu Dschamal und Udai Abu Dschamal, die Angreifer in der Synagoge (Facebook-Seite von QudsN, 18. November 2014)
Links: Dschamal Abu Dschamal (links) bei seiner Entlassung aus einem israelischen Gefängnis. Im Hintergrund sind Fahnen der Volksfront zu sehen (PANET 4. Januar 2014) Rechts: Die beiden Terroristen Ghassan Abu Dschamal und Udai Abu Dschamal, die Angreifer in der Synagoge (Facebook-Seite von QudsN, 18. November 2014)

  • Die Organisation "Ali Abu Mustafa Brigaden", ein militanter Arm der "Volksfront zur Befreiung Palästinas", bekannte sich zu der Tat.Sie hat eine offizielle Erklärung über den Anschlag in Jerusalem veröffentlicht und gab an, die beiden Täter wären Mitglieder der Organisation (Ali Abu Mustafa Brigaden, 18. November 2014). Es wird darauf hingewiesen, dass die Volksfront zur Befreiung Palästinas bereits am 11. November 2014 eine Proklamation auf ihrer Website veröffentlichte, in der sie zur Eskalation des Konflikts mit Israel aufruft (Website der PFLP, 11. November 2014). Nach Eintritt der Polizei in Dschabel Mukaber, dem Ort aus dem die Terroristen stammen, brachen gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen arabischen Einwohnern und der Polizei aus. Dutzende Palästinenser schleuderten Steine und Objekte auf die Sicherheitskräfte. Einige von ihnen wurden festgenommen.

Links: Die Proklamation der PFLP, in der sie zur Eskalation aufruft  (Website der PFLP, 11. November 2014) Rechts: Die Erklärung des militärischen Arms der Volksfront zur Befreiung Palästinas, in der sie sich zum Anschlag bekennt (Ali Abu Mustafa Brigaden, 18. November 2014)
Links: Die Proklamation der PFLP, in der sie zur Eskalation aufruft  (Website der PFLP, 11. November 2014) Rechts: Die Erklärung des militärischen Arms der Volksfront zur Befreiung Palästinas, in der sie sich zum Anschlag bekennt (Ali Abu Mustafa Brigaden, 18. November 2014)

  • Bis zuletzt folgten die Angriffe in Jerusalem einem Muster, das von den Palästinensern "Volkswiderstand" (Volksterror) genannt wurde. Die "Waffen", die dabei benutzt wurden, waren Steine, Molotow-Cocktails, Messer und Fahrzeuge. Die Verwendung von Handfeuerwaffen sowohl beim aktuellen Angriff, als auch bei dem Attentat auf Yehuda Glick, dürften durchaus eine Charakterwende bei den Angriffen markieren, und diese zu Angriffen mit Schusswaffen umwandeln.Sollte sich dieses bestätigten, könnte die Situation vor Ort in Jerusalem, Judäa und Samaria eskalieren.

