Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (29. März – 4. April 2017)*

Auszubildende der al-Futuwwa-Kurse (semi-militärische Ausbildung für Kinder und Jugendliche im Gazastreifen) trainieren während einer Abschlusszeremonie im Zentrum von Gaza-Stadt einen Angriff gegen eine Militärbasis der IDF (Facebook-Seite des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 2. April 2017)

Auszubildende der al-Futuwwa-Kurse (semi-militärische Ausbildung für Kinder und Jugendliche im Gazastreifen) trainieren während einer Abschlusszeremonie im Zentrum von Gaza-Stadt einen Angriff gegen eine Militärbasis der IDF (Facebook-Seite des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 2. April 2017)

Auszubildende der al-Futuwwa-Kurse (semi-militärische Ausbildung für Kinder und Jugendliche im Gazastreifen) trainieren während einer Abschlusszeremonie im Zentrum von Gaza-Stadt einen Angriff gegen eine Militärbasis der IDF (Facebook-Seite des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 2. April 2017)

Auszubildende der al-Futuwwa-Kurse (semi-militärische Ausbildung für Kinder und Jugendliche im Gazastreifen) trainieren während einer Abschlusszeremonie im Zentrum von Gaza-Stadt einen Angriff gegen eine Militärbasis der IDF (Facebook-Seite des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 2. April 2017)

Der Schraubenzieher, mit dem der Palästinenser den IDF-Soldaten in der Nähe von Qalqiliya bedrohte (Facebook-Seite von Bethlehem al-Hadath, 2. April 2017)

Der Schraubenzieher, mit dem der Palästinenser den IDF-Soldaten in der Nähe von Qalqiliya bedrohte (Facebook-Seite von Bethlehem al-Hadath, 2. April 2017)

Siham Rateb Nimr, die den Messer-Angriff verübte (al-Quds, 29. März 2017)

Siham Rateb Nimr, die den Messer-Angriff verübte (al-Quds, 29. März 2017)

Malik Bassem Ismail Sa'ada aus Halhul, der einen Messer-Angriff in Lod verübte  (Facebook-Seite von Halhul, 4. April 2017)

Malik Bassem Ismail Sa'ada aus Halhul, der einen Messer-Angriff in Lod verübte (Facebook-Seite von Halhul, 4. April 2017)

Einer der Taucheranzüge, die in den Gazastreifen geschmuggelt werden sollten (Grenzübergangsbehörde, 3. April, 2017).

Einer der Taucheranzüge, die in den Gazastreifen geschmuggelt werden sollten (Grenzübergangsbehörde, 3. April, 2017).

Auszubildende des al-Futuwwa-Programms demonstrieren ihre militärischen Kenntnisse während der Abschlusszeremonie, die im Zentrum von Gaza-Stadt abgehalten wurde (Facebook-Seite des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 2. April 2017)

Auszubildende des al-Futuwwa-Programms demonstrieren ihre militärischen Kenntnisse während der Abschlusszeremonie, die im Zentrum von Gaza-Stadt abgehalten wurde (Facebook-Seite des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 2. April 2017)

Mahmud Abbas beim 28. arabischen Gipfeltreffen in Jordanien  (Wafa Nachrichtenagentur, 29. März 2017)

Mahmud Abbas beim 28. arabischen Gipfeltreffen in Jordanien (Wafa Nachrichtenagentur, 29. März 2017)

Eine Karikatur, die den Bau in den Siedlungen darstellt (al-Quds, 2. April 2017)

Eine Karikatur, die den Bau in den Siedlungen darstellt (al-Quds, 2. April 2017)

"Tag des Bodens" im Gazastreifen in der Nähe des Grenzübergangs Erez Links: Muschir al-Masri bei seiner Rede (Paltoday, 30. März 2017)

