Update: Der Terror und der israelisch-palästinensische Konflikt (3. – 9. Juni 2015)

Sporadischer Raketenbeschuss auf die westliche Negevwüste.

Sporadischer Raketenbeschuss auf die westliche Negevwüste.

Sporadischer Raketenbeschuss auf die westliche Negevwüste.

Sporadischer Raketenbeschuss auf die westliche Negevwüste.

Fotos aus einer Videoreportage des al-Aqsa TV-Senders über die Pflasterung des Weges in der Nähe des Grenzzauns zu Israel, östlich von Rafah.

Fotos aus einer Videoreportage des al-Aqsa TV-Senders über die Pflasterung des Weges in der Nähe des Grenzzauns zu Israel, östlich von Rafah.

Fotos aus einer Videoreportage des al-Aqsa TV-Senders über die Pflasterung des Weges in der Nähe des Grenzzauns zu Israel, östlich von Rafah.

Fotos aus einer Videoreportage des al-Aqsa TV-Senders über die Pflasterung des Weges in der Nähe des Grenzzauns zu Israel, östlich von Rafah.

Muhammad Rocca, Aktivist der IS (ISIS) aus dem Gazastreifen, der in Syrien umkam (PALDF, 7. Juni 2015)

Muhammad Rocca, Aktivist der IS (ISIS) aus dem Gazastreifen, der in Syrien umkam (PALDF, 7. Juni 2015)

Aktivisten der palästinensischen Nationalinitiative (unter der Führung von Mustafa Barghuti) in Hebron, im Rahmen einer Kampagne zum Boykott israelischer Waren (Wafa Nachrichtenagentur, 7. Juni 2015)

Aktivisten der palästinensischen Nationalinitiative (unter der Führung von Mustafa Barghuti) in Hebron, im Rahmen einer Kampagne zum Boykott israelischer Waren (Wafa Nachrichtenagentur, 7. Juni 2015)

  • Im Brennpunkt der vergangenen Woche stand der Raketenbeschuss auf Aschkelon und auf verschiedene Orte im westlichen Negev.Eine dschihadistisch-salafistische Organisationdie mit der IS (ISIS) assoziiert ist bekannte sich zum Beschuss und stellte ihn als Reaktion auf die Tötung eines ihrer Aktivisten durch die Hamas dar.
  • Die israelische Regierung hat wiederholt erklärt, dass sie die Hamas als verantwortlich für den Raketenbeschuss betrachtet (obwohl sie sich sehr wohl bewusst ist, dass der Beschuss von "abtrünnigen" Organisationen ausgeführt wurde und dass die Hamas ihrerseits darauf bedacht ist, diesen Beschuss zu verhindern).Als Reaktion griff die israelische Luftwaffe terroristische Ziele im Gazastreifen an.Dabei wurden Sachschäden verursacht. Personen kamen dabei nicht zu Schaden.
  • Der "Naksa-Tag" (Jahrestag des Sechstagekriegs 1967) verlief ohne besondere Zwischenfälle.Auch in der vergangenen Woche ereigneten sich in Judäa und Samaria gewalttätige Zwischenfälle, einschließlich des Abfeuerns von Sprengkörpern auf IDF-Truppen und eines versuchten (aber vereitelten) Messer-Angriffs.
Raketen- und Mörsergranatenbeschuss auf Israel
  • Im Verlauf der vergangenen Woche ereigneten sich zwei Raketenabschüsse vom Gazastreifen auf die westliche Negevwüste.Insgesamt wurden drei Raketenabstürze auf israelischem Gebiet identifiziert (sechs Raketen seit Anfang 2015):
  • Am 3. Juni 2015,um 23.00 Uhr, wurden zwei Raketen auf den westlichen Negev abgefeuert.Eine Rakete fiel in einem offenenGebiet im Regionalverband Sdot Negevwährend die zweite im offenen Gebiet im RegionalverbandHof Aschkelon landete.Es gab weder Verletzte noch Sachschäden. Militärischen Informationsquellen zufolge, wurde eine Rakete vom Flüchtlingslager asch-Schati und die andere aus der Gegend von Netzarim (eine ehem. israelische Siedlung südlich von Gazastadt) abgefeuert.
  • Am 6. Juni 2015,um 21.30 Uhr, wurde eine Rakete aus dem Gazastreifen auf die westliche Negevwüste abgefeuert.Die Rakete fiel im offenen Gebiet der RegionHof Aschkelon.Es gab weder Verletzte noch Sachschäden.
Bekennung zum Angriff
  • Zu den beiden Angriffen bekannte sich eine dschihadistisch-salafistischeOrganisation, die gemäß ihres Wappens mit der IS (ISIS) assoziiert ist und sich Bataillon Scheich Omar Hadid Bait al-Maqdisnennt (nach einem irakischen Kämpfer, der von US-Truppen getötet wurde). In Flugblättern, die die Organisation am 3. Juni 2015 nach dem Abschuss verbreitete, hieß es, dass drei Raketen auf Aschkelon, Netivot und den Gemeinden im Regionalverband Eschkol abgefeuert wurdenund dass der Beschuss als Vergeltungsakt für die Tötung von Yunis al-Hanarzu betrachten ist.[1]Nach dem Beschuss vom 6. Juni 2015wurde angekündigt, dass die Organisation eine Rakete auf Aschkelon aus Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen in israelischen Gefängnissen und in den Gefängnissen der Hamas abgefeuert hat (Twitter-Account der Organisation, 6. Juni 2015).Weitere Informationen finden Sie im Folgenden.