Kommentare
  • Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies der Hamas und dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, die Schuld für den Angriff zu. Seinen Worten zufolge rührte der Anschlag aus der Aufhetzung der Hamas und Abbas, welche von der internationalen Gemeinschaft ignoriert wird. Netanjahu betonte, dass Israel "hart gegen die brutale Ermordung von Juden reagieren wird, die kamen um zu beten und von abscheulichen Mördern getötet wurden" (Website des Ministerpräsidenten, 18. November 2014).
  • Mahmud Abbasgab eine Erklärung ab, in der er den Vorfall (nicht Angriff) ausdrücklich verurteilte. Er fügte hinzu, dass er keine Situation akzeptieren wird, in der Zivilisten in religiösen Stätten angegriffen werden. Gleichzeitig verurteilte Abbas die "Aggression" Israels gegen den Tempelberg und den heiligen Stätten, sowie das Verbrennen von Moscheen und Kirchen. Er rief zu einer vollständigen Entspannung und zum Stopp dieser Aktivitäten auf, damit eine Arbeit auf politischer Ebene zugunsten des Friedens im Nahen Osten ermöglicht wird (Wafa Nachrichtenagentur, 18. November 2014).
  • Im Gazastreifenfeierten maskierte Palästinenser, die mit Beilen bewaffnet waren. Sie verteilten Süßigkeiten an Passanten und hielten Poster mit Bildern der beiden Terroristen und der Aufschrift hoch: Ghassan und Udai Abu Dschamal – Ihr seid der Stolz unserer Nation" (Facebook-Seite von QudsN, 18. November 2014).
Angriff mit Schraubenzieher in Jerusalem
  • Am 16. November 2014 wurde in Jerusalem ein 32-jähriger Mann in der Nevi'im (Propheten) Straße wohl mit einem Schraubendreher angegriffen und verletzt. Der Mann, ein Anhänger der Bratslav-Bewegung, erlitt mehrere Stichwunden im Oberkörper und wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Polizei zufolge war der Angreifer ein palästinensischer Jugendlicher, der in Richtung des Damaskus-Tors flüchtete und nicht gefasst wurde.
  • Sami Abu Zuhri,Sprecher der Hamas in Gaza, begrüßte den Angriff mit den Worten, "die Stecherei sei eine natürliche Reaktion auf die Verbrechen Israels in Jerusalem und in Bezug auf die al-Aqsa Moschee" (Filastin al-A'an, 16. November 2014).

Ein Plakat, das nach dem Angriff veröffentlicht wurde und eine Hand zeigt, die einen Schraubenzieher hält. Die Aufschrift lautet: "Wir werden den Widerstand mit all dem leisten, was wir haben" (PALDF, 16. November 2014)
Ein Plakat, das nach dem Angriff veröffentlicht wurde und eine Hand zeigt, die einen Schraubenzieher hält. Die Aufschrift lautet: "Wir werden den Widerstand mit all dem leisten, was wir haben" (PALDF,16. November 2014)

Ein vereitelter Autoangriff
  • In den Morgenstunden des 13. Novembers 2014 berichteten einige Jungendliche über den Versuch, einen Autoangriff an der Haltestelle für Tramper in der Nähe der Siedlung Neve Tzuf auszuführen. Den Jungen zufolge näherte sich ihnen ein palästinensisches Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit. Nachdem ein Wächter in der Nähe seine Waffe in Richtung des Fahrers richtete, verschwand dieser in Richtung Bir Zeit. Im Anschluss daran wurden Straßensperren errichtet, um den flüchtigen Fahrer aufzuspüren. Das Fahrzeug wurde ausfindig gemacht und der Fahrer wurde verhaftet (Tazpit Agentur, 13. November 2014).

Das verdächtigte Fahrzeug, das in Verbindung zum Autoangriff gefasst wurde (Tazpit Agentur, 13. November 2014, Foto: Ehud Amiton)
Das verdächtigte Fahrzeug, das in Verbindung zum Autoangriff gefasst wurde (Tazpit Agentur, 13. November 2014, Foto: Ehud Amiton)

Raketen- und Mörsergranatenbeschuss auf Israel
  • In der letzten Woche wurde kein Raketen- oder Mörsergranatenabsturz auf israelischem Gebiet registriert.

