Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (14. – 20. September 2016)

Messer, die im Besitz des jordanischen Terroristen Saeed al-Amro gefunden wurden (Facebook-Seite von QUDSN, 16. September 2016)

Messer, die im Besitz des jordanischen Terroristen Saeed al-Amro gefunden wurden (Facebook-Seite von QUDSN, 16. September 2016)

Der jordanische Terrorist Saeed al-Amro, der am 16. September 2016 den Messer-Angriff in der Nähe des Damaskus-Tors in Jerusalem verübt hat  (Ma'an Nachrichtenagentur, 17. September 2016)

Der jordanische Terrorist Saeed al-Amro, der am 16. September 2016 den Messer-Angriff in der Nähe des Damaskus-Tors in Jerusalem verübt hat (Ma'an Nachrichtenagentur, 17. September 2016)

Issa Taraira, der den Messer-Angriff an der Einfahrt zum Dorf Bani Naim verübte (Facebook-Seite von Bani Naim, 20. September 2016)

Issa Taraira, der den Messer-Angriff an der Einfahrt zum Dorf Bani Naim verübte (Facebook-Seite von Bani Naim, 20. September 2016)

Iman Hassan Al-Kurd, der Terrorist, der den Messer-Angriff am Herodes-Tor in Ost-Jerusalem verübte (Facebook-Seite von QUDSN, 19. September 2016).

Iman Hassan Al-Kurd, der Terrorist, der den Messer-Angriff am Herodes-Tor in Ost-Jerusalem verübte (Facebook-Seite von QUDSN, 19. September 2016).

Dokumentation des Angriffs in Hebron durch eine Sicherheitskamera

Dokumentation des Angriffs in Hebron durch eine Sicherheitskamera

Abbas hält seine Rede auf der Konferenz der Organisation der Blockfreien Staaten  (Wafa Nachrichtenagentur, 17. September 2016)

Abbas hält seine Rede auf der Konferenz der Organisation der Blockfreien Staaten (Wafa Nachrichtenagentur, 17. September 2016)

V. l. n. r: Der Regierungskoordinator in den Gebieten, Generalmajor Yoav (Poly) Mordechai, Minister für zivile Angelegenheiten der PA, Hussein a-Scheich, Minister für Finanzen, Moshe Kahlon, und Direktor des Ministeriums für Finanzen, Schai Baabad, bei der Unterzeichnung des Prinzipienvertrags zur Regelung der Stromschulden der PA Israel gegenüber (Facebook-Seite des israelischen Finanzministeriums, 13. September 2016)

V. l. n. r: Der Regierungskoordinator in den Gebieten, Generalmajor Yoav (Poly) Mordechai, Minister für zivile Angelegenheiten der PA, Hussein a-Scheich, Minister für Finanzen, Moshe Kahlon, und Direktor des Ministeriums für Finanzen, Schai Baabad, bei der Unterzeichnung des Prinzipienvertrags zur Regelung der Stromschulden der PA Israel gegenüber (Facebook-Seite des israelischen Finanzministeriums, 13. September 2016)

