Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (1. – 7. März 2017)

Eine von der Hamas veröffentlichte Karikatur, die zeigt, dass Israel in Folge der Eskalation der Lage im Gazastreifen leiden könnte. Auf Arabisch:

Eine von der Hamas veröffentlichte Karikatur, die zeigt, dass Israel in Folge der Eskalation der Lage im Gazastreifen leiden könnte. Auf Arabisch: "Gaza" und "Die israelische Eskalation [entlang] der Grenzen des Gazastreifens" (Twitter-Account von PALINFO, 4. März 2017)

Ein Sprengsatz, der am Grenzzaun im nördlichen Gazastreifen platziert wurde (IDF-Sprecher, 7. März 2017)

Ein Sprengsatz, der am Grenzzaun im nördlichen Gazastreifen platziert wurde (IDF-Sprecher, 7. März 2017)

Die Waffen, die im Haus, in dem der Terrorist al-Aradsch getötete wurde, gefunden wurden (Facebook-Seite von QUDSN, 5. März 2017)

Die Waffen, die im Haus, in dem der Terrorist al-Aradsch getötete wurde, gefunden wurden (Facebook-Seite von QUDSN, 5. März 2017)

Palästinenser greifen ein israelisches Sicherheitsfahrzeug im Dorf Nabi Saleh mit Steinen an (Wafa Nachrichtenagentur, 3. März 2017)

Palästinenser greifen ein israelisches Sicherheitsfahrzeug im Dorf Nabi Saleh mit Steinen an (Wafa Nachrichtenagentur, 3. März 2017)

Die Bekanntgabe von Abu Obeida, Sprecher des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen (Homepage-Brigaden, 28. Februar 2017)

Die Bekanntgabe von Abu Obeida, Sprecher des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen (Homepage-Brigaden, 28. Februar 2017)

Bilal Barhum (genannt

Bilal Barhum (genannt "Abu Bakr al-Maqdisi") aus Rafah, hochrangiges Mitglied der Vereinigung Ansar Bait al-Maqdis, der Sinai-Provinz des IS, von dem behauptet wurde, dass er bei einem israelischen Luftangriff auf der Sinai-Halbinsel getötet wurde (Kinan Network)

Eine Karikatur, die die Hamas veröffentlichte:

Eine Karikatur, die die Hamas veröffentlichte: "Bericht [des Rechnungsprüfers Joseph] Schapira betont den Sieg des Widerstandes im Gazastreifen. Wer daran zweifelt, darf sich wieder in seinem Haus verstecken…" (Twitter-Account von PALINFO, 2. März 2017)

  • Die Terror-Angriffe und die Planungen von Anschlägen in Judäa und Samaria werden fortgesetzt.Im südlichen Hebrongebirge wurde ein Terrorist erschossen,dereinen Messer-Angriff in einer israelischen Farm durchzuführen plante.In Ramallahwurde ein Terrorist, der Angriffe gegen israelische Ziele durchzuführen plante, bei einem Schusswechsel getötet.Anverschiedenen Orten in Judäa und Samaria halten Vorfälle, bei denen Steine und Molotow-Cocktails geworfen werden, weiter an.
  • Aus dem Gazastreifen wurde eineRakete auf Israel geschossen, Schüsse aus leichten Waffen wurden auf einen Traktor, der im nördlichen Gazastreifen tätig war, abgefeuert, und improvisierte Sprengsätze wurdenin der Nähe des Grenzzauns platziert.Seit Anfang Februar 2017wurden neun Raketeneinschlägeauf israelischemGebietregistriert.Dabei handelt es sich um die größte Anzahl von Raketenschüssen seit dem Ende der Operation "Fels in der Brandung".
  • Nach dem israelischen Luftangriff, der in Reaktion auf den Raketenbeschuss vom 27. Februar 2017 durchgeführt wurde, drohten Hamas-Sprecher und Medien, die mitder Hamas assoziiert sind, dassdieHamas ihre Politik ändern und in Zukunft anders auf solche Angriffe reagieren wird.Der Auffassung der verschiedenen Sprecher im Namen der Hamas nach, war der Angriff unverhältnismäßig breit angelegt und beabsichtigte,derHamas "eine neue Realität" aufzuzwingen, was dieHamas nicht akzeptieren wird
Angriffe und vereitelte Angriffe
  • Am 1. März 2017 wurde in einer israelischen Farmim südlichen Hebrongebirge ein Messer-Angriff vereitelt. Ein Palästinenser, der mit einem Messer bewaffnet war, drang in ein Haus in der Farm ein und versuchte, den Besitzer zu erstechen. Dieser wurde jedoch nur leicht verletzt und erschoss den Angreifer.
  • Palästinensische Quellen berichteten, dass es sich um Saad Muhammad Ali Kaisijeh (24) aus der Kleinstadt ad-Dhahirija südlich von Hebron handelt. Es ist möglich, dass er ein Fatah-Aktivist gewesen war, denn die Nachricht über seinen Tod wurde auf der offiziellen Facebook-Seite der Bewegung veröffentlicht. Zudem wurde berichtet, dass die Fatah-Bewegung in ad-Dhahirija mit seiner Familie kooperiert, um seine Leiche zu erhalten (Wafa Nachrichtenagentur, 1. März 2017, Facebook-Seite von Radio ad-Dhahirija, 2. März 2017). Das Foto des Terroristen wurde nach dem Angriff auf der offiziellen Facebook-Seite der Fatah veröffentlicht und erhielt zustimmende Kommentare von Seiten palästinensischer Surfer. Nach einigen Tagen wurde es allerdings von der Seite entfernt.