  • Die Terror-Angriffe in Judäa und Samaria intensivierten sich in der vergangenen Woche. In der Nähe des Damaskus-Tors in Jerusalem ereigneten sich zwei Messer-Angriffe.Ein Messer-Angriff ereignete sich in der Stadt Lod. Dort wurde eine Frau von einem Palästinenser, der keine Aufenthaltserlaubnis für Israel besitzt, offenbar aus nationalistischen Gründen angegriffen. InderNähe der Siedlung Schawe Schomron wurden Schüsse aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug abgefeuert.Zudem wurden wie immer Steine und Molotow-Cocktails geworfen. Demonstrationen und Unruhen fanden in Judäa und Samaria statt,diemeisten von ihnen widmeten sich während der vergangenen Woche dem "Tag des Bodens". Es ereigneten sich keine nennenswerten Zwischenfälle.
  • Das politische Grundsatzdokument, das die Hamas demnächst zu veröffentlichen plant, wurde den libanesischen Medien zugespielt und von ihnen veröffentlicht.Eine Überprüfung des Inhalts (die die autorisierte Version des Dokuments nicht unbedingt reflektiert)zeigt, dasses bei der Hamas zu keinen wesentlichen Änderungender grundlegenden Konzepte gekommen ist. Dennoch versucht die Bewegung, diese in der palästinensischen, arabischen und internationalen Arena in einer moderateren Art und Weise darzustellen.
  • Die Hamas ist nicht bereit, Israel anzuerkennen und einen einzigen Zoll Erde von Palästina aufzugeben.Sie verzichtet auch nicht auf das "Rückkehrrecht" der palästinensischen Flüchtlinge und unterstütztden bewaffneten Widerstand als strategischen Weg, Palästina wiederzuerlangen.Damit einhergehend, erklärt sich die Hamas allerdings bereit, einen palästinensischen Staat innerhalb der Grenzenvon1967 mit der Hauptstadt in Jerusalem zu errichten, solange dies nicht mit der Bedingung, das "zionistische Gebilde" anzuerkennen oder auf das "Rückkehrrecht" der Palästinenser zu verzichten, verknüpft ist.
Angriffe und vereitelte Angriffe
  • Am3. April 2017 wurden Schüsse offenbar aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug in Richtung der Einfahrt zur Siedlung Shawe Schomron (Region Samaria, zwischen Nablus und Tulkarm)abgefeuert. Es gab keine Verletzten (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 3. April 2017).
  • Am3. April 2017 erreichte ein Palästinenser einen IDF-Posten in der Nähe von Qalqiliya und bedrohte einen dort stationierten Soldaten mit einem Schraubenzieher. Der Palästinenser wurde festgenommen. Es gab keine Verletzten (Rettungsdienste von Judäa und Samaria, 3. April 2017).
  • Am1. April 2017 ereignete sich ein Messer-Angriff in der Nähe des Jerusalemer Damaskustors:
  • Ein Palästinenser erreichte die Hagai Straße in der Altstadt von Jerusalem und stach mit einem Messer auf zwei junge, jüdisch-religiöse Männer ein.Israelische Sicherheitskräfte nahmen die Verfolgung auf, nachdem er versucht hatte, in ein Wohngebäude zu entkommen.Nach einer Konfrontation mitden Sicherheitskräften,bei denen ein Grenzpolizist von dem Messer verletzt wurde, wurde der Terrorist erschossen.Bei dem Angriffwurden beide Zivilistenmittelschwer und der Grenzpolizist leicht verletzt.
  • Bei dem Angreifer handelt es sich um AhmadZaher Fathi Ghazal(17)aus Nablus,der in einem Dentallabor arbeitete.Kurz vor dem Angriff betete er in der al-Aqsa Moschee undlies sich dort sogar fotografieren.Sein Vater berichtete, dass er gläubig und immer darauf bedacht war, die religiösen Gebote einzuhalten. Zudem berichtete sein Vater, dasserkeiner Organisationangehörte unddass sein Sohn die Tat wohl wegen "der täglichen Verbrechen der Besatzung" verübt habe (Safa Nachrichtenagentur, 2. April 2017).
  • Die Hamasveröffentlichte eine Todesanzeige und segnete AhmadZaher Fathi Ghazalwegen seines Angriffs(Palinfo, 1. April 2017).