  • Nachetwa fünfMonaten relativer Ruhebrach inder vergangenen Wocheeine neue Welle vonTerroranschlägen aus.Im Verlauf von nur fünfTagen (vom 16. bis zum 20. September2016)wurden achtAngriffe verübt. Siebenvon ihnenwarenMesser-Angriffe. Zudem gab es einen Auto-Angriff.Wie bei der vorherigen Welle des Terrors, lag der Fokus der Angriffe in Hebron, Gusch Etzion und Ost-Jerusalem.Sechs Israelis wurden bei den Angriffen verletzt.Acht Terroristen, die an den Angriffen beteiligt waren, wurden getötet.Ein auffallendes Phänomen bei der aktuellen Welle des Terrors istdie Familienverwandtschaftzwischen den Angreifern und den palästinensischen Terroristen, die bei denvorangegangenen Angriffen getötet worden waren.Der Umfang der aktuellen Welledes Terrors gleicht allerdings noch nicht der vorigen Welle der Anschläge,dennoch zeichnet sich ein Potenzial dazu ab.Es besteht jedoch das Phänomen der "Nachahmung", das sich angesichts der in Kürze stattfindenden jüdischen hohen Feiertage, bei denen die traditionelle Spannung auf dem Tempelbergwächst, weiter entwickeln könnte.
Beschreibung der Angriffe
  • Am 20. September 2016versuchte ein Palästinenser, IDF-Kämpfer an einem Checkpoint an der Einfahrt zum Dorf Bani Naim (in der Nähe von Hebron) zu erstechen. Der Palästinenser erreichte den Checkpoint zu Fuß und zog ein Messer. Die Kämpfer, die den Checkpoint bemannten, eröffneten das Feuer und töteten ihn auf der Stelle. Dabei handelt es sich um Issa Taraira (15) aus dem Dorf Bani Naim, ein Verwandter von Muhammad Taraira, der das Mädchen Ariel Hillel im Juni 2016 in Kirjat Arba ermordet hatte.
  • Am 19. September 2016versuchten zwei Palästinenseraus Hebron, einen Messer-Angriff in der Nähe der Höhle der Patriarchen in Hebron zu verüben. Die Beiden näherten sich den Kämpfern der Grenzpolizei, zogen Messer und versuchten, die Kämpfer zu erstechen. Die Beamten eröffneten das Feuer. Dabei wurde einer von ihnen getötet und der andere schwer verletzt. Die Terroristen sindMuhanad Dschamil ar-Radschabi (21) aus Hebron und Amir Dschamal ar-Radschabi (18), ein Schüler in einer Hebroner Schule. Die beiden sind Cousins. Ein weiterer Cousin von ihnen, Mohammad Kaid ar-Radschabi, hatte am 16. September 2016 einen Messer-Angriff an einer militärischen Position in Hebron verübt. Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige für die Beiden, in der sie "Märtyrer des Dschihad-Kampfes" genannt werden. Es konnte bisher nicht festgestellt werden, ob sie der Hamas angehörten (Twitter-Account von QUDSN, Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 19. September 2016).
  • Eine Überprüfung ihrer Facebook-Seiten zeigt, dass Muhanadar-Radschabi keine aktive Facebook-Seite betrieb. Allerdings trägt diese das Profilbild von Raketen der Qassam-Brigaden (Facebook-Seite von Muhanadar-Radschabi). Amir ar-Radschabi betrieb seit April 2016 eine Facebook-Seite. Auch er veröffentlichte dort nicht viele Beiträge. Am 16. Juni 2016 änderte er sein Profilbild zu deinemBild des Korans. Am 6. Juli 2016 ersetzte er es mit einem Bild des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Am 17. September 2016, ein Tag nach dem Tod seines Cousins Mohammad ar-Radschabi, änderte er sein Profilbild und ersetzte es mit dem Foto seines Cousins (Facebook-Seite von Amir ar-Radschabi).

Links: Ein Plakat der drei Cousins, die die Angriffe am 16. und 19. September 2016 verübten (Twitter-Account von QUDSN, 19. September 2016) Rechts: Die Messer, mit denen die Terroristen in der Nähe der Höhle der Patriarchen in Hebron einen Messer-Angriff durchzuführen versuchten  (Facebook-Seite von QUDSN, 19 September 2016)
Links: Ein Plakat der drei Cousins, die die Angriffe am 16. und 19. September 2016 verübten (Twitter-Account von QUDSN, 19. September 2016) Rechts: Die Messer, mit denen die Terroristen in der Nähe der Höhle der Patriarchen in Hebron einen Messer-Angriff durchzuführen versuchten  (Facebook-Seite von QUDSN, 19 September 2016)

  • In den Morgenstunden des19. September 2016wurden zwei Polizisten schwer und mittelschwer bei einem Messer-Angriff am Herodes-Tor in der Jerusalemer Altstadt verletzt. Der Terrorist näherte sich ihnen von hinten und stach auf sie ein, bis er von einem der beiden Polizisten angeschossen und schwer verletzt wurde. Eine erste Untersuchung ergab, dass der Terroristden beiden Beamten gefolgtwar (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert;ynetNachrichtenagentur, 19. September 2016). Die palästinensischen Medien berichteten, dass der Terrorist Iman Hassan Al-Kurd (20), ein Bewohner von Ost-Jerusalem, ist.
  • In der Nacht des 18. September2016 wurde ein Palästinenser in der Nähe der Siedlung Efrat in Gusch Etzion bemerkt. Sicherheitskräfte, die alarmiert wurden, versuchten, ihn ausfindig zu machen. In den frühen Morgenstunden sprang der Terrorist aus einem Busch, in dem er sich versteckt hielt, heraus und stach einen IDF-Offizier nieder. Der Offizier wurde mittelschwer verwundet. Im Besitz des Terroristen wurden mehrere Messer gefunden. Eine IDF-Truppe, die vor Ort stationiert gewesen war, schoss ihn an und verletzte ihn schwer. Dabei handelt es sich um Bahaa a-Din Mohammad Udeh (20), aus dem Dorf Artas, südlich von Bethlehem, der in einem Restaurant in Bethlehem arbeitete (Facebook-Seite von QudsNet, 18. September 2016).

