Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (30. November – 6. Dezember 2016)

Die Eröffnungszeremonie des 7. Kongresses der Fatah-Bewegung in Ramallah unter der Leitung von Mahmud Abbas (Wafa Nachrichtenagentur, 29. November 2016)

Die Eröffnungszeremonie des 7. Kongresses der Fatah-Bewegung in Ramallah unter der Leitung von Mahmud Abbas (Wafa Nachrichtenagentur, 29. November 2016)

Drei der vier Palästinenser, die in den von der ägyptischen Armee überfluteten Tunneln an der Grenze zum Gazastreifen getötet wurden (Haq, 4. Dezember 2016)

Drei der vier Palästinenser, die in den von der ägyptischen Armee überfluteten Tunneln an der Grenze zum Gazastreifen getötet wurden (Haq, 4. Dezember 2016)

Die Notfallübung der Hamas (Facebook-Seite von al-Risala Net, 4. Dezember 2016)

Die Notfallübung der Hamas (Facebook-Seite von al-Risala Net, 4. Dezember 2016)

Die Hamas-Zeitung al-Risala mit dem Titel

Die Hamas-Zeitung al-Risala mit dem Titel "Wir sind bereit" auf der ersten Seite (al-Risala, 5. Dezember 2016)

PIJ-Mitglied Khaled al-Batasch leitet das Freitagsgebet vor dem Hauptquartier des Roten Kreuzes in Gaza-Stadt (PalToday, 2. Dezember 2016)

PIJ-Mitglied Khaled al-Batasch leitet das Freitagsgebet vor dem Hauptquartier des Roten Kreuzes in Gaza-Stadt (PalToday, 2. Dezember 2016)

Ismail Radwan während seiner Rede bei der Kundgebung vor dem Hauptquartier des Roten Kreuzes in Gaza-Stadt (PalToday, 5. Dezember 2016)

Ismail Radwan während seiner Rede bei der Kundgebung vor dem Hauptquartier des Roten Kreuzes in Gaza-Stadt (PalToday, 5. Dezember 2016)

  • Die Anschläge des "Volksterrors" (Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails) halten in Judäa und Samaria weiter an. In der vergangenen Woche ereigneten sich jedoch keine signifikanten Zwischenfälle.
  • Der 7. Kongress der Fatah-Bewegung wurde während der vergangenen Woche (29. Dezember bis 4. November 2016) in Ramallah abgehalten.Mahmud Abbas wurde erneut zum Vorsitzenden der Bewegung gewählt.Im Rahmen seiner Rede stellte er die wichtigsten Punkte des politischen Programms der Fatah vor. Darunter nannte Abbas die Fortsetzung des Kampfes gegen Israel in der internationalen Arena und die Intensivierung des "Volkswiderstands", der angeblich mit friedlichen Mittelnerfolgt. Bei den Wahlen zum Zentralkomitee der Bewegung erlangte sein Lager die absolute Kontrolle. Sogutwiekeiner seiner Gegner, Vertreter der jüngeren Generation,Vertreter aus dem Gazastreifen, Vertreter aus dem Bezirk Jerusalem und Vertreter der Frauen, schafften den Eintritt.
  • Der "Volkswiderstand", zu dessen Intensivierung Mahmud Abbas aufrief, ist eine Strategie der Fatah und der Palästinensische Autonomiebehörde, die während des 6. Fatah-Kongresses erklärt wurde.Dabei handelt es sich keinesfalls um einen friedlichen undgewaltlosen Protest, wie Abbas ihn darzustellen versucht, sondern um massive Gewaltanwendung und Terrorismus, bei denen inerster Linie Messer-, Auto-, Steine- und Molotow-Cocktails-Angriffe zum Ausdruck kommen. Die Fortsetzung und noch mehr die Intensivierung dieser Strategie bedeutet, dass Mahmud Abbas die Volksterroranschläge gegen Israelvon SeitenderFatah und der Palästinensischen Autonomiebehörde legitimiert.

