Update: Der Terror und der israelisch-palästinensische Konflikt (10. – 16. Juni 2015)

Ägypten genehmigte in der vergangnen Woche zum ersten Mal seit der Operation

Ägypten genehmigte in der vergangnen Woche zum ersten Mal seit der Operation "Fels in der Brandung", Zement durch den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu bringen (Filastin al-Aan, 13. Juni 2015)

Der Getötete Walid Beni Ghara trägt ein Kopfband der Hamas  (Facebook-Seite der PALINFO, 10. Juni 2015)

Der Getötete Walid Beni Ghara trägt ein Kopfband der Hamas (Facebook-Seite der PALINFO, 10. Juni 2015)

Palästinenser warten am Grenzübergang Rafah (Filastin al-Aan, 14. Juni 2015)

Palästinenser warten am Grenzübergang Rafah (Filastin al-Aan, 14. Juni 2015)

Zement-Lkws passieren zum erste Mal nach der Genehmigung der ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah

Zement-Lkws passieren zum erste Mal nach der Genehmigung der ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah

Wahid al-Hu

Wahid al-Hu

Eine Demonstration im Rahmen der Abschlusszeremonie von Offizieren des nationalen Sicherheitsapparats der Hamas

Eine Demonstration im Rahmen der Abschlusszeremonie von Offizieren des nationalen Sicherheitsapparats der Hamas

Eine Demonstration im Rahmen der Abschlusszeremonie von Offizieren des nationalen Sicherheitsapparats der Hamas

Eine Demonstration im Rahmen der Abschlusszeremonie von Offizieren des nationalen Sicherheitsapparats der Hamas

Iyad al-Bazam bei der Pressekonferenz, in der er der PA Absichten vorwarf, den Gazastreifen in

Iyad al-Bazam bei der Pressekonferenz, in der er der PA Absichten vorwarf, den Gazastreifen in "einen Strudel der Anarchie" reißen zu wollen

Lokale Aktivisten an Bord der Marianne von Gothenburg in Palermo, Italien  (Livesicilia, 15. Juni 2015)

Lokale Aktivisten an Bord der Marianne von Gothenburg in Palermo, Italien (Livesicilia, 15. Juni 2015)

