Operation ”Fels in der Brandung”– Update Nr. – 7 (Stand: 17. Juli 2014, 12.00 Uhr)

 Vereitelung des Versuchs eine Hamas Terrorzelle aus dem Gazastreifen durch einen Terrortunnel nach Israel einzudringen.

Vereitelung des Versuchs eine Hamas Terrorzelle aus dem Gazastreifen durch einen Terrortunnel nach Israel einzudringen.

Ein Teil der Waffen, die die Terroristen bei sich hatten (IDF Sprecher, 17. Juli 2014).

Ein Teil der Waffen, die die Terroristen bei sich hatten (IDF Sprecher, 17. Juli 2014).

Mittellung des militärischen Flügels der Hamas; er übernimmt die Verantwortung für den vereitelten Eindringungsversuch in der Nähe des Sufa Grenzübergangs im Süden des Gazastreifens

Mittellung des militärischen Flügels der Hamas; er übernimmt die Verantwortung für den vereitelten Eindringungsversuch in der Nähe des Sufa Grenzübergangs im Süden des Gazastreifens

Wohnhaus des Hamasanführers Khalil Al-Hayya  (YouTube, 16. Juli 2014)

Wohnhaus des Hamasanführers Khalil Al-Hayya (YouTube, 16. Juli 2014)

Das Gebäude der Sicherheitskräfte der Hamas nach dem Angriff (Facebookseite des Innenministeriums des Gazastreifens, 16. Juli 2014).

Das Gebäude der Sicherheitskräfte der Hamas nach dem Angriff (Facebookseite des Innenministeriums des Gazastreifens, 16. Juli 2014).

Mahmoud Abbas in Kairo im Gespräch mit Nabil El-Arabi, dem Generalsekretär der Arabischen Liga (Wafa Nachrichtenagentur, 16. Juli 2014)

Mahmoud Abbas in Kairo im Gespräch mit Nabil El-Arabi, dem Generalsekretär der Arabischen Liga (Wafa Nachrichtenagentur, 16. Juli 2014)


Übersicht

1.             Am 16. Juli 2014 verlangten die Vereinten Nationen eine „humanitäre Waffenpause“, um der palästinensischen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen und gewisse Wartungs- und reparaturarbeiten vorzunehmen. Israel und die Hamas stimmten  dieser  Waffenpause zu. Die Waffenpause wurde für den 17. Juli 2014 von 10.00 bis 15.00 Uhr festgelegt. Vor Ort wurde diese Waffenpause jedoch schon knapp zwei Stunden nach Inkrafttreten, durch den Beschuss der westlichen Negevwüste gestört. Mit Ablauf  des für diese Waffenpause festgelegten Zeitraums begann der  Waffenbeschuss Israel von Neuem (1459).

2.      In Kairo begannen unter ägyptischer Schirmherrschaft und unter Teilnahme von Mahmoud Abbas (für die Palästinensische Autonomiebehörde), Mussa Abu Marzouq (für die Hamas) und Ziyad al-Nakhalah (für den Palästinensischen Islamischen Jihad). Die israelische Presse meldete, eine israelische Delegation unter der Leitung von Yoram Cohen, dem Chef des  israelischen Inlandsgeheimdienstes nach Kairo fahren sollte.

3.       Äußerungen von Vertretern der israelischen Seite und der Hamas weisen darauf hin, dass sich beide Seiten nicht mit den  Waffenstillstandsbedingungen, die nach der Operation „Säule der Verteidigung“ erzielt wurden, begnügen wollen. Israel will ein Abkommen erreichen, das nach einer verbesserten Abschreckung nach der Operation „Fels in der Brandung“ eine langfristige Waffenruhe garantiert. Die Hamas ihrerseits will zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Erfolge erzielen, auch in   ihrer Beziehung mit Israel, die ihre politische und strategische Notlage, in der sie sich befindet verbessern  und es ihr erlauben, ihre Machtposition im Gazastreifen beizubehalten und zu festigen. Z. B.: die Öffnung des Rafah Grenzübergangs, Aufhebung der Durcheisebeschränkungen an den israelischen Kontrollpunkten, Zahlung der Gehälter  an die Zehntausenden Regierungsangestellten der Hamas im Gazastreifen, wirtschaftliche Hilfszahlungen zum Wiederaufbau des Gazastreifens, Freilassung der im „Gilad Shalit Gefangenenaustausch“ freigelassenen Hamasmilitanten, die in der Operation „Hüter meines Bruders“  wieder festgenommen wurden.