Links: Das Foto von Saad Muhammad Ali Kaisije, das auf der Facebook-Seite der Fatah veröffentlicht wurde (Die offizielle Facebook-Seite der Fatah, 1. März 2017) Rechts: Das Messer, mit dem Saad Muhammad Ali Kaisije den israelischen Farmbesitzer angriff  (Twitter-Account von PALINFO, 1. März 2017)
Links: Das Foto von Saad Muhammad Ali Kaisije, das auf der Facebook-Seite der Fatah veröffentlicht wurde (Die offizielle Facebook-Seite der Fatah, 1. März 2017) Rechts: Das Messer, mit dem Saad Muhammad Ali Kaisije den israelischen Farmbesitzer angriff  (Twitter-Account von PALINFO, 1. März 2017)

Terrorist wird bei dem Versuch von Sicherheitskräften, ihn zu verhaften,getötet
  • Am 6. März 2017 kamen israelische Sicherheitskräfte nach Ramallah, um Basel Mahmud al-Aradsch, der eine Terrorzelle, die Angriffe auf israelische Ziele durchzuführen plante, geleitet hatte, zu verhaften. Beim Versuch der Kräfte, in das Haus, in dem sich al-Aradsch aufhielt, einzudringen, begann dieser, Schüsse auf die Beamten abzufeuern. Er wurde bei dem anschließenden Schusswechsel getötet. Im Haus, in dem er sich aufgehalten hatte, wurden zwei M-16-Gewehre und ein improvisiertes Maschinengewehr vom Typ "Carlo" gefunden (IDF-Sprecher; Facebook-Seite der israelischen Polizei, 6. März 2017). In Folge dieses Vorfalls brachen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und Palästinensern aus, die Steine auf die Sicherheitskräfte warfen. Bei Schüssen wurden zwei palästinensische Randalierer verletzt.
  • Bassel Mahmud al-Aradsch(31) stammte aus dem Dorf al-Waladscha im Gouvernement von Bethlehem. Er studierte Pharmazie in Ägypten und arbeitete für eine kurze Zeit in einer Apotheke im Flüchtlingslager Schuafat in Ost-Jerusalem. Er leitete "völkische Aktivitäten", die zum Boykott gegen Israel aufrufen. Zudem war er besonders in sozialen Netzwerken aktiv und unterhielt eine Reihe von Blogs auf verschiedenen Websites, darunter beim palästinensischen Nachrichtennetzwerk Quds. Er schrieb Artikel, die zur Förderung des "Widerstands gegen die Besatzung" und zum Boykott Israels aufriefen. Al-Aradsch bemühte sich um die Dokumentation der "palästinensischen Revolution" seit den 1930er Jahren bis zur Gegenwart und veranstaltete Gruppenausflüge zu Orten, die als palästinensische "Kulturerbe-Standorte" betrachtet werden.
  • Ende März 2016 verschwanden al-Aradsch und einige seiner Weggefährten für ein paar Wochen. Später wurde er, zusammen mit fünf anderen jungen Männern, von den Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde wegen des geplanten vorsätzlichen Angriffs gegen IDF-Truppen festgenommen. Sie wurden am 9. September 2016 wieder freigelassen. Während in der Zwischenzeit all seine Kameraden von den israelischen Sicherheitskräften festgenommen wurden, blieb al-Aradsch selbst jedoch auf freiem Fuß (Website von QUDSN, 6. März 2017; Raya News; daily48, 6. März 2017).
  • In den sozialen Netzwerken fand eine umfassende Berichterstattung über den Tod von Bassel Mahmud al-Aradsch statt. Zudem veröffentlichten Surfer ein Testament, das sich im Haus, in dem er getötet wurde, befunden hatte. Darin schrieb er, dass "es nichts Höheres als das Werk des Märtyrers gibt" (al-Arabi al-Dschadid, 6. März 2017). Die Hamas und der Palästinensisch-Islamische Dschihad (PIJ)veröffentlichten Meldungen, in denen sie ihn als leuchtendes Beispiel für junge Palästinenser beschrieben, die sich der Besatzung widersetzen und als Beweis, dass die Intifada weitergeführt wird. Gleichzeitig griffen sie die Sicherheitsabstimmung zwischen der PA und Israel an, die letztendlich – so die Behauptung der Organisationen – zu seiner Tötung führte.

