Nachrichten vom Terror und vom israelisch-palästinensischen Konflikt (23.-29. Dezember 2015)

Unruhen in Bil’in in „weihnachtlicher“ Stimmung (Facebook-Seite von Bil’in, 25. Dezember 2015)

Unruhen in Bil’in in „weihnachtlicher“ Stimmung (Facebook-Seite von Bil’in, 25. Dezember 2015)

die Tatwaffen der Messerstecher vom Anschlag an der Jaffa-Straße in Jerusalem, bei dem zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt wurde (Facebook-Seite QUSDN, 23. Dezember 2015)

die Tatwaffen der Messerstecher vom Anschlag an der Jaffa-Straße in Jerusalem, bei dem zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt wurde (Facebook-Seite QUSDN, 23. Dezember 2015)

Traueranzeige der Fatah-Bewegung zum Tod von Mahdia Hamad (Twitter-Konto der Fatah-Bewegung, 25. Dezember 2015)

Traueranzeige der Fatah-Bewegung zum Tod von Mahdia Hamad (Twitter-Konto der Fatah-Bewegung, 25. Dezember 2015)

Traueranzeige der Hamas-Bewegung zum Tod des Attentäters Iyad Id'is (Facebook-Seite PALDF, 26. Dezember 2015)

Traueranzeige der Hamas-Bewegung zum Tod des Attentäters Iyad Id'is (Facebook-Seite PALDF, 26. Dezember 2015)

Der Attentäter würdigt auf seiner Facebook-Seite Attentäter aus dem Flüchtlingslager Qalandiya, die bei Attentaten der gegenwärtigen Terrorwelle ums Leben kamen: “Gegrüßt seid ihr, Märtyrer, Löwen von Qalandiya“ (Donia Al-Watan, 25. Dezember 2015)

Der Attentäter würdigt auf seiner Facebook-Seite Attentäter aus dem Flüchtlingslager Qalandiya, die bei Attentaten der gegenwärtigen Terrorwelle ums Leben kamen: “Gegrüßt seid ihr, Märtyrer, Löwen von Qalandiya“ (Donia Al-Watan, 25. Dezember 2015)

Karikatur auf Fatah-Website: „Mit dem Stein kämpfen wir um unser Land“ (Website der Fatah-Informationsstelle, 27. Dezember 2015)

Karikatur auf Fatah-Website: „Mit dem Stein kämpfen wir um unser Land“ (Website der Fatah-Informationsstelle, 27. Dezember 2015)

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  • Die palästinensischen Terrorangriffe, das heißt vor allem die Messerattacken und Autoanschläge in Judäa, Samaria und Jerusalem (das von Messerattacken besonders betroffen ist), dauern an. Diese Woche starben zwei israelische Zivilisten bei einem Messeranschlag. Damit stieg die Zahl der Todesopfer der gegenwärtigen Anschlagswelle auf 25.
  • Für Schlagzeilen sorgte diese Woche besonders die Aushebung einer größeren Terrorzelle der Hamas im Raum Abu Dis (bei Jerusalem), die von Aktivisten des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen gelenkt wurde. Die Zelle plante Anschläge gegen Israel, einschließlich besonders öffentlichkeitswirksamer mit Sprengstoffgürteln und Autobomben. Ein Mitglied der Terrorzelle stand mit den Drahtziehern im Gazastreifen in ständigem Kontakt und wurde von ihnen in der Präparierung von Sprengstoffwesten und Sprengsätzen ausgebildet. Eine weitere Hamas-Terrorzelle, deren Mitglieder für Selbstmordattentate rekrutiert wurden, wurde in Betlehem ausgehoben. Wären die Pläne dieser Terrorzellen in die Tat umgesetzt worden, hätte eine bedeutende Eskalation der jetzigen Terrorwelle gedroht. Sie hätten die zivil geprägten, individuellen und spontanen Anschläge der „Intifada Al Quds“ (wie sie die Hamas nennt) zu einer militärisch geprägten Intifada verwandelt, wie sie von den Anführern der Hamas und anderer Terrororganisationen propagiert wird. 
Anschläge/Anschlagsversuche in der vergangenen Woche
  • 27. Dezember 2015 – Messerattacke: Zwei Attentäter stachen an einer Tankstelle im Zentrum von Huwwara (südlich von Nablus) zwei israelische Soldaten nieder. Einer der Soldaten wurde mittelschwer verletzt, der andere leicht. Die beiden Attentäter wurden erschossen. Es handelte sich um Mohammed Rafik Saba’anah (17) und Nour Ad-Din Mahmoud Saba‘anah (23) aus Qabatiya (südlich von Jenin).

