Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (5. – 11. Juli 2017)

Ort des Auto-Angriffs in der Nähe von Tekoa südlich von Bethlehem  (Facebook-Seite von QUDSN, 10. Juli 2017)

Ort des Auto-Angriffs in der Nähe von Tekoa südlich von Bethlehem (Facebook-Seite von QUDSN, 10. Juli 2017)

Muhammad Ibrahim Dschibrin (23) aus dem arabischen Dorf Tekoa  (Facebook-Seite von QUDSN, 10 Juli 2017)

Muhammad Ibrahim Dschibrin (23) aus dem arabischen Dorf Tekoa (Facebook-Seite von QUDSN, 10 Juli 2017)

Ein israelisches Fahrzeug, das durch Steine in der Nähe des Dorfs Nebi Elias (östlich von Qalqiliya) beschädigt wurde (Facebook-Seite von QUDSN, 10 Juli 2017)

Ein israelisches Fahrzeug, das durch Steine in der Nähe des Dorfs Nebi Elias (östlich von Qalqiliya) beschädigt wurde (Facebook-Seite von QUDSN, 10 Juli 2017)

Demonstration in der Nähe des Wachpostens von Nahal Oz  (Facebook-Seite der Website Gaza Now, 7. Juli 2017)

Demonstration in der Nähe des Wachpostens von Nahal Oz (Facebook-Seite der Website Gaza Now, 7. Juli 2017)

Ismail Haniyya bei seiner Rede in Gaza-Stadt (Facebook-Seite von Schahab, 5. Juli 2017)

Ismail Haniyya bei seiner Rede in Gaza-Stadt (Facebook-Seite von Schahab, 5. Juli 2017)

Ismail Haniyya besucht das Trauerzelt, das im Gazastreifen zu Ehren der ägyptischen Soldaten, die beim Angriff getötet wurden, errichtet wurde (Twitter-Account von PALINFO, 8. Juli 2017)

Ismail Haniyya besucht das Trauerzelt, das im Gazastreifen zu Ehren der ägyptischen Soldaten, die beim Angriff getötet wurden, errichtet wurde (Twitter-Account von PALINFO, 8. Juli 2017)

Die Delegation der Hamas während der Besichtigung (v. l. n. r.): Abu Sahib, Khalil al-Hayya, Jassir Musa, Mahmud Mardawi und Fawzi Barhum (Webseite der Hamas, 9. Juli 2017)

Die Delegation der Hamas während der Besichtigung (v. l. n. r.): Abu Sahib, Khalil al-Hayya, Jassir Musa, Mahmud Mardawi und Fawzi Barhum (Webseite der Hamas, 9. Juli 2017)

Die Eröffnung der Sommerlager im Westen von Gaza-Stadt (Saradsch Liliam, 9. Juli 2017)

Die Eröffnung der Sommerlager im Westen von Gaza-Stadt (Saradsch Liliam, 9. Juli 2017)

  • Im Fokus der vergangenen Woche stand ein kombinierter Auto- und Messer-Angriff an der Einfahrt zur Siedlung Tekoa (südlich von Bethlehem).Ein IDF-Soldat wurde dabei leicht verletzt und der Terrorist wurde erschossen.Während dieser Woche wurden auch die Unruhen im gesamten Gebiet von Judäa und Samaria fortgesetzt. An der Grenze zum Gazastreifen herrschte relative Ruhe.
  • Am 7. Juli 2017 verübte die Sinai-Provinz des IS einen Großangriff auf einen Posten der ägyptischen Sicherheitskräfte im Dorf al-Barth südlich von Rafah.Dabei explodierte eine Autobombe, die 23 Soldaten das Leben kostete und 33 verletzte. Unter den Angreifern befanden sich drei Mitglieder des IS im Gazastreifen. Es wurde berichtet, dass mindestens zwei von ihnen zuvor dem militärischen Arm derHamas angehört hatten).
  • Ägyptischen Zeitungen zufolgedrangen die Täter durch Tunnel auf die Sinai-Halbinsel ein. Die Hamas, die sich derzeit um die "Verbesserung" ihrer Beziehungen zu Ägypten bemüht, beeilte sich, den Angriff zu verurteilen und gab bekannt, dass sie keinen Anteil an seiner Durchführung gehabt habe. 