Links: Die Todesanzeige, die von der Hamas veröffentlicht wurde (Facebook-Seite von al-Risala, 6. März 2017) Rechts: Das Testament von Basel al-Aradsch (Ma'an Nachrichtenagentur, 6. März, 2017)
Links: Die Todesanzeige, die von der Hamas veröffentlicht wurde (Facebook-Seite von al-Risala, 6. März 2017) Rechts: Das Testament von Basel al-Aradsch (Ma'an Nachrichtenagentur, 6. März, 2017)

Demonstrationen und Ausschreitungen
  • Die Anschläge des "Volksterrors" halten in Judäa und Samaria weiter an. Dabei handelt es sich überwiegend um Vorfälle, bei denen Steine und Molotow-Cocktails geworfen werden. Israelische Sicherheitskräfte führten eine Reihe von Festnahmen von Verdächtigen in Judäa und Samaria durch und beschlagnahmten Waffen.
  • Im Folgenden einige bemerkenswerte Ereignisse:
  • Am 6. März 2017 wurden während einer Tätigkeit derisraelischen Sicherheitskräfte drei Palästinenser festgenommen.Zudem wurden Waffen und Gelder, die zur Finanzierung terroristischer Tätigkeiten vorgesehen waren, gefunden (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert,6. März, 2017).
  • Am 5. März 2017beobachteten Kämpfer der Grenzpolizei zwei Verdächtige an der Kreuzung Tapuach, südlich von Nablus.Sienäherten sich ihnen und baten sie, sich zu identifizieren. Bei der Durchsuchung wurde ein Messer am Körper eines der Verdächtigen gefunden.Die Beiden, Bewohner von Nablus,wurden zur Vernehmung geführt (Sprecher der israelischen Polizei, 5. März 2017).
  • Am 5. März 2017 wurden Steine auf einen israelischen Bus geworfen,der auf der StraßeHebron – Gusch Etzionin der Nähe von Bet Ummar fuhr.Es gab keine Verletzten, der Bus wurde beschädigt.Ein weiterer Bus, derzwischen der Siedlung Adam und Hizma (Region Benjamin) fuhr,wurde ebenfalls von Steinen beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 5. März 2017).
  • Am 5. März 2017warfen Palästinenser Steine und schossen Knallkörper aufisraelische Streitkräfte, diein Silwan (Ost-Jerusalem) tätig waren.Ein Polizist wurde dabei leicht verletzt(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 5. März 2017).
  • Am 4. März 2017erreichte ein Palästinenser denCheckpointin der Nähe der Gräber der Patriarchen in Hebron.Bei der Durchsuchung wurde ein Messer gefunden.Während seiner Vernehmunggestander, einen Messer-Angriff geplant zu haben(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 4.März 2017).
  • Am 4. März 2017 bewarfenpalästinensische Randalierer bei Ausschreitungen in Nabi Saleh (inder Nähe von Ramallah)einenJeep der IDF mit Steinen. Es gab keine Verletzten(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 4.März 2017).
  • Am 2. März 2017wurden Steine auf einen Bus geworfen, der inder Nähe vonHizmafuhr.Eine Frau wurde leicht durch Glassplitter verletzt und einige Zivilisten erlitten einen Schock.Der Bus wurde beschädigt(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 2.März 2017).
  • Am 1. März 2017organisierte der Studentenrat der Universität Birzeiteine Demonstration,die von der Universität ausging und in Richtung der Siedlung BetElführte.Dabei wollten sie gegen die Festnahme von Studentenprotestieren, die von derIDF während einer anderen Demonstration, die als Zeichen der Unterstützung für die palästinensischen Gefangenen in der Nähe des Ofer-Gefängnisses organisiert wurde, festgenommen wurden.Sicherheitskräfte der PA stießen mit den Studenten zusammen undversuchten, sie vom Weitermarsch bis Bet El abzuhalten.Einige der Studenten erreichten jedoch den Checkpointan der Einfahrt zur Siedlung,wosie mit IDF-Truppenaufeinander trafen (Ma'an Nachrichtenagentur; Safa Nachrichtenagentur, 1. März 2017).