           Rechts: Fotos vom Besuch des Terroristen auf dem Tempelberg kurz vor dem Angriff  (Twitter-Account von PALINFO; Facebook-Seite von Bethlehem al-Hadath, 1. April, 2017)
Links: Die Todesanzeige der Hamas (Twitter-Account von PALINFO, 2. April 2017) Rechts: Fotos vom Besuch des Terroristen aufdem Tempelberg kurz vor dem Angriff (Twitter-Account von PALINFO; Facebook-Seite von Bethlehem al-Hadath, 1. April, 2017)

  • Am29. März 2017 ereignete sich ein Messer-Angriff am Jerusalemer Damaskustor:
  • Eine palästinensische Bewohnerin von Ost-Jerusalem näherte sich den am Damaskus-Tor stationierten Kämpfern der Grenzpolizei und versuchte, einen von ihnen mit einer Schere zu erstechen.Sie wurde auf der Stelle getötet.
  • Dabei handelt es sich umSiham RatebNimr(49),Bewohnerin desFlüchtlingslagers Schuafat in Ost-Jerusalem.Siham Rateb Nimr ist die Mutter von MustafaNimr, der am 5. September 2016irrtümlich von israelischen Sicherheitskräften imFlüchtlingslager Schuafat erschossen wurde.Es scheint, dass es sich um einen "Rachezug" handelte, ein bekanntes Handlungsmuster unter den Terroristen, die sich am Volksterror beteiligen.
  • Am27. März 2017 wurde eine Frau auf dem Parkplatz ihres Hauses in der Stadt Lod niedergestochen. Einige Tage später stellte sich heraus, dass der Messer-Angriff aus nationalistischen Gründen verübt wurde. Der Angreifer, Malik Bassem Ismail Sa'ada (19) aus Halhul (Region Hebron), wurde von den israelischen Sicherheitskräften festgenommen. Seine Vernehmung ergab, dass er sich ohne Aufenthaltsgenehmigung in Lod aufhielt und beschlossen hatte, den Angriff durchzuführen, da er seines Lebens satt war. Auf dem Weg zum Angriff nahm er ein Messer aus der Bäckerei, in der er arbeitete, und suchte eine jüdische Frau als Opfer seines geplanten Angriffs. Er betrat den Parkplatz eines Mehrfamilienhauses in der Stadt, wo er eine Frau beobachtete. Er näherte sich ihr, zog das Messer und jagte ihr nach, bis er sie erreichte und auf sie einstach. Danach floh er von der Szene, wurde jedoch einen Tag später, als er in das Gebiet von Judäa und Samaria zurückzukehren versuchte, festgenommen (Schin Bet, 3. April, 2017).
Demonstrationen und Ausschreitungen
  • Die Anschläge des "Volksterrors" halten in Judäa und Samaria weiter an. Dabei handelt es sich überwiegend um Vorfälle, bei denen Steine und Molotow-Cocktails geworfen wurden. Die meisten Demonstrationen in der vergangenen Woche markierten den 41. Jahrestag des "Tag des Bodens" (siehe im Folgenden).[2] Israelische Sicherheitskräfte nahmen Verdächtige in Judäa und Samaria fest und beschlagnahmten Waffen.