 

Terrorangriffe und vereitelte Angriffe
  • Ein kombinierter Auto- und Messer-Angriff:Am 9. Juli 2017 verließ ein Palästinenser die Sieldung Tekoa (südlich von Bethlehem) mit seinem Fahrzeug. In der Nähe der Einfahrt zur Siedlung beschleunigte er die Geschwindigkeit und fuhr in Richtung einer Gruppe von Soldaten, die am dortigen Wachposten gerade ihre Schicht wechselten. Er traf einen Soldaten und verletzte ihn leicht. Dann prallte er mit seinem Fahrzeug gegen ein Schutzgeländer, verließ den Wagen mit einem Messer bewaffnet und versuchte, die Soldaten zu erstechen. Er wurde angeschossen und starb noch an der Stelle.
  • Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Muhammad Ibrahim Dschibrin (23) aus dem benachbarten arabischen Dorf Tekoa handelt. Die Fatah-Bewegung veröffentlichte eine Todesanzeige (Facebook-Seite von QUDSN, 10. Juli 2017). Demonstrationen und Ausschreitungen
  • In der vergangenen Woche wurden die Demonstrationen und die Unruhen in Judäa und Samaria fortgesetzt. Dabei handelte es sich überwiegend um Vorfälle, bei denen Steine und Molotow-Cocktails geworfen wurden. Die israelischen Sicherheitskräfte vereitelten eine Reihe von Angriffen und nahmen mehrere Dutzende Terrorverdächtige fest.
  • Im Folgenden einige nennenswerte Ereignisse:
  • Am 8. Juli 2017 wurden Steine auf einen Bus geworfen, der am Adam-Platz(Region Benjamin)vorbeifuhr.Es gab keine Verletzten, die Windschutzscheibe des Busses wurde jedoch beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 8. Juli 2017).
  • Am 7. Juli 2017 wurden Steine auf israelische Sicherheitskräftein Hebron geworfen.Es gab keine Verletzten (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 7. Juli 2017).
  • Am 7. Juli 2017 wurden Steine auf israelische Sicherheitskräfte im Dorf Kadum geworfen.Ein Grenzpolizist wurde leicht verletzt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 7. Juli 2017).
  • Am 7. Juli 2017 wurde eine Anzahl von Rohrbomben auf israelische Sicherheitskräfte imDorf Dschalasun (in der Nähe von Ramallah)geworfen.Es gab keine Verletzten (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 7. Juli 2017).
  • Am 6. Juli 2017 wurde bei Unruhen in der Nähe des Damaskustors in Jerusalemein Stuhl auf einen Grenzpolizisten geworfen.Der Beamte wurde leicht verletzt.Der Stuhlwerfer wurde festgenommen (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 6. Juli 2017).
  • Am 5. Juli 2017 wurden Steine auf einen Zivilisten im Ost-Jerusalemer Stadtteil Silwan geworfen.Die zivile und die Grenzpolizei, die zum Ort eilten, wurden ebenfalls mit Steinen angegriffen.Ein Grenzpolizist und ein Zivilist wurden leicht verletzt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 5. Juli 2017).

Bedeutende Angriffe in Judäa, Samaria und Jerusalem seit September 2015

Der Raketenbeschuss
  • In der vergangenen Woche wurden keine Raketeneinschläge auf israelischem Gebiet registriert.