Die Flugblätter mit der Bekennung zum Angriff (Twitter-Account der Organisation Bataillon Scheich Omar Hadid Bait al-Maqdis, 3. Juni 2015)
Die Flugblätter mit der Bekennung zum Angriff (Twitter-Account der Organisation Bataillon Scheich Omar Hadid Bait al-Maqdis, 3. Juni 2015)

Raketeneinschläge im Monatsdurchschnitt

Israelische Kommentare zum Raketenbeschuss
  • Hochrangige israelische Beamte haben abermals erklärt, dass Israel die Hamas für den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen verantwortlich macht (obwohl sie sich sehr wohl bewusst sind, dass der Beschuss von "abtrünnigen" Organisationen ausgeführt wurde). Als Reaktion griffen Flugkörper der israelischen Luftwaffe terroristische Ziele im Gazastreifen an:
  • In der Nacht vom 3. zum 4. Juni 2015griffen IDF-Flugkörper drei terroristische Ziele im Gazastreifen an. Die palästinensischen Medien berichteten, dass ein Außenposten der Hamas im Westen des Gazastreifens getroffen wurde sowie einer im Osten von Gazastadt, ebenfalls von der Hamas. Ferner wurde ein Außenposten des militärischen Arms des islamischen Dschihad in Palästina (PIJ) getroffen. Es wurde berichtet, dass es dabei keine Verletzten gab, es kam jedoch zu Sachschäden.
  • Am 6. Juni 2015wurden terroristische Ziele im Norden des Gazastreifens angegriffen. Palästinensische Medien berichteten über einen Angriff eines Außenpostens des militärischen Arms der Hamas, den Kassam Brigaden, in Bet Lahia, bei dem es keine Verletzten gab (Website des militärischen Arms der Hamas, 7. Juni 2015).
  • Als Folge des Raketenbeschusses ordnete Verteidigungsminister Moshe Jaalon an, die Grenzübergänge Kerem Shalom und Erez, mit Ausnahme von humanitären Maßnahmen, zu schließen. Es wurde berichtet, dass die Übergänge je nach Lage und Sicherheitsüberlegungen wieder geöffnet werden sollten (IDF Sprecher, 27. Mai 2015). Am 8. Juni 2015 wurden die Grenzübergänge erneut für den Verkehr freigegeben.