Links: Die beiden Attentäter (Facebook-Seite Kabatiya online, 27. Dezember 2015); Traueranzeige der Hamas zum Tod von Nour Ad-Din Mohammed Saba‘anah und Mohammed Rafik Saba‘anah (Facebook-Seite PALDF, 28. Dezember 2015)
Links: Die beiden Attentäter (Facebook-Seite Kabatiya online, 27. Dezember 2015); Traueranzeige der Hamas zum Tod von Nour Ad-Din Mohammed Saba‘anah und Mohammed Rafik Saba‘anah (Facebook-Seite PALDF, 28. Dezember 2015)

  • 27. Dezember 2015 – Messerattacke: Ein israelischer Soldat wurdebeim Bussbahnhof in Jerusalem von einem Palästinenser niedergestochen. Der Attentäter folgte seinem Opfer auf dem Weg zum Busbahnhof, stach ihn von hinten am Oberkörper nieder und versuchte dann erneut zuzustechen. Dem Soldaten gelang es jedoch, den Angreifer wegzustoßen und ihn zu Fall zu bringen. Ein Wachmann, der das Geschehen bemerkte, überwältigte den Messerstecher. Laut palästinensischen Medien handelte es sich um Sayyid Farouq Muhammad Kanbaz (30) aus Al-Azariya in Ostjerusalem (arab48, 27. Dezember 2015). Der Attentäter besitzt einen israelischen Personalausweis.
  • 26. Dezember 2015 – Messerattacke: Ein Palästinenser heftete sich auf verdächtige Weise Betenden an die Fersen,die zu Fuß in Richtung Tsahal-Platz in Jerusalem unterwegs waren. Polizisten, die die Szene beobachteten, folgten ihm. Als sie ihn aufforderten, den Personalausweis vorzuweisen, zog er ein Messer hervor und versuchte, einen der Polizisten niederzustechen. Daraufhin wurde der Angreifer erschossen. Palästinensischen Medienberichten zufolge handelte es sich umMousab Mahmoud Mohammed Al-Ghazali (26) aus dem Ostjerusalemer Stadtteil Silwan. Der Bruder des Attentäters behauptete, dieser sei geistig behindert gewesen und habe als Junge die Sonderschule Al-Nour besucht (Al-Quds, Silwanic.net, 26. Dezember 2015).
  • 26. Dezember 2015 – Autoanschlag: Ein Attentäter versuchte, eine Gruppe von Soldaten zu überfahren, die mit der Kontrolle von Autosbei Huwwarah (in der Nähe von Nablus) beschäftigt waren. Dabei wurde ein Soldat leicht verletzt. Der Attentäter wurde schwer verletzt und erlag später seinen Verletzungen. Es handelte sich umMaher Zaki Al-Jabi (56) aus Nablus. Die Hamas und die Fatah veröffentlichten Trauerbotschaften zu dessen Tod (Facebook-Seite des Islamischen Bewegung in Nablus, 26. Dezember 2015; Roya, 26. Dezember 2015).
Links: Teilnehmer am Begräbnis des Attentäters mit Trauerplakat der Fatah (Roya, 26. Dezember 2015); rechts: Trauerplakat der Hamas (Facebook-Seite des Islamischen Bewegung in Nablus, 25. Dezember 2015)
Links: Teilnehmer am Begräbnis des Attentäters mit Trauerplakat der Fatah (Roya, 26. Dezember 2015); rechts: Trauerplakat der Hamas (Facebook-Seite des Islamischen Bewegung in Nablus, 25. Dezember 2015)
  • 25. Dezember 2015 – Autoanschlag: Eine Attentäterin versuchte, an einem Wachposten an der Einfahrt zum Dorf Silwad israelische Grenzsoldaten zu überfahren. Darauf eröffneten die Soldaten das Feuer auf die Attentäterin und töteten sie. Bei der Attentäterin handelte es sich um Mahdia Muhammad Ibrahim Hamad (Um Zakaria) (40), eine Mutter von vier Kindern aus dem Dorf Silwad. Die Fatah-Bewegung veröffentlichte eine Traueranzeige zu ihrem Tod, doch sie scheint nicht der Fatah angehört zu haben (Twitter-Konto der Fatah-Bewegung, 25. Dezember 2015; Wafa, 26. Dezember 2015; Facebook-Seite Quds.net, 26. Dezember 2015).
  • 24. Dezember 2015 – Messerattacke: Ein Attentäter näherte sich der Einfahrt zum Industriepark der Stadt Ariel und stach auf einen Wachmann und eine Wachfrau ein. Der Wachmann zog seine Waffe und erschoss den Angreifer. Palästinensische Medien berichteten, es habe sich um Muhammad Zahran Abd al-Hamid Zahran (22) aus dem Dorf Al-Dik (Raum Salfit) gehandelt (Facebook-Seite PALDF, 24. Dezember 2015).
  • 24. Dezember 2015 – Messerattacke:Ein Palästinenser versuchte an der “Kreuzung der Schafe” (Region Mount Hebron) einen israelischen Soldaten mit einem Schraubenzieher niederzustechen. Der Angreifer wurde erschossen. Laut palästinensischen Medienberichten handelte es sich um Iyad Jamal Issa Id'is (25) aus Yatta, südlich von Hebron (Website Kinan, 24. Dezember 2015). Die Hamas veröffentlichte eine Traueranzeige zu dessen Tod (Facebook-Seite PALDF, 24. Dezember 2015).
  • 24. Dezember 2015 – Autoanschlag: Ein Attentäter steuerte sein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf eine Gruppe von israelischen Soldaten zu, die sich an einem Kontrollpunkt in der Nähe des Armeepostens Rama beim Adam-Platz (Raum Benjamin) aufhielten. Dabei wurde ein Soldat leicht verletzt. Der Attentäter wurde von den Soldaten erschossen. Laut palästinensischen Medien handelte es sich umWisam Nasser Abu Ghuwila (20) aus dem Flüchtlingslager Qalandiya (Donia Al-Watan, 25. Dezember 2015).
  • 23. Dezember 2015 – Messerattacke: Zwei Attentäter stachen am Jaffa-Tor in Jerusalem auf Zivilisten ein. Soldatinnen der Grenzwache, die das Geschehen bemerkten, eilten herbei und erschossen die Attentäter. Zwei Menschen wurden von Messerstichen schwer verletzt, einer von ihnen starb später im Krankenhaus. Eine weitere Person wurde von Schüssen der Soldatinnen getroffen und erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Palästinensische Medien berichteten, bei den Attentätern die (am 23. Dezember 2015) auf Passanten an der Jaffa-Straße in Jerusalem einstachen, habe es sich um Issa Yassin Assaf (21) und um Anan Muhammad Abu Habsa (21), beide aus dem Flüchtlingslager Qalandiya, gehandelt (Facebook-Seite PALDF, 23. Dezember 2015). Issa Yassin Assaf war 2015 wegen Beteiligung an terroristischen Handlungen im Rahmen des „Volkswiderstandes“ bereits in Israel inhaftiert gewesen. Die Hamas erklärte, die beiden Attentäter seien Mitglieder der Bewegung gewesen und veröffentlichte offizielle Traueranzeigen zu deren Tod bei der „Heldenoperation“ (Facebook-Seite PALDF, 24. Dezember 2015).
Vom Gazastreifen gelenkte Hamas-Zelle in Abu Dis ausgehoben[1]