Der Raketenbeschuss

Demonstrationen an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen, die von der Hamas initiiert werden
  • Während der vergangen Wochewurden die Demonstrationen in der Nähe der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen unter der Schirmherrschaft der Hamas fortgesetzt. Mehrere Hundert Palästinenser nahmen an den Demonstrationen, die parallel an mehreren Stellen entlang der Grenze stattfanden, teil. Die palästinensischen Medien berichteten, dass zwei Demonstranten leicht durch Schüsse der IDF-Truppen verletzt wurden, darunter ein Fotograf (Filastin al-Yawm, 7. Juli 2017).
Die humanitäre Krise im Gazastreifen
  • Die Energiebehörde im Gazastreifen verkündete,dass die Zufuhr des Kraftstoffs aus Ägypten, der für die Funktion des dortigen Kraftwerks benötigt wird, unterbrochen wurde. Grund war eine Anweisung an die palästinensischen Banken der Währungsbehörde, die der Palästinensischen Autonomiebehörde untergeordnet ist, die Zahlungen für den Kraftstoff nicht an Ägypten zu überweisen. In Folge dessen hörten zwei Generatoren des Kraftwerks auf zu arbeiten (Dunia al-Watan, 8. Juli 2017). Während dieser Tage konnte die Stromversorgung im Gazastreifen nur zwischen eineinhalb bis zwei Stunden pro Tag garantiert werden. Während die Hamas nach anderen Wegen suchte, die nötigen Mittel an Ägypten zu überweisen, eröffneten die ägyptischen Behörden nach einer Pause von zwei Tagen den Grenzübergang Rafah und ermöglichten die erneute Zufuhr des Kraftstoffs in den Gazastreifen (Safa Nachrichtenagentur, 9. Juli 2017).
  • Beamte im Gazastreifen gaben der Palästinensischem Autonomiebehörde die Schuld für die Situation:
  • Hazem Kassem,ein Sprecher im Namen der Hamas, sagte, dass die Bemühungender Palästinensische Autonomiebehörde, die Zufuhr von Kraftstoff aus Ägypten für das Kraftwerk im Gazastreifen zu verhindern, dieFortsetzung der Politik der"Kollektivstrafe" sei die von Mahmud Abbas bezüglich des Gazastreifens angeordnet wurde.Seinen Worten zufolge deute die Tatsache,dass Mahmud Abbas die Vereinbarungen mit Ägypten zu sabotieren versucht, nur daraufhin, dass er darum bemüht sei, seine eigenen Ziele auf Kosten des palästinensischen Volks zu erreichen (Website von Alresalah.net, 8. Juli 2017).
  • Khaled al-Batasch, hochrangiges Mitglied der Organisation Islamischer Dschihad in Palästina (PIJ), sagte,dassdie Verantwortung für die medizinische Versorgung des Gazastreifens bei Mahmud Abbas und Rami Hamdallah,Premierminister der palästinensischen nationalen Einheitsregierung, liege.Er wies darauf hin, dass dies eine nationale und humanitäre Verantwortung sei, die eine größere Bedeutung als jeder politischer Konflikt besitzt (al-Ray, 10. Juli 2017).
  • Die palästinensische nationale Einheitsregierungbetonte in ihrer wöchentlichen Sitzung, dass Israel als Folge der 11-jährigen "Belagerung" des Gazastreifens die Verantwortung für die Notlage der palästinensischen Bevölkerung trägt. Allerdings, so die Regierung, sollte das palästinensische Volk auch wissen, dass die Hamas Steuergelder auf ihr eigenes Konto übertragen habe und sowohl mit Medikamenten als auch mit dem Zement, der für den Aufbau des Gazastreifens designiert ist, handelt (Wafa Nachrichtenagentur, 4. Juli, 2017).

Eine Karikatur des Hamas-Organs al-Risala, die dem Unmut von Mahmud Abbas über die ägyptische Kraftstoffzufuhr in den Gazastreifen zum Ausdruck bringt  (al-Risala Net, 10. Juli 2017)
Eine Karikaturdes Hamas-Organs al-Risala, die dem Unmut von Mahmud Abbas über die ägyptische Kraftstoffzufuhrin den Gazastreifen zum Ausdruck bringt (al-Risala Net, 10. Juli 2017)