Links: Die Messer, die im Besitz des Terroristen Bahaa a-Din Mohammad Udeh gefunden wurden; Rechts: Der Terrorist Bahaa a-Din Mohammad Udeh  (Facebook-Seite von QUDSN, 19. September 2016)
Links: Die Messer, die im Besitz des Terroristen Bahaa a-Din Mohammad Udeh gefunden wurden; Rechts: Der Terrorist Bahaa a-Din Mohammad Udeh  (Facebook-Seite von QUDSN, 19. September 2016)

  • In den Morgenstunden des17. September 2016 erreichte ein Palästinenser einen Checkpoint der IDF im Stadtteil Tel Rumeida in Hebron. Der Palästinenser wurde von einem Soldaten gebeten, seinen Ausweis vorzuzeigen. Stattdessen reichte er ihm ein Blatt Papier, offenbar um den Soldaten abzulenken. Danach zog der Palästinenser ein Messer und griff damit den Soldaten an. IDF-Soldaten, die vor Ort stationiert waren, erschossen den Terroristen auf der Stelle (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 17. September 2016). Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Hatem Abd al-Hafiz Abd al-Rahim a-Schaludi (25) aus Hebron handelt. Er war als Arbeiter in einer der Hebroner Fabriken beschäftigt und war auf dem Weg zur Arbeit (PNN 17. September 2016). Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige. Es scheint jedoch nicht, dass er der Bewegung angehörte (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 17. September 2016).

Links: Das Messer, mit dem Hatem Abd al-Hafiz a-Schaludi den Soldaten angriff Rechts: Die Todesanzeige der Hamas zu Ehren von Hatem Abd al-Hafiz a-Schaludi  (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 17. September 2016)
Links: Das Messer, mit dem Hatem Abd al-Hafiz a-Schaludi den Soldaten angriff Rechts: Die Todesanzeige der Hamas zu Ehren von Hatem Abd al-Hafiz a-Schaludi  (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 17. September 2016)

  • In den Nachmittagsstunden des 16. September 2016erreichte ein mit einem Messer bewaffneter Palästinenser einen IDF-Posten im Hebroner Stadtteil Tel Rumeida undgriff einen Soldaten im Gesicht an. Der Soldat wurde leicht verletzt, reagierte jedoch sofort mit Schüssen, die er gemeinsam mit seinem Kollegen in der Position abfeuerte. Der Terrorist wurde getötet. Dabei handelt es sich um Mohammad Kaid Taladschi ar-Radschabi (16), ein Schüler aus Hebron. Seinen Eltern zufolge war er sozial engagiert und pflegte, den Bedürftigen zu helfen. Er hielt auch Gebete und Predigten bei nationalen und religiösen Veranstaltungen ab. Seine Eltern bezeugen, dass er einen großen Einfluss auf seine Zuhörer und Mitschüler hatte. Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige zu seinen Ehren. Es scheint jedoch nicht, dass er der Bewegung angehörte (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 16.-17. September 2016; PALINFO 18. September 2016).
  • Eine Überprüfung der Facebook-Seite von Mohammad Kaid Taladschi ar-Radschabi zeigt, dass er am 14. September 2016, also zwei Tage vor dem Angriff, einen Beitrag veröffentlichte, in dem er neben Todesanzeigen von Terroristen steht (einige von ihnen gehören der neusten Terrorwelle an). Darin schrieb er: Sie schockierten die Welt... und hatten gerade mal einen Stein in der Hand... Sie leuchteten wie Kerzen und kamen als Botschafter... Sie nahmen Rache... und explodierten... und starben als Märtyrer. Am 15. September 2016 reagierte darauf Talal a-Scharif Abu Tarek (vermutlich ein Verwandter von Muhammad ar-Radschabi und Vater von Malik a-Scharif, der am 5. November 2015 getötet wurde, nachdem er einen Messer-Angriff an der Kreuzung von Gusch Etzion verüben wollte). In seinem Post segnete Abu Tarek Mohammed ar-Radschabi. Am 16. September 2016 veröffentlichte Talal nach dem Angriff, bei dem Mohammed ar-Radschabi getötet wurde, einen neuen Post, in dem er um Erbarmen für Mohammed ar-Radschabi bat und ihm zum Angriff gratulierte (Facebook-Seite von Muhammad ar-Radschabi, 17. September 2016). Auch vorige Beiträge auf der Facebook-Seite von Mohammad Kaid Taladschi ar-Radschabi behandeln die Unterstützung von Terroristen und dokumentieren Auseinandersetzungen, die in Jerusalem und auf dem Tempelberg stattfanden.