Die israelischen Sicherheitskräfte hoben in den letzten Wochen eine größere Terrorzelle aus, die im Raum Abu Dis (bei Jerusalem)aktiv war. Die Terrorzelle, die von Aktivisten des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen gelenkt wurde, hatte Anschläge gegen israelische Ziele geplant, darunter auch solche mit besonders großem Effekt. Bislang wurden 25 Aktivisten verhaftet, überwiegend Studenten der Universität Abu Dis.

 

  • Angeführt wurde die Terrorzelle vonJamal Musa Azzam (27) aus Yasuf (unweit von Qalqiliya). Er wurde von Hamas-Aktivisten im Gazastreifen rekrutiert und hatte den Auftrag, eine Hamas-Zelle aufzubauen, die Terroranschläge gegen israelische Ziele ausführen sollte. Azzam stand in ständigem Kontakt zu den Drahtziehern im Gazastreifen und wurde von ihnen zum Experten für die Präparierung von Sprengstoffwesten und Sprengsätzen ausgebildet. Unter seinen Kommilitonen rekrutierte er einige weitere Aktivisten und beauftragte sie damit, Materialien für den Bombenbau einzukaufen, Wohnungen zu mieten, Selbstmordattentäter zu rekrutieren etc.
  • Unter den neurekrutierten Aktivisten der Terrorzelle befanden sich auch zwei Studenten mit israelischer Staatsbürgerschaft. Sie hatten an der Universität Abu Dis studiert. Einer war aus Ostjerusalem, der andere ein Beduine aus dem Dorf Hura im Negev. DerBeduine aus Hura sagte beim Verhör, er habe sich einverstanden erklärt, einen Terroranschlag mit einer Sprengstoffweste oder mit einem mit Sprengstoff präparierten Auto auf israelischem Gebiet durchzuführen. Die beiden gaben zusätzlich an, auch Anhänger des IS zu sein und in salafistischen Kreisen in ihren Wohngemeinden gewirkt zu haben. Im Verlaufe des Verhörs wurde in einer Wohnung, die von Azzam gemietet worden war, ein Bombenlabor gefunden, das für die Herstellung von Sprengstoffen verschiedener Art und in großer Menge ausgerüstet war. Einige der dafür notwendigen Stoffe wurden in Geschäften in Israel und in Ramallah eingekauft.
  • Ein weitere Hamas-Zelle wurde in Betlehem ausgehoben. Einige Mitglieder jener Zelle, ebenfalls Studenten der Universität Abu Dis, wurden als Selbstmordattentäter rekrutiert. Mindestens drei der neu rekrutierten Mitglieder der Zelle hatten sich bereit erklärt, Selbstmordanschläge in Israel auszuführen. Einer von ihnen ist Issa Nasser Issa Shuha (19) aus Betlehem. Ein weiterer Aktivist aus Betlehem hatte sich bereit erklärt, mit ihm zusammen einen Anschlag in Jerusalem auszuführen.
Demonstrationen und Ausschreitungen
  • Neben den Anschlägen dauerten auch die Demonstrationen, Protestmärsche, Ausschreitungen, Stein-, Brandsatz- und Rohrbombenwürfe in Judäa, Samaria und Jerusalem an. Die Sicherheitsorgane der Palästinensischen Autonomiebehörde ergriffen Maßnahmen, um einige dieser Protestereignisse, darunter einen Marsch von Ramallah nach Bet El, zu unterbinden. Palästinensische Sicherheitskräfte verhafteten Aktivisten und hinderten Medienvertreter daran, von den Schauplätzen der Ereignisse zu berichten (Paltoday, 25. Dezember 2015). Hochrangige Vertreter der Hamas, des Islamischen Dschihad Palästina und des militärischen Arms der Fatah verurteilten die Schritte der palästinensischen Sicherheitsorgane (Ma’an, 25. Dezember 2015; die offizielle Website des militärischen Arms der Fatah, 28. Dezember 2015).
  • Nachfolgend eine Zusammenstellung der wichtigsten Vorkommnisse:
  • 27. Dezember 2015– Palästinenser bewarfen einen Bus bei Bayt 'Awwa(Region Mount Hebron) mit drei Molotow-Cocktails. Dabei wurde niemand verletzt und es entstand kein Sachschaden (Facebook-Seite Red Alert, 27. Dezember 2015).
  • 27. Dezember 2015– In der Jerusalemer Altstadt hielten Polizisten einen Palästinenser an, der ihnen verdächtig erschien. Als er den Polizisten seine Papiere übergab, zog er plötzlich ein Messer aus seinem Hemd hervor. Die Polizisten brachten den Angreifer unter Kontrolle und verhafteten ihn. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass sich der junge Mann aus El-Bireh illegal in Israel aufhielt (Facebook-Seite Red Alert, 27. Dezember 2015).