Rede von Ismail Haniyya
  • Ismail Haniyya, neuer Chef des Politbüros der Hamas, hielt die erste Rede in seiner neuen Funktion. Dabei betonte er unter anderem seine Loyalität Jerusalem und der al-Aqsa Moschee gegenüber und bezog sich auf den Kampf gegen Israel.
  • Im Folgenden einige nennenswerte Themen, die in seiner Rede aufkamen (al-Aqsa TV, 5. Juli 2017):
  • Die palästinensischen Grundprinzipien:Haniyya betonte, dass er als Chef des Politbüros der Hamasweiterhin den palästinensischen Grundprinzipien treu bleiben wird, darunter und an erster Stelle dieBefreiung derpalästinensischenGebiete, Jerusalem, der al-Aqsa Moschee und der Gefangenen.Zudem sollen das "Rückkehrrecht" und die Errichtung eines palästinensischen Staates mit der Hauptstadt Jerusalem realisiert werden.Seinen Worten zufolge sei die Klagemauer ein untrennbarer Teilderal-Aqsa Moschee, auf die unter keinen Umständen verzichtet werden kann.Seinen Worten zufolgeversuche Israel weiterhin,an deral-Aqsa Moscheeeine neue Realität zu schaffen, und zwar durch Judaisierung, Veränderung der demographischen Gegebenheiten,Überfälle auf die Moschee selbst und seit kurzem auch durch die Genehmigung für Knesset-Mitglieder und israelische Minister, den Tempelberg zu betreten.Diese Versuche, so Haniyya, werden nicht gelingen unddieal-Aqsa Moschee wird für immer ein muslimischer Ort bleiben, den kein israelischer Fuß betreten wird.
  • Die "Belagerung" des Gazastreifens und die Politik der Palästinensischen Autonomiebehörde:Haniyya gab Israel die direkte Schuld an der "Belagerung" des Gazastreifens und forderte, diese sofort zu beenden.Seinen Worten zufolge haben die jüngsten Entscheidungen der Palästinensischen Autonomiebehörde dem nationalen palästinensischen Gefüge geschadet.Er rief die PA und Mahmud Abbas auf, ihre Politik dem Gazastreifen gegenüber zu ändern und die bereits unternommenen Schritte zurückzuziehen.Er betonte, dass derVerwaltungsausschuss für den Gazastreifenseine Rollenur daher übernommen habe, da aufgrund der Entscheidungen der palästinensischen nationalen Einheitsregierungein Leerraum entstand.
  • Die politische Lösung: Haniyya betonte die Weigerung der Hamas, jede politische Lösung einzugehen.Seinen Worten zufolge wird jeder Deal scheitern und das palästinensische Volk dazu nicht verpflichtet sein.Haniyya sagte zudem,dass seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump dieser Israel ermutigt, die arabische Welt zu erpressen, um die palästinensische Frage vom Tisch zu beseitigen.
  • Das neue Grundsatzdokument der Hamas:Haniyya wies darauf hin,dass es sich bei diesem Dokument um die Verknüpfung des Konzepts, den Grundsätzen sowie den Zielen der Bewegung handelt.Seinen Worten zufolge solldas Dokument betonen,dass die Hamas daran interessiert sei, mit allen Parteien auf der Grundlage einer klaren Strategie in Bezug auf den "Widerstand" sowie der Innen- und Außenpolitik zusammenzuarbeiten.
Vorwürfe, wonach die Angreifer auf der Sinai-Halbinsel aus dem Gazastreifen stammen
  • Am 7. Juli 2017 gaben die ägyptischen Sicherheitskräfte bekannt, dass sie einen Großangriff der Sinai-Provinz des IS auf einen Posten der ägyptischen Armee im Dorf al-Barth südlich von Rafahvereitelt haben. Laut ägyptischen Quellen wurden dabei etwa vierzig IS-Aktivisten getötet und sechs ihrer Fahrzeuge vernichtet. Ferner wurde berichtet, dass eine Autobombe während des Angriffs explodierte. Diese zog 23 ägyptische Soldaten mit in den Tod und verletzte 33. Unter den Toten befand sich der Kommandeur des 103. Bataillons der Armee (Facebook-Seite des Sprechers der ägyptischen Streitkräfte, 7. Juli 2017).
  • Unmittelbar nach dem Angriff wurden auf palästinensischen Facebook-Seiten dschihadistische Posts veröffentlicht, wonach drei IS-Aktivisten aus dem Gazastreifen, Muhammad Sa'adi Abu 'Azrah, Mu'az al-Kadi und Khalil al-Hamaidah, während des Angriffs südlich von Rafah getötet wurden. Es wurde berichtet, dass mindestens zwei von ihnen zuvor dem militärischen Arm der Hamas angehört hatten. In der ägyptischen Presse entflammte eine Debatte über das Ausmaß der Beteiligung der Hamas am Anschlag. Ägyptische Editorials wiesen darauf hin, dass die Täter womöglich von Rafah über Tunnel auf den Sinai gelangten. Zudem wurde berichtet, dass im Gazastreifen nach dem Angriff Trauerzelte zu Ehren der Toten errichtet wurden (al-Ahram, 10. Juli 2017).

Drei IS-Aktivisten aus dem Gazastreifen, von denen berichtet wurde, dass sie beim Angriff südlich des ägyptischen Rafah beteiligt gewesen waren (Facebook-Seite von Sahem, 8. Juli 2017)
Drei IS-Aktivisten aus dem Gazastreifen, von denen berichtet wurde, dass sie beim Angriff südlich des ägyptischen Rafah beteiligt gewesen waren (Facebook-Seite von Sahem, 8. Juli 2017)