  • Im Folgenden einige bemerkenswerte Ereignisse:
  • Am 3. April 2017 wurden Steine und Knallkörper auf israelische Sicherheitskräfte im Ost-Jerusalemer Stadtteil Issawija geworfen.Ein Grenzpolizist wurde leicht verletzt (Sprecher der Jerusalemer Polizei, 3. April, 2017).
  • Am 3. April 2017 wurden Steine auf ein israelisches Fahrzeug geworfen, das im Ost-Jerusalemer Stadtteil a-Turfuhr.Ein Stein, der die Heckscheibe traf, verletzte eine Frau leicht(Sprecher der Jerusalemer Polizei, 3. April, 2017).
  • Am 2. April 2017 wurden Steine auf ein israelisches Fahrzeug geworfen, das in der Nähe der Siedlung Tekoa in Gusch Etzion fuhr.Es gab keine Verletzten.Das Fahrzeug wurde beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 2. April 2017).
  • Am 2. April 2017nahmen israelische Sicherheitskräfte einen Palästinenser aus Dschenin fest,der einige Tage zuvor eine Rohrbombe auf die Kreuzung bei Dschalame geworfen hatte.Er wurde zum Verhör geführt.Bei der Durchsuchung seines Hauses wurden sieben weitere improvisierte Rohrbombengefunden (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 2. April 2017).
  • Am 1. April 2017 wurden drei Palästinenser von den Sicherheitskräften festgenommen, da sie Messer bei sich trugen.Ein Palästinenser wurdeam westlichen Tor von Kirjat Arba und die beiden anderenin der Nähe der Höhle der Patriarchen in Hebronfestgenommen (Rettungsdienste von Judäa und Samaria, 1. April 2017).
  • Am 31. März 2017 wurde ein Palästinenser, der einen Molotow-Cocktail aufisraelische Streitkräfteim Dorf Ni'lin geworfen hatte, durch das Feuer der Truppe verletzt.DerPalästinenser(14)wurde in mittelschweren Zustand in ein israelisches Krankenhaus evakuiert.Ein IDF-Soldat wurde durch einen Steinleicht verletzt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert,31. März2017).
  • Am 30. März 2017 wurden Steine auf einen Bus geworfen, derinderNähevonHizma (Region Samaria)fuhr.Es gab keine Verletzten.Der Bus wurde beschädigt(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert,30. März2017).
  • Am 30. März 2017 nahmen IDF-Truppen vier Palästinenser, die sie in Hebronmit Steinen bewarfen, fest. Die Vier wurden zum Verhörgeführt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert,31. März2017).
  • Am 29. März 2017 wurde ein Sprengsatz in der Nähe des Siedlungszauns von Kochaw Ja'akow(südlich von Ramallah) entdeckt.Es gab keine Verletzten.DieLadung wurde entschärft(Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 29. März2017).