  • In der vergangenen Woche wurde eine Rakete auf Israel abgefeuert, die jedoch innerhalb des Gazastreifens abstürzte.Eine dschihadistische Organisation, die mit der IS (ISIS) assoziiert wird, bekannte sich zum dritten Mal in den letzten zwei Wochen zum Angriff.Ein hochrangiger salafistischer Aktivist im Gazastreifen erklärte, dass die Salafisten Israel weiterhin beschießen werden, solange die Sicherheitskräfte der Hamas ihre Aktivisten verhaften und nicht alle Gefangenen freilassen.
  • Die vergangene Woche wurde durch eine große Anzahl von Fällen gekennzeichnet, bei denen Molotow-Cocktails, Sprengsätze und Steine ​auf israelische Sicherheitskräfte und Kraftfahrzeuge geschleudert wurden.Laut Schin Bet wurde im Mai 2015 im Vergleich zum April 2015 ein Anstieg an Anschlägen in Jerusalem, Judäa und Samaria verzeichnet.Die meisten Angriffe kamen überwiegend durch Angriffe mit Molotow-Cocktails und Steinen zum Ausdruck.
Raketen und Mörsergranaten auf Israel
  • Am 11. Juni 2015 wurde eine Rakete auf Israel abgefeuert. Die Rakete stürzte noch innerhalb des Gazastreifens ab. Es gab weder Verletzte noch Sachschäden.
  • Eine dschihadistisch-salafistischeOrganisation, die mit der IS (ISIS) assoziiert wird und sich Bataillon Scheich Omar Hadid Bait al-Maqdisnennt (nach einem irakischen Kämpfer, der von US-Truppen getötet wurde), bekannte sich zum Beschuss. Laut Bekanntmachung wurde die Rakete auf Aschkelon gerichtet, um den Tod eines Palästinensers im Flüchtlingslager von Dschenin zu rächen und zur Identifizierung mit den palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen und in den Haftanstalten der Hamas (Offizieller Twitter-Account der Organisation, 12. Juni 2015).[1] Dies ist das dritte Mal in den letzten zwei Wochen, in denen sich diese Organisation zum Raketenbeschuss auf Israel bekennt. Bei den beiden vergangenen Malen wurden die Abstürze auf israelischem Gebiet verzeichnet.
Raketen und Mörsergranaten auf Israel
Demonstrationen und Zusammenstöße
  • Im Verlauf der vergangenen Woche wurden die "Routinegewalt" und die gewalttätigen Auseinandersetzungen sowohl an den "traditionellen" Reibungspunkten in Judäa und Samaria, als auch in den Nachbarschaften Ost-Jerusalems als Teil des sogenannten"Volkswiderstands" weitergeführt. Dies kam überwiegend durch Angriffe mit Molotow-Cocktails und Steinen auf israelische Sicherheitskräfte und Zivilisten zum Ausdruck.
  • Im Folgenden einige nennenswerte Ereignisse:
  • Am 10. Juni 2015wurde ein Sprengsatz auf eine israelische Sicherheitseinheit geworfen, die sich während einer Routinetätigkeit im Bereich von Dschenin aufhielt. Die Einheit erwiderte mit Beschuss.In Folge dessen wurde Walid Beni Ghara (20), Bewohner des Flüchtlingslagers von Dschenin, verwundet und erlag später seinen Verletzungen (ynetNachrichtenagentur,10. Juni 2015).Die Hamas veröffentlichte eine Erklärung, wonach der Getötete aus ihren Reihen komme und verlangte den Stopp der Sicherheitsabstimmung mit Israel. Während der Beerdigung wurde der Leichnam mit der Hamas-Flagge umwickelt(PNN, Facebook-Seiteder PALINFO, Wafa Nachrichtenagentur, 10. Juni 2015).

Links: Ein Poster der Hamas; im Zentrum: Nachruf der Hamas Rechts: Der Getötete Walid Beni Ghara trägt ein Kopfband der Hamas  (Facebook-Seite der PALINFO, 10. Juni 2015)
Links: Ein Poster der Hamas; im Zentrum: Nachruf der Hamas Rechts: Der Getötete Walid Beni Ghara trägt ein Kopfband der Hamas  (Facebook-Seite der PALINFO, 10. Juni 2015)

  • Am 14. Juni 2015wurden im Jerusalemer Stadtteil Schuafat Steine auf die Stadtbahn geschleudert. Es gab keine Verletzten.Den Glasscheiben der Bahn wurden Sachschäden zugefügt (Facebook-Seite von MivzakLive, 14. Juni 2015).
  • Am 14. Juni 2015kamwährend einer Militäroperation der israelischen Sicherheitskräfte im Dorf Kafr Malik (nordöstlich von Ramallah), ein Militärfahrzeug von der Straße ab und überschlug sich.Dabei traf es einen Palästinenser, der gerade im Begriff war, einen Molotow-Cocktail auf den Wagen zu schleudern.DerPalästinenser wurde dabei getötet (Facebook-Seite von MivzakLive, 14. Juni 2015). Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich um Abdullah Iyad Ghanayem aus Ramallah(22) handelt.Sie dementierten die israelischen Berichte und behaupteten, dass Abdullah Iyad Ghanayem durch Schüsse getötet wurde.Die Hamas veröffentlichte einen Nachrufund betonte ihr Beharren auf den "Weg des Widerstandes" (Wafa und Ma'an Nachrichtenagenturen, 14. Juni 2015).

