Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (13. – 19. Januar 2016)

Ein Plakat, das in den palästinensischen sozialen Netzwerken nach dem Angriff, bei dem Dafna Meir z

Ein Plakat, das in den palästinensischen sozialen Netzwerken nach dem Angriff, bei dem Dafna Meir z"l in der Siedlung Otniel getötet wurde, veröffentlicht wurde (Facebook-Seite von QUDSN, 18. Januar 2016). In großen Buchstaben steht "Otniel", während der Buchstabe "L" als Messer dargestellt wird. In Kleinschrift steht "Tod einer Siedlerin und Rückzug des Attentäters aus der Siedlung Otniel, 17.1.2016" (Facebook-Seite von QUDSN, 18. Januar 2016)

Der Terrorist Murad Bader Abdullah Adais  (Facebook-Seite von Murad Adais, 25. November 2015)

Der Terrorist Murad Bader Abdullah Adais (Facebook-Seite von Murad Adais, 25. November 2015)

Todesanzeige der Hamas (Facebook-Seite von PALDF, 17. Januar 2016)

Todesanzeige der Hamas (Facebook-Seite von PALDF, 17. Januar 2016)

Todesanzeige der Hamas (Facebook-Seite der Hamas in Nablus, 14. Januar 2016)

Todesanzeige der Hamas (Facebook-Seite der Hamas in Nablus, 14. Januar 2016)

  • Die palästinensische Welle des Terrors hält weiterhin an. Ihr Umfang nimmt zwar gewissermaßen ab, die verübten Attentate sind jedoch besonders gewaltsam und von einer bisher nicht gesehenen Dreistigkeit gekennzeichnet. Im Verlauf der vergangenen Woche ragten besonders zwei Attentate im Bereich Hebron-Bethlehem (Tekoa und Otniel) heraus, bei denen die Terroristen in zwei Siedlungen eindrangen und Anwohner angriffen. Ein Angriff (in Otniel) endete mit dem Tod von Dafna Meir z"l, die an der Tür ihres Hauses stand. Somit steigt die Zahl der israelischen Opfer bei der aktuellen Welle des Terrors auf 29.
  • Im nördlichen Gazastreifen griff ein Flugkörper der IDF eine Terroristenzelle bei der Platzierung eines improvisierten Sprengsatzes an. Die palästinensischen Medien berichteten über den Tod eines Aktivisten der al-Aqsa Märtyrer-Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung. Dies ist die erste Vereitelung eines Attentats, die von israelischen Sicherheitskräften seit der Operation "Fels in der Brandung" im Gazastreifen durchgeführt wird. Die Hamas gab Israel die Schuld für den Angriff und warnte, dass Israel "mit dem Feuer spielt".
Angriffeund versuchte Attentate im Verlauf der vergangenen Woche
  • Am 18. Januar 2016ereignete sich ein Messer-Angriff. Ein Palästinenser erreichte die Straßenkreuzung von Huwara (in der Nähe von Nablus), zog ein Messer in Richtung der Soldaten. Die dort stationierte IDF-Einheit richtete ihre Gewehre auf den Palästinenser, der sich daraufhin ergab. Es gab keine Verletzten und der Palästinenser wurde zum Verhör geführt.
  • Am 18Januar 2016 ereignete sich eine Infiltration und ein Messer-Angriff. Ein palästinensischer Terrorist drang in ein Kleidungslager in der Siedlung Tekoa ein und stach eine Frau nieder, die schwer verletzt wurde. Der Terrorist selbst wurde von einem der dort anwesenden Bewohner angeschossen und wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Othman Muhammad Scha'lan (19) aus dem Dorf Hindazah süd-östlich von Bethlehem handelt (Radio al-Rabi'a in Hebron, 18. Januar 2016).