  • Die Hamas beeilte sich, den Angriff zu verurteilen und betonte, dass sie keinen Anteil an seiner Durchführung gehabt habe. Ismail Haniyya, Chef des Politbüros der Hamas, stattete dem Trauerzelt, das von ägyptischen Exilanten im Gazastreifen zu Ehren der beim Angriff getöteten ägyptischen Soldaten errichtet wurde, einen Besuch ab. Seinen Worten zufolge wird die Hamas direkte Maßnahmen an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten ergreifen, um sicherzustellen, dass keine weiteren Grenzverletzungen auf beiden Seiten stattfinden (al-Quds, 8. Juli ein Hamas, 9. Juli 2017).
  • Im Folgenden einige Reaktionen von Persönlichkeiten, die mit der Hamas assoziiert sind:
  • Fawzi Barhum, ein Sprecher im Namen der Hamas, nannte den Angriff einen "Akt der Feigheit". Seinen Worten zufolge habe der Angriff nicht nur die Sicherheit und Stabilität Ägyptens sondern auch die der gesamten arabischen Nation sabotiert (Webseite der Hamas, 7. Juli 2017).
  • Sami Abu Zuhri, ein Sprecher im Namen der Hamas, verurteilte den Angriff und sagte, dass nur diejenigen, die den Gazastreifen unter Belagerung halten, ihn ersticken und jeglichen Versuch vermeiden, ihn davon zu befreien, einen Nutznießen vom Angriff schöpfen (Twitter-Account von Sami Abu Zuhri, 7. Juli 2017).
  • Tawfik Abu Naim, Staatssekretär des Innern im Gazastreifen,rief eine Pressekonferenz in einer der Positionen des Sicherheitsapparats im südlichen Gaza ein.Er drückte sein Beileid über den Tod der ägyptischen Soldaten bei dem Angriff aus und kündigte die Einsetzung einer Reihe von Sicherheitsmaßnahmen an, einschließlicheines weit verbreiteten Einsatzes von Sicherheitskräften im südlichen Gazastreifen und dieAnhebung des Alarmniveaus, um die Infiltration von Elementenaus Ägypten in den Gazastreifenzu verhindern (YouTube, 8. Juli 2017).

Links: Polizeieinsatz und Fahrzeugkontrollen der Hamas in Rafah als Teil des erhöhten Alarmniveaus nach dem Angriff im ägyptischen Rafah (Twitter-Account von PALINFO, 9 Juli 2017) Rechts: Pressekonferenz von Tawfik Abu Naim, Staatssekretär des Innern im Gazastreifen (YouTube, 8. Juli 2017)
Links: Polizeieinsatz und Fahrzeugkontrollen der Hamas in Rafah als Teil des erhöhten Alarmniveaus nach dem Angriff im ägyptischen Rafah (Twitter-Account von PALINFO, 9 Juli 2017) Rechts: Pressekonferenz von Tawfik Abu Naim, Staatssekretär des Innern im Gazastreifen (YouTube, 8. Juli 2017)

Besuch von Katars Sondergesandten im Gazastreifen
  • Muhammad al-Amadi, Katars Sondergesandter für den Gazastreifen und Vorsitzender des Ausschusses zum Wiederaufbau des Gazastreifens, besuchte den Gazastreifen für mehrere Tage, um vor Ort einige Projekte zu besichtigen, die vom Staatsoberhaupt des Emirats Katar finanziert werden. Dies ist nach der Verhängung des Boykotts von Katar sein erster Besuch im Gazastreifen. Al-Amadi erklärte bei seiner Ankunft in Gaza-Stadt, dass Katar seine Bemühungen um den Wiederaufbau des Gazastreifens weiterhin und unermüdlich fortsetzen wird (Gaza Alan, 8. Juli 2017). Während seines Besuchs nahm al-Amadi an einer Zeremonie teil, bei der eine finanzielle Unterstützung von einer Mio. US-Dollar an 130 Familien zum Wiederaufbau ihrer Häuser vergeben wurden. Diese findet im Rahmen eines Projekts statt, bei dem Katar drei Mio. US-Dollar an 370 Familien vergeben wird. Al-Amadi sagte bei der Zeremonie, dass der Ausschuss zum Wiederaufbau des Gazastreifens unter seiner Leitung weitere Hilfe für die Sanierung von Häusern zur Verfügung stellen wird (Paltoday, 10. Juli 2017).