Außenposten al-Hialah der Kassam-Brigaden im Nordwesten von Gazastadt, während und nach dem Angriff (Facebook-Seite der QUDSN, 4. Juni 2015; Facebook-Seite der GAZA ALAN, 4. Juni 2015)
Außenposten al-Hialah der Kassam-Brigaden im Nordwesten von Gazastadt, während und nach dem Angriff (Facebook-Seite derQUDSN,4. Juni 2015; Facebook-Seite der GAZA ALAN,4. Juni 2015)

  • Bei einem Treffen mit Ratsvorsitzenden der Regionalverbände im Grenzbereich zum Gazastreifens sagte Generalmajor Sami Turgeman, Kommandeur des Südkommandos, dass wenn die IDF aufgrund der einzelnen Raketenbeschüsse aus dem Gazastreifen nicht heftiger reagiert hat, die Armee wisse, was im Ernstfall zu tun sei. Er fügte hinzu, dass das Südkommando die Bemühungen der Hamas bei der Verhinderung des Beschusses wahrnimmt. Dennoch kann Israel die Hamas nicht von ihrer Verantwortung entbinden (ynet Nachrichten, 8. Juni 2015).
Demonstrationen und Zusammenstöße
  • Im Verlauf der vergangenen Woche wurden die "Routinegewalt" und die gewalttätigen Auseinandersetzungen sowohl an den "traditionellen" Reibungspunkten in Judäa und Samaria, als auch in den Nachbarschaften Ost-Jerusalems als Teil des sogenannten"Volkswiderstands" weitergeführt. Dies kam überwiegend durch Angriffe mit Molotow-Cocktails und Steinen auf israelische Sicherheitskräfte zum Ausdruck. Die Ereignisse waren vom "Naksa-Tag" gekennzeichnet (palästinensische Bezeichnung des Jahrestags des Ausbruchs des Sechstagekriegs).
  • Der "Naksa-Tag" verlief ohne besondere Zwischenfälle und fand in den palästinensischen Medien kaum Beachtung. Herausragend war eine Kundgebung, die im Dorf Kadum stattfand, an der mehrere Dutzend Palästinenser teilnahmen, darunter auch Hanan Aschrawi, Mitglied des Exekutivkomitees der PLO (Wafa Nachrichtenagentur, 5. Juni 2015). Im Verlauf der Kundgebung kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den israelischen Sicherheitskräften (Alresalah.net, 5. Juni 2015).
  • Im Folgenden einige nennenswerte Ereignisse:
  • Am 5. Juni 2015wurde ein Sprengsatz auf IDF-Soldaten geschleudert, die am Checkpoint Kalandia (im Norden Jerusalems) stationiert waren. Dies war der sechste Sprengsatz, der im Verlauf des letzten Monats auf Soldaten abgefeuert wurde. IDF-Quellen verzeichnen einen Anstieg der Anzahl an Verstößen gegen die öffentliche Ordnung, die sich in jüngster Zeit an den Checkpoints in Ost-Jerusalem ereignen. Gleichzeitig wurde eine Zunahme der Anzahl von Molotow-Cocktails und Steinen verzeichnet, die auf die Soldaten an den Checkpoints geschleudert werden (IDF Sprecher, 6. Juni 2015).
  • In der Nacht vom 3. zum 4. Juni 2015, im Verlauf einer Durchsuchung nach Waffen im Dorf Kalil (südlich von Nablus) und im Dorf Salem (östlich von Nablus), haben israelische Sicherheitskräfte einen M-4 Karabiner, eine Handgranate, 40 Patronen, Zielfernrohre und kugelsichere Westen beschlagnahmt (IDF Sprecher, 4. Juni 2015).
  • Am 4. Juni 2015haben Palästinenser Rohrbomben und Molotow-Cocktails auf IDF-Truppen im Flüchtlingslager Kalandia und Aida geschleudert. Es gab keine Verletzten (Facebook-Seite von MivzakLive, 4. Juni 2015).
  • Am 7. Juni 2015beobachtete die Jerusalemer Polizei einen jungen Mann, der ihr verdächtig vorkam und daher angehalten wurde.Bei einem Gespräch zwischen dem Kommandanten der Tempelberg-Einheit und dem Verdächtigen, gestand Letzterer, dass er einen Messer-Angriff plante und sich daher auf dem Weg zum letzten Gebet auf dem Tempelberg befand.Der Verdächtige führte die Polizei zum Damaskustor, wo er auf eine Tasche zeigte, die in den Büschen versteckt war. Dort befanden sich Schraubenzieher und Messer.Der 25-jährige aus Hebron wurde zur Vernehmung abgeführt (Facebook-Seite der israelischen Polizei, 8. Juni 2015).
Festnahme eines Palästinensers, der einen Messer-Angriff verübte
  • Israelische Sicherheitskräfte verhafteten den Attentäter, der am 23. Mai 2015 einen Messer-Angriff in Jerusalem verübte.[4] Der Täter ist John Kakis (19), ein christlicher Palästinenser und Bewohner Israels, der in der Altstadt von Jerusalem lebt. John Kakis wurde bereits in der Vergangenheit wegen Angriffe gegen Israelis festgenommen. Bei seiner Vernehmung gestand er, dass er den Messer-Angriff nach genauester Planung ausgeführt habe. Unmittelbar nach dem Attentat warf er seine Jacke und das Messer, mit dem er den Angriff verübt hatte fort und floh (Schin Bet, 4. Juni 2015).
Der Grenzübergang Rafah
  • Nach drei Tagen, in denen der Grenzübergang Rafah geöffnet war, wurde er wieder geschlossen, ohne dass die ägyptischen Behörden einen neuen Termin zur Wiedereröffnung bekannt gaben. Stellen der Hamas warnten vor der eskalierenden Situation. Während einer Demonstration, die die Hamas im Hafen von Gaza veranstaltete, warnte Ismail Radwan, hochrangiges Hamas Mitglied, vor der Situation. Er schob Verantwortung bezüglich der Weiterführung der Blockade des Gazastreifens auf Israel und auf die internationale Gemeinschaft und warnte vor "einer Explosion", die gegen Israel gerichtet werden wird (Sama, 7. Juni 2015).