Links: Die Szene des Angriffs im Kleidungslager von Tekoa (Facebook-Seite von QUDSN, 18. Januar 2016) Rechts: Das Messer, das der Terrorist beim Angriff in Tekoa benutzte (Facebook-Seite von QUDSN, 18. Januar 2016)
Links: Die Szene des Angriffs im Kleidungslager von Tekoa (Facebook-Seite von QUDSN, 18. Januar 2016) Rechts: Das Messer, das der Terrorist beim Angriff in Tekoa benutzte (Facebook-Seite von QUDSN, 18. Januar 2016)

  • Am 17. Januar 2016ereignete sich eine Infiltration und ein Messer-Angriff:
  • Ein palästinensischer Terrorist drang in die Siedlung Otniel im südlichen Hebron-Gebirge einund stach eine Frau zu Tode,die an der Tür ihres Hauses stand.Der Terrorist flohin Richtung des palästinensischen Dorfs Khirbet Karmel.Die Frau,DafnaMeir z"l(39), Mutter von sechs Kindern, starb in Folge ihrer Verletzungen.
  • Der Terrorist wurde zwei Tage später von israelischen Sicherheitskräftenin seinem Hausfestgenommen und zum Verhör geführt.Dabei handelt es sich um Murad Bader Abdullah Adais (16) aus dem Dorf Bet Amra in der Nähe von Jatta im südlichen Hebron-Gebirge(Facebook-Seitevon "Jatta jetzt",19. Januar 2016).
  • Am17. Januar 2016 ereignete sich ein Messer-Angriff. Ein Palästinenser versuchte, einen IDF-Kämpfer zu erstechen, der Teil einer Gruppe von Soldaten war, die auf einem Platz in der Nähe von Huwara im Raum Nablus mit Sicherheitsaufgaben beauftragt war. Der Terrorist wurde auf der Stelle erschossen. Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Wissam Marwan Ahmed al-Kasrawi (21), unverheiratet, aus dem Dorf Massilja süd-östlich von Dschenin, handelt (Dunia al-Watan, 18. Januar 2016). Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige (Facebook-Seite von PALDF, 17. Januar 2016).
  • Am16. Januar 2016 ereignete sich ein bewaffneter Angriff. Es wurden Schüsse von einer Kleinwaffe aus dem Stadtteil Abu Snina in Hebron in Richtung der Höhle der Patriarchen abgefeuert. Es gab keine Verletzten.
  • Am14 Januar 2016 ereignete sich ein Messer-Angriff. Ein Palästinenser versuchte, Soldaten, die die Straßenkreuzung Bet Ainun (in der Nähe von Kirjat Arba) bewachten, niederzustechen. Die Einheit identifizierte den Terroristen und erschoss ihn, bevor er den Soldaten etwas antun konnte. Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Mu'id Awni Dschabarin (20) aus dem Dorf Sa'ir nördlich von Hebron handelt (Facebook-Seite von QUDSN, 14. Januar 2016). In einem Abschiedsbrief bat der Terrorist seine Mutter um Vergebung und drückte seine Hoffnung aus, zwei israelische Soldaten töten zu können und als Märtyrer zu sterben (al-Majal Nachrichtenagentur, 14. Januar 2016). Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige (Facebook-Seite von PALDF, 15. Januar 2016). Die Palästinensische Autonomiebehörde veranstaltete für den Terroristen eine offizielle Beerdigung mit militärischen Ehren (Wafa Nachrichtenagentur, 15. Januar 2016).
Links: Der Abschiedsbrief des Terroristen an seine Mutter (Facebook-Seite von "Sa'ir unsere Heimat", 14. Januar 2016) Rechts: Todesanzeige der Hamas (Facebook-Seite von PALDF, 15. Januar 2016)
Links: Der Abschiedsbrief des Terroristen an seine Mutter (Facebook-Seite von "Sa'ir unsere Heimat", 14. Januar 2016) Rechts: Todesanzeige der Hamas (Facebook-Seite von PALDF, 15. Januar 2016)
  • Am14. Januar 2016 ereignete sich ein Messer-Angriff:
  • Eine IDF-Einheit, die in der Gegend desBergs Ebal bei Nablusoperativ tätig war,wurde von einem Mob von Palästinensern angegriffen, die Gläser und andere Gegenständeauf die Soldaten warfen. Einer der Palästinensergriff einen IDF-Offizier mit einem Messer an und verletzte ihn leicht.Die Soldaten schossen den Angreifer an und verletzten ihn kritisch. Trotz der Behandlung vor Ort erlag er später seinen Verletzungen.
  • Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Haitham Mahmoud Abd al-Dschalil Jassin (36) aus Assira al-Schimalieh nördlich von Nablus handelt (Paltoday, 14. Januar 2016). Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige(Facebook-Seite der Hamas in Nablus, 14. Januar 2016).
  • Am 12. Januar 2016ereignete sich ein Messer-Angriff:
  •  Ein Terrorist versuchte, auf Soldaten,die an der Straßenkreuzung Bet Anun (in der Nähe von Hebron)patrouillierten, einzustechen.Der Terrorist erreichte den Ort mit seinem Wagen, stieg ausund begann, zu Fuß in Richtung der Soldaten an der Kreuzung zu schreiten.Dort versuchte er,einen der Soldatenniederzustechenund wurde auf der Stelle erschossen.
  • Bei dem Terroristen handelt es sich umAhmad Muhammad Kasem al-Kawazbeh(23) aus dem Dorf Sa'ir.Al-Kawazbeh ist Verwandter dreier Terroristen aus der Familieal-Kawazbeh,die am 6. Januar 2016während des Versuchs, Soldaten an der Straßenkreuzung von Gusch Etzion niederzustechen, getötet wurden.
  • Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige und nannte ihn ihren "Märtyrersohn undKämpfer des Dschihad" (Filastinal-Yawm, 12.Januar2016; Facebook-Seite von "Sa'ir unsere Heimat", 12.-13.Januar 2016; Facebook-Seite der Islamischen Bewegungin Nablus, 12.Januar 2016).
Demonstrationen und Ausschreitungen
  • Neben diesen Angriffen wurden auch die Ausschreitungen, Demonstrationen und Protestmärsche, sowie das Werfen von Steinen, Molotow-Cocktails und Rohrbomben in Judäa, Samaria und in Jerusalem weitergeführt. Am 13. Januar 2016 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit IDF-Truppen in der Nähe von Bet Dschala getötet. Dabei handelt es sich um Srur Ahmed Ibrahim Abu Srur (21) aus dem Flüchtlingslager Aida südlich von Bethlehem, der der Fatah-Organisation al-Schabiba an der Universität al-Nadschah in Nablus angehörte. Die Demokratische Volksfront zur Befreiung Palästinas(PFLP)und die Fatah veröffentlichten Todesanzeigen. Nach seiner Beerdigung entwickelten sich Zusammenstöße in Bethlehem zwischen Palästinensern und IDF-Truppen (Filastin al-Yawm; Facebook-Seite von "24 Stunden Nachrichten des Flüchtlingslagers Aida"; Facebook-Seite des Flüchtlingslagers Aida, 12. Januar 2016; Shaha News, 13. Januar 2016).
  • Im Fokus der Proteste am Freitag, 15. Januar 2016, standen Baituniya (in der Nähe von Ramallah), die Brücke von Halhul (nördlich von Hebron), Sa'ir (in der Nähe von Nablus), Silwad, Kadum und Ni'lin.
  • Im Folgenden einige weitere Ereignisse (darunter auch Informationen über einige Vereitlungen von Anschlägen):
  • Am 18. Januar 2016wurde ein Palästinenser, der an einem Steinwurf auf die Jerusalemer Stadtbahn in der Gegend von Schuafat beteiligt war, von der Polizei festgenommen. Dabei zog er ein Messer und bedrohte die Beamten. Er wurde zum Verhör geführt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 18. Januar 2016).
