Der globale Dschihad im Blickpunkt (12. – 18. November 2015)

Ruinen in ar-Raqqa nach den russischen Luftangriffen

Ruinen in ar-Raqqa nach den russischen Luftangriffen

Die drei Hisbollah-Aktivisten, die in den Videos der al-Nusra-Front zu sehen sind

Die drei Hisbollah-Aktivisten, die in den Videos der al-Nusra-Front zu sehen sind

Der Sprecher im Video der Dschund al-Aqsa mit einem Bewaffneten an seiner Seite (Offizielles Twitter-Account der Dschund al-Aqsa, 13. November 2015)

Der Sprecher im Video der Dschund al-Aqsa mit einem Bewaffneten an seiner Seite (Offizielles Twitter-Account der Dschund al-Aqsa, 13. November 2015)

Positionen der syrischen Armee, die von der Dschund al-Aqsa südöstlich von Morek eingenommen wurden

Positionen der syrischen Armee, die von der Dschund al-Aqsa südöstlich von Morek eingenommen wurden

Abu Ali al-Baridi, auch als

Abu Ali al-Baridi, auch als "Onkel" bekannt, Kommandeur der Schuhada al-Jarmuk Brigade, der dem IS Führer Abu Bakr al-Baghdadi seine Treue geschworen hatte und vor kurzem von der al-Nusra-Front getötet wurde

Raketenbeschuss auf irakische Armeeposten nördlich der Stadt Ramadi

Raketenbeschuss auf irakische Armeeposten nördlich der Stadt Ramadi

Szenen des Anschlags in Burdsch al-Baradschne, eine Hochburg der schiitischen Hisbollah  im Süden der libanesischen Hauptstadt (al-Manar TV, 12. und 13. November 2015)

Szenen des Anschlags in Burdsch al-Baradschne, eine Hochburg der schiitischen Hisbollah im Süden der libanesischen Hauptstadt (al-Manar TV, 12. und 13. November 2015)

Der Sprecher in dem Video, der mit der Durchführung von Strafangriffen gegen Israel in Eilat (Um Rashrash) droht (Nachrichtenagentur Akhbar al-Muslimeen, 10. November 2015)

Der Sprecher in dem Video, der mit der Durchführung von Strafangriffen gegen Israel in Eilat (Um Rashrash) droht (Nachrichtenagentur Akhbar al-Muslimeen, 10. November 2015)

Wissam Abd al-Zubaidi, auch als Abu Nabil al-Anbari bekannt, hochrangiges Mitglied des IS, der in Libyen tätig war und gezielt aus der Luft getötet wurde

Wissam Abd al-Zubaidi, auch als Abu Nabil al-Anbari bekannt, hochrangiges Mitglied des IS, der in Libyen tätig war und gezielt aus der Luft getötet wurde

Verteilung von Süßigkeiten in der Stadt Sirte

Verteilung von Süßigkeiten in der Stadt Sirte

Mohammed Emwazi, bekannt als

Mohammed Emwazi, bekannt als "Dschihadi John" (almnatiq.net, 13. November 2015)

Mohammed Emwazi, bekannt als

Mohammed Emwazi, bekannt als "Dschihadi John" (almnatiq.net, 13. November 2015)


Die Ereignisse der Woche im Überblick

  • Im Fokus der vergangenen Woche standen dieSchießereien und Selbstmordanschläge, die von Seiten des IS durch acht Terroristen an sechs verschiedenen Standortenin Paris durchgeführt wurden. Dabei wurden mindestens 132 Personen getötet.DieseVorgehensweise, dievom IS sorgfältig geplant und ausgerichtet wurde, weicht von den bekannten Vorgehensweisen des IS in den westlichenLändern ab.Dem Angriff von Parisgingen zweiandere Terroranschlägenvoraus (Absturz des russischen Passagierflugzeugs auf der Sinai-Halbinsel und der Selbstmordanschlag in einer Hochburg der Hisbollah im südlichen Vorort von Beirut). Diese Angriffe zeigendie operativen Fähigkeiten des IS zur Durchführung von komplexen Angriffen an verschiedenen Standorten, die sich weit von seinen Bastionen der Macht in Syrien und demIrak befinden.Nach den Angriffen verbreitete sich eine Medienkampagne, in der er Frankreich und anderen westlichen Ländern mit weiteren Angriffen droht.
  • Gleichzeitig jedocherlitt der IS einige schmerzhafte Misserfolge auf dem Boden: im Irak befreiten die kurdischen Streitkräften die Region von Sindscharund blockierten die Hauptversorgungsroute zwischen Mosul und ar-Raqqa;in Syrienerlangte die syrische Armee einige Erfolge, östlich und südlich von Aleppo.Darüberhinaus wurden einige hochrangige Aktivisten getötet,die entweder dem IS angehörten oder mit ihm assoziiert wurden:Abu Alial-Baridi,Kommandeur der IS-assoziierten Schuhada al-Jarmuk Brigade, die in den südlichen Golan-Höhen agiert, wurde bei einem Selbstmordanschlag der al-Nusra-Front getötet;der britische Terrorist, der unter dem Namen Dschihadi-Johnbekannt ist, wurde in der Umgebung der Stadt ar-Raqqa durch einen US-Luftangriff getötet;WissamAbdal-Zubaydi,IS-Chef in Libyen, wurde in der Umgebung von Derna bei einem US-Luftangriff getötet.All diese sindoperative Schläge gegen den IS, die ihm auch einen gewissen Imageschaden zugefügt haben. Diese könnten den IS auch dazu führen, weitere spektakuläre Angriffe außerhalb Syriens und dem Irakzu verüben.