Bedeutende Angriffe in Judäa, Samaria und Jerusalem seit September 2015

Der Raketenbeschuss
  • In der vergangenen Woche wurden keine Raketeneinschläge auf israelischem Gebiet registriert.

Der Raketenbeschuss

Vereitlung eines Schmuggelversuchs vonTaucheranzügen in den Gazastreifen
  • Sicherheitskräfte und die Grenzübergangsbehörde am Grenzübergang Kerem Schalom vereitelten am 3. April 2017 einen Schmuggelversuch, bei dem dreißig professionelle Taucheranzüge in den Gazastreifen gelangen sollten. Dem Verdacht nach sollten die Anzüge an Terroristen im Gazastreifen, vielleicht sogar an die Marineeinheit der Hamas, geliefert werden. Die Tauchanzüge waren in einer Lieferung von Kleidung und Sportartikeln, die aus dem Ausland in die Palästinensische Autonomiebehörde importiert und von dort aus in den Gazastreifen versandt wurden, verborgen. Die Lieferung wurde beschlagnahmt (Grenzübergangsbehörde, 3. April, 2017).
Weitere Kommentare über den Todvon Masen Fuqahaa
  • Die Hamas macht Israel weiterhin für den Tod von Masen Fuqahaa verantwortlichund droht öffentlich mit Reaktion. Abu Obeida, Sprecher der Kassam Brigaden der Hamas, sagte, dass die israelischen Dementis die Intensität der Angst und des Stresses von Seiten Israels und seiner Führer widerspiegeln (Website des militärischen Arms der Hamas, 2. April 2017). Palästinensische Medien veröffentlichten in Reaktion auf den Tod von Masen Fuqahaa ein neues Video, das der Behauptung nach von der Hamas produziert wurde. Darin werden Bedrohungen gegen Israel laut und Beamten des israelischen Verteidigungsestablishments werden unter dem Fadenkreuz der Hamas dargestellt. Am Ende des Videos steht auf Hebräisch: "Die Art der Vergeltung wird sich nach der Handlung richten". Gleichzeitig begannen die Sicherheitskräfte im Gazastreifen, umfassende Suchaktionen nach den Tätern zu unternehmen. Die Hamas leitete auch eine Kampagne ein, in der die Todesstrafe für Kollaborateure mit Israel propagiert wird. Hamas Beamte berichteten, dass in den kommenden Tagen die Sicherheitsmaßnahmen gegen Kollaborateure und die Strafen gegen sie intensiviert werden (Schehab, 1. April, 2017).
  • Im Folgenden finden Sie weitere Aussagen von hochrangigen Beamten der Hamas, die sich auf die Festnahme der Kollaborateure mit Israel und die Wiederherstellung der Sicherheit im Gazastreifen fokussieren:
  • Salah Bardawil,hochrangiges Hamas Mitglied,sagte,dass Israel das Attentat mit der Absicht, die Hamas zu provozieren und sie in den Kampf zu ziehen, durchgeführt habe.Er lehntees ab, Angaben über die laufendenErmittlungen zu liefern, gab aber bekannt, dass die Kollaborateurebald vor Gericht geführt und streng bestraft werden (al-Jazeera TV, 1. April 2017).
  • Muschir al-Masri,ein Sprecher im Namen der Hamas,sprach bei einer Kundgebung anlässlich des "Tags des Bodens" und sagte, dass der Gazastreifen keine sichere Arena für den israelischen Mossad und seine Agenten sein wird und dass der Widerstand "die Hand, die Masen Fuqahaa getötet hat, abschneiden wird" (Ma'an Nachrichtenagentur, 30. März 2017).
  • ImZugeeiner Abschlusszeremonieeines Offizierkurses zu Ehren des Märtyrers Masen Fuqahaa,[5]sagteTawfik Abu Naim,Staatssekretär des Innern im Gazastreifen, dass Anweisungen an alle Sicherheitskräfte im Gazastreifen gegeben wurden, eine proaktive Sicherheitsaktion einzuleiten, die die Sicherheit,Stabilität und den Frieden im Gazastreifen bewahren soll (Schehab, 30. März 2017).

Fotos von der Abschlusszeremonie des Offizierkurses zu Ehren des Märtyrers Masen Fuqahaa  (Innenministerium in Gaza-Stadt, 30. März 2017; Website der Zeitung al-Quds, 30. März 2017)
Fotos von der Abschlusszeremonie des Offizierkurses zu Ehren des Märtyrers Masen Fuqahaa (Innenministerium in Gaza-Stadt, 30. März 2017; Website der Zeitung al-Quds, 30. März 2017)

Zwei Karikaturen von Umaja Dschuha, die mit der Hamas assoziiert ist, in Bezug auf die israelischen Drohungen gegen den Gazastreifen  (Filastin, 31. März 2017; Webseite von al-Resalah.net, 30. März 2017)
Zwei Karikaturen von Umaja Dschuha, die mit der Hamas assoziiert ist, in Bezug auf die israelischen Drohungen gegen den Gazastreifen (Filastin, 31. März 2017; Webseite von al-Resalah.net, 30. März 2017)