 

Demonstrationen und Ausschreitungen
  • Die Anschläge des "Volksterrors" halten in Judäa und Samaria weiter an. In der vergangenen Woche ereigneten sich jedoch keine signifikanten Zwischenfälle. Es handelte sich überwiegend um das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails.
  • Im Folgenden einige Ereignisse:
  • Am 5. Dezember 2016 wurde im Rahmen von Präventivmaßnahmen der israelischen Sicherheitskräftein Hebroneine Mehrzahl von Waffen und Propagandamaterial sichergestellt.Unter anderemwurden dabei eine Pistole, eine Kurzflinteund eine Schutzweste der IDF gefunden.Zwei Verdächtige, Vater und Sohn, wurden festgenommen und zum Verhörgeführt (Polizeisprecher des Bezirks Judäa und Samaria, 5. Dezember 2016).
  • Am 5. Dezember 2016 wurden Steine auf ein Fahrzeug geworfen, das in der Nähe von Huwara(südlich vonNablus) fuhr.Die Fahrerin erlitt leichte Verletzungen (Rettungsdienste von Judäa und Samaria, 5. Dezember 2016).
  • Am 3. Dezember 2016 warfen Palästinenser Steine auf einen Streifenwagen der PolizeiinderNähe von a-Tur in Ost-Jerusalem.Es gab keineVerletzten, der Wagen wurde beschädigt(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 3. Dezember 2016).
  • Am 1. Dezember 2016 wurde ein Molotow-Cocktail auf mehrere Fahrzeuge geworfen, diesüdlich der Siedlung Ofra fuhren.Es gab keine Verletzten.Eine Fahndung nach den Werfen wurde eingeleitet(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 1.Dezember2016).
  • Am 1. Dezember 2016 wurden Steine auf eine Truppe der Grenzpolizei inderNähedesAdam-Platzes(nördlich von Jerusalem) geworfen.Zwei Kämpfer wurden leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 1.Dezember2016).
  • Am 30. November 2016 wurde ein Molotow-Cocktail auf eine IDF-TruppeinderNäheder Umgehungsstraße Husam(inderNähevonBetar) geworfen. Es gab keine Verletzten. Eine Fahndung nach den Werfen wurde eingeleitet(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 3. November 2016).
  • Am 30. November 201 6wurde ein Molotow-Cocktail auf ein Fahrzeug geworfen, das auf der Straße Jerusalem – Gusch Etzion(südlich von al-Hader) geworfen.Es gab keine Verletzten(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 30. November2016).
  • Am 29. November 2016 wurden Steine auf einen Bus geworfen, der inderNähe derKreuzung von Azzun (in Samaria) fuhr.Zudem wurden Steine auf einen Bus geworfen, der auf der Straße Gusch Etzion – Hebron (in der Nähe von Bet Ummar) fuhr.Es gab keine Verletzten, der Bus wurde jedoch beschädigt(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 29.November2016).
  • Am 29. November 2016 wurden drei Molotow-Cocktails auf eine Position der IDFinderNähevonBet El geworfen.Es gab keine Verletzten. Eine Fahndung nach den Werfen wurde eingeleitet(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 29.November 2016).

Bedeutende Angriffe im vergangenen Jahr

Raketenbeschuss auf Israel
  • In der vergangenen Woche wurden keine Raketeneinschläge auf israelischem Gebiet registriert.