Links: Muhammad al-Amadi bei der Zeremonie für die finanzielle Unterstützung  (Twitter-Account von PALINFO, 10. Juli 2017) Rechts: Muhammad al-Amadi, Vorsitzender des Katarischen Ausschusses zum Wiederaufbau des Gazastreifens (Facebook-Seite von al-Jazeera, 10. Juli 2017)
Links: Muhammad al-Amadi bei der Zeremonie für die finanzielle Unterstützung  (Twitter-Account von PALINFO, 10. Juli 2017) Rechts: Muhammad al-Amadi, Vorsitzender des Katarischen Ausschusses zum Wiederaufbau des Gazastreifens (Facebook-Seite von al-Jazeera, 10. Juli 2017)

Dritter Jahrestag der Operation "Fels in der Brandung"
  • Anlässlich des dritten Jahrestags der Operation "Fels in der Brandung" veröffentlichte Abd al-Latif Radscheb al-Kanua, ein Sprecher im Namen der Hamas, eine Meldung, wonach die Palästinenser ihren "Widerstand gegen die Besatzung" bis zum Erreichen ihrer "legitimen Rechte" weiterführen werden. Er fügte hinzu, dass der "palästinensische Widerstand" unter der Führung der Kassam-Brigaden stärker als je zuvor sei, und dass jeder Krieg, den Israel gegen die Palästinenser führen wird, ihm angesichts der Standhaftigkeit der Palästinenser und des "Widerstands" einen Gegenschlag verpassen wird (Palinfo, 7. Juli 2017).
  • Eine Delegation der Hamas-Führung besichtigte das Grenzgebiet im nördlichen Gazastreifen in der Nähe der israelischen landwirtschaftlichen Kooperative Nativ Ha'Assara. Unter den Teilnehmern befanden sich Khalil al-Hayya, Mitglied des Politbüros der Hamas,Jassir Musa, Leiter der Informationsabteilung der Hamas, Fawzi Barhum, ein Sprecher im Namen der Hamas,Abu Sahib, einer der Befehlshaber des militärischen Arms der Hamas, der für diesen Bereich verantwortlich ist, undMahmud Mardawi, ein ehemaliger Gefangener, der im Rahmen des "Schalit-Deals" freigekommen war. Die Delegation besichtigte die Orte, an denen der "Widerstand" (sprich die Hamas und die anderen Terrororganisationen) seine Angriffe durchgeführt hatte und zollte dem "Heldentum" während der Operation ihren Respekt. Später besuchte die Delegation auch die Positionen des militärischen Arms der Hamas. Abu Sahib berichtete über die Situation an der Grenze und über die Überwachungen der IDF, die der militärische Arm entlang der Grenze durchführt (Website der Hamas, 9. Juli 2017; Facebook-Seite von Mahmud Mardawi, 8. Juli 2017).
  • Dutzende Aktivistender Jerusalem-Brigaden, dem militärischen Arm der Organisation Islamischer Dschihad in Palästina (PIJ), hielten eine Militärparade im nördlichen Gazastreifen ab.Einer der Kommandeure der Nordbrigade des militärischen Arms, bekannt als Abu Khaled, sagte, dass die strategische Wahl des PIJ die Option des Dschihad und des Widerstands bis zur Befreiung Palästinas vom Mittelmeer bis zum Jordanfluss sei (Webseite der Jerusalem Brigaden, 10. Juli 2017).

Links: Die Militärparade des militärischen Arms im nördlichen Gazastreifen  Rechts: Der Sprecher des militärischen Arms der PIJ hält eine Rede anlässlich des dritten Jahrestags der Operation "Fels in der Brandung" (Website der Jerusalem Brigaden, 10. Juli 2017)
Links: Die Militärparade des militärischen Arms im nördlichen Gazastreifen  Rechts: Der Sprecher des militärischen Arms der PIJ hält eine Rede anlässlich des dritten Jahrestags der Operation "Fels in der Brandung" (Website der Jerusalem Brigaden, 10. Juli 2017)

Öffentliche Vorstellung eines Tunnels der PIJ in Bet Hanun
  • Am ersten Jahrestag des Todes von Ibrahim Hassan al-Masri, Aktivist der Jerusalem Brigaden, dem militärischen Arm der Organisation PIJ in Bet Hanun, der bei einem Zusammenbruch eines Tunnels getötet worden war, besuchte seine Familie die Aktivisten der Tunneleinheit des militärischen Arms und diejenigen, die an der nordöstlichen Grenze von Bet Hanun stationiert sind. In diesem Zusammenhang besuchte die Familie auch den Tunnel, in dem Ibrahim Hassan al-Masri getötet worden war (Website des militärischer Arm des PIJ, 9. Juli 2017).