Vereitelung eines Eindringungsversuchs auf israelisches Staatsgebiet mit Hilfe eines Terrortunnels

4.   in den frühen Morgenstunden des 17. Juli 2014, wenige Stunden vor Inkrafttreten der humanitären Waffenruhe, vereitelten IDF Truppen  einen Terroranschlag unter Einsatz eines Terrortunnels. Gegen 4.30 Uhr versuchte eine Terrorgruppe von 13 Terroristen aus dem Gazastreifen durch einen Terrortunnel auf israelisches Staatsgebiet einzudringen. Die Terroristen wurden von IDF Überwachungsposten in der Nähe von Kibbutz Sufa entdeckt, als sie auf israelisches Staatsgebiet eindrangen. IDF Kräfte griffen die Terrorgruppe und den Ausgang des Terrortunnels gezielt an und identifizierten Treffer. Auf israelischer Seite gab es keine Verletzten. Am Eingang in den Tunnel wurden Waffen entdeckt, die die Terroristen vorbereitet hatten (IDF Sprecher, Ynet, 17. Juli 2014).  So konnte ein weiterer Versuch der Hamas vereitelt werden, einen bedeutenden Terroranschlag auf israelsichem Boden durchzuführen und ein „Siegesfoto“ vorzuweisen.

5.    Der militärische Flügel der Hamas übernahm die Verantwortung für den Anschlagsversuch (Webseite der Izz al-Din al-Qassam Brigaden, 17. Juli 2014).

Links. Ein Teil der Waffen, die vor Ort entdeckt wurden (IDF Sprecher, 17. Juli 2014). Rechts: Geografische Lage des Tunnelausgangs.
Links. Ein Teil der Waffen, die vor Ort entdeckt wurden (IDF Sprecher, 17. Juli 2014). Rechts: Geografische Lage des Tunnelausgangs. 
Video Link: https://www.facebook.com/photo.php?v=741768219203031

Die humanitäre Waffenpause

6.      in den Abendstunden des 16. Juli 2014, nach wiederholten Anträgen von UN Vertretern und einer persönlichen Anfrage des UN Beauftragten für den Mittelmeerraum Robert Seri, beschloss die israelische Führungsspitze einer humanitären Waffenpause von fünf Stunden zuzustimmen. Die Waffenruhe wurde für den 17. Juli 2014 von 10.00 – 15.00 Uhr festgelegt, um der palästinensischen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen und  notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten vorzunehmen.  Israel kündigte jedoch unmissverständlich an,  dass die Bewohner, die ihre Häuser nach 15.00 Uhr verlassen sollten, nicht zurückkehren dürfen und dass jeder Versuch, diese humanitäre Waffenruhe zu weiterem Raketenbeschuss auszunützen, mit einem Gegenschlag beantwortet wird (IDF Sprecher, 17. Juli 2014).

7.      In einer Mitteilung des Hamas Sprechers Sami Abu-Zuhri kündigte die Hamas ihre  Zustimmung zum UN Vorschlag an, die kriegerischen Handlungen fünf Stunden lang zu unterbrechen (Facebookseite von Sami Abu-Zuhri, 16. Juli 2014).

8.      Noch vor Inkrafttreten der humanitären Waffenruhe in den Morgenstunden des 17. Juli 2014, wurden intensive Raketensalven auf Israel abgefeuert. Die Raketen waren auf den Großraum Tel Aviv, die Sharonebene, Emek Hefer, die Shfela Küstenebene, Beer Sheba, Ashkelon und die Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens ausgerichtet. Mehrere Zivilisten wurden leicht verletzt, – sie stürzten beim Lauf in den Luftschutzbunker. Fünf Zivilisten mussten wegen Panikanfällen behandelt werden. Eine Raketen beschädigte eine Starkstromleitung und unterbrach die Stromversorgung  mehrerer Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens. Auch während der humanitären Waffenpause wurden Raketen auf Israel abgefeuert: Um 12. 00 Uhr, etwa zwei Stunden nach Inkrafttreten der humanitären Waffenruhe, ertönten im Landkreis Eshkol die Sirenen. Drei Raketen schlugen auf freiem Feld ein, es gab keine Verletzten und es entstand kein Sachschaden. Mit Ende der vereinbarten Waffenruhe nahm die Hamas den intensiven Raketenbeschuss sofort wieder auf.