  • Am 17. Januar 2016erreichte eine mit einem Messer bewaffnete Palästinenserin das Westtor von Kirjat Arba. Sie wurde festgenommen. Es gab keine Verletzten (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 17. Januar 2016).
  • Am 17. Januar 2016wurden Molotow-Cocktails auf Fahrzeuge, die auf der Straße zwischen Gusch Etzion und Jerusalem fuhren, geworfen. Ein Molotow-Cocktail wurde auf einen Bus nördlich von al-Arub in der Nähe von Gusch Etzion geworfen. Es gab keine Verletzten und keinen Sachschaden(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 17. Januar 2016).
  • Am 15. Januar 2016warf ein Palästinenser bei gewalttätigen Ausschreitungen in Bethlehem Steine auf die IDF-Kräfte. Er wurde angeschossen und schwer verletzt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 15. Januar 2016).
  • Am 15Januar 2016 warfen Palästinenser in der Nähe des Checkpoints Baituniya (Bereich Ramallah) Steine auf israelische Sicherheitskräfte und verbrannten Autoreifen. Ein Soldat wurde leicht durch einen Stein verletzt und zur medizinischen Behandlung evakuiert (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 15. Januar 2016).
  • Am 15. Januar 2016warfen Palästinenser drei Molotow-Cocktails auf zwei Busse, die auf der Straße Gusch Etzion – Hebron südlich von Karme Tzur fuhren. Es gab keine Verletzten (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 15. Januar 2016).
  • Am 14. Januar 2916wurde ein Bus ohne Fahrgäste auf der Straße Hizma – Anatot (Bereich Benjamin) mit Steinen beworfen. Der Busfahrer wurde leicht verletzt und in ein Krankenhaus evakuiert. Der Bus wurde beschädigt.
  • Am 13. Januar2016 wurde ein Molotow-Cocktail auf eine IDF-Position auf der Straße Gusch Etzion – Hebron in der Nähe von al-Arub geworfen. Es gab keine Verletzten.
Angriff einer Terroristenzelle in der Nähe des Grenzzauns
  • Am13. Januar 2015 griff ein Flugkörper der IDF eine Terroristenzelle, die Sprengsätze westlich von Bet Lahiya (im nördlichen Gazastreifen) platzierte, an. Laut der israelischen Sicherheitskräfte plante die Zelle, die Sprengsätze während der Tätigkeit der israelischen Sicherheitskräfte in der Nähe des Sicherheitszaunszu detonieren (IDF Sprecher, 13. Januar 2016). Die palästinensischen Medien berichteten über den Tod eines Aktivisten der al-Aqsa Märtyrer-Brigaden und über weitere Verletzte. Der Getötete ist Mussa As'ad Salman Abu Za'iter (23) (Twitter-Account, Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza-Stadt, 13. Januar 2016). Dies ist die erste gezielte Vereitelung eines Attentats durch israelische Sicherheitskräfte im Gazastreifen seit der Operation "Fels in der Brandung".
  • Ein Sprecher der al-Aqsa Märtyrer-Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegungim Gazastreifen, gabden Tod eines Militärkommandanten einer Raketen-Einheit der Organisation bekannt, der von IDF-Truppen während der "Beobachtung von Militärfahrzeugen der IDF, die in Bet Lahiya eingedrungen waren", getötet wurde (Dunia al-Watan, 13. Januar 2016). Ein hochrangiges Mitglied der al-Aqsa Märtyrer-Brigaden lobte Abu Za'iterund nannte ihn "Löwe der Raketen-Einheit". Er betonte, dass dieser während der Operation "Fels in der Brandung" eine wichtige Rolle im Widerstand gegen Israel geleistet hatte. Seinen Worten zufolge gehörte Abu Za'iterder Einheit von Nabil Mass'ud an, die 2004 mit dem militärischen Arm der Hamas bei der Ausführung eines Terrorangriffs in Aschdod kooperierte (Quds Press, 15. Januar 2016).