Raketen- und Mörsergranatenbeschuss auf Israel

Weitere gewalttätige Zwischenfälle
  • Zeitgleich mit den Angriffen wurden die gewalttätigen Zwischenfälle und die Auseinandersetzungen in den Vierteln Ost-Jerusalems in der vergangenen Woche als Teil des so genannten "Volkswiderstands" weitergeführt. Am Freitag, 14. November 2014, hielten Palästinenser in Judäa und Samaria Kundgebungen zur Unterstützung der al-Aqsa Moschee ab. Einige der Demonstrationen entwickelten sich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den israelischen Sicherheitskräften. Einige palästinensische Demonstranten wurden dabei verletzt. Die Brennpunkte waren in Hebron und Bet Ummar (nördlich von Hebron). In Ramallah wurde ein Marsch in Richtung des Checkpoints Kalandia organisiert. Andere Ausschreitungen gab es in Bil'in, Bethlehem, Nablus und andere (Hayat al-Dschadida 15. November 2014). Ebenfalls wurde in Judäa und Samaria der Jahrestag zum Tod Jassir Arafats mit einer Reihe von Veranstaltungen gezeichnet.
  • Im Folgenden einige weitere nennenswerte Ereignisse:
  • Am 11. November 2014wurdenbei der Festnahme von Verdächtigen in einem Haus in Samaria Munition und Schutzwesten gefunden (IDF Sprecher, 11. November 2014).
  • Am 14. November 2014wurden Steine auf der Landstraße Benjamin in der Nähe das Dorfes Deir Nidham (nordwestlich von Ramallah) geschleudert.Als Folge dessen entwickelte sich ein gewaltsamer Zwischenfall zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Bewohnern.Ein israelischer Soldat wurde dabei leicht durch einen Stein verletzt und wurde vor Ort behandelt (Tazpit Agentur, 14. November 2014).
  • Am 15. November 2014wurde am Checkpoint von Kalandia ein Palästinenser festgenommen, der versucht hatte, nach Israel einzudringen.Bei der Durchsuchung seines Wagens wurden zwei Messer gefunden (IDF Sprecher, 15. November 2014).
  • Am 17. November 2014ereigneten sich in den Abendstunden gewalttätige Unruhen in al-Ram. Dabei wurden Steine und Molotow-Cocktails geschleudert. Ein IDF Offizier wurde dabei leicht an der Hand verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Unklar ist, ob seine Wunde durch eine Handfeuerwaffe oder ein Knallkörper verursacht wurde (Tazpit Agentur, 17. November 2014).
  • Am 17. November 2014nahmen israelische Sicherheitskräfte drei Palästinenser fest, die Molotow-Cocktails auf einen israelischen Bus in der Nähe von Bet Ummar (nördlich von Hebron) geschleudert hatten (IDF Sprecher, 17. November 2014).
Poster, die zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Ermordung von Israelis aufrufen
  • Vor dem Hintergrund der hohen Spannung in Jerusalem, Judäa und Samaria hetzen die sozialen Netzwerke und insbesondere diejenigen, die mit der Hamas und den islamischen Organisationen verbunden sind, auf und erhitzen die Gemüter. So wurden zum Beispiel während der vergangenen Woche Poster in den Netzwerken veröffentlicht, die zum Mord von Israelis aufrufen. Diese Poster wurden vor allem auf den Facebook-Seiten, die mit der Hamas identifiziert werden, veröffentlicht (PALDF, PALINFO), aber auch auf Facebook-Seiten von Islamisten in verschiedenen Universitäten in Judäa und Samaria. Hier einige Beispiele:

Poster, die zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Ermordung von Israelis aufrufen
Links: Poster, auf dem eine Hand erscheint, die einen bluttriefenden Dolch hält. Der Griff des Dolches stellt die al-Aqsa Moschee dar. Die Aufschrift lautet: "al-Aqsa ist eine rote Linie"  (PALINFO, 11. November 2014) Rechts: Poster mit mehreren Bildern: die al-Aqsa Moschee, ein vermummter Palästinenser wirft einen brennenden Autoreifen und Palästinenser beim Schleudern von Steinen. Die Aufschrift lautet: "Leiste Widerstand und zögere nicht" bzw. "Leiste Widerstand und sichere den Sieg". Unten ist das Logo der Kampagne zugunsten der al-Aqsa Moschee zu sehen (Facebook-Seite des Islamischen Blocks an der Universität Bir Zait, 11 November 2014)