Links: Die Korrespondenz zwischen Talal a-Scharif und Muhammad ar-Radschabi Rechts: Ein Beitrag vom 11. September 2016 auf der Facebook-Seite von ar-Radschabi (die nach seinem Tod geschlossen wurde). Darin ist ar-Radschabi neben Todesanzeigen von Terroristen zu sehen (einige von ihnen gehören der neusten Terrorwelle an) Unten: Talal Abu Tareq gratuliert Mohammad ar-Radschabi nach dessen Tod anlässlich seines Angriffs (Facebook-Seite von Mohammed ar-Radschabi, 17. September 2016)
Links: Die Korrespondenz zwischen Talal a-Scharif und Muhammad ar-Radschabi Rechts: Ein Beitrag vom 11. September 2016 auf der Facebook-Seite von ar-Radschabi (die nach seinem Tod geschlossen wurde). Darin ist ar-Radschabi neben Todesanzeigen von Terroristen zu sehen (einige von ihnen gehören der neusten Terrorwelle an) Unten: Talal Abu Tareq gratuliert Mohammad ar-Radschabi nach dessen Tod anlässlich seines Angriffs (Facebook-Seite von Mohammed ar-Radschabi, 17. September 2016)

  • In den Nachmittagsstunden des 16. September 2016fuhr ein palästinensisches Fahrzeug, in dem sich zwei Personen befanden, mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Bushaltestelle an der Kreuzung Elias (an der Einfahrt zu Kirjat Arba), an der sich drei israelische Jugendliche aufhielten. Eine IDF-Einheit, die vor Ort war, reagierte mit Schüssen. Dabei wurde der palästinensische Fahrer getötet und die Beifahrerin verletzt. Zwei der Jugendlichen wurden leicht verletzt. Die palästinensischen Medien berichteten, dass die beiden Palästinenser, Firas Mussa al-Khadur und Raed Abdallah al-Khadur, Verwandte aus dem Dorf Bani Naim, Testamente hinterließen (siehe unten). Die Schwester von einem von ihnen ist die Terroristin al-Madschd Abdullah al-Khadur, die am 24. Juni 2016 am selben Ort einen Auto-Angriff verübt hatte und von IDF-Truppen getötet wurde. Familienverwandte berichteten, dass sich das Leben der Beiden nach dem Tod von al-Madschd Abdullah al-Khadur verändert hatte. Einer von ihnen wurde danach ein frommer Muslim (Fernsehsender von Nablus, 17. September 2016). Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige zu Ehren von Firas Mussa al-Khadur. Es scheint jedoch nicht, dass er der Bewegung angehörte.

Links: Das Fahrzeug der beiden Terroristen in der Nähe der Bushaltestelle an der Kreuzung Elias (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 16. September 2016) Im Zentrum: Ein Foto von der Facebook-Seite von Ra'ed al-Khadur, die anscheinend inzwischen geschlossen wurde, mit einem Beitrag, den sie am 26. Juni 2016, zwei Tage nach der Tötung ihrer Schwester, veröffentlicht hatte. Im Beitrag glorifiziert Raed abdallah al-Khadur ihre Schwester und nennt sie "meine tapfere Schwester"  (Facebook-Seite der Nachrichten von Bani Naim, 16. September 2016)  Rechts: Die Todesanzeige der Hamas zu Ehren Firas al-Khadur  (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 16. September 2016)
Links: Das Fahrzeug der beiden Terroristen in der Nähe der Bushaltestelle an der Kreuzung Elias (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 16. September 2016) Im Zentrum: Ein Foto von der Facebook-Seite von Ra'ed al-Khadur, die anscheinend inzwischen geschlossen wurde, mit einem Beitrag, den sie am 26. Juni 2016, zwei Tage nach der Tötung ihrer Schwester, veröffentlicht hatte. Im Beitrag glorifiziert Raed abdallah al-Khadur ihre Schwester und nennt sie "meine tapfere Schwester"  (Facebook-Seite der Nachrichten von Bani Naim, 16. September 2016)  Rechts: Die Todesanzeige der Hamas zu Ehren Firas al-Khadur  (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 16. September 2016)