Links: Die Demonstration im Hafen von Gaza (Facebook-Seite der PALINFO, 7. Juni 2015). Rechts: Eine Karikatur, die die Missbilligung der Hamas im Bezug auf die Schließung des Grenzübergangs Rafah für Palästinenser ausdrückt. Die Sprechblase besagt: "Du kannst jeden Wunsch haben, nur nicht die Öffnung des Grenzübergangs Rafah..." (Facebook-Seite der PALDF, 5. Juni 2015)
Links: Die Demonstration im Hafen von Gaza (Facebook-Seite der PALINFO, 7. Juni 2015). Rechts: Eine Karikatur, die die Missbilligung der Hamas im Bezug auf die Schließung des Grenzübergangs Rafah für Palästinenser ausdrückt. Die Sprechblase besagt: "Du kannst jeden Wunsch haben, nur nicht die Öffnung des Grenzübergangs Rafah..." (Facebook-Seite der PALDF, 5. Juni 2015)

Ein Weg entlang der Grenze zu Israel wird gepflastert
  • Das Informationsbüro der Hamas im Westen von Gazastadt gab bekannt, dass der Weg, der in der Nähe der Grenze zu Israel gepflastert wird, nach Ahmed al-Dschabari genannt werden soll, Oberbefehlshaber des militärischen Arms der Hamas, der am 14. November 2012 von der IDF getötet wurde (Alresalah.net, 3. Juni 2015). Einige in der Hamas nennen den Weg nach Raed al-Attar, einem hochrangigen Funktionär des militärischen Arms, der während der Operation "Fels in der Brandung" getötet wurde. Manche wiederum nennen den Weg "Dschaker", was im klassischen Arabisch "Das Beharren gegen den Feind" bedeutet (PALDF, 2. Juni 2015).
Operationen der Hamas gegen die Salafisten im Gazastreifen
  • Als Folge der Tötung des dschihadistisch-salafistischen Aktivisten Jonas al-Hanerdurch die Hamas,stieg die Spannung zwischen der Hamas und den Aktivisten derSalafiyya Dschihadiyya im Gazastreifen. Eine Organisation, die sich Bataillon Scheich Omar HadidBait al-Maqdisnenntund mit der IS (ISIS) assoziiert ist, veröffentlichte ein Video und eine Bekanntmachung in denen sie behauptet, dass al-Haner wegen seiner Unterstützung der IS (ISIS) durch Kopfschüsse ermordet wurde.Die Organisation drohte, sich innerhalb von 48 Stunden für seinen Tod zu rächen, falls die Hamas nicht auf ihre Forderungen einginge, an deren Spitze die Freilassung aller salafischer Aktivisten und der Stopp sämtlicher Maßnahmen gegen diese stünde. In der Bekanntmachung beschuldigt die Organisation die Hamas, dass diese ihre Aktivitäten gegen die Salafiyya Dschihadiyyaintensiviert, obwohl sie von sich behauptet, an militärischen Operationen im Rahmen der "fragilen Entspannung" mit Israel nicht teilzunehmen. Weiter wird die Behauptung aufgestellt, dass die Salafiyya Dschihadiyyaim Gazastreifen beschlossen habe, sich weiterhin auf die Tötung von Juden vorzubereiten, ohne jedoch auf interne Streitigkeiten mit der Hamas einzugehen.