 

Die internationale Kampagne gegen den IS

Angriffe der USA und ihrer Koalitionspartner
  • Die USA und die Koalitionsstreitkräfte setzen ihre Luftangriffe gegen Ziele des IS fort. In der vergangenen Woche wurden einige Dutzend Luftangriffe mittels Kampf- bzw. Angriffsflugzeugen und Drohnen durchgeführt. Im Folgenden einige nennenswerte Luftangriffe (Website des US-Verteidigungsministeriums, 12. November 2015):
  • In Syrienkonzentrierten sich die Luftangriffe in den Gebieten von al-Hawl (östlich von al-Hasaka), Palmyra, ar-Raqqa, Abu Kamal und Deir al-Zor.Bei den Luftangriffen wurden taktische Einheiten, Gebäude und ein IS-Aktivist getroffen.
  • Im Irakkonzentrierten sich die Luftangriffe in den Gebieten von Haditha, Kisik (westlich von Mosul), Ramadi, Sindschar, Baidschi, Mosul und Tal Afar (westlich von Mosul).Dabei wurden Angriffspositionen des IS, eine IS Leitstelle, Stellungen und Bunker, eine Brücke, Munitionsdepots, Trainingslager für IS-Aktivisten, Fahrzeuge, Waffen, selbst produzierte improvisierte Sprengsätze und Autobomben getroffen.
  • Der Sprecher der Koalitionsstreitkräfte berichtete, dass die US-geführten Koalitionstruppen bis zum 12. November 2015 8.125 Luftangriffe gegen Ziele des IS in Syrien und im Irak durchführten. 5.321 dieser Luftangriffe wurden im Irak und 2.804 in Syrien durchgeführt (Website des US-Verteidigungsministeriums, 12. November 2015):
  • Im Folgenden Einzelheiten über die Ziele, die bei den Luftangriffen zerstört oder beschädigt wurden: 126 Panzer, 354 Hummer-Geländewagen, 561 Außenposten, 3.956 Gebäude, 3.930 Kampfpositionen, 232 Ölanlagen, 4.622 andere Ziele (Website des US-Verteidigungsministeriums, basierend auf Informationen von CENTCOM, 8. Oktober 2015). Die Kosten für die Kampagne gegen den IS erreichten mittlerweile 5 Milliarden US-Dollar (Website des US-Verteidigungsministeriums, 31. Oktober 2015).
Luftangriffe der französischen Luftwaffe auf Ziele in ar-Raqqa
  • Am 15. November 2015 führten zwölf französische Flugzeuge einen Luftangriff gegen Ziele des IS in ar-Raqqa, der sogenannten Hauptstadt des IS in Syrien, durch. Zudem wurde berichtet, dass die französischen Kräfte in der Nacht vom 16. zum 17. November 2015 einen weiteren Luftangriff in ar-Raqqa durchführten. Dieser Angriff kam als Folge der Terroranschläge in Paris.Unter den Zielen, die beim ersten Luftangriff zerstört oder angegriffen wurden, befinden sich eine Militärzentrale, ein Rekrutierungszentrum, ein Waffen- sowie ein Trainingslager. Laut Quellen, die unserer Einschätzung nach mit dem IS assoziiert sind, wurden zivile Ziele wie ein Stadion, einige Museen und Gebäude von politischen Organisationen getroffen.
  • Der New York Times zufolge, fiel die Entscheidung zum Angriff am 14. November 2015 während eines Treffens des französischen Präsidenten mit dem nationalen Sicherheitsrat. Der Luftangriff wurde in Abstimmung mit den US-Streitkräften ausgeführt, die den französischen Kräften geheimdienstliche Informationen über IS Ziele in Syrien lieferten (nytimes.com, 15. November 2015).
Das russische Engagement im syrischen Bürgerkrieg
  • Gemäß Alexander Bortnikov, Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB), wurde der russische Flugzeugabsturz auf der Sinai-Halbinsel durch die Explosion eines Sprengsatzes im Gewicht von ca. 1 kg verursacht. Seinen Worten zufolge war dies auf jeden Fall ein Akt des Terrorismus (ITAR-TASS, Sputnik). Als Folge gab der russische Präsident Putin am 17. November 2015 bekannt, dass sein Land die Luftangriffe gegen den IS in Syrien erweitern wird.
  • Während der vergangenen Woche führte die russische Luftwaffe eine große Anzahl von Luftangriffen in Syrien durch. Unserer Einschätzung nach waren die meisten von ihnen nicht gegen IS Ziele gerichtet. Die Luftangriffe konzentrierten sich auf die Regionen von Aleppo, Idlib, Homs, Latakia, Damaskus, Dar'a und Deir ez-Zor. Gemäß des Sprechers des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkov, wurden bei den Luftangriffen Beobachtungs- und Kampfpositionen, Kraftstoff- und Munitionsdepots, Waffen, Werkstätten zur Herstellung von Munitionen und Sprengsätze, Trainingslager, Außenposten und befestigte Ziele des IS beschädigt (Website von rt.com, 13. November 2015).
  • Am 14. November 2015 wurden Fotos aus der IS Provinz ar-Raqqa veröffentlicht, auf denen die Folgen der russischen Luftangriffe auf die Stadt ar-Raqqa zu sehen sind. Darauf sind zerstörte Gebäude, aus den Trümmern aufsteigendes Feuer und Rauch, sowie ein Krater, der sich im Boden gebildet hatte, zu sehen (Website von muslims-news.net, 14. November 2015).
  • Nach Angaben des russischen föderalen Sicherheitsdienstes (FSB), haben bisher etwa 7.000 Bürger der ehemaligen Sowjetunion ihre Länder verlassenund schlossen sich dem IS in Syrien und dem Irak an. Unserer Einschätzung nach birgt diese große Anzahl von Aktivisten das Potenzial zur Durchführung von Terrorakten und subversiven Handlungen in Russland und den Kaukasusländern, sobald diese nach den Kämpfen in Syrien in ihre Heimatländer zurückkehren.
  • Derrussische Generalstaatsanwalt Juri Chika gab bekannt,dass Russland seine Überwachung von Geldüberweisungen aus Russland in Länder, in denen terroristische Aktivitäten durchgeführt werden, intensiviert hat. Er machte diese Bemerkungen während einer Konferenz der Internationalen Vereinigung der Staatsanwälte von Ostasien, Mittel- und Osteuropa. Ihm zufolge kann die Intensivierung der Überwachung von Geldüberweisungen an Regionen, die von Terrorgruppen kontrolliert werden, Russland ermöglichen, Terroristen mit rechtlichen Instrumenten zu verfolgen. Chika betonte, dass der russische Oberste Gerichtshof den IS und die al-Nusra-Front als terroristische Organisationen eingestuft hat (TASS Nachrichtenagentur, 10. November 2015).