  • 27. Dezember 2015 – Eine Palästinenserin wurde am Eingang zur Höhle des Patriarchen in Hebron mit einem Messer ertappt. Sie wurde verhaftet und dem Verhör zugeführt (Facebook-Seite Red Alert, 27. Dezember 2015). Laut palästinensischen Medien handelt es sich bei der Verhafteten um Dalal Muhammad Nafez Mahmoud al-Kamiri(23) aus Hebron (Ma’an, 23. Dezember 2015).
  • 27. Dezember 2015– Eine Palästinenserin näherte sich der jüdischen Gemeinde Ma’aleh Shomron. Sicherheitskräfte vor Ort gingen auf sie zu, worauf sie ein Messer wegwarf und in Richtung des nahegelegenen palästinensischen Dorfes Azzun flüchtete. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd wurde die Palästinenserin gefasst (Facebook-Seite Red Alert, 27. Dezember 2015). Bei der Palästinenserin handelt es sich um Qariman Akram Suweidan (15) aus dem Dorf Azzun. Nach ihrer Ergreifung kam es in Qalqiliya zu Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern, die die Freilassung des Mädchens forderten (Al-Hadaf, 27. Dezember 2015).
  • 27. Dezember 2015– Ein Fahrzeug der israelischen Polizei wurde auf dem Cross-Judean-Highway mit Steinen beworfen. Einer der Steine drang durch das Fenster in das Fahrzeug ein und verletzte einen Polizisten leicht an der Hand (Facebook-Seite Red Alert, 27. Dezember 2015).
  • 26. Dezember 2015– An einer Straßensperre in Hebron wurden israelische Sicherheitskräfte mit vier Rohrbomben beworfen. Die Bomben explodierten in der Nähe der Soldaten, aber es kam niemand zu Schaden (Facebook-Seite Red Alert, 26. Dezember 2015).
  • 25. Dezember 2015– Bei Steinwürfen auf Fahrzeuge an der Einfahrt von Bet-El (im Raum Ramallah) wurde eine Israelin leicht verletzt (Facebook-Seite Red Alert, 26. Dezember 2015).
  • 24. Dezember 2015– Israelis wurden am Adam-Platz (im Raum Ramallah) mit Steinen beworfen. Zwei Personen wurden leicht bis mittelschwer verletzt. Eine Einheit der israelischen Armee durchsuchte die Gegend nach den Steinewerfern (Facebook-Seite Red Alert, 24. Dezember 2015).
  • 24. Dezember 2015– Ein Palästinenser eröffnete das Feuer auf israelische Sicherheitskräfte, die an einer Operation im Flüchtlingslager Qalandiya (nördlich von Jerusalem) teilnahmen. Der Schütze wurde angeschossen und schwer verletzt (Facebook-Seite Red Alert, 24. Dezember 2015).
Äußerungen zu den Terrorangriffen
  • Der Generalsekretär des Islamischen Dschihad Palästina, Ramadan Shallah, rief die Fatah-Bewegung in einer Rede auf, die Tätigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde zu stoppen, sich der Intifada anzuschließen, die Koordination mit Israel in Sicherheitsangelegenheiten aufzukündigen und das Scheitern der Vereinbarungen und Verhandlungen mit Israel zu erklären. Die Intifada dauere an und jeder Versuch sie zu stoppen, sei Zeitverschwendung, sagte er (Safa, 24. Dezember 2015). Khaled Mashaal, der Chef des Hamas-Politbüros, richtete einen ähnlichen Appell an die Fatah.
  • Der Sprecher der Fatah-Bewegung, Osama al-Qawasmi, bezeichnete diese Aufrufe als „merkwürdig“. Die Anführer der Hamas und des Islamischen Dschihad Palästina sollten sich die Liste der [bei den Terrorangriffen] getöteten Palästinenser doch genauer anschauen. Dann würden sie nämlich feststellen, dass sie von Aktivisten der Fatah-Bewegung angeführt werde, sagte er (Donia Al-Watan, 25. Dezember 2015). Das PLO-Exekutivkomiteemitglied Ahmed Majdalani rief die Hamas auf, aufzuhören das palästinensische Volk für Terrorakte einzuspannen. Das palästinensische Volk solle wissen, dass der nicht-gewalttätige Kampf des Volkes der einzig richtige Weg sei (Palestinian TV, 23. Dezember 2015).
Der Beschuss israelischen Gebiets mit Raketen und Mörsergranaten 
  • Im Verlaufe der vergangenen Woche wurden keine Raketeneinschläge auf israelischem Gebiet festgestellt.