Links: Poster mit einem rasenden Auto, das von der al-Aqsa Moschee kommt und mit Straßensperren kollidiert. Die Überschrift lautet: "Nach dem heutigen Tag wird an den Sperren der Sicherheitskoordination und der Besatzung kein Halt gemacht..."  (PALDF, 11. November 2014) Rechts: Poster mit einem Messer, das die Form der israelischen Landkarte (ohne die Golanhöhen) trägt. Die Überschrift lautet: "Messerangriffe in Judäa und Samaria sowie (in Tel Aviv)..." (PALINFO, 11. November 2014)
Links: Poster mit einem rasenden Auto, das von der al-Aqsa Moschee kommt und mit Straßensperren kollidiert. Die Überschrift lautet: "Nach dem heutigen Tag wird an den Sperren der Sicherheitskoordination und der Besatzung kein Halt gemacht..."  (PALDF, 11. November 2014) Rechts: Poster mit einem Messer, das die Form der israelischen Landkarte (ohne die Golanhöhen) trägt. Die Überschrift lautet: "Messerangriffe in Judäa und Samaria sowie (in Tel Aviv)..." (PALINFO, 11. November 2014) 

Der Grenzübergang Rafah
  • Der Grenzübergang Rafah bleibt seit dem 24. Oktober 2014 (an dem die 33 ägyptischen Soldaten getötet wurden) gesperrt. Die palästinensischen Bemühungen zur regelmäßigen Eröffnung des Grenzübergangs werden weitergeführt, allerdings ohne Erfolg. Dschamal Al-Schubaki, Vertreter der palästinensischen Autonomiebehörde in Ägypten, berichtete über sein Treffen mit ägyptischen Beamten in Bezug zu diesem Thema. Seinen Worten zufolge haben die Ägypter deutlich gemacht, dass der Übergang aufgrund der derzeitigen Sicherheitslage in Ägypten nicht geöffnet werden kann. Es wurde ihm allerdings versichert, dass es geplant ist, den Übergang nach der Stabilisierung der Lage auf der Sinai-Halbinsel zu öffnen. Al-Schubaki wies darauf hin, dass die Entscheidung über die Eröffnung des Übergangs in den Händen der ägyptischen Armee und nicht bei den Politikern liegt (al-Rissala Net, 13. November 2014).
Die Spannungen in Bezug auf den Wiederaufbau des Gazastreifens halten an
  • Rami Hamdallah,Ministerpräsident der palästinensischen nationalen Einheitsregierung, und Mohammed Mustafa, Minister für Wirtschaft, besuchen zurzeit die Golfstaaten, um für die Übertragung von Geldmitteln zu sorgen, die während der Kairoer Konferenz für den Wiederaufbau des Gazastreifens zugesagt wurden (Wafa Nachrichtenagentur, 16. November 2014).
  • Khalil al-Haya, ein leitender Hamas-Funktionär in Gaza, kritisierte die Regierung der palästinensischen nationalen Einheitsregierung in Bezug auf den Wiederaufbau des Gazastreifens. Seinen Worten zufolge verzögere die nationale Einheitsregierung bewusst die Übertragung der Übergänge im Gazastreifen, da sie nicht interessiert sei, für diese die Verantwortung zu übernehmen. Er hat auch darauf hingewiesen, dass die nationale Einheitsregierung daran interessiert sei, die Hälfte der Spenden, die bei der Kairoer Konferenz eingesammelt wurden, für sich selbst einzubehalten, um dadurch ihren Haushaltsplan zu decken (Website des Legislativrats in Gaza-Stadt, 12. November 2014).
Hamas-Veranstaltung in Rafah in Andenken an die Opfer der Operation "Fels in der Brandung"
  • Die Hamasveranstaltete am 13. November 2014 eine Massenkundgebung in Rafah in Andenken an die Stadtbewohner, die während der Operation "Fels in der Brandung" getötet wurden. An der Kundgebung nahmen auch hochrangige Mitglieder der Bewegung und Mitglieder ihres militärischen Arms teil. Dabei wurden M-75 Raketen, ein 107 mm Raketenwerfer, sowie weitere Raketen- und Raketenwerfertypen vorgestellt. Es wurde auch eine Performance namens "Black Box" vorgestellt. (Unklar ist, ob dies als Anspielung auf die geheimen Pläne der Hamas Israel gegenüber zu verstehen ist.)
  • Hochrangige Hamas Mitglieder brachten bei der Kundgebung folgendes zum Ausdruck:
  • Abu Obeida, Sprecher der Qassam-Brigaden, drohte, dass die Blockade des Gazastreifens und die Verhinderung des Wiederaufbaus im Gazastreifenfür Israel ein enormes Problem darstellen könnte, mit dem sie sich dann befassen müsste.
  • Khalil al-Haya, Mitglied des Politbüros der Hamas, betonte in seiner Rede, dass dieJerusalem-Frage im Moment höchste Priorität bei der Hamas genießt.Seinen Worten zufolge wird seine Organisation alles für Jerusalem und die al-Aqsa Moschee aufopfern. Er drohte sogar mit einem"Vulkanausbruch zur Verteidigung von Jerusalem und der al-Aqsa Moschee"(al-Aqsa TV, Safa Nachrichtenagentur, 13. und 14. November 2014).
Platzbenennung nach Ahmed al-Dschabari im Gazastreifen
  • Am 14. November 2014 weihte der militärische Arm der Hamas ein Denkmal im Flüchtlingslager von al-Ma'azi ein, in Erinnerung an Ghazi Ahmed Dschabari, Oberbefehlshaber des militärischen Arms, der am 14. November 2012 bei einer gezielten Tötung Israels umkam. Drei J-80-Raketen bilden den oberen Teil des Denkmals. Dies sind Langstreckenraketen aus eigener Hamas-Produktion. Der Gedenkstein zeigt auch eine Landkarte von Israel mit den Orten Dimona, Jerusalem, Tel Aviv und Netanja dar, die laut der Qassam-Brigaden von diesen Raketen getroffen worden waren (PALINFO 14. November 2014).