 

Links: Nachruf der Hamas anlässlich des Todes von Abdullah Iyad Ghanayem  (Website der Hamas, 14. Juni 2015) Rechts: Abdullah Iyad Ghanayem (Facebook-Seite der PALDF, 14. Juni 2015)
Links: Nachruf der Hamas anlässlich des Todes von Abdullah Iyad Ghanayem  (Website der Hamas, 14. Juni 2015) Rechts: Abdullah Iyad Ghanayem (Facebook-Seite der PALDF, 14. Juni 2015)
  • Am 14. Juni 2015wurde am Hawara-Übergang (in Samaria) ein Molotow-Cocktail auf ein israelisches Fahrzeug geschleudert. Es gab weder Verletzte noch Sachschäden(Facebook-Seite von MivzakLive, 14. Juni 2015).
  • Am 13. Juni 2015wurden im Flüchtlingslager Schuafat (in Ost-Jerusalem) fünf Molotow-Cocktails auf eine Polizeieinheit geworfen.Ein Beamter wurde dabei leicht verletzt.
  • Am 12. Juni 2015wurde ein IDF-Soldat in Folge von Steinen, die auf ihn im Flüchtlingslager Jalazone (bei Ramallah) geschleudert wurden, leicht verletzt (Facebook-Seite von MivzakLive, 12. Juni 2015).
Aktivistin verhaftet, die Hamas-Gelder aus dem Gazastreifen nach Judäa und Samaria transferierte
  • Israelische Sicherheitskräfte deckten einen Geldtransferkanal zwischen Hamas-Aktivisten vom Gazastreifen und denen in Judäa und Samaria auf. Dabei wurde Sana'a Mohammad Hassin Hafi (42) aus dem Flüchtlingslager Nusserat im zentralen Gazastreifen verhaftet. Diese hat in verschiedenster Weise und mehrere Jahre lang Hunderttausende von Dollar aus Hamas-Quellen an ihren BruderHassin Abu Kayuküberwiesen, ein in Israel inhaftierter Hamas-Aktivist.
  • Während ihrer Vernehmung berichtete die Verhaftete, dass die Gelder vom Hamas-Verein "al-Nor" stammten. In der Regel überweist dieser Verein Mittel an die Gefangenen der Hamas, deren Familien, an die Familien der "Märtyrer" und Verletzten. Da die Überweisung von Hamas-Geldern durch das offizielle Banksystem nicht möglich war, behalf sie sich der Dienste von Geldwechslern. Ihrer Aussage zufolge diente das Geld, das sie an ihren Bruder überwies, unter anderem, um eine Luxuswohnung und einen Wagen zu erwerben (Website des Schin Bet, 11. Juni 2015).
Anschläge im Monat Mai 2015
  • Im Verlauf des Monats Mai 2015 wurde im Vergleich zum April 2015 eine Zunahme von Angriffen in Jerusalem, Judäa und Samaria verzeichnet. Insgesamt wurden während des Monats 152 Angriffe verübt, im Vergleich zu 121 Angriffen im April.[5] Der steilste Anstieg ereignete sich in Jerusalem. Im Folgenden einige Merkmale, die die Angriffe vom Mai 2015 charakterisieren (Website des Schin Bet, 11. Juni 2015):
  • Form der Angriffe– Die meisten Angriffe wurden in Form von Molotow-Cocktails ausgeführt (129 Angriffe, 58 davon in Jerusalem).Es ereigneten sich zwei Messer-Angriffe (einer davon in Jerusalem), zwei Auto-Angriffe (einer davon in Jerusalem) zwei Fälle von Schussangriffen mit Kleinwaffen und 16 Fälle von Sprengsatzpositionierung.