Bedeutende Angriffe im vergangenen Jahr

Der Raketenbeschuss
  • Am 1. März 2017 wurde eine Rakete von der Gegend von Bet Lahiya im nördlichen Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Diese stürzte in einem offenen Bereich im Regionalverband Küste von Aschkelon ab. Es gab keine Verletzten oder Schäden. Bisher bleibt unbekannt, wer hinter dem Angriff steht. Salafi Elemente im Gazastreifen äußerten in den sozialen Netzwerken ihre Freude darüber und gratulierten den Tätern.

Der Raketenbeschuss

Beschuss eines israelischen Traktors
  • Am 2. März 2017 wurden Schüsse von leichten Waffen auf einen israelischen Traktor gefeuert, der östlich des Sicherheitszauns im nördlichen Gazastreifentätig gewesen war.Der Vorfall ereignete sich in der Nähe eines Kibbuzes im Regionalverband Küste von Aschkelon. Es gab keine Verletzten. Der Traktor wurde beschädigt. Als Reaktion sowohl auf den Angriff als auch auf den Raketenbeschuss zuvor, griffen Flugkörper der Luftwaffe und Panzer der IDF zwei Positionen der Hamas im Gazastreifen an (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 2. März 2017). Die palästinensischen Medien berichteten, dass bei dem Angriff ein Aussichtspunkt in Bet Lahiya im nördlichen Gazastreifen beschädigt wurde (al-Jazeera TV, 2. März 2017).
Platzierung von Sprengsätzen auf dem Grenzzaun
  • Israelische Sicherheitskräfte beobachteten am 3. März 2017 zwei Palästinenser, die ein verdächtiges Objekt, möglicherweise einen Sprengsatz, in der Nähe des Sicherheitszauns im nördlichen Gazastreifen platzierten. Die Sicherheitskräfte schossen auf die Männer. Diese wurden verletzt und in ein Krankenhaus im Gazastreifen evakuiert.
  • Am 7. März 2017 neutralisierte eine IDF-Einheit während einer Operation in der Nähe des Grenzzauns im nördlichen Gazastreifen zwei Sprengsätze, die in der Nähe des Grenzzauns platziert wurden (IDF-Sprecher, 7. März 2017). Die palästinensischen Medien berichteten, dass eine IDF-Einheit auf mehrere Hamas-Aktivisten geschossen und einen von ihnen leicht bis mittelschwer verletzt habe.
Der Grenzübergang Rafah
  • Am6. März 2017 eröffneten die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah in beide Richtungen für die Dauer von drei Tagen.
Die Hamas droht, ihre Reaktionspolitik auf israelischeAngriffe nach Abschuss von Raketen zu ändern
  • Hamas-Beamte reagierten scharf auf den israelischen Luftangriff, der in Reaktion auf den Raketenbeschuss vom 27. Februar 2017 durchgeführt wurde,und sagten, dass die Hamas in Zukunft auf solche Angriffe reagieren werde. Der Auffassung der verschiedenen Sprecher im Namen der Hamas nach, war der Angriff unverhältnismäßig breit angelegt und beabsichtigte,derHamas "eine neue Realität" aufzuzwingen, was dieHamas nicht akzeptieren wird. Auf der Website al-Majid, die mit den Sicherheitskräften der Hamas assoziiert ist, wurde ein Artikel mit der Drohung veröffentlicht, wonach die Hamas ihre Politik der Zurückhaltung aufgeben und eine neue Form von "Beschuss gegen Beschuss und [Angriff] einer Militärposition gegen eine Militärposition bzw. Ziel gegen Ziel" wählen könnte (al-Majid, 28. Februar 2017).
  • Abu Obeida, Sprecher der Kassam-Brigaden der Hamas, sprach eine klare Drohung gegen Israel aus. Seinen Worten zufolge wird die Hamas auf den nächsten israelischen Angriff reagieren und nicht stillschweigend sitzen bleiben. Er fügte hinzu, dass Israel nur Kraftakte versteht und stellte fest, dass "der Widerstand sein Versprechen halten wird". Laut Kommentaren in den mit der Hamas assoziierten Medien und Abu Obeidas Reaktion zeichnet sich ein neuer Ansatz in der Politik der Hamas ab, die sich von der bisherigen, die seit dem Ende der Operation "Fels in der Brandung" herrschte, unterschiedet. Die Kommentatoren sind der Meinung, dass die Hamas nach zukünftigen Angriffen, die ihrer Meinung nach als nicht verhältnismäßig eingeschätzt werden, diese nicht mehr zulassen und anders als bisher reagieren wird (Webseite der Kassam Brigaden, 28. Februar 2017).