Die wichtigsten Entwicklungen in Syrien

Das Gouvernement Aleppo
  • In der ländlichen Gegend von Aleppo konnte die syrische Armee seit Anfang November 2015 eine Reihe von Erfolgen verzeichnen. Es ist ihr gelungen, Anfang November 2015 die wichtige Stadt al-Safirah (südöstlich von Aleppo) einzunehmen und die Blockade des Militärflugplatzes Kuweyres am 10. November 2015 aufzuheben. Es wurde zudem berichtet, dass am 12. und 13. November 2015 die syrische Armee in Richtung der Landstraße zwischen Aleppo und Idlib vorgedrungen ist. Allerdings ist der Kampf zwischen der syrischen Armee und der Rebellenorganisationen in der ländlichen Gegend südlich von Aleppo noch nicht entschieden.Berichten der sozialen Netzwerke zufolge, weilt derzeit Kassem Soleimani, Kommandeur der Quds-Einheit, im Gebiet südlich von Aleppo. Die Quds-Einheit (Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden) führt die Kräfte des Iran, der Hisbollah und der schiitischen Milizen in Syrien an und koordiniert deren Angriffe mit der syrischen Armee.[1]

 

  • IS-Aktivisten versuchen,mittels Autobomben und dem Abschuss von MörsergranatenDruck auf die Truppen der syrischen Armee am Militärflugplatz Kuweyres auszuüben. Aus der IS-Provinz Aleppo wurde über zwei Angriffen mit Autobomben berichtet. Gemäß dieser Nachricht wurden bei diesen Explosionen über 50 syrische Kämpfer getötet bzw. verwundet.
  • Die Rebellenorganisationen, von denen die bekannteste die Nusra Front ist, konzentrieren momentan große Kräfte für einen Gegenschlag in der ländlichen Gegend von Aleppo.Berichten zufolge gehören diesen Kräften mehr als 6.000 Kämpfer an, die mit gepanzerten Fahrzeugen und Panzerabwehrwaffen ausgestattet sind (Twitter-Account جيش الفتح – أبوعامر@Syria1500, 14. November 2015). Einige Rebellenorganisationen, einschließlich der militärischen Allianz Dschaisch al-Fatah ("Armee des Siegers") undAhrar al-Scham ("Islamische Bewegung der freien Männer der Levante"), erklärten den Notstand und riefen für eine allgemeine Mobilisierung zum Schutz der ländlichen Gegend südlich von Aleppo auf (al-Mayadeen, 17. November 2015).
Die al-Nusra Front nimmt Aktivisten der Hisbollah gefangen
  • Am 15. November 2015 gab die al-Nusra-Front bekannt, dass siedrei Hisbollah-Aktivisten bei den Kämpfen in der ländlichen Gegend südlich von Aleppo gefangen gekommen hat. Die Videos, die von den Medien der al-Nusra-Front verbreitet wurden, dienen mittels "Interviews" mit den drei Gefangenen zu Propagandazwecken. Laut Mohammed Mahdi Schu'aib, einer der gefangen genommenen Aktivisten, wird die Kampagne in der ländlichen Gegend von Aleppo unter dem Kommando von Kassem Soleimani, Kommandeur der Quds-Einheit, geführt. Ihm zufolge befinden sich in der Gegend iranische und irakische Kämpfer sowie libanesische Aktivisten der Hisbollah. Seinen Worten zufolge kämpft jede dieser Kräfte an einer anderen Front. Ferner berichtete er, dass die syrische Armee nur eine begrenzte Präsenz vor Ort zeigt und bei den Kämpfen keine bedeutende Rolle spielt. Gemäß eines weiteren gefangen genommen Aktivisten der Hisbollah, Hassan Naziah Tah, leiten iranische Befehlshaber die Militäroperationen, während die Kämpfer Iraker, Afghanen und Hisbollah-Aktivisten sind (al-Jazeera TV, 15. November 2015).
Das Gouvernement Hama