IDF Einsätze
Luftangriffe auf Terrorziele im Gazastreifen

9.      Die IDF setzt ihre Luftangriffe auf Terrorziele im Gazastreifen fort. Insgesamt wurden seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ 1800 Terrorziele im gesamten Gazastreifen angegriffen.  In den letzten Tagen wurden über 700 unterirdische Raketenabschussstellungen angegriffen, 130 Militärlager und etwa 100 Terroranführer, etwa 220 Terrortunnel wurden bombardiert (IDF Sprecher 17. Juli 2014).

10.   In den letzten Tagen wurden über 100 Terrorziele bombardiert, u. a. (IDF Sprecher, 17. Juli 2014):

A.  In den Abendstunden des16. Juli 2014 flog die israelische Luftwaffe Angriffe auf Terrormilitanten, die Raketenabschüsse auf Israel vorbereiteten und durchführten. 

B.  In den Nachmittagsstunden des 16. Juli 2014 wurden bei einem Angriffsflug auf ein Terrorziel in Strandnähe, von dem aus Terrorangriffe durchgeführt worden waren, vier Kinder getötet. Die IDF untersucht den Zwischenfall. Die Hamas versucht, diesen Zwischenfall auszunützen, um die Unterstützung der Weltöffentlichkeit zu gewinnen, indem sie ihn als „Massaker“ darstellt, als „Mord an den Kindern des Gazastreifens“.

C.  In den Abendstunden des 16. Juli 2014 wurden die Wohnhäuser von Hamasanführern bombardiert, u. a. das  Haus von Khalil Al-Hayya und das Hauptquartier des nationalen Sicherheitsdienstes

Die Bevölkerung des Gazastreifens

11.   Unseren Angaben nach liegt die Zahl der palästinensischen Opfer seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ bei 243 (Stand: Mittagsstunden des 17. Juli 2014). Mehr als 1700 Menschen wurden verwundet.

12.   Die Zahl der Opfer läßt sich (vorläufig) so einteilen:

A. 93 Terroristen folgender Zugehörigkeit:

1.    48 Hamasmilitanten (mehrheitlich Angehörige des militärischenFlügels)

2.    33 Militanten des Palästinensischen Islamischen Jihad

3.    12 Aktivisten anderer Terrororganisationen

B. 95 Unbeteiligte

C. 55 Tote deren Zugehörigkeit zu diesem Zeitpunkt unklar ist.

 

Hilfe für die Bevölkerung des Gazastreifens

13. Das Innenministerium und das Ministerium für Innere Sicherheit der Hamas kündigte die Einrichtung einer Einsatzzentrale aller Sicherheitsdienste an, die rund um die Uhr im Einsatz stehen soll. Diese Einsatzzentrale soll die Anfragen der Bevölkerung entgegennehmen und als „offenes Ohr“ für Notsituationen dienen (Webseite des Hamas Innenministeriums, 16. Juli 2014). Unserer Einschätzung nach stellt die Einrichtung dieser Einsatzzentrale einen Versuch der Hamas dar, die Notlage der Bevölkerung wahrzunehmen und einzugreifen.

14. Der Rote Halbmond der Vereinten Arabischen Emirate kündigte an, alle medizinischen Hilfsgüter für den Aufbau eines Feldlazaretts nach Ismailia, Ägypten abgeschickt zu haben. Das Lazarett soll  dann in den Gazastreifen transportiert werden. Der Krankenhausdirektor erklärte, diese Hilfssendung enthält OP Säle, Notfallstationen, chirurgische Einrichtungen und einen Behandlungsraum für Brandwunden. Dieses Feldlazarett wird von einem Team von Ärzten und medizinischem Hilfspersonal von über 50 Personen begleitet (Alresala.net, 16. Juli 2014).

Raketenbeschuss

15.Seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“  wurden auf israelischem Staatsgebiet etwa 1185 Raketeineinschläge identifiziert. Das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ konnte etwa 176  auf die zivilien Bevölkerungszentren in ganz Israel ausgerichteten Raketen abfangen. Nach Angaben des IDF Sprechers schlugen etwa 100 weitere Raketen  im Gazastreifen ein (IDF Sprecher, 16. Juli 2014).