Der Besuch des Tunnels der Jerusalem Brigaden in Bet Hanun (Website der Jerusalem Brigaden, 9. Juli 2017)
Der Besuch des Tunnels der Jerusalem Brigaden in Bet Hanun (Website der Jerusalem Brigaden, 9. Juli 2017)

Sommerlager der Hamas
  • Osama al-Mazini, hochrangiges Hamas-Mitglied,gab am 8. Juli 2017 die Eröffnung der Sommerlager der Hamas bekannt. Nach al-Mazini werden die Sommerlager einen Monat lang mit 120.000 Zöglingen (50.000 Jungen und 70.000 Mädchen) jeden Alters und aus allen Regionen des Gazastreifens operieren. Die Inhalte der Lager werden "unterhaltsam und lehrreich" sein. Darüber hinaus werden Sonderlager für Pfadfinder, Wissenschafts-, Technik- und Kunstlager und Lager zur Exerzierung des Korans organisiert. In diesem Jahr werden die Lager unter dem Motto "Wir schreiten nach Jerusalem" veranstaltet. Al-Mazini zufolge soll dieses Motto die Ausrichtung des Kompasses in Richtung Jerusalem betonen und zeigen, dass Jerusalem das Herz des Kampfes gegen Israel sei. Er sagte zudem, dass die Lager so konzipiert seien, dass sie die Sieges- und Befreiungsgeneration, die die Ehre haben wird, Jerusalem zu befreien und die Besatzung zu entfernen, vorbereiten sollen (Website von Radio Sawt al-Aqsa, 8, Juli 2017; Website der Zeitung al-Quds, 8. Juli 2017; Filastin Online, 8. Juli 2017).
Ergebnis einer palästinensischen Meinungsumfrage
  • Aus einer Quartalumfrage, die daspalästinensische Institut für politische Forschungen und Meinungsumfragen unter der Leitung von Dr. Khalil Schikaki Ende Juni 2017 mit Schwerpunkt der letzten Maßnahmen von Mahmud Abbas dem Gazastreifen gegenüber durchführte, gehen erste Erkenntnisse wie folgt hervor:
  • Die Mehrheit der Palästinenser lehnen diese Maßnahmen gegen den Gazastreifen ab.87% in Judäa und Samaria und 80% im Gazastreifen sind gegen die Schritte der PA in Bezug auf die Kürzung der Finanzierung für den Kraftstoff. Ähnlich sieht es bezüglich der Kürzung der Finanzierung der Beamtengehälter der PA im Gazastreifen aus. Der Widerstand gegen die Kürzung der Zahlungen an Familien von Gefangenen lag bei 91%. Zudem zeichnete sich eine Erhöhung (75%) derjenigen ab, die im Gazastreifen die Absetzung von Mahmud Abbas unterstützen, während sich hierzu in Judäa und Samaria ein leichter Rückgang (55%) verzeichnen ließ. Auf der politischen Ebene drückten die Umfrageteilnehmer Pessimismus in Bezug auf die Förderung des politischen Prozesses aus (Website des PSR-Instituts, 5. Juli 2017).
Die Entscheidung des UNESCO-Welterbekomitees in Bezug auf Jerusalem und Hebron
  • Das UNESCO-Welterbekomiteeverabschiedete in der vergangenen Woche eine Resolution, wonach die Altstadt von Hebron, einschließlich der Höhle der Patriarchen,zum Weltkulturerbe erklärt und zugleich auf die Rote Liste gefährdeter Stätten gesetzt wird. Gemäß der Entscheidung befindet sich der Ort in "Palästina". Im Komitee, das sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammensetzt, fiel die Entscheidung mit zwölf Ja-Stimmen bei drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen. Palästinensische Sprecher lobten die Entscheidung und viele von ihnen betonten, dass sie die historische Verbindung der Palästinenser mit Hebron bestätigt und die israelischen Ansprüche in Bezug auf die jüdische Identität der Stadt widerlegt.

Eine Karikatur der palästinensischen Tageszeitung al-Hayat al-Dschadida,  das offizielle Organ der PA (al-Hayat al-Dschadida, 9. Juli 2017).
Eine Karikatur der palästinensischen Tageszeitung al-Hayat al-Dschadida, das offizielle Organ der PA (al-Hayat al-Dschadida, 9. Juli 2017).