Die Wahl der neuen Führung der Hamas und dieFormulierung eines neues Grundsatzdokuments
  • Der Führung der Hamas nahe stehenden Quellen berichteten, dass Ismail Haniyya in der kommenden Zeit den Gazastreifen verlassen wird, um die Implementierung der Wahlergebnisse zum Politbüro der Hamas zu ermöglichen. Eine offizielle Ankündigung über den Abschluss des Wahlprozesses wird Ende März erwartet, nachdem dieser auch "außerhalb" sowie in Judäa und Samaria vollendet ist (al-Arab Post, 2. März 2017).
  • Als Folge der Ankündigung von Chalid Maschal, wonach sich die Hamas seit etwa einem Jahr um die Ausarbeitung eines neuen politischen Grundsatzdokuments bemüht, das in Kürze öffentlich vorgestellt werden soll, sagte Salah Bardawil, hochrangiges Mitglied der Hamas, dass das Dokument tatsächlich bald fertig gestellt sein wird. Seinen Worten zufolge wird das Dokument unmittelbar nach der Wahl des neuen Leiters des Politbüros der Bewegung, der Chalid Maschal ersetzen wird, veröffentlicht werden (al-Quds al-Arabi, 6. März 2917). Dr. Ahmed Jusef,politischer Berater von Ismail Haniyya, sagte, dass das neue Grundsatzdokument "positive Veränderungen" in der Haltung der Bewegung gegenüber Themen wie dem "Volkswiderstand", dem palästinensischen Staat, den internationalen Faktoren, den arabischen und muslimischen Ländern, sowie dem Unterschied zwischen der jüdischen Religion und der "Besatzung und des zionistischen Unternehmens" umfassen wird. Seiner Einschätzung nach wird das neue Dokument auch eine Zubilligung der Hamas zu einem palästinensischen Staat innerhalb der Grenzen von Juni 1967 mit Jerusalem als Hauptstadt einschließen, ohne jedoch Israel anzuerkennen oder einen Teil des Landes Palästina aufzugeben. Zudem betont das Dokument das "Rückkehrrecht" der Palästinenser (Ma'an Nachrichtenagentur, 5. März 2017). Muschir al-Masri, hochrangiges Mitglied der Hamas, sagte, dass das Dokument nicht die Hamas-Charta (aus dem Jahr 1987) ersetzen und dass kein Paragraph dieser Charta aufgehoben werden wird (Dunia al-Watan, 4. März 2017).
Aktivitäten gegen Salafisten im Gazastreifen
  • Die Spannung zwischen der Hamas und den salafistischen Elementen im Gazastreifen dauert weiter an. Palästinensische Quellen im Gazastreifen berichteten, dass Sicherheitskräfte der Hamas Hunderte von extremistischen Hamas-Gegnern zur Behandlung der Militärgerichte übertragen haben. Die meisten von ihnen werden der Unterstützung des IS und der Herstellung von Raketen bzw. deren Abschuss auf Israel verdächtigt. Es wurde berichtet, dass die Sicherheitskräfte der Hamas noch weiteren Gesuchten auf der Spur sind, darunter Nur Issa, ein hochrangiger Aktivist der Organisation "Nachkommen der Gefährten des Propheten" im Gazastreifen, die in letzter Zeit für den Raketenabschuss auf Israel Verantwortung trägt. Die Leiter der verschiedenen Organisationen beschuldigten die Hamas, dass die Festnahmen nur zur Befriedigung Ägyptens erfolgten und riefen dazu auf, die Gefangenen so bald wie möglich wieder freizulassen (a-Sharq al-Awsat, 2. März 2017).