Das Denkmal zum Gedenken an Ahmed Dschabari (PALINFO 14. November 2014)
Das Denkmal zum Gedenken an Ahmed Dschabari (PALINFO14. November 2014)

Seewaffenschmuggel aus Ägypten in den Gazastreifen
  • Adi Abu al-Lil,ein bekannter Waffenschmuggler, berichtete in einem Interview über die Art und Weise, in der auf dem Seeweg Waffen aus Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Seinen Worten zufolge finden die meisten Schmuggelaktionen in der Zeit zwischen 00:00 und 02:00 Uhr statt. Während dieser Zeit vollzieht sich ein Schichtwechsel der ägyptischen Grenzpolizei. Die Waffen werden in Fässern im Bauch der Bote versteckt. Bei Gefahr werfen die Schmuggler die Fässer ins Meer und zwar an solchen Stellen, zu denen sie später zurückkommen können. Die Kosten für jede Schmuggellieferung auf dem Seeweg werden mit 30.000 bis 40.000 ägyptischen Pfund (3.350 bis 4.460 Euro) angegeben. Seinem Bericht zufolge beteiligen sich die ägyptischen Fischer aktiv an diesem Schmuggel. Unter anderem werden folgende Waffen geschmuggelt: SAM-124 Boden-Luft-Raketen, RPG reaktive Panzerbüchsen, Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow, Guryanov Maschinengewehre, Flugabwehrmaschinengewehre und Sprengstoffe. Seinen Worten zufolge stammen die Waffen aus Libyen. Bevor sie den Gezastreifen erreichen, werden sie nach Oberägypten geschmuggelt (al-Watan, 12. November 2014).
Jordanisch-amerikanische Vermittlungsbemühungen zur Entschärfung der Sicherheitseskalation
  • Im Rahmen der US-Bemühungen, die Spannungen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde zu reduzieren, traf am 13. November 2014 der US-amerikanische Außenminister John Kerry mit dem Vorsitzenden der PA, Mahmud Abbas, in Amman zusammen. Nach diesem Treffen wurde ein weiteres in Anwesenheit des jordanischen Außenministers abgehalten (al-Arabi al-Jadeed, Jordanien, 14. November 2014). Einen Tag zuvor, am 12. November 2014, trafen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und König Abdullah von Jordanien zusammen und diskutierten die neuesten Entwicklungen in der Region.
  • In einer Erklärung des US-Außenministeriums wurde bekannt gegeben, dass John Kerry mit Mahmud Abbas die unmittelbare Notwendigkeit erörterte, die bestehende Situation zu ändern, um Provokationen zu vermeiden. Laut Kerryversprach Abbas, alles in seiner Macht zu tun, Gewalt zu vermeiden und eine bessere Atmosphäre herbeizuführen (Website des US-Außenministeriums, 13. November 2014). Anmerkung: Sowohl die Anschläge in Jerusalem, einschließlich des tödlichen Angriffs in der Synagoge, als auch die palästinensischen Hetzkampagnen (darunter auch von Seiten der PA), wurden auch nach dieser Erklärung weitergeführt.
Palästinensische Meinungsumfrage  in Bezug auf die Autoangriffe
  • Die palästinensische Nachrichtenagentur Ma'an veröffentlichte kürzlich eine Online-Umfrage zum Thema der letzten Autoangriffe. Die Befragung ergab folgende Resultate: 83,7% der Surfer waren der Ansicht, dass die Angriffe mit Hilfe von Fahrzeugen eine spontane Wut des Volkes dem israelischen Rassismus gegenüber reflektieren. Im Gegensatz dazu waren 14% der Beteiligten der Ansicht, dass die Autoangriffe eine Volksreaktion auf das Schweigen der palästinensischen Organisationen sind (Ma'an Nachrichtenagentur, 15. November 2014). Die Umfragedaten zeigen eine breite Unterstützung der Terroristen durch die Öffentlichkeit.
Hetzkampagne auf der Website der PLO
  • Am 11. November 2014 veröffentlichte die Website der PLO eine Karikatur eines orthodoxen Juden, der Jerusalem mit schwarzer Farbe anstreicht. Die Beschriftung lautete "Die Judaisierung Jerusalems" (PLO Media, 11. November 2014). Eine andere Karikatur, die am 16. November 2014 auf derselben Website veröffentlicht wurde, trägt die Beschriftung "Wo verbleiben die Nationen?". Gezeigt wird der Tempelberg, an dem kletternde Ratten, die einen Davidstern auf ihrem Rücken tragen, herumnagen und diesen bedrohen (PLO Media, 16. November 2014).