Raketenbeschuss auf Israel

Zusammenstösse an der Grenze zum Gazastreifen
  • An der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen ereigneten sich in der vergangenen Woche einige Zwischenfälle:    
  • Am 3. Dezember 2016 nahm eine IDF-Einheiteinen Palästinenser fest, der vom Gazastreifen aus über das Mittelmeer nach Israel, in der Nähe des Kibbuz Zikim, infiltrierte.Er war unbewaffnet und wurde zum Verhörgeführt(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 3.Dezember2016).
  • Am 2. Dezember 2016 näherten sich mehrere Palästinenser aus dem Gazastreifen dem Sicherheitszaun inderNähedesKibbuz Kfar Aza.Nachdem eine IDF-Einheit zur Stelle kam, flohen sie zurück in den Gazastreifen(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 2.Dezember2016).
  • Am 1. Dezember 2016 berichteten die palästinensischen Medien, dass ein junger Palästinenser in der Gegend des Vorpostens Nahal Ozdurch Schüsse von IDF-Truppenam Kopf verwundet wurde(PalToday, 2.Dezember2016).
Aktivität an der israelischen Seite der Grenzübergänge zum Gazastreifen
  • Der Regierungskoordinator in den Gebieten (COGAT) veröffentlichte Daten über den Umfang der Waren, die den Grenzübergang Kerem Schalom zwischen dem 27. November und dem 2. Dezember 2016 passierten. Dem Bericht zufolge handelt es sich um 229 Tonnen medizinische Ausstattungen, 66 Tonnen landwirtschaftliche Erzeugnisse, ca. 82.000 Tonnen Baustoffe, ca. 13.000 Tonnen Lebensmittel, ca. 4,7 Mio. Liter Kraftstoffe und 1.282 Tonnen Gas (Arabische Facebook-Seite von COGAT, 5. Dezember 2016). Israel ermöglichte auch den Export durch den Grenzübergang Kerem Schalom von vier Tonnen Erdbeeren aus dem nördlichen Gazastreifen, die für Weihnachten an die europäischen Märkte geliefert wurden (Arabische Facebook-Seite von COGAT, 1. Dezember 2016).
  • Am Grenzübergang Erez wurde nach einer Pause von mehreren Monaten vor kurzem die Einfuhr von Postsendungen in den Gazastreifen erneuert. Diese wurde eingestellt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass unerlaubte Ausrüstung auf dem Postweg in den Gazastreifen gelangt waren (Arabische Facebook-Seite von COGAT, 4. Dezember 2016).

Links: Postpakete für den Gazastreifen am Grenzübergang Erez  (Arabische Facebook-Seite von COGAT, 4. Dezember 2016) Rechts: Lieferung von Erdbeeren aus dem nördlichen Gazastreifen, die für die europäischen Märkte bestimmt sind (Arabische Facebook-Seite von COGAT, 1. Dezember 2016)
Links: Postpakete für den Gazastreifen am Grenzübergang Erez  (Arabische Facebook-Seite von COGAT, 4. Dezember 2016) Rechts: Lieferung von Erdbeeren aus dem nördlichen Gazastreifen, die für die europäischen Märkte bestimmt sind (Arabische Facebook-Seite von COGAT, 1. Dezember 2016)

Überflutung von Tunneln durch Ägypten
  • Die ägyptische Armee überflutete am 26. November 2016 drei Schmuggel-Tunnel an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen in der Nähe von Rafah. In Folge dessen wurden zwanzig Palästinenser in den Tunneln eingeschlossen. Rettungsteams bargen 16 von ihnen, während der Kontakt mit vier weiteren Personen abbrach. Einige Tage später wurden ihre Leichen geborgen (Safa Nachrichtenagentur, 4. Dezember 2016).
  • Die Hamas verurteilte die ägyptische Armee wegen der Überflutung, die zum Tod von vier Palästinensern geführt hatte. Laut Hamas bestand keine Rechtfertigung, diese gefährliche Maßnahme gegen Bewohner des Gazastreifens zu ergreifen. Die Hamas forderte die ägyptischen Behörden auf, den Grenzübergang Rafah permanent zu öffnen (Quds Press, 5. Dezember 2016).
Notfallübung der Sicherheitskräfte der Hamas im Gazastreifen
  • Das Innenministerium im Gazastreifen veranstaltete mit allen dortigen Sicherheitskräften eine groß angelegte Notfallübung, bei der auch ein Luftangriffsimuliert wurde. Die Übung beinhaltete auch die Evakuierung der Zentrale und der militärischen Hauptquartiere sowie Schießereien und Explosionen und einen weit verbreiteten Einsatz von Lösch- und Polizeiwagen. Nach Iyad al-Bazam, Sprecher des Innenministeriums in Gazastadt, sollte diese Übung die Sicherheitskräfte im Gazastreifen auf jedes Notfall-Szenario vorbereiten (Website des Innenministeriums in Gazastadt, 4. Dezember 2016). Die Hamas-Zeitung al-Risala räumte dem Bericht über die Notfallübung unter dem Titel "Wir sind bereit" einen deutlichen Platz auf der ersten Seite ein (al-Risala, 5. Dezember 2016).
"Arbeitsunfälle"beim militärischen Arm der Hamas
  • Der militärische Arm der Hamas berichtete über den Tod von Ahmed Atija Mansur ausDschabalija, auch unter dem Namen Abu al-Hassna bekannt, bei einer Granatenexplosion im nördlichen Gazastreifen (Website der Kassam Brigaden, 5. Dezember 2016) Ein weiterer Aktivist des militärischen Arms der Hamas, Abd al-Rahman Arafat, wurde durch einen Stromschlag getötet, als er in einem Tunnel in Abasan al-Dschadida östlich von Khan Junis arbeitete. Der militärische Arm verkündete seinen Tod "während der Arbeit in einem der Widerstandstunnel" (Website der Kassam Brigaden, 4. Dezember 2016).