  • In der vergangenen Woche wurden die erbitterten Kämpfe um die Stadt Morek (ca. 26 km nördlich von Hama) in der ländlichen Gegend nördlich von Hama weitergeführt. Die Kämpfe finden zwischen der syrischen Armee und verschiedenen Rebellenorganisationen statt, darunter auch islamische dschihadistische Fraktionen (vor allem die Dschund al-Aqsa, eine Gruppe, die sich von der al-Nusra Front abspaltete). Am 13. November 2015 wurde auf dem offiziellen Twitter-Account von Dschund al-Aqsa ein Video, das die Übernahme eines syrischen Außenpostens durch Aktivisten der Dschund al-Aqsa südöstlich von Morek zeigt, veröffentlicht. Der Sprecher in dem Video berichtet, dass seine Kämpfer 20 Hisbollah-Aktivisten töteten und drückt seine Hoffnung aus, dass sie in Richtung Soran und von dort nach Hama vordringen werden (Offizielles Twitter-Account der Dschund al-Aqsa جند اﻷقصى@jond_aqsa4, 13. November 2015).
Das Gouvernement Homs
  • Westlich von Palmyra fanden Kämpfe zwischen der syrischen Armee und Aktivisten des IS statt.Laut einem Bericht von Aamaq, der PR-Stelle des IS, vom 14. November 2015, wurden als Folge der Detonation von Sprengsätzen, die IS-Aktivisten auf der Straße westlich von Palmyra verlegt hatten, rund 50 Soldaten der syrischen Armee getötet und vier gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Der IS berichtete zudem, dass seine Aktivisten zwei Kontrollpunkte und einige Positionen des syrischen Regimes in einer Bergkette westlich von Palmyra erobert haben (Aamaq, 14. November 2015).
Das Gouvernement Dar'a
  • DieSchuhada al-Jarmuk Brigade (al-Jarmuk Märtyrerbrigade),ein militärischer Rahmen, der mit dem IS assoziiert wird und im Süden der syrischen Golan-Höhen aktiv ist, erlitt während der vergangenen Woche einen schweren Niederschlag, als die al-Nusra-Front seine Befehlshaber tötete. Am 15. November 2015 wurde der Kommandeur der Schuhada al-Jarmuk BrigadeAbu Ali al-Baridi, auch als "Onkel Abu Ali" (al-Khal Abu Ali) bekannt, getötet. Zusammen mit ihm wurden zwei hochrangige Befehlshaber der Brigade getötet. Dies geschah mit Hilfe eines Selbstmordattentäters der al-Nusra Front, der in die Kleinstadt Dschumla (31 km nordwestlich von Dar'a) eingeschleust wurde. Der Selbstmordanschlag fand während einer Sitzung der Brigadekommandantur statt. Aktivisten der al-Nusra-Front feierten die Beseitigung al-Baridis mit Schüssen in die Luft (syriahr.com, 15. November 2015).
  • Das Informationsbüro der Schuhada al-Jarmuk Brigade verkündete den Tod ihres Kommandeurs, zusammen mit zwei weiteren Aktivisten, auf seinem Twitter-Account. Die Meldung berichtete zudem, dass die Organisation einen neuen Kommandeur ("Emir") ernannt habe, der den Codenamen Abu Obeida Kahtan trägt. Die Kämpfer der Brigade haben ihm bereits ihre Treue geschworen (Twitter-Account des Informationsbüros der Schuhada al-Jarmuk Brigade; Nachrichtenagentur bwabtk.com, 15. November 2015).
  • Nach der Tötung des obersten Rangs der Brigadekommandanturversuchten Aktivisten der Schuhada al-Jarmuk Brigade offenbar, mehrere Dörfer in der ländlichen Gegend von Dar'a von der al-Nusra-Front zu erobern. Sie übernahmen das Dorf Saham al-Dschawlan (nordwestlich von Dar'a) für einige Stunden. Dann aber gelang es Aktivisten der al-Nusra-Front, das Dorf zurückzuerobern. Mindestens 18 Aktivisten der Schuhada al-Jarmuk Brigade und 13 Aktivisten der al-Nusra-Front bzw. anderer islamistischen Organisationen verloren bei diesen Kämpfen ihr Leben (Nachrichtenagentur Syriahr.com, 15. November 2015).