Hetzkampagne auf der Website der PLO in Bezug auf Jerusalem und den Tempelberg.  Die Beschriftungen lauten (links) "Wo verbleiben die Nationen?" und (rechts) "Die Judaisierung Jerusalems" (PLO Media, 11, und 16. November 2014)
Hetzkampagne auf der Website der PLO in Bezug auf Jerusalem und den Tempelberg.  Die Beschriftungen lauten (links) "Wo verbleiben die Nationen?" und (rechts) "Die Judaisierung Jerusalems" (PLO Media, 11, und 16. November 2014)

Die PA und die Hamashalten Israel für schuldig, einen palästinensischen Busfahrer getötet zu haben
  • Am 17. November 2014 wurde die Leiche eines palästinensischen "Egged" Busfahrers in einem Bus auf einem der Jerusalemer Busbahnhöfe vorgefunden. Den Ermittlungen zufolge beging der Fahrer, Jusuf Hasan al-Ramuni, ein palästinensischer Bewohner Ost-Jerusalems, offenbar Selbstmord.
  • Die Palästinensische Autonomiebehörde und die Hamas beeilten sich, Vorteile aus seinem Tod zu ziehen, um erneut aufzuhetzen und machten Israel für den Tod verantwortlich.Das palästinensische Außenministerium rief dazu auf, ein internationales Komitee zu bilden, das die pathologische Untersuchung in Anwesenheit eines palästinensischen Beobachters und der Familie des Toten überwachen soll. Mahmud Abbas verurteilte den Vorfall und nannte ihn "ein gräuliches Verbrechen" (Facebook-Seite des palästinensischen Außenministeriums, 17. November 2014). Ismail Hanija, stellvertretender Leiter des Politbüros der Hamas, bezeichnete den Tod mit den Worten "zionistische Piraterie". Ihm zufolge gehört der Fall zur Fortsetzung der israelischen Politik in Bezug auf die Judaisierung Jerusalems (Ma'an Nachrichtenagentur, 17. November 2014).
Die Einrichtung von Provinzen der Terrormiliz IS in Ägypten und anderen arabischen Ländern
  • Auf einem Tonband, das vom Führer der Terrormiliz Islamischer Staat, Abu Bakr al-Baghdadi, am 5. November 2014 veröffentlicht wurde, kündigte er die Erweiterung des islamischen Staates nach Ägypten, dem Jemen, Libyen, Algerien und Saudi-Arabien an. Seinen Worten zufolge wurden die Namen der lokalen dschihadistischen Organisationen in diesen Ländern abgeschafft und an deren Stelle neue Landkreise des islamischen Staates gegründet bzw. Provinzleiter ernannt.

