Operation “Fels in der Brandung” – Update Nr. 15 (Stand: 29. Juli 2014,12. 00 Uhr)

Raketensalve auf Beersheva – eine junge Mutter versucht ihr Baby beschützen (Tazpit Nachrichtenagentur, 28. Juli 2014, Foto: Oren Or Biton)

Raketensalve auf Beersheva – eine junge Mutter versucht ihr Baby beschützen (Tazpit Nachrichtenagentur, 28. Juli 2014, Foto: Oren Or Biton)

Palästinenser aus Sadjahiya, die im Shifa´a Krankenhaus Unterschlupf gefunden haben feiern den Tod der israelischen Soldaten (Paltimes.net, 29. Juli 2014)

Palästinenser aus Sadjahiya, die im Shifa´a Krankenhaus Unterschlupf gefunden haben feiern den Tod der israelischen Soldaten (Paltimes.net, 29. Juli 2014)

Palästinenser aus Sadjahiya, die im Shifa´a Krankenhaus Unterschlupf gefunden haben feiern den Tod der israelischen Soldaten (Paltimes.net, 29. Juli 2014)

Palästinenser aus Sadjahiya, die im Shifa´a Krankenhaus Unterschlupf gefunden haben feiern den Tod der israelischen Soldaten (Paltimes.net, 29. Juli 2014)

IDF Soldaten bei Einsätzen im Gazastreifen (IDF Sprecher, 28. Juli 2014)

IDF Soldaten bei Einsätzen im Gazastreifen (IDF Sprecher, 28. Juli 2014)

Auffinden von Terrortunneln (IDF Sprecher, 28. Juli 2014)

Auffinden von Terrortunneln (IDF Sprecher, 28. Juli 2014)

Das Wohnhaus von Ismail Haniya im Shati Flüchtlingslager (Facebookseite des Palästinensischen Kommunikationszentrums, 29. Juli 2014)

Das Wohnhaus von Ismail Haniya im Shati Flüchtlingslager (Facebookseite des Palästinensischen Kommunikationszentrums, 29. Juli 2014)

Das Hamas Al-Aqsa TV Gebäude.

Das Hamas Al-Aqsa TV Gebäude.

Ein Video des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas von einer am 28. Juli 2014 auf Tel Aviv abgefeuerten Rakete.

Ein Video des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas von einer am 28. Juli 2014 auf Tel Aviv abgefeuerten Rakete.


Übersicht

1.  Während die Kontakte zur Erreichung einer Waffenpause fortgesetzt werden, intensivierten sich in den letzten 24 Stunden die kämpferischen Auseinandersetzung vor Ort. U. a. wurde eine Soldatensammelstelle in der Nähe des Gazastreifens mit einer Mörsergranatensalve beschossen (vier IDF Soldaten wurden dabei getötet). Ein Eindringungsversuch durch einen aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet führenden Terrortunnel konnte vereitelt werden (fünf IDF Soldaten wurden dabei getötet). Auch der Raketenbeschuss israelischer Städte und Ortschaften dauerte an; 65 Raketeneinschläge wurden identifiziert, u. a. wurden Raketen auf den Großraum Tel Aviv und die nordisraelische Stadt Haifa abgefeuert. Die israelische Luftwaffe setzte ihre Angriffe auf die verschiedenen Terrorziele fort. Der IDF Einsatz zur Aufdeckung und Zerstörung der Terrortunnel geht weiter (31 Terrortunnel wurden aufgedeckt, 15 wurden bisher zerstört).

Die Bodenoffensive
IDF Einsätze
Übersicht

2.  Nachdem in den Morgenstunden des 28. Juli 2014 eine Abnahme in der Zahl der Raketenangriffe festgestellt wurde, setzte der Raketen- und Mörsergranatenbeschuss in den Nachmittagsstunden wieder ein. Parallel zur Bodenoffensive, die sich vor allem auf die Aufdeckung und Zerstörung der Terrortunnel konzentriert, nahm die IDF Luftwaffe den intensiven Beschuss von Terrorzielen im Gazastreifen wieder auf. Bisher wurde etwa die Hälfte der aufgedeckten Terrortunnel zerstört. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, der Einsatz gegen die Terrortunnel stellen die erste und notwendige Stufe zur Demilitarisierung des Gazastreifens dar. Er fügte hinzu, jeder Lösungsansatz für den Gazastreifen müsse die Vermeidung einer Neubewaffnung der Terrororganisationen und die Demilitarisierung des Gazastreifens miteinbeziehen (Webseite des Ministerpräsidenten, 28. Juli 2014).

3.  Am 28. Juli 2014 ereigneten sich an der Grenze zum Gazastreifen zwei schwere Zwischenfälle, bei denen neun IDF Soldaten getötet wurden. Ein weiterer IDF Soldat wurde bei einer Militäraktion im Gazastreifen getötet.

Ein Mörsergranateneinschlag tötet vier IDF Soldaten 

4.  In den Nachmittagsstunden des 28. Juli 2014 schlug eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Mörsergranate in einer Soldatensammelstelle an der Grenze zum Gazastreifen ein und tötete vier IDF Soldaten und verwundete vier weitere. Der militärisch-terroristische Flügel der Hamas übernahm die Verantwortung für diesen Mörsergranatenabschuss. In der Mitteilung hieß es, fünf 120mm Granaten wurden abgefeuert, die in der Soldatengruppe einschlugen. Auch der militärisch-terroristische Flügel des Palästinensischen Islamischen Jihad übernahm die Verantwortung für den Beschuss der Soldatengruppe vor dem Kibbutz Be´eri (Webseiten der Terrororganisationen, 28. Juli 2014).

יLinks: Der militärisch-terroristische Flügel der Hamas übernimmt die Verantwortung für den Mörsergranatenabschuss (Webseite des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas, 28. Juli 2014). Rechts: Der militärisch-terroristische Flügel des Palästinensischen Islamischen Jihad übernimmt die Verantwortung für den Mörsergranatenabschuss auf den Kibbutz Be´eri (Webseite der Jerusalem Brigaden, 29. Juli 2014).
יLinks: Der militärisch-terroristische Flügel der Hamas übernimmt die Verantwortung für den Mörsergranatenabschuss (Webseite des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas, 28. Juli 2014). Rechts: Der militärisch-terroristische Flügel des Palästinensischen Islamischen Jihad übernimmt die Verantwortung für den Mörsergranatenabschuss auf den Kibbutz Be´eri (Webseite der Jerusalem Brigaden, 29. Juli 2014).

Eindrungungsversuch durch einen Terrortunnel vereitelt

5.  In den frühen Abendstunden wurde der Eindrungungsversuch eines Terrortrupps vereitelt, der aus einer Tunnelöffnung in der Nähe des Kibbutz Nachal Oz steigen und in den Kibbutz eindringen wollte. Der Terrortunnel reichte etwa 150 m weit auf israelisches Staatsgebiet herein. Die Terroristen feuerten eine Panzerabwehrrakete auf eine IDF Stellung und töteten fünf IDF Soldaten, die dort stationiert waren. Ein Soldat meldete, die Terroristen hätten versucht die Leiche eines getöteten Soldaten zu entführen. Nachdem sie beschossen wurden und ein Terrorist getötet worden war, ließen die Terroristen ihre Waffen fallen und liefen zurück zur Tunnelöffnung. Sie hinterließen vier Kalatschnikow Sturmgewehre und zwei RPG Werfer (IDF Sprecher, Ha´aretz, 29. Juli 2014).

6.  Der militärisch-terroristische Flügel der Hamas übernahm die Verantwortung für das „Eindringen hinter die Feindeslinien“ und behauptete, bei dieser Aktion zehn IDF Soldaten getötet zu haben. In der Mitteilung heißt es weiter, sie hätten versucht einen Soldaten zu entführen, – dieser Verscuh sei jedoch „wegen der Bedingungnen vor Ort“ fehlgeschlagen. In der Mitteilung wird auch behauptete, sie hätten ein „Tabor“ Sturmgewehr mitgenommen (Webseite der Izz al-Din al-Qassam Brigaden, 28. Juli 2014).

Die Mitteilung des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas über den Eindrungungsversuch „hinter die Feindeslinien“ (Webseite der Izz al-Din al-Qassam Brigaden, 29. Juli 2014)
Die Mitteilung des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas über den Eindrungungsversuch „hinter die Feindeslinien“ (Webseite der Izz al-Din al-Qassam Brigaden, 29. Juli 2014)

IDF Einsätze am 28. Juli 2014

7.  Am 28. Juli 2014 intensivierte sich die IDF Bodenoffensive. Die Bewohner von Beit Hanoun, Beit Lahia und des Jebaliya Flüchtlingslager, alle in geringer Entfernung der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen, wurden durch Telefonanrufe und SMS Mitteilungen aufgerufen, ihre Häuser sofort zu verlassen. In den Morgenstunden des 28. Juli 2014 eröffnete ein Terrortrupp das Feuer auf IDF Soldaten im mittleren Gazastreifen. Die Soldaten erwiderten das Feuer und töteten die Terroristen. Es gab keine Verluste unter den IDF Soldaten (IDF Sprecher, 28. Juli 2014).

Auffinden und Zerstören von Terrortunneln

8.  Die IDF Einsätze zum Auffinden und Zerstören der Terrortunnel gingen auch in den letzten 24 Stunden ununterbrochen weiter. Fünfzehn der aufgedeckten Tunnel wurden schon zerstört. In den Morgenstunden des 28. Juli 2014 zerstörten IDF Soldaten einen weiteren Tunnel im südlichen Gazastreifen. IDF Generalstabschef Generalmajor Benny Gantz erklärte, die IDF Einsätze gegen das Netzwerk der Terrortunnel, das sich längs und quer unter dem gesamten Gazastreifen zieht, sind schwierig und komplex und gehen langsam voran. Er fügte hinzu, diese Einsätze müssten sehr genau, „Schritt für Schritt, Schacht für Schacht, Tunnel für Tunnel, Zusammenstoß (mit Terrormilitanten) für Zusammenstoß durchgeführt werden (IDF Sprecher, 28. Juli 2014).

IDF Soldaten entdecken die Öffnung eines Terrortunnels (IDF Sprecher, 27. Juli 2014)
IDF Soldaten entdecken die Öffnung eines Terrortunnels (IDF Sprecher, 27. Juli 2014)
Videolink: https://www.youtube.com/watch?v=_NBEixuQbYQ

Die Angriffe auf Terrorziele werden fortgesetzt

9.  Über die Bodenoffensive hinaus werden auch die IDF Luftangriffe auf Terrorziele fortgesetzt. Bisher wurden mehr als 3 700 Terrorziele angegriffen. Seit den Nachmittagsstunden des 28. Juli 2014 und bis in die Nacht intensivierte sich die Luftangriffe. Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe bombardierten mehr als 150 Terrorziele.

10.       U. a. wurden folgende Terrorziele getroffen (Ynetnews.co.il, 29. Juli 2014):

           1.  Wohnhäuser hochrangiger Terroraktivisten und -militanten, u.a. das Wohnhaus von Ismail Haniya, dem stellvertretenden Chef des Hamas Politbüros und das Wohnhaus des Kommandeurs des Sadjahiya Battalions der Hamas.

           2.  Einrichtungen und Anlagen, u. a. das Gebäude, aus dem der Radiosender und das Al-Aqsa Fernsehen ausstrahlten, das Hamas Finanzministerium und die Gebäude, die dem militärisch-terroristischen Flügel der Hamas als Kommando- und Befehlszentrale dienten.

           3.  Vier Moscheen, eine Moschee diente als (militärischer) Einsatzraum, eine andere, in der sich die Öffnung eines Terrortunnels befand.

           4.  Verschiedene Waffenschmieden

           5.  Unterridische Raketenabschussstellungen

           6.  Terrormilitanten

11.      In den Nachmittagsstunden behaupteten palästinensische Quellen, die IDF Kräfte habe die Poliklinik des Al-Shifa´a Krankenhauses beschossen. Der IDF Sprecher erklärte, das Krankenhaus sei von einer Rakete getroffen worden, die auf Israel ausgerichtet war und wegen eines technischen Fehlers schon im Gazastreifen, in diesem Krankenhaus einschlug. IDF Generalstabschef Generalmajor Benny Gantz wies die Beschulidgung Israels zurück und erklärte, er verfüge über Luftaufnahmen, die genau belegten, dass die Hamas in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses Raketen abgefeuert hatte (IDF Sprecher, 28. Juli 2014).

IDF Verluste

12.   Während der Operation „Fels in der Brandung" sind 53 IDF Soldaten gefallen.

13.   Am 28. Juli 2014 wurden 10 IDF Soldaten getötet: Vier Soldaten wurden an einer Sammelstelle der Soldaten im Landkreis Eshkol von einer Mörsergranate getroffen und getötet. Fünf IDF Soldaten wurden bei der Vereitelung eines Eindringungsversuchs von Terroristen durch einen Terrortunnel in der Nähe von Nahal Oz getötet; ein IDF Soldat wurde von einer Panzerabwehrrakete getötet, die die für den Kampfeinsatz gegen die Terrortunnel im Süden des Gazastreifens eingesetzte Planierraupe des Soldaten traf.

14.   Die Namen der Toten (IDF Sprecher, 28. Juli 2014):

           1.  Stabsgefreiter Daniel Kedmi, 18, aus Sufim. Truppkommandoanwärter. Fiel im Kampf gegen Terroristen, die durch einen Tunnel aus dem Gazastreifen eingedrungen waren.

           2.  Stabsgefreiter Barkai Ishai Shor, 21, aus Jerusalem. Truppkommandoanwärter. Fiel im Kampf gegen Terroristen, die durch einen Tunnel aus dem Gazastreifen eingedrungen waren.

           3.  Stabsgefreiter Sagi Erez, 19, aus Kiryat Ata. Truppkommandoanwärter. Fiel im Kampf gegen Terroristen, die durch einen Tunnel aus dem Gazastreifen eingedrungen waren.

           4.  Stabsgefreiter Dor Deri, 18, auf Jerusalem, Truppkommandoanwärter. Fiel im Kampf gegen Terroristen, die durch einen Tunnel aus dem Gazastreifen eingedrungen waren.

           5.  Stabsgefreiter Nadav Raimond, 19, aus Shadmot Devora. Truppkommandoanwärter. Fiel im Kampf gegen Terroristen, die durch einen Tunnel aus dem Gazastreifen eingedrungen waren.

           6.  Stabsunteroffizier Eliav Eliahu Haim Kahlon, 22, aus Safed. Gehörte der Panzertruppe an. Wurde in der Nähe des Gazastreifens durch eine Mörsergranate getötet.

           7.  Obergefreiter Meidan Maimon Biton, 20, aus Netivot. Gehörte der Panzertruppe an. Wurde in der Nähe des Gazastreifens durch eine Mörsergranate getötet.

           8.  Obergefreiter Niran Cohen20, aus Tiberias. Gehörte der Panzertruppe an. Wurde in der Nähe des Gazastreifens durch eine Mörsergranate getötet.

           9.  Oberfeldwebel Adi Briga, 23, aus Beit Shikma. Gehörte der Panzertruppe an. Wurde in der Nähe des Gazastreifens durch eine Mörsergranate getötet.

         10.Stabsunteroffizier Moshe Davino, 20, aus Jerusalem. Gehörte der Kampfpioniereinheit an. Fiel bei einem Einsatz im Gazastreifen.

Raketenfeuer auf israelisches Staatsgebiet

15.       Seit Beginn der Bodenoffensive schlugen etwa 2,225 Raketen auf israelischem Staatsgebiet ein. Das „Iron Dome“ Raketenabwehrsystem konnte über 500 dieser Raketen abfangen.

16.       In den Morgenstunden des 28. Juli 2014 herrschte nach einer raketenfreien Nacht relative Ruhe. In den frühen Nachmittagsstunden setzte der Raketen- und Mörsergranatenbeschuss Israels jedoch wieder ein. Im Verlauf des 28. Juli 2014 wurden 65 Raketeneinschläge identifiziert. Die meisten Raketen schlugen im Süden Israels ein. In den Nachmittagsstunden wurde auch der Nordteil Israel beschossen. In Haifa, Zichron Yaakov und an der Carmelküste ertönten die Sirenen. In der Nacht des 28. Juli 2014 wurde auch der Großraum Tel Aviv von Raketen angegriffen. Drei Raketen wurden von Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ abgefangen, eine Rakete schlug auf freiem Feld ein.

Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen in der Operation "Fels in der Brandung"[1]

  Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen in der Operation "Fels in der Brandung"

17.       Der terroristisch-militärische Flügel der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Jihad übernehmen auch weiterhin die Verantwortung für die meisten Raketen- und Mörsergranatenabschüsse auf israelisches Staatsgebiet und die im Gazastreifen eingesetzten IDF Soldaten.

Die Bevölkerung des Gazastreifens

18.      Unseren Angaben nach wurden seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ (Stand 29. Juli 2014, 12.00 Uhr)im Gazastreifen 1031 Palästinenser getötet.

19.       Vorläufige Zuordnung der 1031 Toten (nach unbestätigten Angaben, Stand 29. Juli 2014, 12.00 Uhr):

           1.     328 Terrormilitanten folgender Zugehörigkeit:

1)    175 Hamasmilitanten

2)    100 Militanten des Palästinensischen Islamischen Jihad

3)    53 Militanten anderer Terrororganisationen

           2.     327 unbeteiligte Palästinenser

           3.     376 Tote, deren Beteiligung an Terroraktivitäten und Zugehörigkeit zu Terrororganisationen noch nicht eindeutig festgestellt wurde.

 

20.       Am 27. Juli 2014 übertrug der französische Fernsehsender FRANCE 24 die Evakuierung von Opfern aus den Trümmern der Gazastreifens. U. a. wurde ein anscheinend toter Terrormilitant geborgen, der eine Uniform und ein Gewehr trug. Der Kommantar lautete: „Sein Gewehr wurde sofort vor unseren Kameras versteckt“. Ein Zivilist, dem die Waffe in die Hand gedrückt wurde, gab sie sofort an einen anderen Mann weiter und sagte: „Nimm das Gewehr und verstecke es sofort“ (FRANCE 24, 27. Juli 2014).

21.       Am 21. Juli 2014 randalierten Dutzende Zivilisten aus dem Ikhza´ Stadtteil im Süden des Gazastreifens vor dem Hauptquartier des Roten Kreuzes in Khan Yunis und steckten die Poliklinik in Brand. Sie behaupteten, das Rote Kreuz evakuiere die Leichen nicht aus ihrem Stadtteil. Sie behaupteten auch, das Rote Kreuz kollaboriere mit Israel (Facebookseite von Muthana Najar, 27. Juli 2014).

Die Situation an den Grenzübergängen – Update
Der Rafah Grenzübergang

22.   Der Rafah Grenzübergang wurde am 28. Juli 2014 für die Abfertigung von Verwundeten und ausländischen Staatsbürgern eröffnet. Auch Nahrungsmittel für den Gazastreifen wurden über diesen Grenzübergang in den Gazastreifen eingeführt (Youm7.com, 28. Juli 2014).

Kontakte zu Erreichung einer humanitären Waffenpause und eines Waffenstillstands

23.   Der amerikanische Außeniminister John Kerry erklärte, „Wir setzen uns auch heute für die Erreichung einer bedingungslosen humanitären Waffenpause ein, die den jetzt beginnenden Eid al-Fitr Feiertag ehren, die Kämpfe unterbrechen und die Möglichkeit eröffnen würde, die verzweifelt notwendigen Nahrungsmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter in den Gazastreifen zu liefern und Israel die Möglichkeit gäbe, die Bedrohungen anzusprechen, die wir gut verstehen und die offensichtlich sind – die Bedrohung durch die Terrortunnel – Israel könnte die Einsätze gegen die Tunnel fortsetzen, ohne dafür in Kämpfe verwickelt zu werden“. Seinen Worten nach stellt die humanitäre Waffenpause den besten Ansatzpunkt für Verhandlungen dar (Webseite des amerikanischen Außenministeriums, 27. Juli 2014).

24.   Gleichzeitig laufen Kontakte zur ägyptischen Initiative. Muhammad Dahlan, ein palästinensischer Parlamentsabgeordneter erklärte, die ägyptische Initiative stelle weiterhin die Grundlage für jedes Abkommen dar, da sie die palästinensischen Forderungen berücksichtigt. Er erklärte weiter, in den nächsten Tagen planten die palästinensischen Organisationen eine gemeinsame Sitzung in Kairo. Er wiederholte die Forderungen der Hamas: ein Seehafen, ein Flughafen und die Festlelgung der Hoheitsgewässer des Gazastreifens. Er fügte hinzu, diese Forderungen sollten bei den Verhandlungen mit der PLO definiert werden; die PLO stelle die einzige Autorität des Palästinensischen Volkes dar (Maannews.net, 27. Juli 2014).

25.    Der Direktor der Al-Mayadeen Einrichtungen in Judaä und Samarien, Nasser alLaham meldete, Ägypten habe sich bereit erklärt, die von Mahmoud Abbas benannte Delegation zu empfangen. Als Mitglieder sollen Vertreter der palästinensischen Organisationen ernannt werden, auch Hamasmitglieder sollen in die Delegation aufgenommen werden. Er sagte, die Delegation werde under der Leitung von Majed Faraj, dem Leiter des palästinensischen Geheimdienstes nach Kairo reisen, um das Abkommen aufzusetzen (Almayadeen.net, 28. Juli 2014).

Äußerungen von Hamasvertretern

26.   Hochrangige Hamasvertreter haben ihre Haltung bestätigt, es werde keine Waffenpause und keinen Waffenstillstand geben können, bevor die Forderungen der Hamas erfüllt werden. Sie beschuldigten Israel, ein Eskalation herbeizuführen:

           1.  Musa Abu Marzouq, Mitglied des Hamas Politbüros behauptete, in den nächsten drei Stunden werde sich die Haltung Ägyptens verändern. Er beschuldigte die USA der „Mittäterschaft in der israelischen Aggression“ (Alresala.net, 28. Juli 2014).

           2.  In Reaktion auf die Stellungnahme von John Kerry, jede Lösung müsse auf der Demilitarisierung der Terrororganisationen im Gazastreifen aufbauen, behauptete der Hamasanführer Izzat al-Rishq, solche Forderungen seien unrealistisch und die Waffen des „Widerstands“ stünden nicht zur Diskussion. Er erklärte weiter, solange die israelische „Besatzung“ andauere, werde die Hamas an ihren Waffen festhalten, Waffen herstellen, Waffen entwickeln und sich die Waffen auf jede mögliche Art und Weise verschaffen (Al-Quds TV, 28. Juli 2014).

           3.  Der Außenbeauftragte der Hamas,Osama Hamdan erklärte, es liefen zwar Anstrengungen, einen Waffenstillstand herbeizuführen, die Tatsachen vor Ort wiesen jedoch darauf hin, dass Israel keine Waffenstillstand annehmen wolle (Al-Aqsa TV, 28. Juli 2014).

           4.  HamassprecherSami Abu Zuhri übertrug Israel die vollen Verantwortung für die Eskalation und den Verstoß gegen die humanitäre Waffenpause (Alresala.net, 28. Juli 2014).

Stellungnahmen der Palästinensischen Autonomiebehörde

27.   Mahmoud Abbas führte eine Reihe von Telefongesprächen zu einem möglichen Waffenstillstand im Gazastreifen. Er sprach mit Khaled Mashaal, dem Chef des Hamas Politbüros, Ramadan Shallah, dem Generalsekretär des Palästinensischen Islamischen Jihad, Sheikh Tamim bin Hamed al-Tahni, dem Emir von Qatar, Abdel Fattah el-Sisi, dem ägyptischen Staatspräsidenten und anderen. In seinem Gespräch mit Abdel Fattah el-Sis drückte er seine Hochachtung vor der Rolle, die Ägypten in den Anstrengungen zu Erreichung eines Waffenstillstandsabkommens übernimmt (Wafa.ps, 28. Juli 2014).

[1]  Diese Statistik erfasst die Raketeneinschläge auf israelischem Staatsgebiet. Der massive Mörsergranatenbeschuss der Ortschaften der westlichen Negevwüste und die verfehlten Abschüsse werden dabei nicht berücksichtigt.