Links: Die Todesanzeige der Fatah; Rechts: Abu Za'iter  (Facebook-Seite der "Fatah-Organisation in der Region des Märtyrers Fatzal Rihan" [Gazastreifen],  14. Januar 2016)
Links: Die Todesanzeige der Fatah; Rechts: Abu Za'iter  (Facebook-Seite der "Fatah-Organisation in der Region des Märtyrers Fatzal Rihan" [Gazastreifen],  14. Januar 2016)

  • Im Gazastreifen wurde der Vorfall heftig kritisiert:
  • Salah Bardawil, hochrangiges Hamas Mitglied,warnte,dass dies "ein Spiel mit dem Feuer" sei.Seinen Worten zufolge sei dies ein weiteres Beispiel für die "Reihe der Verbrechen", die Israel gegen die Palästinenser begeht,und dass der Vorfall "den Preis zugunsten des Kontos mit Israel erhöhen wird" (al-Risala.Net, 13.Januar 2016).Sami Abu Zuhri,Sprecher der Hamas, gab Israel die Schuldfür den Tod des Aktivistenund warnte sie"vor ihrer andauernden Aggression"gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen(Safa Nachrichtenagentur; Website der Hamas, 13.Januar 2016).Muschir al-Masri,hochrangiges Hamas-Mitglied, sagte, dass der Angriff der IDFeine grobe Verletzung der Vereinbarungüber dieWaffenruhe darstellt (al-Watan, 13.Januar 2016).
  • Der Sprecher deral-Aqsa Märtyrer-Brigaden sagte,dass die BemühungenIsraels, den Gazastreifen in einen neuen Krieg zu ziehen, scheitern werden. Gleichzeitig wird seine Organisation den Tod Abu Za'iters nicht stillschweigend hinnehmen und auf seine Ermordung mit einem Schlag tief im israelischen Landesinneren reagieren(al-Watan Dunia, 13.Januar 2016).
  • Die Organisation Islamischer Dschihad in Palästina(PIJ)gab bekannt, dass der Getötete Mitglied der Organisation war.Khader Habib, ein hochrangiger Aktivist der PIJ,sagte,dass der Angriff zu einer Explosion der bereits prekären Situationführen wird (al-KofiaPress, 13.Januar 2016).
Raketenbeschuss auf Israel
  • In der vergangenen Woche wurde kein Raketenabsturz auf israelischem Gebiet registriert.

Raketenbeschuss auf Israel

Gewalttätige Ausschreitungen und Angriffe in der Nähe des Sicherheitszauns zum Gazastreifen
  • Im Gazastreifen wurden auch in der vergangenen Woche die gewalttätigen Demonstrationen in der Nähe des Grenzzaunes zu Israel als Zeichen der Solidarität mit den Palästinensern in Judäa, Samaria und Jerusalem fortgesetzt. Am 15. Januar 2016 näherten sich Dutzende Palästinenser dem Zaun. Sie verbrannten Autoreifen und warfen Steine auf die israelischen Sicherheitskräfte. Einer der Palästinenser näherte sich dem Zaun und versuchte, ihn zu überqueren. Eine IDF-Einheit reagierte mit Schüssen in seine Richtung. Es wurde berichtet, dass zwei Palästinenser bei Zusammenstößen in der Nähe des Sicherheitszauns im zentralen Gazastreifen östlich vom Flüchtlingslager al-Buredsch getötet wurden. Die palästinensischen Medien berichteten über den Tod von Muhammad Adel Abu Zajed (18), ein Angehöriger der Hamas (Paltoday, 15. Januar 2016). Der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza-Stadt berichtete über den Tod von Muhammad Madschdi Kita (26) aus Khan Junis, der von IDF-Truppen im Flüchtlingslager al-Buredsch getötet wurde (Twitter-Account von Aschraf el-Kidra, 15. Januar 2016).
Wiederaufbau des Gazastreifens
  • Am 16. Januar 2016 wurde im südlichen Gazastreifen auf den Ländereien des ehemaligen Gusch Katif eine Zeremonie anlässlich der Übergabe von 1.060 Wohnungen abgehalten. Diese markierte die Fertigstellung der 1. Bauphase eines Projekts für die Bebauung einer neuen Wohngegend, die vom ehemaligen Staatsoberhaupt des Emirats Katar, Hamad bin Chalifa al-Thani, finanziert wird. Das Projekt wurde 2012 begonnen und wird vollständig von Katar finanziert.
"Tunnel-Arbeitsunfälle"im Gazastreifen
  • Ein Aktivist des Tunnelbau-Netzes der Hamas wurde während seiner Arbeit in einem Tunnel nördlich von Rafah getötet. Palästinensische Medien berichteten über den Tod von Bassam Ajub al-Akhras (22), der durch einen Stromschlag während seiner Tätigkeit in einem "Widerstandstunnel" tödlich verunglückte (Website der Qassam-Brigaden, 15. Januar 2016).
  • Rettungsmannschaften holten drei Palästinenser aus einem Schmuggel-Tunnel heraus, nachdem sie dort als Folge eines Einsturzes während Ausbauarbeiten südlich von Rafah eingeschlossen wurden (Dunia al-Watan, 17. Januar 2016).
Außenbeziehungen der Hamas
  • Osama Hamdan, Kommissar für Außenbeziehungen der Hamas, sagte, dass der Iran die Hamas niemals darum gebeten habe, die Beziehungen zu einem Land abzubrechen oder diesem gegenüber eine feindliche Haltung einzunehmen (gemeint ist Saudi-Arabien). Er betonte, dass die Hamas Beziehungen zu allen Parteien in der Region, die zur Förderung ihrer Interessen und zugunsten der palästinensischen Frage relevant sind, unterhält. Seinen Worten zufolge unterhält die Hamas ständigen Kontakt mit dem Iran und Delegationen der Hamas besuchen oft im Iran. Gleichzeitig vermied er es allerdings, die Frage, ob Chalid Maschal zum Besuch des Iran eingeladen wurde, zu beantworten (Ma'an Nachrichtenagentur, 17. Januar 2016).