Die wichtigsten Entwicklungen im Irak

Befreiung der Region Sindschar aus den Händen des IS
  • Die wichtigste Entwicklung im Irak in der vergangenen Woche war die Befreiung der Stadt und die Region Sindschar aus den Händen des IS durch die kurdischen Kräfte. Die Befreiung der Stadt wurde durch kurdische Peschmerga-Einheiten, unterstützt von Jesiden-Kämpfer und Luftangriffe der USA und ihrer Koalitionspartner, erzielt. Die kurdischen Kräfte eroberten rund 150 Quadratkilometer in der Region Sindschar vom IS. Sie beherrschen momentan wichtige Standorte auf der Landstraße 47, die Hauptversorgungsroute zwischen ar-Raqqa (der sogenannten Hauptstadt des IS in Syrien) und Mosul (der sogenannten Hauptstadt des IS im Irak). Es wurde berichtet, dass die kurdischen Kräfte sich auf die Eroberung der Stadt Tal Afar vorbereiten, die zwischen Sindschar und Mosul liegt.
 

 

  • Die Stadt Sindschar und die gesamte Region wurden im August 2014 vom IS besetzt, zu einer Zeit, als der IS große Erfolge im Irak genoss. Sindschar ist die Heimat der irakischen Jesiden-Gemeinde, deren Mitglieder vom IS ermordet, vergewaltigt und in die Sklaverei verkauft wurden. Berichten zufolge wurde nach der Befreiung von Sindschar durch die kurdischen Kräfte ein Massengrab mit Leichen von 78 Frauen entdeckt.
  • Nach der Befreiung von Sindschar und Hissung der kurdischen Flagge in der Innenstadt, berief Masud Barzani, Präsident der kurdischen Region, eine Pressekonferenz ein. Dabei lobte er die Kräfte, die Sindschar befreit hatten, dankte der Koalition und den USA für ihre Unterstützung und erklärte, dass der Krieg gegen den IS nicht nur ein Krieg der Kurden, sondern ein Krieg der gesamten internationalen Gemeinschaft sei.
  • Nach der Übernahme der Städte Tikrit und Baidschi durch die irakische Armee und die schiitischen Milizen, bedeutet die Eroberung der Stadt Sindschar durch die kurdischen Kräfte eine weitere Niederlage für den IS im Irak. Dies bedeutet, dass die Erfolgsdynamik des IS zumindest im Irak angehalten worden ist. Der IS verliert allmählich wichtige Standorte bei den Kämpfen gegen die irakische Armee, die vom Iran unterstützten schiitischen Milizen und die kurdischen Kräften. Auf der operativen Ebene ist zu erwarten, dass die Absperrung der Landstraße 47, der wichtigen Verkehrsader zwischen Mosul und ar-Raqqa, es dem IS erschweren wird, seine Aktivisten und Lieferungen zwischen dem Irak und Syrien zu befördern, obwohl dies nicht ganz zu verhindern ist, denn zwischen den beiden Ländern existieren auch andere Wege). Die Eroberung von Sindschar reflektiert zudem die Bedeutung der kurdischen Kräfte als zuverlässiger und effizienter Verbündeter und verdeutlicht ihren großen Beitrag zu den Kriegsbemühungen gegen den IS, sei es im Irak oder in Syrien.

 

Die Provinz al-Anbar
  • Die Kämpfe zwischen der irakischen Armee und den IS-Aktivisten in der Stadt Ramadi und ihrer Umgebung werden weitergeführt. Am 12. November 2015 veröffentlichte der IS ein Video, das die Kämpfe im Osten von Ramadi dokumentiert. Das Video zeigt einen Kampf, der zu einer späten Nachtstunde begann und bis in die frühen Morgenstunden andauerte. Dabei übernahmen IS-Aktivisten einen irakischen Armeeposten (File-Sharing-Website von archive.org, 12. November 2015). Darüber hinaus veröffentlichte der IS am 15. November 2015 eine Reihe von Fotos, die den Raketenbeschuss auf irakische Armeeposten nördlich der Stadt Ramadi dokumentieren (Website von www.csnw.tk, 15. November 2015).
  • Am 15. November 2015 veröffentlichte der IS Fotos, die einen Abschuss einer Kornet-Panzerabwehrrakete auf einen Hummer-Geländewagen der irakischen Armee der Nähe der Stadt Hadithain der westlichen al-Anbar Provinz, dokumentieren (Nachrichtenagentur Akhbar al-Muslimeen, 15. November 2015).
Die Stadt Bagdad
  • Der IS richtet des Weiteren Selbstmordanschläge mit vielen Opfern gegenschiitische Ziele in Bagdad (Wohngebiete und Konzentrationen von schiitischen Milizen). Am 13. November 2015 bekannte sich der IS zu drei Selbstmordanschlägen gegen schiitische Ziele in der Stadt Bagdad. Dem IS zufolge sprengten sich drei Terroristen mit Sprengstoffgürteln in Basen der schiitischen Milizen, die die irakische Armee unterstützen, in die Luft. Dabei wurden laut IS rund sechzig Personen getötet und Dutzende verletzt (Aamaq, 13. November 2015).