  • In den Nachmittagsstunden des 16. September 2016erreichte ein Palästinenser das Damaskustor in Ost-Jerusalem, während er zwei Messer in den Händen hielt, und rief "Allahu Akbar". Er lief in Richtung der Grenzpolizisten, die den Vorplatz des Tores bewachten und versuchte, sie anzugreifen. Die Beamten forderten ihn auf, anzuhalten. Als er dem nicht folgte, richteten sie das Feuer auf ihn und töteten ihn auf der Stelle. Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Saeed al-Amro, einen jordanischen Staatsangehörigen (28), Bewohner von Kerak (östlich des Toten Meeres) und Mitarbeiter der dortigen jordanischen Wasserbehörde, handelt. Er kam am 15. September 2016 über die Allenby-Brücke als Tourist nach Judäa und Samaria im Rahmen einer Reise in die Region. Verwandte berichteten über seinen Traum, in der al-Aqsa Moschee beten zu können. Sie argumentierten, dass er keine extremistischen Ansichten teilte (Ma'an Nachrichtenagentur, 17. September 2016).
  • Als Reaktion auf den Angriff veröffentlichte das jordanische Außenministerium eine Erklärung, in der die Tötung von al-Amro als "barbarische Tat" verurteilt wurde (PALINFO, 18. September 2016). Sein Leichnam wurde zur Beerdigung nach Jordanien transferiert (Die jordanische Nachrichtenagentur, 18. September 2016). Die Hamas veröffentlichte eine Todesanzeige. Es scheint jedoch nicht, dass er der Bewegung angehörte. Sami Abu Zuhri, Sprecher der Hamas, rief zur Eskalation der Konfrontation gegen Israel auf (Website der Hamas, 16. September 2016).
Versuche, Angriffe durchzuführen
  • Im Verlauf der Woche wurden mindestens zwei Palästinenser, bei denen Messer gefunden wurden, von israelischen Sicherheitskräften festgenommen:
  • Am 18. September2016 wurde eine junge Palästinenserin inder Nähe der Siedlung Itamar (südlich von Nablus) festgenommen.Bei der Durchsuchung wurde ein Messer gefunden.Die Palästinenserin istWafa Said Mohammad Awwad (19) aus Awarta (Ma'an Nachrichtenagentur, 18. September 2016).
  • Am 14.September2016nahmen Grenzpolizisten einen verdächtigten Palästinenseram Checkpoint Rachels Grab(nördlich von Bethlehem) fest.Bei seiner Durchsuchung wurde einMesser unter seinem Hemd gefunden (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 14. September 2016).
Die Reaktion der PAund der Hamas auf die Angriffe
  • Die Palästinensische Autonomiebehörde liefert den Terroranschlägen Rückendeckung und macht Israel für ihre Fortsetzung verantwortlich.Im Anschluss an die am 16. September verübten Angriffe in Jerusalem und Hebron, verurteilte die PA "die Verbrechen, die von der israelischen Besatzungsregierung durchgeführt werden". Laut Nabil Abu Rudena, Sprecher des Präsidialamtes der PA, beweisen diese Aktionen immer wieder, dass die israelische Regierung in Richtung einer Eskalationspolitik führe und die diplomatischen Schritte ignoriere. Abu Rudena rief zur internationalen Intervention auf, um Israels Aktionen zu stoppen (Wafa Nachrichtenagentur, 16. September 2016).
  • Die Hamas lobte die Angriffe mit der Begründung, dass diese "eine natürliche Reaktion auf die israelischen Verbrechen gegen das palästinensische Volk sind" (PalToday, 19. September 2016). Die Hamas war darauf bedacht, Todesanzeigen zu Ehren der Terroristen zu veröffentlichen. Es scheint jedoch nicht, dass sie der Bewegung angehörten. Auf sozialen Netzwerken und Websites ruft die Hamas auf, die Angriffe fortzusetzen und fordert, "die Intifada zu entfachten".