Osama Hamdans Worte wurden vor dem Hintergrund von Berichten aus palästinensischen Quellen, wonach der Außenminister des Iran um die Unterstützung seines Landes durch die Hamas im Streit mit Saudi-Arabien gebeten habe, erklärt.Als Gegenleistung bot er der Hamas an, sie als offiziellen Vertreter des palästinensischen Volks anzuerkennen.Hamas-Quellen dementierten den Bericht, bestätigten jedoch das Treffen und die Bitte des Iranum allgemeine Unterstützung (a-Sharq al-Awsat, 9. Januar 2016).

 

Die al-SabirinBewegungim Gazastreifen
  • Ein Interview mit Hischam Salem, Anführer der al-Sabirin Bewegung, gibt Aufschluss über die Natur dieser Organisation. Seinen Worten zufolge erhält seine Organisation Gelder aus dem Iran. Allerdings sind diese Mittel in erster Linie dazu bestimmt, die Aktivitäten der Da'wa ("Werbung für den Islam") zu finanzieren. Er weigerte sich, zu kommentieren, ob seine Organisation auch militärische Hilfe aus dem Iran erhält. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass die Aktivisten der Organisation keine Gehälter für ihre Leistungen erhalten. In Bezug auf die Beziehungen mit der Hamas sagte er, dass diese auf dem Sicherheitsgebiet und der militärischen Ebene positiv verlaufen und dass die al-Sabirin, genau wie die anderen Organisationen, der Vereinbarungüber dieWaffenruhe mit Israel verpflichtet ist. Im Bezug auf die Beziehungen zur PIJ (da die meisten Aktivisten der al-Sabirinaus den Reihen der PIJ kommen) behauptete er, dass diese gut seien, dennoch gäbe es "technische Meinungsverschiedenheiten". In Bezug auf andere Aktivitäten der al-Sabirin erwähnte er, dass die Bewegung in Judäa und Samaria sowie in Jerusalem aktiv ist und einen militärischen Arm besitzt, der darauf abzielt, Israel zu bekämpfen. Darüber hinaus war seine Bewegung an den jüngsten Ereignissenaktiv beteiligt (Ma'an Nachrichtenagentur, 14. Januar 2016). Am 17. Januar 2016 veröffentlichte die al-Sabirin Bewegung eine Erklärung, in der sie dem Iran für das Atomabkommen und die Aufhebung der Sanktionen gratulierte (Website der al-Sabirin Bewegung, 17. Januar 2016).
Die al-Sabirin Bewegung (vollständiger Name "al-Sabirin Bewegung zum Sieg Palästinas") ist eine Terrororganisation, die 2014 von ehemaligen Mitgliedern des Islamischen Dschihad in Palästina gegründet wurde. Sie istmit der Hisbollah und dem Iran, der offenbar auch ihre Aktivitäten im Gazastreifen finanziert, assoziiertAm 16. Dezember 2015 bekannte sich die Organisation zur Detonierung eines improvisierten Sprengsatzes gegen eine IDF Patrouille in der Nähe des Sicherheitszauns im südlichen Gazastreifen. Dabei gab es keine Verletzten. Dies war das erste Mal seit dem Ende der Operation "Fels in der Brandung", dass ein breit angelegter Angriff gegen IDF-Truppen an der Grenze zum Gazastreifen vereitelt wurde. Aktivisten der al-Sabirin Bewegung behaupteten, dass der Angriff Teil der "Jerusalem Intifada" sei und eine Botschaft an Israel wegen ihrer Bedrohung des Gazastreifens senden soll (Website der al-Sabirin Bewegung, 18. Dezember 2015).