Selbstmordanschläge des IS im Libanon und in Frankreich

Der Libanon
  • In den frühen Abendstunden des 12. November 2015 führte der IS einen Terroranschlag in einer schiitischen Hochburg der Hisbollah, die sich im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut befindet, aus. Bei dem Anschlag wurden 43 Personen getötet und etwa 240 verletzt, die meisten von ihnen Passanten (al-Jazeera TV unter Berufung auf ein Bulletin des libanesischen Gesundheitsministeriums). Zudem wurden erhebliche Schäden verursacht. Der Anschlag wurde von zwei Selbstmordattentätern, die sich selbst fast gleichzeitig mit Sprengstoffgürteln in der Nähe des Krankenhauses Rasul al-Azam in die Luft sprengten, ausgeführt.
  • In einer Meldung des IS im Libanon, die am 12. November 2015 über die sozialen Netzwerke verbreitet wurde, bekannte sich der IS zum Anschlag. Dabei wurde berichtet, dass Selbstmordattentäter Anschläge in der Hisbollah-Hochburg Burdsch al-Baradschne durch Explosion einer Motorrad-Sprengfalle inmitten einer Menschenmasse in dem südlichen Vorort von Beirut verübt hatten (Muslims-News.net 12. November 2015).Nach Angaben des libanesischen Innenministers waren fünf Selbstmordattentäter dazu ernannt, diesen Angriff auszuführen.[2]
  • Seit Sommer2014 ist dies der erste Selbstmordanschlag in diesem südlichen Vorort von Beirut, eine Hochburg der Hisbollah.[3] Es ist auch der gewaltsamste Terroranschlag im Libanon, seitdem die Hisbollah im syrischen Bürgerkrieg verwickelt ist. Die Erfolge der syrischen Armee und der Hisbollah im Gebiet des Kalamun-Gebirges und die gezielten Gegenmaßnahmen der Hisbollah im Libanon im allgemeinen und insbesondere im Süden von Beirut, halfen für eine recht lange Zeit, die Mobilität des IS und der anderen dschihadistischen Organisationen zu schwächen und ihre Absichten, Terroranschläge in den schiitischen Vierteln Süd-Beiruts durchzuführen, zu durchkreuzen. Mit diesem Anschlag ist es dem IS gelungen, eine komplexe Terroroperation im Herzen des von der Hisbollah kontrollierten Süd-Beiruts auszuführen, die vielen Opfern das Leben kostete.

 

Frankreich[4]
  • In den Abendstunden des 13. November 2015 verübte der IS eine Serie von kombinierten Terroranschlägen in Paris. Sie wurden von drei Gruppen mit insgesamt acht Terroristen an sechs Orten ausgeführt. Laut dem Pariser Staatsanwalt wurden bei den Anschlägen mindestens 132 Menschen getötet (von denen bislang 103 identifiziert wurden). 352 Menschen wurden bei diesen Anschlägen verletzt, darunter 99 schwer bis lebensgefährlich. Es handelt sich um den schwersten Terroranschlag, der in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg verübt wurde (ein konstituierendes Ereignis aus französischer Sicht) und um den größten Mordanschlag, den der IS jemals in einem westlichen Land verübt hat. Der IS bekannte sich zum Anschlag und verbreitete eine Medienkampagne, in der er Frankreich und anderen westlichen Ländern mit weiteren Angriffen droht.
  • Die Terrorattacke des IS in Paris weicht nach unserer Einschätzung von den bisher bekannten Vorgehensweisen dieser Organisation in westlichen Ländern ab. Seit Beginn der Angriffe der Koalition gegen den IS unter Führung der USA und bis vor kurzem handelte es sich bei den Terrorangriffen des IS in westlichen Ländern vor allem um „einfache“ Aktionen, die zumeist von Einzeltätern ausgeführt wurden, die sich zwar mit dem IS identifizierten und sich von ihm inspirieren ließen, aber nicht direkt von ihm gesteuert wurden. Der jetzige Anschlag scheint von IS-Aktivisten in Syrien geplant und gesteuert worden zu sein. Ein solcher Anschlag erfordert einen anderen operativen Ansatz, sowie operative, logistische und nachrichtendienstliche Vorbereitungen, in die Belgien als logistisches Zentrum der Operation eingebunden wurde. Die Terroristen, die den Angriff verübten, hatten eine operative und logistische Infrastruktur in Frankreich selbst, und die französischen Sicherheitskräfte sind nun darum bemüht, diese aufzudecken und zusätzliche Terroristen zu verhaften, die am Angriff beteiligt gewesen waren.

Die Terrorattacke in Paris wird vom IS als operativer und immagemässiger Erfolg gewertet, der sich in zwei frühere Erfolge einreiht: dem Absturz des russischen Passagierflugzeugs auf der Sinai-Halbinsel (mit 224 Opfern) und dem Selbstmordanschlag in einer Hochburg der Hisbollah im südlichen Vorort von Beirut (mit 43 Opfern). Diese drei spektakulären Anschläge innerhalb des kurzen Zeitraums von rund zwei Wochen, veranschaulichen die operative Fähigkeit des IS, auch komplizierte Anschläge in verschiedenen Arenen, fern von seinen Machtzentren in Syrien und dem Irak, auszuführen. Diese Erfolge könnten unserer Einschätzung nach den IS zu weiteren Mordanschlägen gegen seine diversen Feinde ermuntern, um sie abzuschrecken und den Druck zu lindern, dem er an den verschiedenen Kriegsorten im Irak und in Syrien unterworfen ist.