Links: Ein Post, dem ein Video beigefügt wurde mit dem Aufruf, bewaffnete Angriffe mit einer Pistole, einem Messer oder einer Axt auszuführen. Auf Arabisch: Revolution, Revolution, Volk des besetzten Landes #_Die Jerusalem Intifada #_Die Intifada wird fortgeführt #_Die Islamische Studentenbewegung (Facebook-Seite der Islamischen Studentenbewegung in Ramallah und al-Bireh, 19. September 2016) Mitte: Ein Beitrag auf Facebook. Auf Arabisch: "Entfacht die Intifada... entfacht die Intifada… mit Steinen und Messern #_Die Angriffe werden weitergeführt #_Die Jerusalem Intifada.  Diesem Post wurde ein Lied beigefügt, das ebenfalls zur Intifada aufruft (Facebook-Seite des islamischen Blocks an der Universität al-Nadschah, 19. September 2016) Rechts: Ein Plakat, auf dem ein vermummter Palästinenser beim Werfen von Steinen zu sehen ist. Auf Arabisch: "Schlage deinen Feind und habe keine Angst" (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 19. September 2016)
Links: Ein Post, dem ein Video beigefügt wurde mit dem Aufruf, bewaffnete Angriffe mit einer Pistole, einem Messer oder einer Axt auszuführen. Auf Arabisch: Revolution, Revolution, Volk des besetzten Landes #_Die Jerusalem Intifada #_Die Intifada wird fortgeführt #_Die Islamische Studentenbewegung (Facebook-Seite der Islamischen Studentenbewegung in Ramallah und al-Bireh, 19. September 2016) Mitte: Ein Beitrag auf Facebook. Auf Arabisch: "Entfacht die Intifada... entfacht die Intifada… mit Steinen und Messern #_Die Angriffe werden weitergeführt #_Die Jerusalem Intifada.  Diesem Post wurde ein Lied beigefügt, das ebenfalls zur Intifada aufruft (Facebook-Seite des islamischen Blocks an der Universität al-Nadschah, 19. September 2016) Rechts: Ein Plakat, auf dem ein vermummter Palästinenser beim Werfen von Steinen zu sehen ist. Auf Arabisch: "Schlage deinen Feind und habe keine Angst" (Facebook-Seite der Hamas im Bezirk Hebron, 19. September 2016)

Demonstrationen und Ausschreitungen
  • Die Demonstrationen, Protestmärsche, Ausschreitungen, sowie das Werfen von Steinen, Molotow-Cocktails und Rohrbomben in Judäa, Samaria und in Jerusalem wurden auch in der vergangenen Woche weitergeführt.
  • Im Folgenden einige weitere Ereignisse (einschließlich solche, die vereitelt wurden):
  • Am 19. September 2016wurden im Flüchtlingslager Deheische (inder Nähe von Bethlehem) Molotow-Cocktails auf israelische Sicherheitskräfte geworfen.Zwei israelische Soldaten wurden leicht verletzt.
  • Am 16. September 2016warfen Palästinenser Steine und Farbflaschen auf einen israelischen Bus, der von Jerusalem nach Ma'ale Adumimfuhr.Der Busfahrer wurde durch Glassplitter leicht verletzt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 16. September 2016).
  • Am 14. September 2016warfen Palästinenser Steine auf israelische Fahrzeuge, die auf der Straße zwischen Hizma und Anatot (nördlich von Jerusalem) fuhren.Es wurden keine Verletzten gemeldet(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 14. September 2016).

Bedeutende Angriffe im vergangenen Jahr

Raketenbeschuss auf Israel
  • In der Nacht vom 14. zum 15. September 2016wurden aus dem Gazastreifen drei Raketen auf Israel abgefeuert. Zwei Raketen stürzten bereits im Gazastreifen ab. Eine dritte stürzte auf israelischem Gebiet in der Nähe des Sicherheitszauns ab (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 15. September 2016). Als Reaktion auf den Beschuss griffenFlugkörper der Luftwaffe drei Ziele der Hamas im nördlichen Gazastreifen an, die zu Terrorzwecken dienten (Facebook-Seite der IDF, 15. September 2016) Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um folgende Ziele handelt: der Vorposten Jarmuk des militärischen Arms der Hamas im Bezirk Schadschaija (östlich von Gaza-Stadt), eine offene Fläche in der Nähe einer Beobachtungsposition der Hamas in Bet Lahiya, und eine offene Fläche in der Nähe der al-Doha Moschee in Bet Lahiya. Es wurden keine Verletzten gemeldet (Facebook-Seite Shihab, 15. September 2016).