Der Beschuss israelischen Gebiets mit Raketen und Mörsergranaten

Gewalttätige Demonstrationen und Anschläge am Grenzzaun
  • Im Gazastreifen dauerten die gewalttätigen Demonstrationen Hunderter Palästinenser, vor allem Jugendlicher, in der Nähe des Grenzzaunes zu Israel als Zeichen der Solidarität mit den Palästinensern in Judäa, Samaria und Jerusalem an. Die Demonstrationen konzentrierten sich auf drei Orte, den Grenzübergang Erez, Shejaiya und Al-Bureij. Bei den Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten wurden Berichten zufolge mehrere Demonstranten verletzt. Ein Demonstrant, Hani Wahdan (22) aus dem Viertel Al-Tufah im Osten von Gaza-Stadt soll bei gewalttätigen Demonstrationen bei Shejaiya ums Leben gekommen sein (Ma’an, 26. Dezember 2015).

[1]  Website des israelischen Inlandgeheimdienstes Schin-Bet, 23. Dezember 2015.
[2]  Stand vom 29. Dezember 2015. Die Daten verstehen sich ohne Mörsergranatenbeschuß und ohne Raketen, die noch auf dem Gebiet des Gazastreifens niedergingen.
[3]  Die Daten verstehen sich ohne Mörsergranatenbeschuß und ohne Raketen, die noch auf dem Gebiet des Gazastreifens niedergingen.