16. Auch in den letzten vierundzwanzig Stunden dauert der intensive Beschuss Israels durch Raketen und Mörsergranaten an. Insgesamt wurden in den letzten vierundzwanzig Stunden auf israelischem Staatsgebiet  etwa 120 Raketeneinschläge identifiziert. Im folgenden einige Beispiele:

A.    In den späten Abendstunden wurde eine Raketensalve von sieben Raketn auf die Stadt Ashdod abgefeuert. Eine Rakete durchschlug das Dach eines Schulgebäudes. Es gab keine Verletzten, das Schulgebäude wurde jedoch stark beschädigt. Vor dieser Raketensalve wurden sechs Raketen auf die Stadt Ashkelon abgefeuert.

B.    In den Abendstunden konnte das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“  Raketen abfangen, die auf die Stadt Kiryat Gat ausgerichtet waren.

C.    In den Vormitttagsstunden wurde eine Raketensalve auf die Landesmitte Israels abgefeuert.  Das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ konnte vier Raketen abfangen. Ein Wohnhaus in Tel Aviv erlitt einen Sachschaden. 

Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen in der Operation "Fels in der Brandung" [1]

Aufstellung der täglichen Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen in der Operation "Fels in der Brandung"

Verantwortung für den Raketenbeschuss

17. Der militärisch-terroristische Flügel der Hamas übernahm auch weiterhin die Verantwortung für die meisten Raketen- und Mörsergranatenabschüsse auf israelisches Staatsgebiet in den letzten vierundzwanzig Stunden, u. a. auch für den Beschuss der Stadt Tel Aviv. Auch der militärisch-terroristische Flügel des Palästinensischen Islamischen Jihad, der militärische Flügel der Volksfront für die Befreiung Palästinas, die Demokratische Front, die Volkswiderstandskomitees  und Fatahgruppen im Gazastreifen übernahmen die Verantwortung. Auch einige lokale Terrorgruppen erklärten sich für den Beschuss verantwortlich, vor allem für den Mörsergranatenbeschuss der Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens.

Links:Flugblatt des militärischen Flügels des Palästinensischen Islamischen Jihad warnt Israel vor „Überraschungen“ (Webseite GAZA ALAN, 17. Juli 2014). Rechts: Der Palästinensische Islamische Jihad veröffentlichte Angaben über den Raketenbeschuss – Stand 17. Juli 2014. Insgesamt feuerte er seinen Angaben nach 906 Raketen ab (diese Zahl erscheint uns übertrieben). Darunter: 582 107mm Raketen, 287 Gradraketen, 32 Brakraketen,  Fajr-5 Raketen, 81 Mörsergranaten, 1 Kornett Rakete (PalToday, 17. Juli 2014).
Links:Flugblatt des militärischen Flügels des Palästinensischen Islamischen Jihad warnt Israel vor „Überraschungen“ (Webseite GAZA ALAN, 17. Juli 2014). Rechts: Der Palästinensische Islamische Jihad veröffentlichte Angaben über den Raketenbeschuss – Stand 17. Juli 2014. Insgesamt feuerte er seinen Angaben nach 906 Raketen ab (diese Zahl erscheint uns übertrieben). Darunter: 582 107mm Raketen, 287 Gradraketen, 32 Brakraketen,  Fajr-5 Raketen, 81 Mörsergranaten, 1 Kornett Rakete (PalToday, 17. Juli 2014).

18. Mahmoud Nazal, Mitglied des Politbüros der Hamas,  kritisierte die Äußerungen von Ibrahim Khreisheh vor den Vereinten Nationen über den Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen (Zut AlAqsa, 16. Juli 2014). Hinweis: Ibrahim Khreisheh, der palästinensische Vertreter bei der UN Menschenrechtskommission erklärte, jede auf Israel abgefeuerte Rakete stelle ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ dar (Awda TV, 13. Juli 2014).

Die anderen Fronten
Raketenfeuer aus dem Libanon

19. Das Raketenfeuer aus dem Libanon beschäftigt die libanesischen Sicherheitskräfte auch weiterhin. Nach libanesischen Medienberichten konnte die Aufklärungsabteilung der libanesichen Armee zwei Verdächtige in Gewahrsam nehmen, die für den Abschuss der Raketen von der Küste aus, verantworlich sein sollen. Den Meldungen nach soll es sich bei den beiden Verdächtigen um Palästinenser  aus dem Flüchtingslager Al Rashadiah handeln,  die  einer islamistischen palästinensischen Organisation angehören. Im Raketenabschussgebiet entdeckte die Untersuchungsverantwortlichen der libanesischen Armee weitere auf ein Fahrzeug montierte,  abschussbereite Raketen Alsapir, 16. Juli 2014). 