  • Abu al-Aina al-Ansari(ein ranghohes Mitglied der Salafiyya Dschihadiyya im Gazastreifen) sagte, dass die dschihadistisch-salafistischen Aktivitäten im Gazastreifen nicht den Abmachungen mitIsrael unterliegen und deshalb die Raketenbeschüsse auch in Zukunft weitergeführt werden. Seinen Worten zufolge, besteht kein Interesse an einer Konfrontation i. Der Waffenstillstand (Hudna) der Hamas mit Israel schädigt jedoch die dschihadistischen Bewohner des Gazastreifens und führt dazu, dass diese ohne Gerichtsverfahren und ohne Anklagen verhaftet und gefoltert werden. Abu al-Aina al-Ansari warnte davor, dass der Beschuss weitergeführt und der Waffenstillstand untergraben würde, solange die Hamas nicht die Bedingungen zur Freilassung aller Gefangenen akzeptiert, die Verfolgung stoppt und der Salafiyya Dschihadiyya die Handlungsfreiheit überlässt (Qudsnews, 6. Juni 2015).
Tod eines dschihadistisch-salafistischen Aktivisten in Syrien
  • Am 7. Juni 2015 wurde in den sozialen Netzwerken über den Tod eines Palästinensers namens Muhammad Rocca (auch bekannt als Abu Anas al-Mohager) in a-Raqqa, Syrien berichtet, der starb während er in den Reihen der IS (ISIS) kämpfte. Muhammad Rocca stammt aus dem Flüchtlingslager asch-Schati im Gazastreifen und wurde während der Angriffe der Koalition im Osten der Stadt a-Raqqa getötet. Berichten zufolge, hat er den Gazastreifen vor etwa drei Jahren verlassen. Von dort aus ging er in den Libanon, von wo aus er Syrien erreichte um in die Reihen der IS (ISIS) zu treten. Ferner wurde berichtet, dass Rocca vor seinem Eintritt in die IS (ISIS) Aktivist des militärischen Arms des islamischen Dschihad in Palästina (PIJ)war (Website der al-Aqsa Märtyrer-Brigaden, PALDF, 7. Juni 2015).
Tod eines Aktivisten des militärischen Arms der Hamas bei einem Tunnelzusammenbruch
  • Die palästinensischen Medien berichteten über den Tod von Issam Omar Said al-Katanani (23) aus dem Wohnviertel Schadschaija in Gazastadt, Aktivist des bewaffneten Arms der Hamas, als Folge eines Tunnelzusammenbruchs in Schadschaija. Zwei weitere Personen wurden dabei verletzt (Alresalah.net, 5. Juni 2015).
  • Der militärische Arm der Hamas veröffentlichte ihm zu Ehren einen Nachruf und organisierte eine militärische Beerdigung, an der viele Hamas-Aktivisten teilnahmen (Website der Kassam-Brigaden, Facebook-Seite der PALDF, 5. Juni 2015). Vor Beginn des Trauerzugs sprach Khalil al-Hayya, Mitglied des Politbüros der Hamas, und sagte, dass die Aktivisten der Kassam-Brigaden weiterhin, Tag und Nacht, Tunnel graben werden und dass diese die "beste Waffe sind, um Israel zur Niederlage zu führen" (Safa Nachrichtenagentur, 5. Juni 2015).

