Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt* (13. – 19. April 2016)

Der Angriffstunnel der Hamas, der auf israelischem Gebiet in der Nähe des Sicherheitszauns im mittleren Gazastreifen aufgedeckt wurde (IDF-Sprecher, 18. April 2016)

Der Angriffstunnel der Hamas, der auf israelischem Gebiet in der Nähe des Sicherheitszauns im mittleren Gazastreifen aufgedeckt wurde (IDF-Sprecher, 18. April 2016)

Zwei Busse brennen in Jerusalem in Folge einer Explosion im hinteren Teil eines der Busse (Facebook-Seite der Feuerwehr- und Notfalldienste Bezirk Jerusalem, 18. April, 2016)

Zwei Busse brennen in Jerusalem in Folge einer Explosion im hinteren Teil eines der Busse (Facebook-Seite der Feuerwehr- und Notfalldienste Bezirk Jerusalem, 18. April, 2016)

Ein junger Palästinenser aus dem Flüchtlingslager al-Arub steht bereit, um Steine zu werfen. Auf seinem Kopf hat er die grüne Fahne der Hamas umwickelt

Ein junger Palästinenser aus dem Flüchtlingslager al-Arub steht bereit, um Steine zu werfen. Auf seinem Kopf hat er die grüne Fahne der Hamas umwickelt

Palästinenser aus dem Flüchtlingslager al-Arub werfen Steine auf Fahrzeuge der israelischen Polizei nach der Beerdigung des Terroristen Ibrahim Muhammad Othman Baradija (Facebook-Seite von PALDF, 16. April 2016)

Palästinenser aus dem Flüchtlingslager al-Arub werfen Steine auf Fahrzeuge der israelischen Polizei nach der Beerdigung des Terroristen Ibrahim Muhammad Othman Baradija (Facebook-Seite von PALDF, 16. April 2016)

Links: Der Abschiedsbrief an die Eltern eines der beiden Jugendlichen  Rechts: Die Messer und das Fleischerbeil, die im Besitz der beiden Jugendlichen, die in der Altstadt von Jerusalem festgenommen wurden, gefunden wurden  (Facebook-Seite von QUDSN, 14. April 2016)

Links: Der Abschiedsbrief an die Eltern eines der beiden Jugendlichen Rechts: Die Messer und das Fleischerbeil, die im Besitz der beiden Jugendlichen, die in der Altstadt von Jerusalem festgenommen wurden, gefunden wurden (Facebook-Seite von QUDSN, 14. April 2016)

Der Eingang des Tunnels (IDF-Sprecher, 18. April 2016)

Der Eingang des Tunnels (IDF-Sprecher, 18. April 2016)

Die Zerstörungsarbeiten des Tunnels durch die IDF

Die Zerstörungsarbeiten des Tunnels durch die IDF

Palästinensische Polizisten in den Straßen von Gaza Stadt  (Website des Ministeriums des Inneren im Gazastreifen, 16. April, 2016)

Palästinensische Polizisten in den Straßen von Gaza Stadt (Website des Ministeriums des Inneren im Gazastreifen, 16. April, 2016)

Eine Polizei-Barrikade in Gaza-Stadt

Eine Polizei-Barrikade in Gaza-Stadt

Titelseite des neuen Twitter-Accounts von Abu Obeida, Sprecher der Kassam Brigaden

Titelseite des neuen Twitter-Accounts von Abu Obeida, Sprecher der Kassam Brigaden

Mahmud Abbas (links) mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Rande der Gipfelkonferenz (Wafa Nachrichtenagentur, 15. April 2016)

Mahmud Abbas (links) mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Rande der Gipfelkonferenz (Wafa Nachrichtenagentur, 15. April 2016)