Links: Ahmed Atija Mansur (Website der Kassam Brigaden, 5. Dezember 2016) Rechts: Abd al-Rahman Arafat, der durch einen Stromschlag getötet wurde  (Website der Kassam Brigaden, 4. Dezember 2016)
Links: Ahmed Atija Mansur (Website der Kassam Brigaden, 5. Dezember 2016) Rechts: Abd al-Rahman Arafat, der durch einen Stromschlag getötet wurde  (Website der Kassam Brigaden, 4. Dezember 2016)

  • Die Schüler des al-Futuwwa-Lehrgangs (halbmilitärischer Lehrplan für Kinder und Jugendlichen im Gazastreifen), hielt eine "Militärparade" unter dem Titel "Vom Minarett Gaza zum Minarett al-Aqsa" ab. Die Parade fand im Flüchtlingslager Nusserat im zentralen Gazastreifen unter Beteiligung von hohen Offizieren der Sicherheitskräfte und Beamten der Hamas statt. Während der Parade veranstalteten die Schüler eine Aufstellung mit Holzgewehren, schwenkten palästinensische Fahnen und stellten ein Modell eines Davidsterns auf, in dessen Mitte ein Messer gestochen wurde.

Links: Das Modell eines Davidsterns mit einem Messer in der Mitte Rechts: Schüler des al-Futuwwa-Lehrgangs mit Holzgewehren bei der Parade Unten: Schüler des al-Futuwwa-Lehrgangs mit einem Transparent "Vom Minarett Gaza zum Minarett al-Aqsa... Der al-Futuwwa-Lehrgang in der (Lager)Zentralregion"  (PALINFO, 5. Dezember 2016)
Links: Das Modell eines Davidsterns mit einem Messer in der Mitte Rechts: Schüler des al-Futuwwa-Lehrgangs mit Holzgewehren bei der Parade Unten: Schüler des al-Futuwwa-Lehrgangs mit einem Transparent "Vom Minarett Gaza zum Minarett al-Aqsa... Der al-Futuwwa-Lehrgang in der (Lager)Zentralregion"  (PALINFO, 5. Dezember 2016)Aktivitäten zugunsten der Gefangenen

  • Die Organisation Islamischer Dschihad in Palästina(PIJ) veranstaltete am 2. Dezember 2016 ein Massenfreitagsgebet zur Unterstützung der hungerstreikenden Gefangenen in israelischen Gefängnissen vor dem Hauptquartier des Roten Kreuzes in Gaza-Stadt. Khaled al-Batasch,hochrangiges Mitglied der PIJ, sprach bei der Veranstaltung und beschuldigte Israel an der Situation der Häftlinge in den israelischen Gefängnissen und Krankenhäusern. Seinen Worten zufolge wird Israel den Preis zahlen müssen, falls es zum Tode eines der Gefangenen kommen sollte (PalToday, 2. Dezember 2016).
  • Die PIJ veranstaltete am 5. Dezember 2016 eine weitere Kundgebung zugunsten der Freilassung von hungerstreikenden Gefangenen vor dem Hauptquartier des Roten Kreuzes in Gaza-Stadt. Daran beteiligte sich auch Ismail Radwan, ein hochrangiges Mitglied der Hamas. Dieser rief die militärischen Arme beider Organisationen, PIJ und Hamas, dazu auf, israelische Soldaten zu entführen, um die Befreiung der palästinensischen Gefangenen zu erzwingen (Sama News, 5. Dezember 2106).
Der 7. Kongress der Fatah-Bewegung
  • Am29. November 2016 wurde der 7. Kongress der Fatah-Bewegung in Ramallah eröffnet. Er dauerte bis zum 4.Dezember 2016 an. (Der 6. Fatah-Kongress fand 2009 in Bethlehem statt.) An dem Kongress nahmen 1.320 Mitglieder der Bewegung aus Judäa und Samaria, ca. 280 aus dem Gazastreifen und auch andere von der palästinensischen Diaspora teil. An der Eröffnungszeremonie nahmen Vertreter der Hamas und der PIJ[3] sowie Vertreter von Parlamenten und mehreren Ländern teil (ca. 60 Delegationen aus 28 Ländern, darunter Ägypten, Jordanien, China, Schweden, Irland und Kuwait).