 

Ägypten und die Sinai-Halbinsel

  • Während der vergangenen Woche setzten die ägyptischen Sicherheitskräfte ihre militärischen Maßnahmen gegen die Sinai Provinz des IS fort. Sie agierten besonders intensiv in Rafah, Scheich Zuweid und in al-Arisch. Zudem umzingelten die ägyptischen Sicherheitskräfte auch Dschabel al-Maghara im Zentrum der Sinai-Halbinsel, wohin Dschihad-Aktivisten vom Norden des Sinai geflohen waren. Bei dieser Operation wurden Dutzende von Dschihadisten getötet, Dutzende von Verdächtigen festgenommen, Waffen beschlagnahmt und viele improvisierte Sprengsätze neutralisiert (al-Masry al-Youm; al-Watan, 16. November 2015).
  • Am 12. November 2015 veröffentlichte die Sinai Provinz des IS eine Zusammenfassung der Ergebnisse ihrer Angriffe im vergangenen Jahr gegen die ägyptische Armee im Sinai. Gemäß des IS handelt es sich um die Zerstörung von mehr als 140 Fahrzeugen, zwei Kommandozentralen und über 30 Wohnungen und um die Tötung von mehr als 1.000 Soldaten und Offizieren (Nachrichtenagentur Akhbar al-Muslimeen, 12. November 2015). Am 15. November 2015veröffentlichte die Organisation ein Video, in dem die Schäden gezeigt werden, die bei den ägyptischen Sicherheitskräften entstanden sind (Vernichtung von Waffen, Tötung ägyptischer Soldaten und Kollaborateure, Beschlagnahme großer Mengen an Beute). Da es sich um tendenziöse Berichte handelt, die für Propagandazwecken bestimmt sind, sind die darin enthaltenen Angaben nicht zuverlässig. Gleichzeitig jedoch zeigen diese Berichte, dass die Sinai Provinz des IS einen intensiven Kampf gegen die ägyptischen Sicherheitskräfte führt und sich nicht unerheblicher Leistungen erfreut.
  • Am 10. November 2015 veröffentlichte die Sinai Provinz des IS ein Video mit dem Titel "Dann werden sie besiegt werden." Das Video zeigt einen maskierten Sprecher, der damit droht, dass die IS die ägyptische Armee besiegen wird. Am Ende des Videos erwähnt der Sprecher auch die Juden und den Staat Israel, wobei er eine drohende Botschaft an Israel richtet. Seinen Worten zufolge sollte Israel nicht damit rechnen, dass der Kampf des IS nur gegen die "Schwänze der Ungläubigen" ]gemeint ist die ägyptische Armee[ gerichtet sei und dass der IS nicht gegen Israel vorgehen wird: "Absolut nicht! Wir werden die Strafangriffe auf Um Raschrasch erneuern [gemeint ist die südliche israelische Stadt Eilat].Bald, sehr bald." Der Sprecher setzt seine Bedrohungen fort: "Ihr werdet noch alles, was ihr den Muslimen angetan habt, bereuen… Ihr werdet erstaunt sein, zu entdecken, dass die [islamische] Nation, die ihr Jahrzehnte lang zu beseitigen versuchtet, erwacht ist, um euch zu bekämpfen und zu vernichten" (Nachrichtenagentur Akhbar al-Muslimeen, 10. November 2015).

Der globale Dschihad in anderen Ländern

Libyen
Gezielte Tötung aus der Luft eines IS-Aktivisten in Libyen
  • Der Anführer ("Emir") der IS-Niederlassung in Libyen, Wissam Abd al-Zubaidi, auch als Abu Nabil al-Anbari bekannt, wurde in der vergangenen Woche gezielt aus der Luft getötet. Medienberichten zufolge wurde er bei einem Luftangriff amerikanischer Flugzeuge auf Derna (Ost-Libyen) getötet. Es wurde zudem berichtet, dass Abu Nabil al-Anbari vor kurzem durch IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi als "Emir" der IS-Niederlassung in Libyen ernannt wurde. Er galt als enger Verbündeter von al-Baghdadi und war derjenige, der die IS-Angriffe nach der Übernahme von Mosul im vergangenen Jahr auf Tikrit und Baidschi führte.
  • Al-Anbari war einer der Mitbegründer der IS-Niederlassung in Libyen und diente, gemäß verschiedenen Berichten, als Statthalter der Provinz Barce. Das US-Verteidigungsministerium bestätigte, dass der Luftangriff durch ein F-15 Kampfflugzeug gegen einen IS-Kommandanten mit irakischer Staatsbürgerschaft, der in Libyen agiert, gerichtet war. Nähere Angaben wurden nicht gemacht (Akhbar Libya 24, 10. November 2015; US-Verteidigungsministeriums, 10. November 2015).
Freudige Reaktionen in Sirte nach dem Anschlag in Paris
  • Der IS veröffentlichte eine Reihe von Fotos aus Sirte, die unter seiner Kontrolle liegt, in denen ein IS-Aktivist Süßigkeiten an Passanten als Ausdruck der Freude über die Terroranschläge in Paris verteilt (Website von www.csnw.tk, 15. November 2015).
Bericht über die Beschlagnahme und Schmuggel von Geld aus der Stadt Sirte
  • Laut Quellen in der Stadt Sirte, Hochburg des IS in Libyen, beauftragte der IS eine Reihe von ausländischen Aktivisten mit der Aufgabe, Geld von Anwohnern der Stadt zu kassieren. Die Quellen machten deutlich, dass fünf IS-Aktivisten vor etwa zwei Wochen aus Syrien und dem Irak in Sirte eingetroffen waren, um eine große Menge an Gold, US-Dollar und ägyptische Pfunde aus der Stadt zu erbeuten. Die Aktivisten mit verschiedenen Nationalitäten, darunter aus Tadschikistan, der ehemaligen Sowjetunion, Syrien und dem Irak, werden von Baschar Ali Abd Allah al-Ansari angeführt (Ain Libya, 12. November 2015).