  • Geografische Verteilung– In Judäa und Samaria wurden 91 Angriffe (im Vergleich zu 82 im April) und in Jerusalem 60 (im Vergleich zu 38 im April) verübt.
  • Verletzte– Neun Israelis (sechs Zivilisten und drei Beamte der Sicherheitsdienste) wurden im Laufe des Monats als Folge von Angriffen verletzt. Die meisten wurden durch Auto-Angriffe verletzt (sechs Verwundete), während die Anderen als Folge von Messer-Angriffen (drei Verwundete) verletzt wurden.
Der Grenzübergang Rafah
  • Die ägyptischen Behörden genehmigten die Eröffnung des Grenzübergangs Rafah für drei Tage, um den Gazastreifen mit humanitärer Hilfe zu beliefernund den Zivilisten, die sich auf der ägyptischen Seite versammelt hatten, die Einreise in den Gazastreifen zu ermöglichen (al-Masry al-Youm, 13. Juni 2015). Zudem ermöglichte Ägypten zum ersten Mal seit der Operation "Fels in der Brandung" den Transfer von 7.000 Tonnen Zement für den Privatsektor im Gazastreifen (Ma'an Nachrichtenagentur, 14. Juni 2015).
  • Der Grenzübergang wurde am 13. Juni 2014 geöffnet. Aber schon am nächsten Tag wurde gemeldet, dass der Passagierverkehr gestoppt werden muss, da die Computer, die die Einreisenden registrieren, auf Grund der Abschaltung der Kommunikation im nördlichen Sinai wegen Sicherheitsmaßnahmen vor Ort nicht funktionierten (Ma'an Nachrichtenagentur, 14. Juni 2015). Es wurde berichtet, dass der Grenzübergang Rafah nach Anweisung des ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisibis zum 17. Juni 2015 offen bleiben soll (al-Youm al-Sabaa, 15. Juni 2015).
  • Nathmi Mahana, Chef der Grenzbehörde von Seiten der Palästinensischen Autonomiebehörde, sagte, dass intensive Gespräche mit der ägyptischen Seite im Versuch, die Eröffnungsdauer des Grenzübergangs zu erweitern und zu prüfen, ob dieser auf wöchentlicher Basis eröffnet werden könnte, abgehalten werden (Website der Alresalah.net, 13. Juni 2015). Mussa Abu Marzuk, Mitglied des Politbüros der Hamas, der vor zwei Wochen den Gazastreifen erreichte, nutzte die Gelegenheit des offenen Grenzübergangs aus und reiste nach Katar weiter (Website der Alresalah.net, 13. Juni 2015).
Ein neues Krankenhaus im Gazastreifen eingeweiht
  • Am 15. Juni 2015 weihte das palästinensische Gesundheitsministerium ein neues Krankenhaus in Bet Lahiya im Norden des Gazastreifens ein. Das Krankenhaus wurde von der Stiftung MER-C aus Indonesien gespendet. Bei der Einweihungszeremonie nahm auch eine kleine Delegation der indonesischen Stiftung teil. Aschraf Abu Mahdim, Leiter der internationalen Zusammenarbeit im Gesundheitsministerium in Gazastadt, sagte, die Idee zur Gründung des Krankenhauses stamme bereits aus dem Jahr 2008, nachdem das einzige Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen während der Operation "Gegossenes Blei" zerstört wurde. Seinen Worten zufolge besitzt das neue Krankenhaus modernste medizinische Geräte, die für die gesamte lokale Bevölkerung ausreichen (Wataniya Nachrichtenagentur, 15. Juni 2015).