 

  • Bei der Eröffnung des Kongresses wurde Mahmud Abbas erneut zum "allgemeinen Vorsitzenden der Fatah" gewählt. Danach hielt er eine dreistündige Rede, in der er die Hauptpunkte des politischen Programms der Fatah erörterte, die Leistungen der Palästinenser in der internationalen Arena lobte, die Bedeutung von Jerusalem betonte und zur nationalen Einheit aufrief.
  • Im Folgenden einige der Themen, die er bei seiner Rede adressierte:
  • Der israelisch-palästinensische Konflikt:Abbas beschuldigte Israel der Verhandlungsweigerung und betonte, dass die Palästinenser ihren Kampf zur Beendigung der Besatzung undzurVerwirklichung der Unabhängigkeit des Staates Palästina auch weiterverfolgen werden.Seinen Worten zufolge muss es eine gegenseitige Anerkennunggeben. Dabei machte er deutlich, dasserIsrael niemals als einen jüdischen Staat anerkennen wird.Abbas erklärte das Jahr 2017 als das"Jahr, in dem die Besatzung enden wird".Er fügte hinzu, dass das Flüchtlingsproblem in Übereinstimmung mitderResolution194derGeneralversammlung der Vereinten Nationen, auf die die Palästinenser ihre Behauptung auf das "Rückkehrrecht" basieren,gelöst werden muss.[4]Zudem sagte er, dass Israel seine VerpflichtungeninBezugauf den Stopp des Siedlungsbauszuerfüllen,die Gefangenen freizulassen unddieVereinbarungen, wie beispielsweise die Ingangsetzung des gemeinsamen AusschussesgegendieAufstachelung, einzuhalten hat.
  • Der "Volkswiderstand":Abbas erklärte, dass er persönlichGewalt,Terrorismus,Extremismusund Anstiftung jeglicher Artablehnt. Die Palästinenserjedoch dürfen und müssen einen in seinen Worten "friedlichen Widerstand" führen, zu dessen Intensivierung er aufrief.[5] Abbas erwähnte während seiner Rede mehr als nur einmal, dassOst-Jerusalemdie Hauptstadt des palästinensischen Staates sei. Er versprach zudem, dass der nächste Kongress der Bewegung in Jerusalem abgehalten werden wird.
  • DerKampf gegen Israelin derinternationalenArena:Abbasstellte den politischen Kampf zur internationalen Anerkennung, den er führt, unddie bereits erzielten Leistungen dar,einschließlich den verbesserten Status der PA als Beobachter bei den Vereinten Nationen.Er erwähnte auch die Tatsache, dassdie Palästinenser bisher44 internationalen ÜbereinkommenundForen, einschließlichderUNESCO unddemInternationalen Strafgerichtshof in den Haag, beitreten konnten. Abbasfügte hinzu, dass diePalästinenserdieAbsicht haben, diese Tätigkeit fortsetzen und alleninternationalen Übereinkommenbeizutreten.
  • Dieinterne Ebene:Abbasbetonte die Notwendigkeit desBauseinesstabilenpalästinensischenStaates.Erwies aufdie ErfolgederFatah und der PA im Bezug auf die Förderung von Prozessen, des WohlstandsderBürger unddieEntwicklungin allen Lebensbereichen despalästinensischen Volkeshin.Ersprachsichfüreine pan-palästinensische Aussöhnung aus,unterHinweis darauf, dass er keine Einwändegegen die Bildung einer Regierung habe, an der alle palästinensischen Organisationen Teil haben könnten.Seinen Worten zufolgegäbe es keinen palästinensischen Staat ohne den Gazastreifen.Abbas rief zur Überwindung der Differenten zwischen den Palästinensern auf.Seinen Worten zufolgekönnten Demokratie, die Wahl eines Präsidenten, eines Legislativrats und eines Palästinensischen Nationalratsals Basis zur Versöhnung dienen.Er wies darauf hin, dassdie Fatah-Bewegung keine Einwände gegeneinebreiteRegierung unter Beteiligung aller Organisationenhabe.
  • Am letzten Tag des Kongresses wurden Wahlen für das Zentralkomitee mit 22 Mitgliedern und dem Revolutionsrat mit achtzig Mitgliedern abgehalten. An erster Stelle beim Zentralkomitee wurde Marwan Barghutigewählt, der fünfmal lebenslängliche Freiheitsstrafen aufgrund seiner Beteiligung am Terrorismus in einem israelischen Gefängnis verbüßt hatte. An zweiter Stelle wurde Dschibril Radschub gewählt, der als Präsident des Palästinensischen Fußballverbands dient. Eine Analyse der Zusammensetzung des Zentralkomitees zeigt, dass 15 gewählte Mitglieder dem vorigen Panel angehört hatten und dass das Lager von Mahmud Abbas das Zentralkomitee fast ohne Gegner völlig unter Kontrolle hat. Zudem zeigt die Analyse, dass die Mehrheit der Vertreter Bewohner von Judäa und Samaria sind und dass nur zwei Vertreter aus dem Gazastreifen kommen. Der Bezirk Jerusalem wird nicht vertreten. Nur eine Frau schaffte den Eintritt in das Zentralkomitee. Die Vertreter gehören vor allem der älteren und der mittleren Generation der Bewegung an. Es wurden kaum Vertreter der jüngeren Generation gewählt.
  • Am 5. Dezember 2016 tagte das neue Zentralkomitee zum ersten Mal unter der Leitung von Mahmud Abbas. In seiner Begrüßung äußerte Mahmud Abbas die Hoffnung, dass dieser Neuanfang zur Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates führen wird. Die Mitglieder des Zentralkomitees bekundeten, dass sie die Beschlüsse und Empfehlungen, über die im Rahmen des Kongresses entschieden wurde, so bald wie möglich umsetzen wollen (Wafa Nachrichtenagentur, 5. Dezember 2016).