Links: Die militärische Beerdigung. Al-Katananis Leichnam ist mit der Flagge der Hamas bedeckt und wird von maskierten Aktivisten getragen (Filastin al-'Aan, 5. Juni 2015) Rechts: Der Nachruf der Hamas (Website der Kassam-Brigaden, 5. Juni 2015)
Links: Die militärische Beerdigung. Al-Katananis Leichnam ist mit der Flagge der Hamas bedeckt und wird von maskierten Aktivisten getragen (Filastin al-'Aan, 5. Juni 2015) Rechts: Der Nachruf der Hamas (Website der Kassam-Brigaden, 5. Juni 2015)

  • Nach dem Tod von Issam Omar Said al-Katanani, veröffentlichte das Informationsbüro des militärischen Arms der Hamas einen Videoclip, den es zuvor über das Ausgraben eines Tunnels durch Aktivisten des militärischen Arms produzierte. Dabei wurde deutlich, dass es sich um einen Tunnel für Angriffszwecke handelt. Im Videoclip werden die Aktivisten gezeigt, die einen Tunnel mit verschiedenen Grabwerkzeugen graben und dann mit Betonplatten abstützen. Im weiteren Verlauf zeigt das Video den Angriff, den Hamas Aktivisten während der Operation "Fels in der Brandung" durch einen Tunnel in der Nähe des Kibbuz Nahal Oz ausgeführt haben. Im Hintergrund des Videoclips ertönt der Song "Das haben wir für euch vorgesehen". Dabei geht es darum, dass die Hamas weiterhin Tunnel baut, um Israel anzugreifen (YouTube, 8. Juni 2015).
Die Beziehungen zwischen Ägypten und der Hamas
  • Das Kairoer Gericht für Eilverfahren folgte in zweiter Instanz einer Berufung gegen die Entscheidung in erster Instanz, die Hamas als Terrororganisation einzustufen (al-Masri al-Youm, 6. Juni 2015). Dieser Beschluss betrifft jedoch nur den politischen Arm der Hamas. Das heißt, dass der militärische Arm der Hamas seit Januar 2015 immer noch als terroristische Organisation eingestuft wird. Jetzt bemüht sich die Hamas, auch diesen Teil der vorigen Entscheidung zu kippen, in der der militärische Arm der Hamas als illegal deklariert wurde.
  • Die Hamas begrüßte die Entscheidungund präsentierte sie als den Beginn eines Prozesses zur Verbesserung der Beziehungen zu Ägypten:
  • Ismail Radwan,hochrangiges Mitglied der Hamas, sagte, dass die Entscheidung des Kairoer Gerichts eine "Fehlerkorrektur" und eine wichtige und positive Entwicklung sei, die zu einer verbesserten Beziehungen zu Ägypten führen kann (Alresalah.net, 6. Juni 2015).
  • Sami Abu Zuhri,Sprecher der Hamas, sagte, die Hamas begrüße die Entscheidung. Er erklärte,dass sich die Entscheidung positiv auf die Beziehungen zwischen der Hamas und Ägypten auswirken wird (al-Jazeera, 6. Juni 2015).
  • Salah Bardawil,hochrangiges Mitglied der Hamas, begrüßte die Entscheidung und äußerte die Hoffnung, dass somit auch die Medienkampagnen, die das Bild der Hamas verzerren würden, ihr Ende finden werden. Er äußerte die Hoffnung, dass die Beziehungen zwischen der Hamas und Ägypten auf freundlicher Basis weitergeführt werden, da beide Völker einen gemeinsamen Feind haben – Israel (al-Quds, 6. Juni 2015).Mussa Abu Marzuk,Mitglied des Politbüros der Hamas, lobte die ägyptische Entscheidung und sagte, dass diese eine neue Seite bei der Förderung der Versöhnung und bei den Verhandlungen offen legen würde, um einen langfristigen Waffenstillstand mit Israel zu etablieren (a-Rai, den 8. Juni 2015).