  • Iyad al-Bazam, Sprecher des Innenministeriums in Gaza-Stadt, sagte, dass die Berichte über die Festnahmen der Sicherheitskräfte der Hamas von Dutzenden radikaler Aktivisten falsch und übertrieben seien. Gleichzeitig aber stellte er fest, dass jeder, der die Sicherheit und Stabilität des Gazastreifens gefährdet, der Zuständigkeit des Militärgerichts übertragen werden wird (Quds.Net, 2 März 2017).
Fiktive Berichterstattung der Hamas über den Tod einesIS-Aktivisten auf der Sinai-Halbinsel
  • Am 20. Februar 2017 berichteten palästinensische Medien über den Tod von Bilal Barhum (genannt Abu Bakr al-Maqdisi) aus Rafah, hochrangiges Mitglied der terroristischen Vereinigung Ansar Bait al-Maqdis ("Unterstützer Jerusalems"), die als Sinai Provinz des IS dient, bei einem Angriff eines israelischen unbemannten Flugzeugs auf ein Fahrzeug, in dem er sich auf der Sinai-Halbinsel befand. Berichtet wurde zudem über drei weitere Aktivisten, die zusammen mit ihm getötet wurden. Es wurde behauptet, dass Bilal Barhum hinter dem Raketenbeschuss auf Eilat am 9. Februar 2017 stand (Kinan Network, 20. Februar 2017).
  • Kurz nach der Ankündigung seines Todes enthüllte der Regierungskoordinator in den Gebieten (COGAT), Generalmajor Joaw Mordechai, auf seiner Facebook-Seite, dass Bilal Barhum am Leben ist und im Gazastreifen behandelt wird. Seinen Worten zufolge bezieht Bilal Barhum ein offizielles Gehalt vom militärischen Arm der Hamas und wird im Gazastreifen von Dschihad Kahalut, Aktivist des militärischen Arms, der für die Kontakte mit den IS-Aktivisten auf der Sinai-Halbinsel Verantwortung trägt,behandelt (Facebook-Seite von COGAT, 2. März 2017).
Die Beziehungen der PA und den USA
  • Hochrangige Mitglieder der PA bezogen sich in einer Reihe von Interviews auf die Frage der Beziehungen der PA mit der neuen US-Regierung;
  • In einem Interview mit Saeb Erekat, Generalsekretär des Exekutivkomitees der PLO,während seines Besuchs in Kairo, sagte dieser,dass die Kontakte mit der amerikanischen Seite nicht ausgesetzt wurden und dass sie weiterhinauf mehreren Ebenen stattfinden.Seinen Worten zufolge habe die PA die palästinensische Position der US-Regierung gegenüber dargestellt und so haben es auch der König von Jordanien und der ägyptische Präsident in deren Namen getan.Er fügte hinzu, dass die Amerikaner sie zur Zurückhaltunggebeten haben, um der neuen Trump-Regierung eine Chance zu geben (al-Ahram, 27. Februar 2017).
  • Mahmud al-Alul, Mitglied des Zentralkomitees der Fatahund neuer Stellvertreter von Mahmud Abbas,sagte, dasssich die PA bezüglich der Frage der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten in einer unklaren und etwas frustrierenden Situation befindet. Seinen Worten zufolge unterhält die PA Kontakte zur US-Regierung und sandte ihr auch Botschaften durch arabische Regierungschefs in dem Versuch, ihr die Situation verständlich zu machen und keine übereilten Entscheidungen zu treffen.Seinen Worten zufolge sei die PA an guten und entspannten Beziehungen mit den USA interessiert, wird jedoch an ihren Rechten und Prinzipien festhalten und nicht auf irgendwelche Auferlegungen eingehen.Er fügte hinzu,dassder Widerstand legitim sei, dass jeder Schritt seine passende Zeit habe und dass jetzt die geeignete Zeit zum Volkswiderstand sei(a-Sharq al-Awsat, 1. März 2017).