Raketenbeschuss auf Israel

Aufdeckung eines Schmugglernetzwerks, das Fahrzeuge von Israel in den Gazastreifen überführte
  • Israelische Sicherheitskräfte deckten vor kurzem ein Schmugglernetzwerk auf, das Fahrzeuge von Israel in den Gazastreifen überführte. Der Schmuggel erfolgte über einen längeren Zeitraum. Es wird vermutet, dass das Netzwerk allein in 2016 mehr als einhundert Fahrzeuge durchschmuggelte, die durch die Hamas im Gazastreifen zum Einsatz kamen. Die Schmuggler nahmen die Fahrzeuge auseinander und versteckten ihre Teile in Ladungen, die über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen eingeführt wurden. Bei ihrer Tätigkeit wurden sie von Lkw-Fahrern unterstützt bzw. überlisteten diese (Website des Schin Bet, 14. September 2016).
Festnahme eines palästinensischen Fischers, der Kampfmittel für die Hamas schmuggelte
  • Israelische Sicherheitskräfte berichteten die Verhaftung eines palästinensischen Fischers aus dem Gazastreifen im August 2016. Dieser schmuggelte Explosiv- und Rohstoffe, die zur Herstellung von Waffen dienten, für die Hamas. Dabei handelt es sich um Khamis Dschihad Sa'id Araischi (24) aus dem Flüchtlingslager Schatti im Norden des Gazastreifens. Die Festnahme Araischis erfolgte durch die israelische Marine, nachdem er die zulässige Fischerzone überschritten hatte. Seine Vernehmung ergab, dass er seit 2012 in Schmuggelgeschäften für die Hamas und andere Terrororganisationen verwickelt gewesen war. 2014 plante er, ein Attentat gegen IDF-Truppen in der Nähe der IDF-Basis in Zikim zu verüben. Er erwarb Kampfmittel und beobachtete das Ziel, das er anzugreifen plante (Website des Schin Bet, 13. September 2016).
Abbas' Bemerkungen auf der Konferenz der Organisation der Blockfreien Staaten
  • In seiner Rede bei der Konferenz der Organisation der Blockfreien Staaten auf der Insel Margarita in Venezuela, rief Mahmud Abbas die Mitgliedstaaten auf, die französische Initiative zu unterstützen, um eine internationale Friedenskonferenz einzuberufen. Abbas gab abermals Israel die Schuld, die Friedensbemühungen in der Region zu vereiteln und die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates zu verhindern. Seinen Aussagen zufolge würden in Übereinstimmung mit der UN-Resolution 194 sechs Millionen palästinensische Flüchtlinge darauf warten, in ihre Häuser und zu ihrem Eigentum zurückzukehren.[2] Abbas betonte, dass die Palästinenser in Übereinstimmung mit den internationalen Resolutionen, basierend auf der Zwei-Staaten-Idee und dem Austauschprinzip von Gebieten, ihre Hand zum Frieden ausreichen (Wafa Nachrichtenagentur, 17. September 2016).
  • Am 19. September 2016 traf Mahmud Abbas mit dem US-Außenminister John Kerry in New York zusammen (Wafa Nachrichtenagentur, 20. September 2016). Am 22. September 2016 wird Abbas eine Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen halten. Es wird erwartet, dass die Rede ähnlich wie seine Rede in Venezuela sein wird (Watan, 19. September 2016).
Unterzeichnung eines Vertrags zur Reglung der Schulden der PA der israelischen Elektrizitätsgesellschaft gegenüber
  • Israel und die PA unterzeichneten am 13. September 2016 einen Prinzipienvertrag zur Regulierung der Schuldenkrise inden palästinensischen Gebieten, die einen Umfang von ca. zwei Milliarden NIS beträgt. Der Vertrag wurde in Gegenwart vom Finanzminister Mosche Kahlon, vom Regierungskoordinator in den Gebieten, Generalmajor Yoav (Poli) Mordechai, vom Generaldirektor des Ministeriums für Finanzen, Schai Baabad, und vom Minister für zivile Angelegenheiten in der PA, Hussein a-Scheich, unterzeichnet. Der vereinbarte Umriss enthält zwei Prinzipien zur Lösung des palästinensischen Schuldenproblems und reguliert den Energiesektor innerhalb der PA, zusätzlich zur Vereinbarung über einen dauerhaften Mechanismus für die Stromversorgung in den Gebieten, die der PA unterliegen. Nach diesen Prinzipien wird die PA die Verantwortung für die operationellen und kommerziellen Aspekte des palästinensischen Elektrizitätssektors übernehmen. Zu diesem Zweck soll eine Behörde eingerichtet werden, die den Strom ausschließlich von der israelischen Elektrizitätsgesellschaft kaufen und die volle Verantwortung zur Zahlung der Kosten für den Stromverbrauch der palästinensischen Bewohner übernehmen wird.
Die Frauen-Flottille in den Gazastreifen
  • Am 14. September 2016 verließ die Frauen-Flottille den Hafen von Barcelona mit Kurs auf den Gazastreifen. Es nehmen etwa dreißig Aktivistinnen aus aller Welt auf zwei Booten, ZaytouniaundAmal, teil (Twitter-Account von PALIFO, 14. September 2016). Die Frauen-Flottille soll den Gazastreifen voraussichtlich in der ersten Oktoberwoche 2016 erreichen (Ma'an Nachrichtenagentur, 15. September 2016). Am 17. September 2016 berichtete Zaher Birawi, Koordinator des internationalen Komitees zur Aufhebung der Gaza-Blockade, dass das Boot Amal aufgrund von technischen Problemen wieder in den Heimathafen Barcelona zurückgekehrt sei (Dunia al-Watan, 17. September 2016).[3]
  • Am 18. September 2016 legte das Boot Zaytouniaseinen Anker im Hafen von Ajaccioauf Korsika. Von dort macht es seinen Weg zum Hafen von Messina in Italien, die letzte Station, bevor es den Gazastreifen erreichen soll (Webseite der Frauen-Flottille mit Kurs auf Gaza, 19. September 2016).
  • Die "Freiheitsflottille" (FFC), die hinter der Frauen-Flottille in den Gazastreifen steht, startete eine Kampagne, um Spenden zum Ankauf eines neuen Bootes anstelle des stillgelegten Bootes Amal zu sammeln (Webseite der Frauen-Flottille mit Kurs auf Gaza, 19. September 2016).