  • Eine (unabhängige) Nachrichtenagentur im Gazastreifen berichtete, dass kürzlich ein Treffen zwischen hochrangigen Mitgliedern der Hamas und leitenden ägyptischen Sicherheitsbeamten in Katar stattfand. Die ägyptische Delegation wurde von Khaled Fawzi geleitet, Chef der allgemeinen ägyptischen Sicherheitsdienste. Während des Treffens stellte Khaled Fawzi der Hamas drei Punkte vor, von denen die Hamas zweien zustimmte: der Nichteinmischung in die inneren ägyptischen Angelegenheiten und der Durchsetzung strenger Kontrollen und Sicherheitsvorkehrungen an der gemeinsamen Grenze. Die Hamas verweigerte jedoch, so der Bericht, die Bereitschaft, mit Ägypten bei der Bekämpfung der mit der IS (ISIS      ) assoziierten Organisationen auf der Sinai-Halbinsel zu kooperieren (Sama, 6. Juni 2015).
  • Als Reaktion auf diesen Bericht, gaben Quellen in der Hamas bekannt, dass sich die externe Führung ihrer Bewegung bereit erklärte, mit den ägyptischen Sicherheitskräften im Kampf gegen den Terrorismus auch auf der Sinai-Halbinsel zu kooperieren. Sie sagten, dass die Hamas im Besitz einer Liste vieler Terroristen sei, die vom Gazastreifen aus in die Sinai-Halbinsel eingedrungen waren, und dass sich die Hamas bereit erklärte, diese Liste Ägypten zu überreichen (al-Yawm al-Sabaa, 7. Juni 2015). Ismail Radwan, hochrangiges Mitglied der Hamas, betonte, dass sich die Hamas nicht in die inneren Angelegenheiten Ägyptens einmische und dass ihr einziges Interesse darin läge, die Sicherheit im Gazastreifen aufrecht zu erhalten (Sawa Nachrichtenagentur, 8. Juni 2015).
Sommerlager der Hamas im Gazastreifen
  • Ein Bericht auf der Website der Nachrichtenagentur Safa, die mit der Hamas assoziiert ist, verlautbarte, dass die Hamas die Saison der Sommerlager für Jugendliche im Gazastreifen bereits eröffnet hat. Radschab Abd al-Bari, Koordinator der Sommerlager der Hamas, berichtete, dass die Sommerlager gleichzeitig in mehreren Regionen im gesamten Gazastreifen stattfinden. Ein weiterer Zyklus soll nach dem Monat Ramadan beginnen. Abd al-Bari wies darauf hin, dass die Lager einen militärischen Charakter haben und Ausbildung nach Altersstufen anbieten werden. Dies, neben kulturellen- und Freizeitaktivitäten. Er fügte hinzu, dass der Name der Sommerlager ("Ritter der Hamas") mit dem Ziel ausgewählt wurde, zur Verteidigung des Landes und der Heimat eine Generation denkender Köpfe auszubilden, die dazu fähig sind, die Befreiung des Landes Palästina zu planen (Safa Nachrichtenagentur, Juni 2015).
  • Am 8. Juni 2015 besuchte eine Delegation der Hamas, mit Faradsch al-Ghul an der Spitze, Mitglied des Legislativrats der Hamas und ehemaliger Justizminister der Hamas-Regierung, ein Sommerlager im Westen von Gazastadt. Bei seinem Besuch betonte al-Ghul die Notwendigkeit einer optimalen Vorbereitung der nächsten Generation auf die Befreiung des Landes und der heiligen Stätten von der "Verseuchung der Besatzung" (Das arabische Zentrum für Studien und Forschungen, 8. Juni 2015).

Links: Kinder im Sommerlager unterziehen sich Militärübungen, einschließlich der Herstellung von Sprengsätzen. Rechts: Das Eingangstor zu einem der Sommerlager, bei dem alle Ankommenden auf die israelische Flagge treten (Filastin al-'Aan, 8. Juni 2015). Im Zentrum: Schießübungen (Facebook-Seite des Mechanismus für öffentliche Aufgaben im Westen von Gazastadt, 8. Juni 2015)
Links: Kinder im Sommerlager unterziehen sich Militärübungen, einschließlich der Herstellung von Sprengsätzen. Rechts: Das Eingangstor zu einem der Sommerlager, bei dem alle Ankommenden auf die israelische Flagge treten (Filastin al-'Aan, 8. Juni 2015). Im Zentrum: Schießübungen (Facebook-Seite des Mechanismus für öffentliche Aufgaben im Westen von Gazastadt, 8. Juni 2015)