  • Im Fokus der vergangenen Woche standdie Detonation eines Sprengsatzes in einem Jerusalemer Bus.21Personen wurden verletzt, darunter wohl auch der verantwortliche Terrorist.Bisher ist nicht bekannt, wer der Täter ist.Die Hamas beeilte sich, den Angriff zu loben und ihn als "positive Entwicklung in der Jerusalem-Intifada" zu bezeichnen.
  • n   Die IDF decktein der Nähe desSicherheitszaunseinen Tunnel der Hamas innerhalb Israels auf, der zu Angriffszwecken dienen sollte.Schätzungen der israelischen Sicherheitsquellen zufolge wurde der Tunnelnach der Operation "Fels in der Brandung" gegraben.Um die israelische Leistung zu minimieren, reagierte die Hamas abweisend auf die Aufdeckung des Tunnels, wohl um einer plausiblen Erklärung gegenüber den Bewohnern des Gazastreifen gerecht zu werden.
  • nKurz vor dem Pessach-Fest vermehren sich die Anstiftungen rund um den Tempelberg. Mahmud Abbas warnte in der Türkei vor den "Verschwörungen Israels gegen die al-Aqsa Moschee mittels ihren Ansiedlungen und Ausgrabungen". Der Mufti von Jerusalem warnte, dass die Fortsetzung der israelischen Operationen gegen die al-Aqsa Moschee die Region in eine "Zeitbombe" umwandeln werde. Auch die Hamas gesellte sich zu den Agitatoren, vor allem über Facebook.
Angriffe und versuchte Attentate im Verlauf der vergangenen Woche
  • Am 18. April 2016:
  • Ein Sprengsatz explodiertein einem Jerusalemer Busder Linie12.Ein zweiter Bus, der direkt in der Gegend stand, wurde ebenfalls getroffen und fing Feuer.Auch weitere Fahrzeuge,die in der Nähe waren, wurden beschädigt.21Personen wurden verletzt.Einer von ihnen(wohl der verantwortliche Terrorist)wurdeschwer verletzt. SiebenPersonen wurden mittelschwer und alle anderen leicht verletzt.VorläufigeUntersuchungen ergaben, dass der Sprengsatz imhinteren Teil desBussesexplodierte. Dadurch wurde der Brand ausgelöst, der die Fahrgäste verletzte.Bisher ist nicht bekannt, wer hinter der Tat steht.Keine Organisation hat sich zu dem Attentat bekannt.
  • Die Hamas und auch andere Terrororganisationenbeeilten sich, das Attentat zu loben.In den Straßen von Gaza-Stadt wurden Süßigkeiten an Passanten verteilt.Die Hamas veröffentlichte auf ihren WebsitesPlakate und Karikaturen, die ihre Unterstützung, Ermutigung und Freudezum Ausdruck bringen(Twitter-Account von PALINFO, 18. April 2016).
  • Mussa Abu Marzuk,Mitglied des Politbüros der Hamas,schrieb auf seiner Facebook-Seite,dass der Angriff als eine Botschaft an die Siedler zu betrachten sei, wonach diese keine Sicherheit genießen werden, solange das palästinensische Volk keine Sicherheit hat.Sami Abu Zuhri,Sprecher der Hamas,sagte, dass der Angriffeine "natürliche Reaktionaufdieisraelischen Verbrechen, Hinrichtungen und Schändung von al-Aqsa"sei (Website der Hamas, 18. April,2016).Muschir al-Masri,ein Sprecher der Hamas,sagte,dassdie Fortschritte der Intifada wegenIsraels Verbrechen als natürlichzu betrachten seien(Palinfo, 18. April,2016).Husam Badran,ein weiterer Sprecher im Namen der Hamas,sagte, dass der verantwortliche Terrorist daran erinnert hat, dass die Intifadakeinesfalls zuEndeistund dass das palästinensische Volk trotz aller Schwierigkeitennichtauf den"Weg des Widerstandes" verzichtet(Webseite der Hamas, 18. April,2016).