Links: Spendenaufruf im Namen der "Freiheitsflottille" (FFC)  Rechts: Das Boot Zaytounia ankert im Hafen von Ajaccio auf Korsika  (Facebook-Seite der Frauen-Flottille mit Kurs auf Gaza, 19. September 2016)
Links: Spendenaufruf im Namen der "Freiheitsflottille" (FFC)  Rechts: Das Boot Zaytounia ankert im Hafen von Ajaccio auf Korsika  (Facebook-Seite der Frauen-Flottille mit Kurs auf Gaza, 19. September 2016)

[1]  Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten und auch nicht die Raketen, die noch im Gazastreifen niederstürzten.
[2]  Dabei handelt es sich um einen Beschluss der UN-Generalversammlung, der am 11. Dezember 1948 ratifiziert wurde. Demnach soll ein Vermittlungsausschuss der Vereinten Nationen eingerichtet werden, der für die Regelung der verschiedenen Fragen, über die die Vereinten Nationen bezüglich des Landes Israel entschieden haben, zuständig sein soll. Der Beschluss hat festgestellt, dass die palästinensischen Flüchtlinge die in ihre Heimat zurückkehren und dort in Frieden mit ihren Nachbarn leben wollen, dies so schnell wie möglich tun könnten, und dass diejenigen die darauf verzichten, Entschädigung für das hinterlassene Eigentum erhalten werden. Die Befürworter des Rückkehrrechts der Palästinenser klammern sich an diesen Beschluss, um eine massive Rückkehr von Flüchtlingen nach Israel zu legitimieren, was eine Veränderung des Staatscharakters Israels als jüdischer Staat bedeuten würde.
[3]  Zaher Birawiist ein Hamas-Aktivist, der aus der Region Nablus stammt. In den 1990er Jahren verließ er seine Heimat, um in Großbritannien zu studieren, wo er sich dann niederließ. Er schloss sich der Tätigkeit der dortigen extremistischen muslimischen Organe an, insbesondere solchen, die mit der Bewegung der Muslimbruderschaft in Verbindung stehen. Im Verlauf seiner langjährigen Tätigkeit in Großbritannien achtete Birawi darauf, in der Öffentlichkeit weder als Hamas-Aktivist noch mit der Muslimbruderschaft assoziiert zu werden. Unserer Ansicht nach tat er dies, um Schwierigkeiten mit den britischen Behörden zu vermeiden. In den letzten sechs Jahren beteiligt sich Birawi an der Versendung von Flottillen und Konvois in den Gazastreifen und in einigen Fällen diente er auch als Sprecher dieser. Birawi hegt weltweit eine enge Zusammenarbeit mit anti-israelischen Organisationen, die Flottillen versenden. Er nahm 2010 an der Zeremonie zur Versendung des Schiffs "Mavi Marmara" in den Gazastreifen teil. Allerdings verzichtete er darauf, an Bord zu gehen. Unserer Ansicht nach fürchtete er, von Israel festgenommen zu werden.