Die BDS-Kampagne

  • Die palästinensischen Medien betonten die Aufrufe zum Boykott Israels in der Welt und behaupteten, dass dieBDS-Kampagne Israel in den Wahnsinn versetzt. Mahmud Noagah, Koordinator der BDS-Kampagne, sagte, dass Israel und seine Führer die Bewegung nicht stoppen kann, die im Verlauf des vergangenen Jahres viele Erfolge verzeichnen konnte. Seinen Worten zufolge, ist die Eskalation des Boykotts "eine natürliche Folge der rassistischen Apartheidpolitik Israels gegenüber den Palästinensern" (al-Ayyam, 4. Juni 2015). Dschamal Nazzal, Sprecher der Fatah-Bewegung in Europa, rief alle Studentenausschüsse in den Universitäten Großbritanniens auf, den 19 Ausschüssen zu folgen, die dem Boykott bereits zugestimmt haben. Er rief auch alle europäischen Universitäten auf, Israel zu boykottieren und jede Zusammenarbeit mit Israel abzubrechen (Ma'an Nachrichtenagentur, 3. Juni 2015).
  • Auf der anderen Seite warnte Faiz Abu Schimala, ein palästinensischer Publizist aus dem Gazastreifen der mit der Hamas assoziiert ist, vor zu hohen Erwartungen an die BDS-Kampagne. In einem relativ ungewöhnlichen Artikel unter dem Titel "Der Boykott (Israels) wird unsere Heimat nicht befreien",behauptetAbu Schimala, dass der Boykott Israels nicht zum Rückzug aus Jerusalem, Judäa und Samaria bewegen und dass der Boykott "die besetzte Heimat" nicht befreien wird. Seinen Worten zufolge sei es ein Fehler, sich auf andere zu verlassen und die Palästinenser von ihrer Mission zu befreien. Er wies darauf hin, dass sich der palästinensische Nationalrat seinerzeit blamiert hat, als er die Parlamente in der Welt aufforderte, die Knesset-Gesetze in Bezug auf die israelischen Siedler und Siedlungen zu verurteilen, während er selbst auf die Forderung von der PLO-Führung verzichtete, die Sicherheitsabstimmung mit Israel zu stoppen. Abu Schimala schloss seinen Artikel mit einer Frage ab: "Warum weicht Ihr einer Konfrontation mit Israel aus und setzt eure Hoffnungen in andere?" (Filastin al-'Aan, 7. Juni 2015).

[1]     Am 2. Juni 2015 berichteten die palästinensischen Medien über den Tod eines salafistischen Aktivisten namens Yunis al-Hanar (27) aus dem Stadtteil Scheich Radwan in Gazastadt während eines Versuchs der Hamas-Polizei, ihn zu verhaften. Berichten zufolge wurde der Aktivist bei einem Schusswechsel getötet, nachdem er sich weigerte, sich zu ergeben. In der Wohnung in der er sich verbarrikadierte wurden zahlreiche Waffen gefunden, einschließlich Sprengstoffgürtel, Sprengsätzen und RPG-Raketenwerfer (Facebook-Seite der QUDSN, 2. Juni 2015).
[2]     Stand 9. Juni 2015. Diese Statistiken enthalten keineabgefeuerten Mörsergranaten und keine Raketenabstürze innerhalb des Gazastreifens.
[3]     Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten.
[4]     In den Nachtstunden des 23. Mai 2015 wurden zwei Jugendliche in der Nähe des Damaskustors in Jerusalem durch Stiche verletzt. Die Beiden befanden sich auf dem Weg zum Gebet an der Klagemauer. Dabei griff sie ein junger Palästinenser mit einem Messer an. Er floh anschließend in die Altstadt. Eines der Opfer (15) wurde im Bauch mittel bis leicht verletzt während das Andere (19) leicht verletzt wurde (ynet Nachrichten, 24. Mai 2015).