Links: Eine Zeichnung der mit der Hamas assoziierten Umaja Dschuha, in der die Freude über den Angriff auf den Jerusalemer Bus zum Ausdruck gebracht wird. Auf Arabisch: Wie gut! Seien die Hände des Attentäters, der heute Nachmittag den Bus in die Luft sprengte, gesegnet. Wie gut. Ihr habt aber noch nicht alles gesehen. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein. Lulululu!!! (Freuderuf) (Twitter-Account von PALINFO, 18. April 2016) Rechts: Die Szene des Angriffs  (Facebook-Seite der Feuerwehr- und Notfalldienste Bezirk Jerusalem, 18. April, 2016)
Links: Eine Zeichnung der mit der Hamas assoziierten Umaja Dschuha, in der die Freude über den Angriff auf den Jerusalemer Bus zum Ausdruck gebracht wird. Auf Arabisch: Wie gut! Seien die Hände des Attentäters, der heute Nachmittag den Bus in die Luft sprengte, gesegnet. Wie gut. Ihr habt aber noch nicht alles gesehen. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein. Lulululu!!! (Freuderuf) (Twitter-Account von PALINFO, 18. April 2016) Rechts: Die Szene des Angriffs  (Facebook-Seite der Feuerwehr- und Notfalldienste Bezirk Jerusalem, 18. April, 2016)

  • Am 14. April 2016:
  • Ein mit einer Axt bewaffneter Palästinenser griff eine IDF-Truppe an, die eine Position imFlüchtlingslager al-Arub inderNähevonGusch Etzionbemannte.Er wurde auf der Stelle erschossen.
  • Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Ibrahim Muhammad Othman Baradija (54) aus demFlüchtlingslager al-Arub handelt. Er war ein Hamas-Aktivist, der in der Vergangenheit eine Freiheitsstrafe im israelischen Gefängnis verbüßt hatte (Websites von QUDSN und derMa'an Nachrichtenagentur, 14.April2016).DieHamas veröffentlichteeine offizielle Todesanzeige, in der sie ihn als "heroischen Märtyrer" bezeichnete. Bei seiner Beerdigungwurde sein Leichnam mit der grünen Fahne der Hamasumwickelt (Felesteen, 16.April2016).

Links: Die Todesanzeige der Hamas für Ibrahim Muhammad Othman Baradija  (Facebook-Seite von PALDF, 14. April 2016) Mitte: Die Axt, mit der er versucht hatte, die IDF-Soldaten anzugreifen Rechts: Ibrahim Muhammad Othman Baradija  (Facebook-Seite von Bethlehem al-Hadath, 14. April 2016)
Links: Die Todesanzeige der Hamas für Ibrahim Muhammad Othman Baradija  (Facebook-Seite von PALDF, 14. April 2016) Mitte: Die Axt, mit der er versucht hatte, die IDF-Soldaten anzugreifen Rechts: Ibrahim Muhammad Othman Baradija  (Facebook-Seite von Bethlehem al-Hadath, 14. April 2016) 

  • Im AnschlussandieBeerdigung von Ibrahim MuhammadOthman Baradijarandalierten Palästinenser in der Nähe des Flüchtlingslagers al-Arub auf der Gusch Etzion – Hebron Straße.
Angriffe inJudäa,Samaria und innerhalb Israelsim Monatsdurchschnitt seit Beginn der aktuellen Welle des Terrors

Angriffe in Judäa, Samaria und innerhalb Israels im Monatsdurchschnitt seit Beginn der aktuellen Welle des Terrors