Eine Landkarte aus einem Video, das die Terrormiliz IS mit der Kennzeichnung der neuen Provinzen in Umlauf brachte, die Abu Bakr al-Baghdadi ihre Treue schworen: Algerien, Libyen, die Sinai-Halbinsel, der Jemen und Saudi-Arabien. Die große Flagge bezeichnet den islamischen Staat im Irak und in Syrien (reblop.com, 17. November 2014).
Eine Landkarte aus einem Video, das die Terrormiliz IS mit der Kennzeichnung der neuen Provinzen in Umlauf brachte, die Abu Bakr al-Baghdadi ihre Treue schworen: Algerien, Libyen, die Sinai-Halbinsel, der Jemen und Saudi-Arabien. Die große Flagge bezeichnet den islamischen Staat im Irak und in Syrien (reblop.com, 17. November 2014).

  • Ansar Bait al-Maqdis, die ägyptische Terrororganisation, die Abu Bakr al-Baghdadi ihre Treue geschworen hatte, änderte tatsächlich ihren Namen und nennt sich jetzt "Sinai-Provinz des islamischen Staates", wie in der geografischen Aufteilung des Irak und Syrien üblich ist, die von der Terrormiliz IS beherrscht werden. (Der "islamische Staat" oder der "Kalifatsstaat" ist in Provinzen, "Wilayat", unterteilt). Dies bedeutet, dass die Sinai-Halbinsel formal zu einer Provinz im Kalifatsstaat der Terrormiliz IS geworden ist. Ansar Bait al-Maqdisbegann bereits, die Verantwortung für Angriffe unter dem neuen Namen zu übernehmen, die gegen ägyptische Sicherheitskräfte begangen wurden. Unter anderem hat die Organisation ein Video veröffentlicht, in dem sie die Verantwortung für den Angriff am 24. Oktober 2014 übernimmt, bei dem 33 ägyptische Soldaten getötet wurden.

Das Video mit der Verantwortungsübernahme für den Angriff gegen die ägyptischen Sicherheitskräfte auf der Sinai-Halbinsel, bei dem 33 Soldaten getötet wurden.  Links: Der Ansager des Videos, das auch das Emblem der Terrormiliz IS trägt. Auf der rechten Seite steht "Sinai-Provinz, Informationsbüro"  Rechts: Einer der Aktivisten in der Sinai-Provinz (Ansar Bait al-Maqdis) der Terrormiliz IS schwingt während des Angriffs eine Fahne über einen ägyptischen Panzer (youtube.com)
Das Video mit der Verantwortungsübernahme für den Angriff gegen die ägyptischen Sicherheitskräfte auf der Sinai-Halbinsel, bei dem 33 Soldaten getötet wurden.  Links: Der Ansager des Videos, das auch das Emblem der Terrormiliz IS trägt. Auf der rechten Seite steht "Sinai-Provinz, Informationsbüro"  Rechts: Einer der Aktivisten in der Sinai-Provinz (Ansar Bait al-Maqdis) der Terrormiliz IS schwingt während des Angriffs eine Fahne über einen ägyptischen Panzer (youtube.com)

[1]    Stand: 18. November 2014. Diese Statistiken enthalten keineabgefeuerten Mörsergranaten und Raketenabstürze innerhalb des Gazastreifens.
[2]    Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten.