Update: Der Terror und der israelisch-palästinensische Konflikt (11.-17. Juni 2014)

Deer IDF Generalstabschef bei einer Sitzung mit den Oberkommando der Armee.

Deer IDF Generalstabschef bei einer Sitzung mit den Oberkommando der Armee.

IDF Kräfte bei der Suchaktion nach den entführten Jugendlichen – Operation “der Hüter meines Bruders“ (IDF Sprecher, 16. Juni 2014).

IDF Kräfte bei der Suchaktion nach den entführten Jugendlichen – Operation “der Hüter meines Bruders“ (IDF Sprecher, 16. Juni 2014).

Hassan Yussuf wird von der IDF in Gewahrsam genommen.

Hassan Yussuf wird von der IDF in Gewahrsam genommen.

nach dem Freitagsgebet auf dem Tempelberg bewerfen Palästinenser israelische Sicherheitskräfte mit Steinen (Wafa.ps, 13. Juni 2014).

nach dem Freitagsgebet auf dem Tempelberg bewerfen Palästinenser israelische Sicherheitskräfte mit Steinen (Wafa.ps, 13. Juni 2014).

Hamas: Die Versöhnung hat die Sachlage für die Bevölkerung des Gazastreifens nur verschlechtert (Felesteen.ps, 10. Juni 2014)

Hamas: Die Versöhnung hat die Sachlage für die Bevölkerung des Gazastreifens nur verschlechtert (Felesteen.ps, 10. Juni 2014)

  • Seit fünf Tagen unternehmen die israelischen Sicherheitskräfte in Judäa und Samarien eine intensive Suchaktion nach den verschleppten israelischen Jugendlichen (Operation „Der Hüter meines Bruders“). Sechs Raketen wurden aus dem Gazastreifen auf die westliche Negevwüste abgefeuert. Die israelische Luftwaffe flog daraufhin Angriffe auf Terrorziele im Gazastreifen.
  • In den ersten Tagen nach der Entfühung konzentrierte sich die IDF auf den Raum Hebron; die Suchaktion wurde jedoch auf weitere Gebiete in Judäa und Samarien ausgedehnt. Nach Angaben in den israelischen Medien wurden bisher (Stand: Morgenstunden des 18. Juni 2014) über 200 Palästinenser in Gewahrsam genommen – es handelt sich überwiegend um Hamas Mitglieder und Aktivisten. Etwa 50 von ihnen waren im Rahmen des Gilad Shalit Gefangenenaustauschs freigelassen worden. Über die Suche nach den entführten Jugendlichen hinaus begannen die israelischen Sicherheitskräfte eine intensive Aktion gegen die Hamas Infrastruktur in Judäa und Samarien.
  • Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, die israelischen Sicherheitskräfte befänden sich am Anfang einer breitgangelegten Operation, die sich sich über längere Zeit erstrecken kann. 
Die Lage vor Ort
  • Die IDF Sicherheitskräfte setzen ihre Suche nach den drei am 12. Juni 2014 aus dem Raum Gush Etzion entführten Jugendlichen fort. Ursprünglich konzentrierte sich die Suche auf den Raum Hebron, sie wurde jedoch auf andere Gebiete von Judäa und Samarien ausgedehnt
  • Zahlreiche Palästinenser wurden in Gewahrsam genommen, bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Waffen und Sprengstoff beschlagnahmt. Hamas Einrichtungen, die Terroristen anwerben und Geldwäsche für die Finanzierung der Terroraktivitäten der Hamas durchführen, wurden gestürmt. Bisher wurden etwa 150 Palästinenser, zum Großteil Hamas Mtiglieder, in Gewahrsam genommen. U. a. handelt es sich dabei um hochrangige Hamas Mitglieder, wie z. B. Aziz Dweik, dem Vorsitzenden des Palästinensischen Parlaments und weiteren Mitgliedern des Palästinensischen Parlaments. Auch Hassan Yussuf, einer der Hamas Anführer in Judäa und Samrien, der Direktor des hamaseigenen Fersehsenders Al-Aqsa TV in Judäa und Samarien und andere, wurde festgenommen (IDF Sprecher, 16. Juni 2014).
  • Die von der IDF initiierte intensive Suchaktion in Judäa und Samarien soll vor allem Geheimdienstinformationen sammeln, die die Ortung der entführten Jugendlichen ermöglichen sollen. Die Einsätze sollen gleichzeitig die Hamas Instrastruktur in Judäa und Samarien schädigen; die Hamas hatte mit Unterzeichnung des Fatah-Hamas Versöhnungsabkommens begonnen, sich in auch in Judäa und Samarien anzusiedeln. Eine gutunterrichtete Quelle in der IDF erklärte, „zahlreiche Geheimdienstinformationen konnten in den letzten Tagen gesammelt werden. Dies erlaubt der IDF hart gegen die Hamas vorzugehen und Hunderte ihrer Mitglieder in Gewahrsam zu nehmen – was nicht unbedingt in direktem Zusammenhang mit der Entführung zu sehen ist“. Er fügte hinzu, „die Hamas steht hinter dieser Entführung und ist für sie verantwortlich – sie wird einen hohen Preis dafür zu zahlen haben“ (Yedioth Aharonot, 17. Juni 2014).
  • Am 16. Juni 2014 kam es zu Zusammenstößen, als israelische Sicherheitskräfte im Jelazoun Flüchtlingslager (im Raum Ramallah) eine Suchaktion durchführten, offensichtlich während der Festnahme eines gesuchten Hamas Aktivisten. Während dieser Aktion wurde ein Palästinenser von IDF Feuer getötet. Laut Angaben in den palästinensischen Medien handelt es sich um den 23jährigen Ahmed Arafat al-Sabarin (Safa.ps, 16. Juni 2014). Er hatte in Israel eine Gefängnisstrafe abgesessen und war vor einiger Zeit freigelassen worden.
Die Palästinensische Autonomiebehörde
  • Nach der Sitzung des PLO Exekutivkomitees unter der Leitung von Mahmoud Abbas veröffentlichte die Palästinensische Autonomiebehörde einer Erklärung, in der sie verkündete, sie werde sich ihrer Verantwortung stellen und ihre Auflagen erfüllen. Die Erklärung enthielt jedoch eine weitere Aussage, in der die Palästinensische Autonomiebehörde sich nicht bereit erklärte, die Verantwortung für die „Verbrechen und Verstöße“ zu übernehmen, die Israel (die sogenannte „Besatzungsmacht“) begeht. In dieser Erklärung wurde der israelische Ministerpräsident beschuldigt, die Palästinensische Autonomiebehörde für die Sicherheit der drei Jugendlichen verantwortlich zu machen, „um die Tatsache zu vertuschen, dass die israelische Öffentlichkeit ihm sein Versagen vorwirft“ (Wafa.ps, 15. Juni 2014).
  • Vier Tage nach der Entführung veröffentlichte das palästinensische Präsidialamt eine Erklärung, mit einer Verurteilung der Entführung der Jugendlichen und einer Kritik Israels. In der Erklärung hieß es, die Palästinensische Autonomiebehörde verurteile den Zwischenfall, – von der Entführung der drei israelischen Jugendlichen bis zur „unendlichen Reihe israelischer Verstöße“. Das Präsidialamt verlangte den Verzicht auf jede Gewalt und fügte hinzu, es müssten Schritte unternommen werden, um die Freilassung der in israelischen Gefängnissen befindlichen palästinensischen Häftlinge zu erzielen (Wafa.ps, 16. Juni 2014).
  • Vier Tage nach der Entführung der Jugendlichen sprach Mahmoud Abbas zum ersten Mal mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Netanjahu erklärte: „Ich erwarte Ihre Unterstützung bei der Freilassung der entführten Jugendlichen und der Festnahme ihrer Entführer. Die Entführer gehören der Hamas an und kamen aus dem Gebiet, das unter der Hoheit der palästinensichen Autonomiebehörde steht und kehrten in das Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde zurück. Dieser Zwischenfall entblößt das wahre Gesicht des Terrors, mit dem wir uns auseinanderzusetzen haben. Terroristen enführen unschuldige israelische Kinder, während wir in unseren Krankenhäusern das Leben kranker palästinensischer Kinder retten .... Die Auswirkungen des Partnerschaft mit der Hamas müssen voll und ganz verstanden werden; sie ist schlecht für Israel, schlecht für die Palästinenser und schlecht für die ganze Region“ (Amt des Ministerpräsidenten, 16. Juni 2014).
Die Hamas
  • Die Hamas übte scharfe Kritik an der von den israelischen Sicherheitskräften begonnenen intensiven Suchaktion, insbesondere an den zahlreichen Verhaftungen, die dabei vorgenommen wurden. Das Propagandabüro der Hamas veröffentliche eine Stellungnahme, in der sie erklärte, die Verhafungen stellten eine „ernste Eskalation“ dar und drohte Israel mit möglichen Folgen (Hamas Propagandabüro, 15. Juni 2014). Hamas Sprecher Sami Abu Zuhri erklärte, die Verhaftungen hochrangiger Hamas Vertreter stellten eine „israelische Aggression“ dar und rief die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, Israel davon abzubringen (Facebookseite von Sami Abu Zuhri, 15. Juni 2014). Musheir al-Masri, der Hamas Sprecher des Palästinensischen Parlaments erklärte, die Welle der Verhaftungen gehöre zu Israels „ wildem Verhalten“ und stellten ein „terroristisches Verbrechen“ dar (Al-Mayadeen, 15. Juni 2014). Der stellvertretender Parlamentssprecher Ahmed Bahar erklärte, die Verhaftungen stellten einen Verstoß gegen alle internationalen Abkommen dar und zielten darauf ab, die Funktion des Parlaments zu stören (Al-Aqsa TV, 15. Juni 2014).

Die drei entführten Israelis führen zur Freilassung der palästinensischen Häftlinge (Facebookseite von Gaza al-`Aan, 16. Juni 2014)
Die drei entführten Israelis führen zur Freilassung der palästinensischen Häftlinge (Facebookseite von Gaza al-`Aan, 16. Juni 2014) 

Die IDF tötet einen Salafisten aus dem Gazastreifen, der einen Terrorangriff auf Israel durchführen wollte
  • Am 11. Juni 2014 wurde der Salafisten Terrorist, Muhammad Ahmed al-`Awar, in einer gezielten Aktion der israelischen Sicherheitskräfte getötet. Er war mitverantwortlich für eine Reihe von Raketenabschüssen auf israelisches Staatsgebiet. In den letzten Monaten hatte sein Netzwerk weitere Terrorangriffe geplant, u. a. auch den Abschuss israelischer Hubschrauber. Er war aktives Mitglied in einem salafistisch-jihadistischen Netzwerk und gleichzeitig Polizeioffizier bei der Hamas Polizei[2] (IDF Sprecher, 12. Juni 2014).
  • Die palästinensischen Medien meldeten den Tod des 33jährigen Muhammad Ahmed al-`Awar aus Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen. Er wurde im Raum Sudaniya, nordwestlich von Gaza City, auf seinem Motorrad getroffen. Zwei weitere Palästinenser sollen verletzt worden sein, darunter ein Kind, das später verstarb (Safa.ps, 14. Juni 2014). In Beit Lahia wurde Al-`Awar ein Massenbegräbnis gereitet (Alresala.net, Paltimes.net, 11. Juni 2014).
  • Auf der Facebookseite des Innenministeriums des Gazastreifens (das auch nach dem nationalen Versöhnungsabkommen und der Gründung der Einheitsregierung der Hamas untersteht) erschien eine Todesanzeige für den „heldenhaften Shaheeden“ Leutnant Muhammad Ahmed al-`Awar (12. Juni 2014). Auch die Hamas Polizei veröffentlichte eine Todesanzeige. In der rechten unteren Ecke der Todesanzeige der Polizei steht das Abzeichen der Izz al-Din al-Qassam Brigaden, dem militärisch-terroristischen Flügel der Hamas (Facebookseite des Innenministeriums des Gazastreifens, 12. Juni 2014). Auch der militärisch-terroristische Flügel der Volkswiderstandskomitees veröffentlichte eine Todesanzeige für al-`Awar (Webseite der Salah al-Din Brigaden, 11. Juni 2014).

Links: Die Todesanzeige der Hamas Polizei für Muhammad Ahmed al-Awar (Facebookseite des Innenministeriums im Gazastreifen, 12. Juni 2014). Rechts: Die Todesanzeige des militärisch-terroristischen Flügels der Volkswiderstandskomitees(Webseite der Salah al-Din Brigaden, 11. Juni 2014).
Links: Die Todesanzeige der Hamas Polizei für Muhammad Ahmed al-Awar (Facebookseite des Innenministeriums im Gazastreifen, 12. Juni 2014). Rechts: Die Todesanzeige des militärisch-terroristischen Flügels der Volkswiderstandskomitees(Webseite der Salah al-Din Brigaden, 11. Juni 2014).

  • Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteile die Tötung von al-`Awar undbeschuldigte Israel, eine Eskalation zu provozieren, die, wie die PA behauptete, einen Gewaltausbruch auslösen kann (Wafa.ps, 12. Juni 2014). Yasser Abd Rabbo, Sekretär des Exekutivkomitees des PLO erklärte, die gezielten Tötungen gehörten zum routinemäßig angewendeten Arsenal der israelischen Politik und warnten vor einer möglichen Verschlechterung der Lage (Voice of Palestine, 12. Juni 2014).
Raketenbeschuss des Süden Israels
  • Parallel zur ununterbrochenen, in Judäa und Samarien laufenden Suche nach den entführten Jugendlichen, wurden vom Gazastreifen aus Raketen auf die westliche Negevwüste abgefeuert. In der westlichen Negevwüste wurden sechs Raketeneinschläge identifiziert (das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ konnte zwei Raketen abfangen).
  • In den frühen Morgenstunden des 14. Juni 2014 wurden in der westlichen Negevwüste zwei Raketeneinschläge identifiziert. Bruchstücke der einen Raketen wurden in der Nähe des Sicherheitszauns entdeckt. In den Nachmittagsstunden wurde ein Raketeneinschlag im Hinterhof eines Hauses im Kreis Ashkelon, einer Stadt im südlichen Küstenstreifen gemeldet. Es gab keine Verletzten und es entstand kein Sachschaden.
  • Am 15. Juni 2014wurden zwei Gradraketen auf die Stadt Ashkelon abgefeuert. Das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ konnte beide Raketen abfangen. Die Umgebung des Hauses erlitt leichten Sachschaden.
  • Am 16. Juni 2014 wurde im Raum Ashkelon ein Raketeneinschlag identifiziert. Es gab keine Verletzten und es entstand kein Sachschaden.

Raketenbeschuss des Süden Israels

Reaktionen der israelischen Luftwaffe
  • In Reaktion auf das Raketenfeuer aus dem Gazastreifen auf die Ortschaften im Süden Israels flog die israelische Luftwaffe Angriffe auf mehrere Terrorziele im Gazastreifen (IDF Sprecher, 14. Juni 2014).

1.     Am 13. Juni 2014 wurden eine Terroreinrichtung und ein Waffenarsenal im südlichen Gazastreifen angegriffen.

2.     Am 14. Juni wurden drei Terroreinrichtungen und zwei Waffenwerkstätten und -lagerstätten im südlichen und ein Terrorziel im mittleren Gazastreifen angegriffen, Die palästinensischen Medien meldeten Angriffe auf einen Posten des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas im Raum Khan Yunis und auf offene Landstriche im Raum Rafah. Hamas Sprecher Fawzi Barhoum erklärte, die Angriffe seien Ausdruck eine „moralischen Degenerierung der israelischen Führungsspitze und zeugten von der Verwirrung, die sich bei ihr breitmacht (Wafa.ps, Facebookseite von Fawzi Barhoum, 14. Juni 2014).

3.     In der Nacht des 15. Juni 2014 wurden ein Terrorziel und drei Waffenwerkstätten im nördlichen Gazastreifen und ein Terrorziel im südlichen Gazastreifen angegriffen. Die palästinensischen Medien meldeten, dass u. a. Posten des militärischen Flügels der Hamas und des Palästiensischen Islamischen Jihads angegriffen worden seien. Vier Palästinenser sollen verwundet worden sein (Alresala.net, Safa.ps, 16. Juni 2014).

4.     Am 17. Juni 2014wurden mehrere Terrorziele und ein Waffenarsenal im südlichen Gazastreifen und ein Waffenlager im mittleren Gazastreifen angegriffen.

Hamas und Hisbollah – und ihre Raketen- und Mörsergranatenbedrohung Israels
  • Brigadegeneral Itai Baron, Leiter der Analyse- und Produktionsabteilung des israelischen Abwehrdienstes bezog sich in einer Ansprache auf die aktuellen Bedrohungen, denen Israel ausgesetzt ist. Er erklärte, gegenwärtig seien etwa 170 000 Mörsergranaten und Raketen aus dem Libanon, Syrien und dem Gazastreifen auf Israel ausgerichtet. Er erklärte weiter, bei etwa 160 000 Raketen handle es sich um Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 45 Kilometern. Zu den Raketen im Gazastreifen und im Libanon gab er folgende Erklärungen (Haaretz.co.il, Yediot Aharonoth, 10. Juni 2014).
  • Der Gazastreifen– Seit der Operation „Säule der Verteidigung“ (November 2012) verdoppelte sich die Zahl der Raketen aus dem Gazastreifen. Die Terrororganisationen verfügen über Hunderte von Raketen mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern, Tausende Raketen mit einer Reichweite von bis zu 40 Kilometern und Tausende von Raketen mit einer Reichweite von bis zu 20 Kilometern. Die Terrororganisationen im Gazastreifen arbeiten an der Entwicklung von lokal hergestellten fortschrittlichen Raketen mit einer Reichweite von 80 Kilometern.
  • Libanon – die Hisbollah verfügt über Hunderte Langstreckenraketen, Tausende Mittelstreckenraketen und Tausende Kurzstreckenraketen. Nach Angaben von Brigadegeneral Baron kauft die Hisbollah weiterhin Waffen ein, die die israelische Überlegenheit in der Luft und auf See beeinträchtigen können (Boden-Boden- und Küsten-Schiffraketen usw.) Darüberhinaus unternimmt die Hisbollah alle Anstrengungen, um GPS gesteuerte Raketen und Drohnen mit genauen Zielfähigkeiten zu erstehen. 
Die Aussreitungen des palästinensischen „Volkswiderstands“ dauern an
  • Trotz des intensiven Einsatzes der israelischen Sicherheitskräfte kam es auch in dieser Woche im Rahmen des sogenannten „Volkswiderstands“ zu den üblichen Krawallen in Judäa und Samarien. Israelische Zivilpersonen und Sicherheitskräfte wurden mit Steinen beworfen, Fahrzeuge auf den Hauptdurchfahrtstraßen wurden mit Brandsätzen beworfen. Es wurden Solidaritätsaktivitäten mit den hungerstreikenden Verwaltungshäftlingen organisiert, u. a. Demonstrationen und Kundgebungen an verschiedenen Orten von Judäa und Samarien. Es scheint einen Anstieg in der Anzahl der Krawalle zu geben, – wahrscheinlich als Ergebnis der unmittelbaren Nähe der ortsansässigen Bevölkerung zu den Sicherheitskräften, die das gesamte Gebiet nach den entführten Jugendlichen absuchen.
  • Zu den Terroranschlägen der vergangenen Woche gehörten u. a. Steinwürfe auf der Tunnelstraße im Raum Bethlehem und Steinangriffe und Brandsätze gegen israelische Fahrzeuge:
  • 12. Juni 2014 – Ein IDF Trupp nahm einen Palästinenser aus dem Dorf Hawara (südlich von Nablus) in Gewahrsam, nachdem er in der Nähe des Dorfes Yitzhar einen Brandsatz auf ein israelisches Fahrzeug geworfen hatte. Der Palästinenser ist als Student an der Universität Nablus immatrikuliert (IDF Sprecher, 12. Juni 2014).
  • 15. Juni 2014– In einem Autoanschlag auf ein israelisches Fahrzeug auf der Landstraße im Raum Deir Abu Mash`al (nordwestlich von Ramallah) wurden aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug Steine und Felsbrocken auf den israelischen Wagen geworfen. Das Fahrzeug erlitt erheblichen Sachschaden.. Das angreifende Fahrzeug konnte fliehen (Tazpit.org.il, 15. Juni 2014).

Links: Der Felsbrocken, der auf das israelische Fahrzeug geworden wurde. Rechts: Der beschädigte Motor (Foto: Ehud Amitoun für Tazpit.org.il, 15. Juni 2014).
Links: Der Felsbrocken, der auf das israelische Fahrzeug geworden wurde. Rechts: Der beschädigte Motor (Foto: Ehud Amitoun für Tazpit.org.il, 15. Juni 2014). 

  • 15. Juni 2014 – Auf der Tunnelstraße im Raum Bethlehem wurden israelische Sicherheitskräfte wahrscheinlich aus einem fahrenden Wagen mit Steinen beworfen. Das Fahrzeug konnte entkommen. Es gab keine Verletzten. Bei der Untersuchung wurden fünf Pistolenpatronen entdeckt (Tazpit.org.il, 15. Juni 2014).
  • 15. Juni 2014– Ein Wachposten an der Al-Fawar Kreuzung (Raum Hebron) wurde von einem vorbeifahrenden Fahrzeug mit einem Brandsatz beworfen. Der Wagen entkam in das Dorf Dura. Eine IDF Patrouille in der Nähe des Dorfes Eshkolot (im Süden des Hebrongebirges) wurde mit einem Brandsatz beworfen (Tazpit.org.il, 15. Juni 2014).
  • 16. Juni 2014– In den Abendstunden wurden israelische Fahrzeuge an der `Azoun Kreuzung (westlich von Kalkilya) mit Felsbrocken und Steinen beworfen. Ein 18 Monate altes Kleinkind wurde von Glassplittern verletzt, seine Mutter musste wegen des schweren Schocks medizinisch behandelt werden. Sieben Fahrzeuge wurde bei diesem Angriff beschädigt (Tazpit.org.il, 17. Juni 2014). 
Der Rafah Grenzübergang
  • Der Rafah Grenzübergang ist weiterhin unregelmäßig geöffnet. Am 15. und 16. Juni 2014 wurde er für die Durchreise von Pilgern und Palästinensern geöffnet, die auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs festsaßen. Über 100 Lastwagen mit Baumaterial fuhren durch den Grenzübergang in den Gazastreifen.
Die Sommerlager im Gazastreifen
  • Der Palästinensische Islamische Jihad meldete die Eröffnung von Sommerlagern unter dem Motto „die nächste Generation“. Nach Angaben von Thaer al-Tawil, einem hochrangigen Vertreter des Palästinensischen Islamischen Jihad werden die Sommerlager „pädagogische und religiöse Ausbildung“ anbieten und u. a. auch Themen wie die Persönlichkeiten der PIJ Märtyrer und den Hungerstreik der palästinensischen Häftlinge umfassen und soziale und sportliche Aktivitäten einbauen. Nach Angaben von Abu Ahmed, einem der führenden Mitglieder des PIJ, sollen die Sommerlager den Schülern die Kenntnis der vom Palästinensischen islamischen Jihad durchgeführten Selbstmordattentaten nahebringen und sie dazu ermuntern, die Moscheen zu besuchen (Filastin al-Yawm, 11. Juni 2014).
  • Am 13. Juni 2014 veranstaltete die Hamas im Al-Tufah Stadtteil im Ostteil von Gaza City eine Abschlussfeier für die Teilnehmer an den Sommerlagern, unter dem Motto „ Wir sind den Märtyrer unsere Verpflichtung und Treue schuldig“. Die Feier fand in einem Ausbidlungskomplex des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas und in Anwesenheit des stellvertretenden Leiters des Politbüros Ismail Haniya statt. Die Kinder trugen grüne Kopfbänder der Izz al-Din al-Qassam Brigaden und zeigte eine Reihe von militärischen Aktivitäten (Palestine-info.info, 13. Juni 2014).

Militärübung bei der Abschlussfeier des Hamas Sommerlagers im Al-Tufah Stadtteil im Osten von Gaza City (Palestine-info.info, 13. Juni 2014).
Militärübung bei der Abschlussfeier des Hamas Sommerlagers im Al-Tufah Stadtteil im Osten von Gaza City (Palestine-info.info, 13. Juni 2014). 

Drohvideo gegen den israelischenMinisterpräsidenten Benjamin Netanjahu

Während der israelischen Suchaktion in Judaä, Samarien und dem Gazastreifen nach der Entführung der drei israelischen Jugendlichen lud das Mujahideen Netzwerk[5] im Gazastreifen ein Video auf YouTube hoch, in dem sie den israelischen Ministerpräsidenten direkt bedrohen. Das Video simuliert die Entführung von Benjamin Netanjahu aus seinem Büro durch Mitglieder des militärisch-terroristischen Flügels der Netzwerkes (YouTube, 16. Juni 2014). Das Netzwerk postete auch Fotos der Ausbildungslager, die seine Mtiglieder im Rahmen ihrer Vorbereitungen auf eine eventuelle Konfrontation mit israel aufgebaut hatten (Webseite des Mujahideen Netzwerks, 11. Juni 2014).

Das Drohvideo gegen Benjamin Netanjahu wurde von dem militärisch-terroristischen Flügel der Mujahedeen auf YouTube hochgeladen (YouTube, 16. Juni 2014)
Das Drohvideo gegen Benjamin Netanjahu wurde von dem militärisch-terroristischen Flügel der Mujahedeen auf YouTube hochgeladen (YouTube, 16. Juni 2014)

Die nationale Einheitsregierung kann sich nur schwer im Gazastreifen durchsetzen
  • Der Ministerpräsident der nationalen EinheitsregierungRami Hamdallah räumte ein, dass seine Regierung den Gazastreifen „nicht in der Hand hat“ (New York Times, Nytimes.com, 12. Juni 2014) und die Gehälter der 40 000 Regierungsangestellten der de-facto Hamas Regierung nicht bezahlen kann (New York Times Nytimes.com, 3. Juni 2014). Er erklärte, die Versöhnung sei aus einer strategischen Entscheidung erwachsen und die Regierung arbeite mit den arabischen Staaten zusammen, um ein finanzielles Sicherheitsnetz aufzubauen, das die Regierung in ihren Verfplichtungen der Öffentlichkeit von Judäa, Samarien und dem Gazastreifen unterstützen soll (Quds.net, 11. Juni 2014).
  • Vor Ort steht die neue Einheitsregierung vor großen Schwierigkeiten, um ihre Herrschaft im Gazastreifen durchzusetzen. Nach Meldungen eines Hamas Magazins werden die verschiedenen Ministerien unterschiedlich geleitet. Vier Ministerien, die Ministern aus dem Gazastreifen übertragen worden waren, haben ihre Aktivitäten mit der Regierung in Ramallah abgestimmt. Andererseits unterstehen andere Ministerien Ministern aus Judäa und Samarien, werden jedoch von Regierungsangestellten verwaltet, die der ehemaligen Hamas Regierung unterstehen (Al-Risala, 9. Juni 2014).

Hamas: Die Versöhnung hat die Sachlage für die Bevölkerung des Gazastreifens nur verschlechtert (Felesteen.ps, 10. Juni 2014)
Hamas: Die Versöhnung hat die Sachlage für die Bevölkerung des Gazastreifens nur verschlechtert (Felesteen.ps, 10. Juni 2014)

Der Streik der Verwaltungshäftlinge
  • Der Hungerstreik der Verwaltungshäftlinge in israelischen Gefängnissen befindet sich in seiner sechsten Woche. Nach Angaben in den israelischen Medien befinden sich 189 Verwaltungshäftlinge in israelischen Gefängnissen, 125 dieser Häftlinge nehmen an diesem Hungerstreik teil. 70 wurden in israelische Krankenhäuser eingeliefert (Haaretz.co.il, 13. Juni 2014). Marwan Barghouti, der sich in einem israelischen Gefängnis befindet, veröffentlichte über seinen Anwalt eine Presseerklärung, in der er vor den Gefahren warnte, die der Tod der hungerstreikenden Häftlinge mit sich bringen würden. Er behauptete, die israelische Gefängnisbehörde ignoriere ihren Zustand. Er drohte, falls Israel die Forderungen der hungerstreikenden Häftlinge weiterhin ignoriert, werde er eine andere Art des Kampfes wählen (Quds.net, 11. Juni 2014).
  • Saeb Erekat, Mitglied des PLO Exekutivkomitees, versandte Schreiben über den Hungerstreik an 192 Staatschefs und and den Un Generalsekretär und die EU. Er rief sie dazu auf, unverzüglich einzugreifen und Druck auf Israel auszuüben und eine Beendigung der Verwaltungshaft herbeizuführen – was sie als Vorbedingung für internationale Beziehungen mit Israel erklären sollten (Wafa.ps, 11. Juni 2014).
Sport, Terror und Politik

Frühere Berichte meldeten, dass israelische Sicherheitskräfte Samah Fares Muhammad Muraba aus Kalkilya festgenommen hatten. Als Mitglied der palästinensischen Fußballmannschaft fuhr er am 15. April 2014 ins Ausland. Während sich die Mannschaft im Ausland aufhielt, traf er in Qatar Talal Ibrahim Abd al-Rahman Shrem, einen Aktivisten des militärisch-terroristeischen Flügels der Hamas, der im Rahmen des Gilad Shalit Gefangenenaustauschs freigelassen und ausgewiesen worden war.

  • Aus dem Verhör geht hervor, dass er vor seine Abreise nach Qatar von Muayed Yussuf Hassan Shrem kontaktiert wurde, einem hochrangigen Hamas Aktivisten aus Kalkilya, dem Präsidenten des Fußballvereins, in dem Muraba spielte. Er bat ihn, Tala Shrem zu treffen. Die ihm übermittelten Anweisungen drückten eindeutig aus, dass dieses Treffen geheimgehalten werden muss. Er traf Talal Shrem und hielt dieses Treffen auch vor seinen Mannschaftskameraden geheim. Bei seiner Rückkehr überbrachte er Muayed Yussuf Hassan Shrem, seinem „Vorgestzten“, der auch festgenommen wurde, Gelder, ein Mobilltelefon und Botschaften (Isaelischer Sicherheitsdienst, 11. Juni 2014).
  • Auf der politischen Bühne setzt der Präsident des palästinensischen Fußballverbandes, Jibril Rajoub, seine Anstrengungen fort, Israel aus dem Internationalen Fußballverband (FIFA) ausstoßen zu lassen. Zu diesem Zweck reiste er am 11. Juni 2014 nach Brasilien, um an der FIFA Konferenz teilzunehmen. Bei einer Pressekonferenz vor Korrespondenzen aus der ganzen Welt beschuldigte er Israel, „Verbrechen“ gegen die palästinensischen Sportler zu begehen. Er rief die Verbandsmitglieder dazu auf, Israel „die rote Karte“ zu zeigen und „des Platzes zu verweisen“ (Jibril Rajoubs Facebookseite, 8.-10. Juni 2014). Berichten zufolge beschloss die FIFA Konferenz daraufhin die Einsetzung eines unabhängigen Ausschusses zur Prüfung dieser Anschuldigungen (PNN TV, 12. Juni 2014). 

[*]  Update vom 15. Juni 2014 Bulletin „Drei Jugendliche von der Gush Etzion Kreuzung in Judaä entführt“
[2]  Für weitere Informationen über die Mitglieder der Hamas Sicherheitskräfte, die gleichzeitig Terroristen sind, siehe unser Bulletin vom 16. Dezember 2012 „Mitglieder der Internen Sicherheitskräfte der Hamas, die gleichzeitig dem militärisch-terroristischen Flügel der Hamas angehören und bei der Operation „Säule der Verteidigung“ getötet wurden.
[3]  Stand: 17. Juni 2014. In diesen statistischen Angaben bleiben die Mörsergranateneinschläge unberücksichtigt.
[4]  In diesen statistischen Angaben bleiben die Mörsergranateneinschläge unberücksichtigt.
[5]  Das Mujahideen Netzwerk wurde 2001 von Omar Abu Sharia im Gazastreifen gegründet. Die meisten Mitglieder gehörten früher dem militärisch-terroristischen Flügel der Fatah an. Das Netzwerk unterhält enge Verbingungen mit den Terrororganisationen im Gazastreifen, insbesondere mit dem Palästinensischen Islamischen Jihad. Es wird von As`ad Abu Sharia (alias Abu Sheikh) angeführt. Seine Mitglieder waren an einer Reihe von Raketenangriffen auf Israel beteiligt (Hebräisches Wikepedia und Webseite der Mujahideen Bewegung, 17. Juni 2014).