Demonstrationen und Ausschreitungen
  • Die Demonstrationen, Protestmärsche, Ausschreitungen, sowie das Werfen von Steinen, Molotow-Cocktails und Rohrbomben in Judäa, Samaria und in Jerusalem wurden auch in der vergangenen Woche weitergeführt. In verschiedenen Städten fanden zudem am 17. April 2016 mehrere Demonstrationen, Kundgebungen, Protestmärsche und Ausschreitungen in Verbindung mit dem "Tag des palästinensischen Gefangenen" statt.Dieser Tag bietet hochrangigen Persönlichkeiten der palästinensischen Terrororganisation die Möglichkeit, Israel zu verurteilen und sogar zur Entführung von Soldaten und Siedlern aufzurufen (Khaled al-Batasch, hochrangiges Mitglied der Organisation Islamischer Dschihad in Palästina, Paltoday, 17. April 2016).
  • Im Folgenden einige weitere Ereignisse:
  • Am 17. April 2016wurden Steineauf die Stadtbahn geworfen, die in der Gegend von Schuafat(Ost-Jerusalem) fuhr. Es gab keine Verletzten, jedoch wurde ein Waggon beschädigt(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 17.April 2016).
  • Am 17. April 2016wurden bei zwei getrennten Vorfällen Steine auf Fahrzeuge geworfen, die auf der Schnellstraße 443 zwischen Jerusalem und Tel Aviv inderNäheder TankstelleDor Alon fuhren.Es gab keine Verletzten und keine Schäden(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 17.April2016).
  • Am 14April 2016erregten zwei etwa 12-jährige Palästinenser den Verdacht der Polizeibeamten und Grenzpolizisten, die am Kettentor direkt am Tempelberg stationiert waren.Sie wurden festgenommen.Eine Untersuchung ergab, dass sie zwei Messer und ein Fleischerbeil bei sich trugen.Zudem wurde bei einem der Kinder ein Abschiedsbrief an seine Eltern gefunden.Bei ihrem ersten Verhör gaben sie zu, dass sie nach Jerusalem gekommen waren mit der Absicht, einen Angriff zu verüben.Einer der Jugendlichen ist Bewohner des Flüchtlingslagers Kalandia und der andere stammt aus dem Dorf Kafr Akab.
  • Am 14. April 2016wurde ein IDF-Soldatleicht durch Steine verletzt, die bei Auseinandersetzungenim Dorf al-Arub geworfen wurden.Der Soldat wurde ins Krankenhausevakuiert (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 14.April2016).
  • Am 13.Aprilwurden Steine auf die Stadtbahn geworfen, die in der Gegend von Schuafatfuhr. Es gab keine Verletzten, einWaggon wurde jedoch beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 14.April2016).
  • Am 13. April 2016warfen Palästinenser einen Molotow-Cocktail auf ein vorbeifahrendes israelisches Fahrzeug in der Nähe des Checkpoints Michmasch(östlich von Ramallah, in der Nähe des Dorfs Ein Ja'akov im Gebiet Benjamin).Es gab keine Verletzten(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 14.April2016).
Vernehmung der Terroristin, die einen Messer-Angriff in Rosch HaAjin verübt hatte
  • Die Vernehmung der Terroristin Schatila Abu Ijada (23) aus Kafr Kasem, die am 3. April 2016 im Industriegebiet von Rosch HaAjin einen Messer-Angriff verübt hatte, ergab, dass sie ihre Religiosität seit einiger Zeit intensivierte und somit entschied, Juden im Namen von Allah zu töten.[2] Sie entschloss sich, einen Angriff entweder mit einem Sprengsatz oder mit einer Schusswaffe zu verüben. Im Rahmen ihrer Vorbereitungen auf den Angriff lernte sie über das Internet, Sprengsätze zu montieren und erwarb auch die dafür nötigen Materialien, darunter Schrauben und Muttern, um die Explosionsschäden zu erhöhen.
  • Schatila Abu Ijada plante, die Sprengsätze in zwei Restaurants zu verlegen, die sie auch zuvor inspizierte. Im Rahmen ihrer Vorbereitungen versuchte sie auch, eine automatische Waffe von einem ihrer Bekannten zu beschaffen. Dabei lehnte sie sein Angebot ab, sie mit einer Pistole zu bewaffnen, denn sie glaubte, mit einer automatischen Waffe eine größere Zahl von Personen töten und verletzen zu können. Sie erwog, den bewaffneten Angriff in Jerusalem durchzuführen. Nachdem sie aber die Stadt besucht und die dort eingesetzten Sicherheitskräfte gesehen hatte, befürchtete sie, ihr Vorhaben nicht ausführen zu können. Als sie mit der Montierung des Sprengsatzes und der Beschaffung der Waffe scheiterte, beschloss sie, einen Messer-Angriff zu verüben (div. Nachrichten-Websites, 17. April 2016).
Aufdeckung eines Angriffstunnels der Hamas
  • Die IDF deckte mit eigenen neu entwickelten technischen Mitteln einen Angriffstunnel der Hamas auf, der vom Gazastreifen aus unter dem Sicherheitszaun nach Israel führte.Der Tunnel wurde auf israelischem Gebiet entdeckt, einige Dutzend Meter vom Sicherheitszaun zum zentralen Gazastreifen entfernt. Schätzungen zufolge sollte der Tunnel der Hamas für einen Einschüchterungsangriff dienen. Durch ihn hätte sie Dutzende Aktivisten der Eliteeinheit ihres militärischen Arms (al-Nahba) treiben können. Israelische Sicherheitskreise sind der Ansicht, dass der Tunnel nach der Operation "Fels in der Brandung" (Juli-August 2014) gegraben wurde. Nach der Aufdeckung zerstörte die IDF zwei Wochen lang den gesamten Tunnelverlauf.
Kommentare
  • Ministerpräsident Benjamin Netanjahubegrüßte die Aufdeckung des Tunnels und sagte, dass Israel einen weltweiten technischen Durchbruch bei den Bemühungen, feindliche Tunnel aufzudecken, erzielt habe. Seinen Worten zufolge investiert die israelische Regierung ein Vermögen bei der Vereitelung der Bedrohung, die durch die Tunnel entsteht. Netanjahu wies darauf hin, dass es sich hierbei um Bemühungen handelt, die Israel ständig und beharrlich fortsetzt (Webseite des israelischen Premierministers, 18. April, 2016).
  • Der militärische Arm der Hamasveröffentlichte eine Erklärung, in der er seine Verachtung hinsichtlich der technischen und technologischen Bemühungen Israels in den vergangenen Monaten zum Ausdruck bringt und diese verharmlost. Verlautet wurde, dass "Israel durch diese Leistung seine allgemeine Panik und das politische wie auch militärische Versagen seiner Führung zu decken wünscht". Des Weiteren wurde erwähnt, dass "was von Israel aufgedeckt wurde nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sei, im Bezug auf was der Widerstand leistet, um das palästinensische Volk, seine heiligen Stätten, seine Böden und Gefangenen zu schützen (Website der Qassam-Brigaden, 18. April, 2016). Eine militärische Quelle der Hamas behauptete, dass Israel lediglich einen kleinen Tunnel aufgedeckt habe, der bereits während der Operation "Fels in der Brandung" im Einsatz gewesen war (Facebook-Seite von Schabakat al-Quds, 18. April 2016).

Die Aufdeckung des Tunnels durch Israel schließt sich einer ganzen Reihe von Tunneleinstürzen im Gazastreifen aufgrund von Witterungsbedingungen und Maßnahmen der ägyptischen Regierung an. Vor diesem Hintergrund und mit Hilfe dieser Kommentare versucht die Hamas wohl, einer plausiblen Erklärung gegenüber den Bewohnern des Gazastreifens gerecht zu werdenund Israels Leistung bei der Aufdeckung zu minimieren.Unserer Meinung nach zielt die Reaktion der Hamas auch darauf, erhöhte Ängste der israelischen Bevölkerung vor weiteren Tunneln in der Nähe des Grenzgebiets zu erwecken.

 

  • Im Hinblick auf die Tätigkeit der IDF an der Grenze zum Gazastreifen während der Zerstörung des Tunnels, erhöhten die Sicherheitskräfte im Gazastreifen ihre Präsenz in den Straßen von Gaza-Stadt. Das Ministerium des Inneren im Gazastreifen kündigte militärische Übungen an, die sie mit allen Sicherheitskräften zur Erhöhung der Bereitschaft bei Not- und Krisensituationen ausübt (Paltoday, 17. April, 2016).
Raketenbeschuss auf Israel
  • In der vergangenen Woche wurden keine Raketenabstürze in der westlichen Negev registriert.

Raketenbeschuss auf Israel

Verstärkung der Truppen an der Grenze zu Ägypten
  • Iyad al-Bazam, Sprecher des Innenministeriums in Gazastadt, sagte, dass die Hamas begonnen hat, ihre Truppen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu verstärken, indem die Anzahl der Vorposten an der Grenze verdoppelt wurden. Somit verspricht sich die Hamas, entlang der Grenze eine bessere Kontrolle ausüben zu können. Er berichtete über die erstmalige Errichtung dreier Vorposten in der Region zwischen dem Grenzübergang Kerem Schalom und dem Osten von Rafah. Seinen Angaben zufolge soll dies eine Botschaft sein, dass die Hamas Interesse an der Sicherheit und Stabilität im Grenzbereich hat und es nicht zulassen wird, das die ägyptischen Interessen Schaden erleiden werden (Rai al-Youm, 14. April 2016). Unserer Ansicht nach werden diese Maßnahmen nur zur Beschwichtigung der Ägypter unternommen, die den Gazastreifen als Brutstätte des anti-ägyptischen Terrorismus betrachten.
Aufrüstung der Hamas
  • Anlässlich des Jahrestags des Todes von Abd al-Aziz ar-Rantisi,[5] der ehemalige Generalkommandant der Hamas, veröffentlichte der militärische Arm der Hamas ein Video unter dem Titel "Erfüllung der Vision von Abd al-Aziz ar-Rantisi". Darin wird eine Rakete vom Typ R-16 vorgestellt, die nach Angaben der Hamas Tel Aviv und Haifa erreichen könnte. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Art von Raketen, die von der Hamas entwickelt wurden, während der Operation "Fels in der Brandung" (Juli-August 2014) zum Einsatz kam.
Twitter-Account von Abu Obeida gesperrt
  • Das Twitter-Unternehmen sperrte den Account von Abu Obeida,Sprecher der Kassam Brigaden der Hamas(Palinfo, 16 April 2016). Als Reaktion sagte Abu Obeida, dass Twitter sich dem Druck Seitens Israels gebeugt habe. Somit wird der Eindruck geschaffen, dass Twitter nicht objektiv handelt und hinter Israel steht. Seinen Worten zufolge trägt die Nachricht der Sperrung der Twitter-Accounts des militärischen Arms die Botschaft, wonach die Meldungen der Kassam-Brigaden "Israel und seine Zweigstellen überall auf der Welt erschüttert haben". Er betonte, dass der militärische Arm der Hamas seine Botschaften in vielfältiger Art und Weise weiterverbreiten wird, um die Köpfe und Herzen von Millionen von Menschen zu erreichen (Website der Kassam-Brigaden, 16. April, 2016).
  • Wenige Stunden nach der Sperrung des Accounts wurde dieser unter dem Namen "Armee-Sprecher @Spokespers2016" wider eröffnet. Darauf wurden am 16. April 2016 nur sechs Tweets veröffentlicht, die von lediglich 2.246 Benutzern verfolgt werden. Im Info-Teil des Accounts wurde Folgendes angegeben: "Der offizielle Account des Militärsprechers der Kassam-Brigaden, Abu Obeida, nach der willkürlichen Sperrung des alten Twitter-Accounts…" (Twitter-Account von Abu Obeida).
Mahmud Abbas' Redebeim Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit
  • Mahmud Abbas nahm an der Gipfelkonferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul teil. In seiner Rede vor den Delegierten sagte er, dass die Palästinenser die Mitgliedsstaaten aufrufen, Bemühungen zu investieren, um einen "internationalen Verteidigungsschirm" zugunsten Palästinas zu etablieren, da Israel nicht am Frieden interessiert sei und sich über dem Völkerrecht betrachtet. Abbas warnte, dass sich die Auseinandersetzung zwischen den Palästinensern und Israel zu einem religiösen Konflikt umwandeln und somit die Stabilität der ganzen Welt gefährden könnte. Er warnte ebenfalls vor dem, was er als "Ergebnisse von Israels Verschwörungen gegen die al-Aqsa Moschee mittels ihren Ansiedlungen und Ausgrabungen" nannte. Diese würden seinen Angaben nach die arabische und islamische Identität von Jerusalem und der al-Aqsa Moschee sowie die palästinensische Präsenz vor Ort ändern (Wafa Nachrichtenagentur, 14. April 2016).
Der Tempelberg als Fokus der Anstiftungen vor dem Pessach-Fest
  • In den letzten Tagen vor dem Pessach-Fest, eines der drei jüdischen Pilgerfeiertage, an dem Juden den Tempelberg betreten, um dort zu beten, berichten die palästinensischen Medien besonders ausführlich über den Besuch israelischer Beamten auf dem Berg. Prominente Facebook-Seiten zeigen kurze Videos, in denen Israelis gezeigt werden, die den Tempelberg unter schweren Sicherheitsvorkehrungen der israelischen Polizei besuchen (Facebook-Seite von QUDSN, 14. April 2016). Es wurden auch Fotos von Israelis veröffentlicht, die ihre Verlobungszeremonien auf dem Tempelberg feiern. Auf einem der veröffentlichten Fotos steht "Tötet sie!" (Facebook-Seite von PALDF, 13. April 2016).
  • ScheichMohammed Hussein, der Mufti von Jerusalem und der Palästinensischen Autonomiebehörde, der auch als Prediger der al-Aqsa Moschee dient, warnte gegen die Aufrufe extremistischer jüdischer Elemente, den Tempelberg während des Pessach-Festes zu besuchen. Er warnte, dass die Fortsetzung der so genannten israelischen Aktionen gegen die Heiligtümer der Palästinenser, und vor Allem gegen die al-Aqsa Moschee, die Region in eine Zeitbombe umwandeln wird. Er rief alle Muslime auf, zur al-Aqsa Moschee zu kommen und dort zu beten, um somit die Absicht der jüdischen Besucher zu vereiteln (Watan24, 13. April 2016).