Links: Mahmud Abbas in seinem Büro in Ramallah, mit den neu gewählten Mitgliedern des Zentralkomitees der Fatah (Wafa Nachrichtenagentur, 5. Dezember 2016) Rechts: Mahmud Abbas beteiligt sich an der Wahl der Mitglieder des Zentralkomitees und des Revolutionsrats der Fatah (Wafa Nachrichtenagentur, 3. Dezember 2016)
Links: Mahmud Abbas in seinem Büro in Ramallah, mit den neu gewählten Mitgliedern des Zentralkomitees der Fatah (Wafa Nachrichtenagentur, 5. Dezember 2016) Rechts: Mahmud Abbas beteiligt sich an der Wahl der Mitglieder des Zentralkomitees und des Revolutionsrats der Fatah (Wafa Nachrichtenagentur, 3. Dezember 2016)

[1]Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten und auch nicht die Raketen, die noch im Gazastreifen niederstürzten.
[2]Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten und auch nicht die Raketen, die noch im Gazastreifen niederstürzten.
[3]Sprecher von Seiten der Hamas und der PIJ erklärten, dass die Teilnahme ihrer Delegationen an der Eröffnungszeremonie Teil der Wiederherstellung des Vertrauens zwischen den Parteien sei, um eine positiven Atmosphäre auf dem Weg zur Beendigung der Spaltung und zur Realisierung der Versöhnung zu schaffen (Watan, 28. November 2016).
[4]Gemeint ist eine Resolution der UN-Generalversammlung aus dem Jahr 1948. Diese versuchte durch Einrichtung eines Versöhnungsausschusses einen allgemeinen Weg zur Beendigung des israelisch-palästinensischen Konflikts vorzuschlagen. Obwohl die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge in der Resolution erwähnt wird, ist diese nur als Teil eines umfassenden Plans zu verstehen und gewährt den Palästinensern kein "Recht", da die Resolution den Begriff "Recht" gar nicht erwähnt.
[5]Die Strategie des "Volkswiderstands", über die während des 6. Kongresses entschieden wurde, findet seitdem statt und schließt Gewalt und Terror mit ein (darunter Messer-Angriffe und das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails). Diese Strategie erhält ihre Legitimität durch Mahmud Abbas und die Fatah-Bewegung.