Links: Das Krankenhausgebäude mit den Flaggen von Indonesien und der PA  Rechts: Vertreter der indonesischen Stiftung während der Einweihung des Krankenhauses (Facebook-Seite der PALINFO, 15. Juni 2015)
Links: Das Krankenhausgebäude mit den Flaggen von Indonesien und der PA  Rechts: Vertreter der indonesischen Stiftung während der Einweihung des Krankenhauses (Facebook-Seite der PALINFO, 15. Juni 2015)

Ägypten deckt Tunnel auf und zerstört sie
  • Ägyptische Sicherheitskräfte, die an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und der Sinai-Halbinsel stationiert sind, zerstörten in den letzten Tagen drei Tunnel und vier verlassen Tunnelöffnungen, die etwa einen Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt liegen. Im Rahmen ihrer Arbeit wurde ein Tunnel in einer Länge von 1.200 Meter freigelegt, der in einem Haus endete. Dieser Tunnel wurde für Schmuggelzwecke benutzt (al-Youm al-Sabaa, 11. Juni 2015). Die ägyptischen Sicherheitskräfte berichteten, dass sie während der letzten 18 Monate 1.429 Tunnel im nördlichen Sinai aufgedeckt und zerstört haben. Diese dienten den Terroristen als Schmuggelwege vom Sinai in den Gazastreifen (a-Sout Misriye, 14. Juni 2015). Ferner berichteten die Ägypter, dass sie mit der Umsetzung der dritten Phase zur Schaffung der Pufferzone begonnen haben, die sich nur 500 Meter von der ägyptischen Grenze zum Gazastreifen befindet (al-Watan, 10. Juni 2015).
Raketenbeschuss von dschihadistisch-salafistischen Gruppen im Gazastreifen
  • Abu al-Ainaa al-Ansari, ein hochrangiges Mitglied der dschihadistisch-salafistischen Bewegung im Gazastreifen, erklärte, dass der Raketenbeschuss auf Israel weiter geführt werden wird und von der Sicherheitslage im Gazastreifen abhängt. Er betonte zudem, dass sie (sprich die Salafisten) kein Abkommen mit der Hamas eingegangen sind und dass alle entsprechenden Berichte nur ein Versuch von Seiten der Hamas sei, die Krise zwischen den Parteien zu verkleinern. Seinen Angaben zufolge führen die Sicherheitskräfte der Hamas weitere Verhaftungen unter den Salafisten durch und haben bisher nur vier Häftlinge freigelassen. Grund dafür war einzig und allein die Furcht der Hamas, dass diese nach den Folterungen im Gefängnis sterben könnten (Qudsnews, 11. Juni 2015).
  • Ein salafistischer Beamter, der anonym bleiben wollte, sagte, dassdie Salafisten Israel weiterhin beschießen werden, solange die Sicherheitskräfte der Hamas ihre Aktivisten verhaften und nicht alle Gefangenen freilassen.
    Seinen Worten zufolge sind die Salafisten nicht zur Entspannung verpflichtet (Quds.net, 14. Juni 2015).
Berichte über Todesfälle von Bewohnern des Gazastreifens bei Kämpfen in den Reihen der IS (ISIS)
  • Im Verlauf der vergangenen Woche wurden zwei weitere Namen von Personen aus dem Gazastreifen bekannt geworden, die in den Reihen der IS (ISIS) im Irak und in Syrien gekämpft hatten und dabei getötet wurden. Dabei handelt es sich um die Folgenden:
  • Ahmed Khalil Mahmud Baduan,genanntAbu Tarek al-Asawi(26) aus dem Flüchtlingslager al-Buredsch im mittleren Gazastreifen.Er trat in die Reihen der IS (ISIS) ein und wurdein Folge von Angriffen der Koalitionstruppen am Stadtrand von Ramadi (im Bezirk von al-Anbar im westlichen Irak) getötet.Es wurde berichtet, dass er den Gazastreifen nach der Operation "Fels in der Brandung" verlassen hatte,nach Syrien und von dort aus in den Irak reiste.Die Hamas verhaftete seinen Bruder unter dem Vorwurf der Zugehörigkeit zu einer salafistischen Organisation(SAWA,9. Juni 2015;PNN,PALDF, Ma'an Nachrichtenagenturen, 10. Juni 2015;Twitter – #استشهاد_أحمد_بدوان).
  • Wahid Maher al-Hu,genannt Abu Abdullah al-Asawi(24) aus Bet Lahiya im nördlichen Gazastreifen, trat der IS (ISIS) bei und wurde während der Angriffe der Koalitionstruppen im Norden des syrischen Bezirks von ar-Raqqa getötet.Es wurde berichtet, dass al-Hu Bildung in der az-Zahar Universität in Gazastadt studierte und den Gazastreifen vor sechs Monaten verließ (Forumebadalrhman,10. Juni 2015;Twitter –#استشهاد_وحيد_الحو).
Abschlusszeremonie eines Offizierkurses des nationalen Sicherheitsapparats der Hamas in Gaza
  • Der nationale Sicherheitsdienst der Hamasveranstaltete am 11. Juni 2015 eine Abschlussfeier seines neunten Offizierskurses, an dem 104 Kadetten teilnahmen. Die Abschlussfeier wurde im Außenposten abgehalten, der im nördlichen Gazastreifen nach Abd al-Aziz ar-Rantisi, ehemaliger Generalkommandant der Hamas, benannt ist. Die Zeremonie umfasste eine Militärparade, die Demonstration von Kriegsführung in bebauten Gebieten und die Übermannung von verdächtigen Fahrzeugen und Passagiere (Website des Innenministeriums in Gazastadt, 11. Juni 2015).
Anmeldung zu den Sommerlagern der Hamas im Gazastreifen hat begonnen
  • Am 11. Juni 2015 veröffentlichten die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der Hamas, eine Bekanntmachung über den Beginn der Anmeldung zu den Sommerlagern für Jugendliche, die diesmal unter dem Motto "Befreiungspioniere" veranstaltet und im gesamten Gazastreifen stattfinden werden. Laut Bekanntmachung richten sich diese Sommerlager an Jugendliche in den Altersgruppen 15 bis 17 und 18 bis 25-jährige. Darüber hinaus werden auch 25-jährige und ältere aufgenommen, die diese Lager bereits im vergangenen Jahr besucht haben. Die Lager werden voraussichtlich am 25. Juli 2015nach Ende des Monats Ramadan eröffnet (Facebook-Seite der "Befreiungspioniere", 11. Juni 2015; PALINFO, 12. Juni 2015). In den Lagern werden sich die Jugendlichen verschiedenen Militärübungen unterziehen, darunter Schießübungen mit scharfer Munition, Erste Hilfe, aber auch dem Religionsunterricht. Anlässlich des Beginns der Anmeldung und um Interessenten zu gewinnen, veranstalteten die Jugendlichen, die im vergangenen Jahr diesen Rahmen besucht hatten, eine Militärparade vor einigen Dutzend Menschen, die die Anmeldestelle besuchten (Facebook-Seite der "Befreiungspioniere", 13. Juni 2015).