Die Facebook-Seite der Hamas kritisiert die jüdischen Verlobungszeremonien auf dem Tempelberg. Auf einem der Fotos steht "Tötet sie!" (Facebook-Seite von PALDF, 13. April 2016)
Die Facebook-Seite der Hamas kritisiert die jüdischen Verlobungszeremonien auf dem Tempelberg. Auf einem der Fotos steht "Tötet sie!" (Facebook-Seite von PALDF, 13. April 2016)

Links: Ein Beitrag auf der Facebook-Seite der Studentenbewegung der Hamas. Auf Arabisch: Tempelberg, sei nicht traurig. Die Morgendämmerung ist nicht verschwunden. Die Rache wird morgen kommen und dann werden schließlich unsere Siegesschwerter gewinnen  (Facebook-Seite der Studentenbewegung in al-Bireh und Ramallah, 15. April 2016)  Rechts: Die Hamas veröffentlichte eine arabische Übersetzung der Mitteilung der jüdischen Bewegung "Treuhänder des Tempelbergs", die die israelische Öffentlichkeit zum Besuch des Tempelbergs während des Pessach-Festes aufruft (Facebook-Seite von PALDF, 18. April 2016).
Links: Ein Beitrag auf der Facebook-Seite der Studentenbewegung der Hamas. Auf Arabisch: Tempelberg, sei nicht traurig. Die Morgendämmerung ist nicht verschwunden. Die Rache wird morgen kommen und dann werden schließlich unsere Siegesschwerter gewinnen  (Facebook-Seite der Studentenbewegung in al-Bireh und Ramallah, 15. April 2016)  Rechts: Die Hamas veröffentlichte eine arabische Übersetzung der Mitteilung der jüdischen Bewegung "Treuhänder des Tempelbergs", die die israelische Öffentlichkeit zum Besuch des Tempelbergs während des Pessach-Festes aufruft (Facebook-Seite von PALDF, 18. April 2016). 