 

  • Der Islamische Blockan der Universität al-Nadschah in Nablus, der mit der Hamas assoziiert ist, organisierte eine Buch- und Schreibwarenmesse im Universitätscampus unter dem Namen "ein leuchtender Stift und Blut für die Befreiung" (was sich auf Arabisch reimt). Die Messe wurdeausgenutzt,umTerroranschläge gegenIsraelzu fördern und diese fortzusetzen. Im Folgenden einige Beispiele (Facebook-Seite des Islamischen Blocks an der Universität al-Nadschah in Nablus, 17. Januar 2016).

 Links: Ein Plakat mit der Aufschrift: "Das ist Bilal", "Bilal hat einen Messer-Angriff durchgeführt". "Bilal ist ein Held. Seid alle wie der Held Bilal!!" (Facebook-Seite des Islamischen Blocks an der Universität al-Nadschah in Nablus, 17. Januar 2016). Gemeint ist Bilal Ghanem, einer der beiden palästinensischen Terroristen, die den Terroranschlag auf den Bus der Linie 78 im Jerusalemer Stadtteil Armon Hanatziv verübte.  Rechts: Eine Anzeige, die die beiden Terroristen, die den Angriff auf den Bus verübten, verherrlicht, mit ihren Bildern.
 Links: Ein Plakat mit der Aufschrift: "Das ist Bilal", "Bilal hat einen Messer-Angriff durchgeführt". "Bilal ist ein Held. Seid alle wie der Held Bilal!!" (Facebook-Seite des Islamischen Blocks an der Universität al-Nadschah in Nablus, 17. Januar 2016). Gemeint ist Bilal Ghanem, einer der beiden palästinensischen Terroristen, die den Terroranschlag auf den Bus der Linie 78 im Jerusalemer Stadtteil Armon Hanatziv verübte.  Rechts: Eine Anzeige, die die beiden Terroristen, die den Angriff auf den Bus verübten, verherrlicht, mit ihren Bildern.

Links: Ein Plakat auf der Messe. Auf Arabisch: "Die Intifada zerschlägt Köpfe" (Facebook-Seite des Islamischen Blocks an der Universität al-Nadschah in Nablus, 17. Januar 2016) Rechts: Ein Plakat mit den Fotos der beiden Mitglieder der Hamas-Zelle,  die das Ehepaar Henkin z"l ermordete
Links: Ein Plakat auf der Messe. Auf Arabisch: "Die Intifada zerschlägt Köpfe" (Facebook-Seite des Islamischen Blocks an der Universität al-Nadschah in Nablus, 17. Januar 2016) Rechts: Ein Plakat mit den Fotos der beiden Mitglieder der Hamas-Zelle,  die das Ehepaar Henkin z"l ermordete