 

Links: Militärparade der Mitglieder des vergangenen Jahres (Facebook-Seite der PALINFO, 13. Juni 2015); Rechts: Plakat des militärischen Arms der Hamas kündigt den Beginn der Anmeldung zu den Sommerlagern der "Befreiungspioniere" an  (Facebook-Seite der "Befreiungspioniere", 11. Juni 2015)
Links: Militärparade der Mitglieder des vergangenen Jahres (Facebook-Seite der PALINFO, 13. Juni 2015); Rechts: Plakat des militärischen Arms der Hamas kündigt den Beginn der Anmeldung zu den Sommerlagern der "Befreiungspioniere" an  (Facebook-Seite der "Befreiungspioniere", 11. Juni 2015)
Hamas schreibt der Palästinensischen Autonomiebehörde die Reihe der Explosionen im Gazastreifen zu
  • Unter Bezugnahme auf die Reihe von Explosionen, die sich kürzlich im Gazastreifen ereigneten, sagte Iyad al-Bazam, Sprecher des Innenministeriums in Gazastadt, dass sein Ministerium die hierfür Verantwortlichen entlarvte. Ihm zufolge fanden die Sicherheitsbehörden bei ihrer Untersuchung heraus, dass hinter diesen Anschlägen Sicherheitsfaktoren und politische Beamte der Palästinensischen Autonomiebehörde stehen, die den Gazastreifen in "einen Strudel der Anarchie" reißen wollen. Seinen Worten zufolge nahmen die Sicherheitskräfte mehrere Aktivisten fest, die an den Ereignissen beteiligt waren. Unter anderem wurden im Rahmen der Pressekonferenz Einzelheiten über die Vernehmung von Naim Abu Ful vorgestellt, der wegen des Versuchs, eine Autobombe im Stadtteil Schadschaija zu platzieren, festgenommen wurde. Nach Iyad al-Bazam folgte Abu Ful den Anweisungen von Sami Nisman, Berater des Direktors des allgemeinen Nachrichtendienstes der PA (al-Aqsa TV, 10. Juni 2015).
Ergebnis einer palästinensischen Meinungsumfrage
  • Aus einer Umfrage, die daspalästinensische Institut für politische Forschungen und Meinungsumfragen unter der Leitung von Dr. Khalil Schikaki zwischen dem 4. und 6. Juni 2015 mit 1.200 palästinensischen Befragten aus Judäa und Samaria und dem Gazastreifen durchführte (Website des PSR-Instituts, 8. Juni 2015), geht Folgendes hervor:
  • Die Wahlen – Beieinem Szenario heutiger Parlamentswahlen in der Palästinensischen Autonomiebehörde würden 47% der Befragten für Ismail Haniyya stimmen,im Gegensatz zu 46%, die für Mahmud Abbas stimmen würden (fast identisch mit den Ergebnissen der letzten Umfrage, die vor drei Monaten durchgeführt wurde).
  • Das Amt des Vorsitzenden – 26% würden es bevorzugen, Marwan Barghuti als Nachfolger von Mahmud Abbas zu sehen.20% stimmten für Ismail Haniyyaund 4% für Mohammed Dahlan.
  • Die FIFA-Angelegenheit – 38% betrachten Israel als Sieger im Kampf,den diePalästinenser gegen sie im Rahmen der FIFA führten, im Gegensatz zu 22%, die die Palästinenser als Gewinner betrachten.
  • Zukunft der Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern – 79% äußerten sich hier pessimistisch nach der Zusammensetzung der neuen israelischen Regierung.
  • Unterstützung der IS (ISIS) – 84% sind der Meinung, dass die IS (ISIS) nicht den wahren Islam vertritt.10% (14% im Gazastreifen und 6% in Judäa und Samaria) meinen, dass diese Organisation für den wahren Islam steht.
  • Boykott und Verhängung von Sanktionen gegen Israel – 68% äußerten sich für einen Boykott und der Verhängung von Sanktionen,88% erklärten, dass sie keine israelischen Produkte mehr kaufen und64% waren der Meinung, dass das Wirtschaftsembargo zur Beendigung der Besatzung beitragen wird.
Das Phänomen der Schießereien seitens maskierter Männer in den palästinensischen Städten
  • In ganz Judäa und Samaria ragt seit einiger Zeit das Phänomen von Schießereien seitens maskierter Männer bei Massenveranstaltungen hervor (Beerdigungen, Demonstrationen, Feierlichkeiten usw.). Es sei darauf hingewiesen, dass die palästinensischen Sicherheitskräfte vor Ort in der Regel nichts unternehmen, um den Waffenbesitz und die Schießereien zu verhindern. Im Folgenden zwei Beispiele aus der vergangenen Woche:
  • Am 14. Juni 2015entließ IsraelRuhi Ghassan Marmasch,ein Fatah-Aktivist aus Nablus, aus dem Gefängnis, nachdem er eine Freiheitsstrafe von 12 Jahren abbüßte.Bei seiner Ankunft in Nablus wurde der Ex-Sträfling von bewaffneten und maskierten Fatah-Aktivisten mit Salutschüssen begrüßt(Facebook-SeiteQUDSN14. Juni 2015).
  • Ebenfalls am 14. Juni2015schossenmaskierte bewaffnete Aktivisten in der Innenstadt von Ramallah in die Luft. Dieser Vorfall ereignete sich nach der BeerdigungvonAbdullah Ghanaim(Facebook-SeitederQUDSN, 14. Juni 2015).

Links: Salutschüsse nach der Beerdigung von Abdullah Ghanaim in der Innenstadt von Ramallah (Facebook-Seite der QUDSN, 14. Juni 2015) Rechts: Bewaffnete und maskierte Fatah-Aktivisten begrüßen den befreiten Gefangenen  Ruhi Ghassan Marmasch mit Salutschüssen (Facebook-Seite der QUDSN, 14. Juni 2015)
Links: Salutschüsse nach der Beerdigung von Abdullah Ghanaim in der Innenstadt von Ramallah (Facebook-Seite der QUDSN, 14. Juni 2015) Rechts: Bewaffnete und maskierte Fatah-Aktivisten begrüßen den befreiten Gefangenen  Ruhi Ghassan Marmasch mit Salutschüssen (Facebook-Seite der QUDSN, 14. Juni 2015)