  • Bei der Eröffnung der Kabinettssitzung sagte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, dass der Bund zwischen Israel und Hebron bzw. der Höhle der Patriarchen auf einem Besitzrecht und der Geschichte beruht und dass es zweifelhaft sei, dass in der Geschichte der Völker ein ähnliches Beispiel zu finden sei. Dies habe seinen Worten zufolge das Welterbekomitee jedoch nicht gestört, "eine weitere wahnsinnige Entscheidung" zu treffen, wonach die Höhle der Patriarchen ein palästinensisches Kulturerbe sei (Website des israelischen Premierministers, 7. Juli 2017).
  • Palästinenser betrachten die Entscheidung als einen großartigen Sieg ihrer Diplomatie.Mahmud Abbas begrüßte die palästinensischen diplomatischen Leistungen im Allgemeinen und insbesondere die Entscheidung der UNESCO. Er betonte, dass die Resolution trotz des Drucks, den Israel und die USA auf eine Reihe von Staaten ausgeübt hatten, verabschiedet wurde (Wafa Nachrichtenagentur, 7. Juli 2017).
  • ImFolgenden einige weitere Kommentare:
  • Saeb Erekat, Sekretär des Exekutivkomitees der PLO,begrüßte die Entscheidung und erklärte, dass sie ein diplomatischer Sieg für Abbas und das palästinensische Volk sowie ein Schritt in Richtung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit der Hauptstadt Jerusalem sei (Dunia al-Watan, 7. Juli 2017).
  • Riad al-Maliki, Außenminister der palästinensischen nationalen Einheitsregierung und Beauftragter für Migranten,begrüßte die Entscheidung,die Altstadt von Hebron samt der Höhle der Patriarchen als bedrohtes Welterbe einzustufen.Er betonte, dass dasAbstimmungsergebnis ein "Erfolg in der diplomatischen Schlacht", die von den Palästinensern "an allen Fronten" und trotz des "israelischen und amerikanischen Drucks" gefochten wird, und das totale Scheitern Israels und seinen Verbündeten vor der Geschichte der palästinensischen Stadt Hebron bedeute. Er erklärte zudem, dass die israelische Besatzung Israel keine Souveränität über irgendeinen Teil des Landes Palästina verleihe (Wafa Nachrichtenagentur, 7. Juli 2017).
  • Osama al-Kawasmi, Sprecher der Fatah,begrüßte die Entscheidung und sagte,dass sie die palästinensisch-arabische Identität von Hebron betontund den Versuchen, die Geschichte zu verfälschen und die internationale öffentliche Meinung in die Irre zu führen, ein Ende setzt (Wafa Nachrichtenagentur, 7. Juli 2017).
  • Hazem Ahmed Kassem, ein Sprecher im Namen der Hamas,begrüßte die Entscheidung ebenfalls und sagte, dass sie noch einmal dasRecht des palästinensischen Volkes auf die Stadt Hebron und auf palästinensisches Land im Allgemeinenbekräftigt.Er betonte,dass die Abstimmung die Fälschungsvorwürfe Israels bloßläge.Seinen Worten zufolgeseien dank der festen Entschlossenheit des palästinensischen Volkes und seiner Verknüpfung mit dem Land und angesichts derglobalen Unterstützung für das Recht des palästinensischen Volkes auf sein Land und seinen heiligen Stätten, alle israelischen Versuche,die Wahrheit zu verzerren, zum Scheitern verurteilt (Webseite der Hamas, 7. Juli 2017).
Benennung einer Straße und einen Platz im Dorf Burqin imNamen von Khaled Nasal
  • Die palästinensischen Medien berichteten, dass im Dorf Burqin (südwestlich von Dschenin) Bewohner eine Straße und einen Platz nach Khaled Nasal, ein ehemaliger hochrangiger Aktivist der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas(DFLP)benannt haben(Twitter-Account von PALINFO; Facebook-Seite von QUDSN, 5. Juli 2017). Dieser Schritt folgt als Reaktion auf das Ehrenmal, das in Dschenin errichtet und in Übereinstimmung mit den Forderungen von Seiten Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde abgebaut wurde.

Fotos von dem Straßeschild und dem Platz, die im Dorf Burqin nach Khaled Nasal benannt wurden. Sichtbar ist das Zeichen der DFLP (Facebook-Seite von QUDSN, 5. Juli 2017)
Fotos von dem Straßeschild und dem Platz, die im Dorf Burqin nach Khaled Nasal benannt wurden.Sichtbar ist das Zeichen der DFLP(Facebook-Seite von QUDSN,5. Juli 2017)

[1]Als bedeutende Angriffe bewerten wir Schuss-, Auto- und Messer-Angriffe, das Platzieren von Sprengsätzen oder kombinierte Angriffe. Das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails ist hier nicht mit einbegriffen.