Die Förderung zur Fortsetzung der Terroranschläge

Links: Ein Plakat der Hamas in al-Bireh und Ramallah, das zur Fortsetzung der "Jerusalem-Intifada" aufruft und Kritik an Mahmud Abbas äußert. Auf Arabisch: "Die Jerusalem-Intifada schreitet weiter auf ihrem heiligen Weg, während Abbas ihr in den Rücken fällt!"  (Facebook-Seite der Hamas in al-Bireh und Ramallah,15. April 2016)  Rechts: Ein Plakat der Hamas, das anlässlich des "palästinensischen Tages der Gefangenen" veröffentlicht wurde und den Terroristen Azmi Nafaa huldigt, der am 24. November 2015 einen Auto-Angriff an der Kreuzung Tapuachbei dem vier Soldaten verletzt wurden, verübt hatte. Auf Arabisch: "Möge deine rechte Hand gesegnet sein" (Facebook-Seite von PALDF, 17. April 2016)
Links: Ein Plakat der Hamas in al-Bireh und Ramallah, das zur Fortsetzung der "Jerusalem-Intifada" aufruft und Kritik an Mahmud Abbas äußert. Auf Arabisch: "Die Jerusalem-Intifada schreitet weiter auf ihrem heiligen Weg, während Abbas ihr in den Rücken fällt!"  (Facebook-Seite der Hamas in al-Bireh und Ramallah,15. April 2016)  Rechts: Ein Plakat der Hamas, das anlässlich des "palästinensischen Tages der Gefangenen" veröffentlicht wurde und den Terroristen Azmi Nafaa huldigt, der am 24. November 2015 einen Auto-Angriff an der Kreuzung Tapuachbei dem vier Soldaten verletzt wurden, verübt hatte. Auf Arabisch: "Möge deine rechte Hand gesegnet sein" (Facebook-Seite von PALDF, 17. April 2016)

[*] In der kommenden Woche fallen die "Nachrichten" aufgrund des Passah-Festes aus. Wir wünschen allen unseren Lesern schöne Feiertage.
[1]  In der kommenden Woche fallen die "Nachrichten" aufgrund des Passah-Festes aus. Wir wünschen allen unseren Lesern schöne Feiertage.
[2]  Am 3. April 2016 griff Schatila Abu Ijada eine Frau im Industriegebiet von Rosch HaAjin mit einem Messer an. Die Frau wurde leicht verletzt. Ein Wachmann bemerkte das Geschehen, übermannte die Terroristin und fand ein zweites Messer in ihrer Tasche. Die Terroristin wurde festgenommen und zum Verhör geführt.
[3]  Stand: 19. April 2016. Diese Statistiken enthalten keine abgefeuerten Mörsergranaten und keine Raketenabstürze innerhalb des Gazastreifens.
[4]  Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten.
[5]  Abd al-Aziz ar-Rantisi war Mitbegründer der Hamas. Er diente als Sprecher der Organisation und Leiter ihres Politbüros. Er ersetzte Ahmed Jassin nach dessen Tod an der Spitze der Organisation, wurde jedoch nach weniger als einem Monat, am 17. April 2004, bei einem gezielten Angriff aus der Luft getötet.