"Freiheitsflottille III" befindet sich auf dem Weg zum Gazastreifen
  • Mazen Kahil, Leiter der europäischen Kampagne zur Durchbrechung der Belagerung des Gazastreifens, sagte, dass sich die "Freiheitsflottille III" wohl in der letzten Juniwoche 2015 zusammensetzen wird, um den Gazastreifen anzusteuern. Ihm zufolge befinden sich die Schiffe schon im Mittelmeer. Eine von ihnen ist das schwedische Schiff Marianne von Gothenburg, das momentan in Italien ankert. Die Schiffe werden symbolische Hilfsgüter für den Gazastreifen tragen, darunter medizinische Geräte, Arzneimittel für Kinder und elektronische Geräte (Sama Nachrichtenagentur, 14. Juni 2015).
Kampagne im Bezirk Nablus gegen die Landenteignungen und Siedlungserweiterungen
  • Die Fatah-Bewegung und Aktivisten des "Volkswiderstands" in Nablus starteten am 13. Juni 2015 eine Kampagne unter dem Motto "Die Besteigung der Berge" gegen die Landenteignungen von palästinensischen Böden und die Siedlungserweiterungen seitens Israels. In diesem Zusammenhang bestiegen am 13. Juni 2015 Hunderte von Aktivisten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die Hügel der Dörfer Dschamma'in und Huwara südlich von Nablus. In der Gegend von Dschama'in begannen die Aktivisten, eine permanente Betonstruktur zu errichten. Damit wollen sie eine dortige Enteignung seitens Israels erschweren.
  • Laut dem Gouverneur des Bezirks Nablus, Akram Radschub, steht hinter den Aktivitäten die Idee, die "Entschlossenheit der Palästinenser, ihr Land zu behalten, und den Kampf gegen die Ausweiterungen der Siedlungen" zu unterstreichen (al-Hayat al-Jadida, 14. Juni 2015). Ghassan Dals,verantwortlich für das Portfolio der israelischen Siedlungen im nördlichen Judäa und Samaria, sagte, dass die Kampagne etwa 200 Ziele in 35 verschiedenen Dörfern im Bezirk Nablus umfasst, wo Israel Gebiete zur Enteignung ausgewiesen hat. Überall dort wollen die Palästinenser dauerhafte Strukturen und Caravans errichten (Ma'an Nachrichtenagentur, 14 Juni 2015).

Links: Aktivisten der Kampagne errichten eine dauerhafte Struktur auf den Böden des Dorfes Dschamma'in (Wafa Nachrichtenagentur, 13. Juni 2015) Rechts: Der Gouverneur von Nablus, Akram Radschub, führt zusammen mit Ghassan Dals, der verantwortlich für das Portfolio der israelischen Siedlungen im nördlichen Judäa und Samaria ist, eine Prozession in Richtung des Dorfs Dschamma'in (YouTube, 13. Mai 2015)
Links: Aktivisten der Kampagne errichten eine dauerhafte Struktur auf den Böden des Dorfes Dschamma'in (Wafa Nachrichtenagentur, 13. Juni 2015) Rechts: Der Gouverneur von Nablus, Akram Radschub, führt zusammen mit Ghassan Dals, der verantwortlich für das Portfolio der israelischen Siedlungen im nördlichen Judäa und Samaria ist, eine Prozession in Richtung des Dorfs Dschamma'in (YouTube, 13. Mai 2015)

[1]       Am 10. Juni 2015 ereigneten sich gewalttätige Auseinandersetzungen im Flüchtlingslager Dschenin. Dabei wurde ein Palästinenser durch Schüsse der IDF-Truppen getötet (siehe im Folgenden).
[2]       Stand 16. Juni 2015. Diese Statistiken enthalten keineabgefeuerten Mörsergranaten und keine Raketenabstürze innerhalb des Gazastreifens.
[3]        Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten.
[4]       Dieser Bericht umfasst nicht mehrere Dutzend von Fällen bei denen Steine geschleudert wurden.