Regionale Verteilung der Raketeneinschläge auf israelischem Staatsgebiet

Regionale Verteilung der Raketeneinschläge auf israelischem Staatsgebiet

Die Situation an den Grenzübergängen
Der Kerem Shalom Grenzübergang

20.  Trotz des unaufhörlichen Raketenbeschusses geht die Abfertigung an diesem Grenzübergang weiter. Insgesamt wurden seit Beginn der Operation „Fels in der Brandung“ an diesem Grenzübergang in den Gazastreifen 605 Lastwagen abgefertigt, die Nahrungsmittel, Medikamente und medizinische Hilfsgüter transportierten (Stand: Vormittag, 16. Juli 2014). Auch 2,4 Millionen Liter Dieseltreibstoff für das Kraftwerk, 1,2 Milionen Liter Diesel und 304 000 Liter Benzin für Kraftfahrzeuge und 915 Tonnen Kochgas für Privathaushalte wurden in den Gazastreifen geliefert. In diesen Tagen wurden über 20 Wartungs- und Reparaturarbeiten an Wasserleitungen, Strom- und Kommunikationskabeln vorgenommen (COGAT, 16. Juli 2014). 

Der Erez Grenzübergang

21.  Während der Operation „Fels in der Brandung“ wurden bisher über den Erez Grenzübergang über 1000 Personen abgefertigt und etwa 500 Bewohner des Gazastreifens mit doppelter Staatsbürgerschaft reisten nach Israel ein. Nach dem Tod des israelischen Zivilisten, der am 15. Juli 2014 von einem Raketensplitter getroffen worden war, schloss die Hamas den Zugang zum Grenzübergang  etwa fünf Stunden lang und verzögerte die Ausreise von Patienten, die zur medizinischen Behandlung nach Israel einreisten (COGAT, 16. Juli 2014).

Kairoer Gespräche zur Erzielung eines Waffenstillstands

22. In Ägypten begannen unter ägyptischer Schirmherrschaft Gespräche zur Erzielung eines Waffenstillstands: am 16. Juli 2014 reiste Mahmoud Abbas nach Ägypten,  um den aktuellen Sachverhalt zu besprechen und die Möglichkeit eines Waffenstillstands zu prüfen. Während seines Besuchs traf Mahmoud Abbas mit Mussa Abu Marzouq zusammen, dem Stellvertretenden Leiter des Hamas Politbüros.  Sie besprachen die Möglichkeit, eine Waffenruhe zu erzielen und die ägyptische Initiative zu unterstützen. Mahmoud Abbas tagte auch mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga Nabil Elarabi (Wafa Nachrichtenagentur, 16. Juli 2014). Es wurde berichtet, das auch Ziad Alnachala, der stellvertretende Generalsekretär des Palästinensischen Islamischen Jihad  auf offizielle Einladung hin nach Kairo fuhr, um  an den Gesprächen über die Vorschläge für eine Waffenruhe teilzunehmen (PalToday, 16. Juli 2014).

23. Nach Angaben in den israelischen Medien soll eine israelische Delegation nach Kairo reisen, um an den Gesprächen teilzunehmen und eine Waffenruhe herbeizuführen. Die Delegation soll aus drei Vertretern bestehen: Yoram Cohen, dem Chef  des israelischen Inlandsgeheimdienstes, Itzhak Molcho, dem Sondergesandten von Ministerpräsident Benjamin Natanjahu und Amos Gilad, dem Chef des politischen Direktorats im Verteidigungsministerium 

24. Aus „informierten Quellen in der Hamas“ verlautet, die Hamas wolle ein umfassendes Dokument vorlegen, in dem sie ihre Forderungen für eine Waffenruhe auflistet (Anadolu, 16. Juli 2014)):

A.   Die Öffnung aller Grenzübergänge des Gazastreifens, u. a. ein ununterbrochener 24-stündiger Betrieb des Rafah Grenzübergangs.

B.   Bau eines Seehafens im Gazastreifen

C.   Freilassung der freigelassenen Häftlinge des „Shalit Gefangenenaustauschs  (die bei der Operation „meines Bruders Hüter“ von Israel wieder in Gewahrsam genommen wurden).

[1]     Diese Statistik erfasst die Raketeneinschläge auf israelsichem Staatsgebiet.  Der massive Mörsergranatenbeschuss der Ortschaften der westlichen Negevwüste und verfehlte Abschüsse werden dabei nicht berücksichtigt.