  • Nabil Schaath, Mitglied des Zentralkomitees der Fatah und Berater von Mahmud Abbas für auswärtige Angelegenheiten und internationale Beziehungen,kritisierte Trumps Position bezüglich der Siedlungen und sagte,dassdie oberste Priorität der Palästinenser im gegenwärtigen politische Kampf die Siedlungen seien.Er betonte,dass der Friedensprozessohne die Zwei-Staaten-Lösung sein Ende finden und dass die gesamte Region somit in einen aussichtslosen Kampf eintreten wird.Seinen Worten zufolge reduziert die Trump-Regierung immer noch die Gespräche mit der palästinensischen Führung auf Sicherheitsfragen,während die palästinensische Seite zur Diskussion über alle Fragenbereit sei, vorausgesetzt, dass die Vereinigten Staaten nicht ihre Botschaft nach Jerusalem verlegen und sich nicht von der Zwei-Staaten-Lösung zurückzuziehen werden (Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, 3, 2017 März).
Palästinensische Kommentare zum Bericht des israelischen Rechnungsprüfers bezüglich der Operation "Fels in der Brandung"
  • Das Ministerium fürauswärtige Angelegenheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde veröffentlichte eine offizielle Meldung als Reaktion auf den Bericht des israelischen Rechnungsprüfers bezüglich der Operation "Fels in der Brandung". Laut dieser Meldung ignoriert der Bericht Israels "Verbrechen" gegen ältere Personen, Frauen und palästinensische Kinder aus dem Gazastreifen sowie "die noch nie da gewesene Zerstörung von Häusern, Institutionen, Fabriken und landwirtschaftlichen Gebieten in Folge der israelischen Aktivitäten". Der Bericht ignoriere laut der Meldung auch die Tatsache, dass das grundlegende Problem für die Aggression eine politische sei und dass die Ursache des Konflikts die Dauer der Besatzung, die Belagerung des Gazastreifens und die Erstickung der palästinensischen Öffentlichkeit in wirtschaftlicher, humanitärer und politischer Hinsicht ist (Wafa Nachrichtenagentur, 1. März 2017).
  • Hazem Kassem, ein Sprecher im Namen der Hamas, sagte, dass die Palästinenser und der "Widerstand" (sprich der Terrorismus) erwiesen haben, dass Israel trotz all der Aussagen in der Vergangenheit, wonach es eine unbesiegbare Armee besitzt, gebändigt werden kann. Er fügte hinzu, dass der "Widerstand" und allem voran der "bewaffnete Widerstand" den Palästinensern die einzige Option bietet, sich zu schützen und die Wiederherstellung ihrer Rechte zu erlangen (Dunia al-Watan, 28. Februar 2016).
  • Ibrahim al-Madhun, ein palästinensischer Analyst aus dem Gazastreifen, der mit der Hamas assoziiert ist, schrieb, dass der Bericht des israelischen Rechnungsprüfers niemanden überrascht habe, da er all das, was sich während der Operation "Fels in der Brandung" und danach manifestiert hat, amtlich abstempelt. Dabei handelt es sich um die Schwächung der israelischen Armee und das Auftreten eines gesellschaftlichen Vakuums in Israel. Er schätzte ein, dass der Bericht schließlich als moderierender Faktor bei der Motivation Israels, eine weitere Operation auszuführen, dienen wird. Seinen Worten zufolge offenbart der Bericht Israels Befürchtungen vor den Tunneln, die sich im jüngsten Konflikt bewiesen haben, und dass Israel diesbezüglich immer noch keine befriedigende Antwort gefunden hat. Er fügte hinzu, dass die Tatsache, die aus dem Bericht hervorgeht, wonach Israel kein Behandlungskonzept gegenüber dem Gazastreifen gebildet hat, einer weiteren israelische Operation im Gazastreifen im Wege stehen wird (Webseite von al-Resalah.net, 2. März 2017).

[1]   Als bedeutende Angriffe bewerten wir bewaffnete Angriffe, Auto- und Messer-Angriffe, das Platzieren von Sprengsätzen oder kombinierte Angriffe. Das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails ist hier nicht einbegriffen.
[2]    Diese Statistiken enthalten keine abgefeuerten Mörsergranaten und keine Raketenabstürze innerhalb des Gazastreifens.