Anti-Terror-Aktivitäten

Gezielte Tötung aus der Luft von Dschihadi John
  • Am 13. November 2015 kündigte Pentagon-Sprecher Peter Cook an, dass Mohammed Emwazi, bekannt als Dschihadi John, bei einem Luftangriff in der Stadt ar-Raqqa getötet wurde. Emwazi war für seine Enthauptungen westlicher Geiseln, die vom IS gefangen genommen wurden, bekannt. Er war 26 Jahre alt, gebürtiger Kuwaiter. 1994 kam er mit seiner Familie nach Großbritannien und beendete 2009 sein Studium an der University of Westminster. 2013 trat er in die Reihen des IS in Syrien ein und diente folglich als Henker der westlichen Geiseln.
  • Die Ankündigung der Tötung von Dschihadi John konnte noch nicht verifiziert werden.Laut einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums wurde der Tod von Dschihadi John sichergestellt. Gleichzeitig erklärte der US-Außenminister, dass die USA immer noch überprüfen, ob er tatsächlich während des Luftangriffs getötet wurde. Auch der britische Premierminister David Cameron äußerte sich dazu und sagte, dass Großbritannien immer noch nicht sicher sei, dass Dschihadi John tot ist.
Bericht über die Vereitlung eines IS-Angriffs in Istanbul
  • Am 15. November 2015 wurde auf der Website von Russia al-Yawm, basierend auf einer Meldung türkischer Sicherheitskreise von 13. November 2015, berichtet, dass fünf "extremistische" Aktivisten festgenommen worden waren, darunter einer mit britischer Staatsbürgerschaft. Der Brite ist Aine Lesley Davis, der dem IS-Aktivisten, der als Dschihadi John bekannt ist (und offenbar vor kurzem getötet wurde), nahe stand. Die Fünf, die in der vergangenen Woche die Grenze von Syrien in die Türkei überquerten, werden verdächtigt,ähnliche Attentate wie die von Paris am Tag ihrer Festnahme geplant zu haben (Arabic.rt.com, 15. November 2015).

Propagandakampagne

IS-Drohung gegen Russland
  • Das Medienzentrum des IS (al-Hayat Media Center) veröffentlichte vor kurzem ein Video in russischer Sprache mit englischen Untertiteln, in dem der IS damit droht, Ziele in Russland anzugreifen. Im Video wird unteranderem folgendes gesagt:"Wir werden den Kaukasus zurückerobern und die Herrschaft der dunklen Mächte nicht noch einmal ermöglichen. Der Kreml wird unser sein, der Ural wird [in unsere Hände] zurückfallen… Die russische Stadt [Moskau] wird vor lauter Takbir-Rufe ["Allahu Akbar" – Gott ist größer] zittern…" (12. November 2015).

[1]Auf Twitter-Accounts und Facebook-Seiten wurden Fotos hochgeladen, die Kassem Soleimani in der Stadt al-Hader südlich von Aleppo zeigen.Auf den Fotos ist er zusammen mit Aktivisten einer der irakischen schiitischen Milizen der al-Nudschaba Bewegung zu sehen, die von der Quds-Einheit geleitet werden.
[2]Der libanesische Innenminister Nouhad Machnouk behauptete auf einer Pressekonferenz, dass gemäß des ursprünglichen Plans des IS, fünfSelbstmordattentäter an dem Angriff teilnehmen hätten sollen.Seinen Angaben nach verhinderten die Sicherheitsmaßnahmen entlang der syrisch-libanesischen Grenze zwei von ihnen die Einreise in den Libanon, während der dritte Terrorist im Nordlibanon festgenommen wurde (YouTube, 16. November 2015).
Weitere Einzelheiten über den Terroranschlag im Libanon finden Sie in unserem Bulletin vom 15. November 2015: "Terroranschlag des IS in einer schiitischen Hochburg im Süden von Beirut".
[3]Am 25. Juni 2014 wurde ein Selbstmordanschlag im Hotel Du Roy in Beirut durchgeführt, der allerdings missglückte. Etwa ein halbes Jahr zuvor wurde am 2. Januar 2014 ein Selbstmordanschlag im Süden Beiruts, in der Nähe einer der wichtigsten Institutionen der Hisbollah, durchgeführt.
[4]Weitere Einzelheiten zu den Terroranschlägen in Paris finden Sie in unserem Bulletin vom 17. November 2015: "Der Terroranschlag des IS in Paris: Vorläufiges Bild der Lage und Bedeutungen".