Neues Grundsatzdokument der Hamas

  • Es wird erwartet, dass Chalid Maschal, Leiter des Politbüros der Hamas, in den kommenden Tagen das neue Grundsatzdokument der Bewegung im Rahmen der letzten Pressekonferenz vor Ende seiner Amtszeit verkünden wird. Das Dokument soll auf Arabisch und Englisch veröffentlicht werden und Mitteilungen an die arabische und internationale Gemeinschaft veröffentlichen (Website der Zeitung al-Quds, 3. April, 2017).
  • Noch vor Chalid MaschalsVerkündung veröffentlichte der libanesische TV-Kanal al-Mayadeen den inoffiziellen Wortlaut des Dokuments, das aus 11 Kapiteln und 41 Paragraphen besteht. Auch wenn dies nicht als von der Hamas autorisierte Version anzusehen ist, wird darin unserer Ansicht nach der Geist des neuen Grundsatzdokuments widergespiegelt. Ein Einblick in den Inhalt des Dokuments zeigt, dass an den grundlegenden extremistischen Konzepten der Hamas kaum etwas geändert wurde. Dennoch versucht die Hamas, diese in der palästinensischen, arabischen und internationalen Arena in einer moderateren Art und Weise darzustellen. Im Folgenden einige Paragraphen aus dem zugespielten Dokument:

 

  • Die Hamaswird als nationale, palästinensisch-islamische Befreiungs- und Widerstandsbewegung bezeichnetderen Ziel es ist, ganzPalästina innerhalb seiner historischen Grenzen im Kampf gegen das "zionistische Gebilde"zu befreien. Der Islam istderjenige,von dem dieHamas, während sie der Ansicht ist, dass der Islam eine Religion des Friedens und der Toleranz sei,geleitet wird.
  • Die Hamasist nicht bereit, einen einzigen Zoll Erde von Palästina aufzugeben. Sie ist allerdings bereit, einen palästinensischen Staat innerhalb der Grenzen von 1967 mit der Hauptstadt Jerusalem zu errichten, solange dies nicht mit der Bedingung, Israel ("das zionistische Gebilde, das Israel genannt wird")anzuerkennen oder auf das "Rückkehrrecht" der Palästinenser zu verzichten, verknüpft ist.
  • Die Hamas ruft dazu auf, die Balfour-Deklaration,den UN-Teilungsplanunddie Osloer-Abkommenzukündigen, daall diese "die Rechte des palästinensischen Volkes" verletzen.
  • Das Dokument stellt fest, dass derisraelisch-palästinensischen Konflikt nur "das zionistische Projekt" betrifft, dasaus Palästinavertrieben werden muss.Ein Konflikt zwischender Hamasund derjüdischenReligion besteht jedoch nicht.
  • Der Widerstand mit allen Mitteln und Methodengegen die Besatzung (sprich, einschließlich Terrorismus)istein legitimesRecht.Im Zentrum des "Widerstands gegen die Besatzung"steht der bewaffnete Widerstand,der einestrategischeLösung ist, um den Palästinensern ihre Rechte zurück zu geben.Den Organisationen, die die Opposition führen und verwalten, bleibt das Recht vorbehalten, die Lage gemäß ihrer Überlegungenzur Eskalation oder zur Entspannung zu führen und alle dazu nötigen Mittel zu variieren. All dies jedoch, ohne auf dasPrinzip desWiderstands zu verzichten.
  • Dr. Ahmed Jusef, politischer Berater von Ismail Haniyya, bestätigte gewissermaßen das zugespielte Dokument und stellte fest, dass das Originaldokument sechs oder sieben Paragraphen beinhaltet, die nicht in der Hamas-Charta von 1988 erschienen. Dies sei im Lichte der Veränderungen in der Region und der Tatsache, dass die Hamas die Regierungsposition erreicht hat, zu verstehen.[6] Er fügte hinzu, dass er positive Reaktionen auf das Dokument aus verschiedenen Ländern und vor allem von europäischen Ländern erwartet (Ma'an Nachrichtenagentur, 3. April 2017).
  • Auf der anderen Seite sagte Sami Abu Zuhri, Sprecher der Hamas, dass der TV-Kanal al-Mayadeen das Dokument in einer "unangemessen und unprofessionellen" Art und Weise erhalten habe. Er machte deutlich, dass die Hamas diejenige sein wird, die das Originaldokument gemäß dem von der Führung festgelegten Zeitplan veröffentlichen wird (Twitter-Account von Sami Abu Zuhri, 3. April 2017).
Militärische Ausbildungslaufbahnen für Jugendliche im Gazastreifen
  • Am 2. April 2017 fand im Saraya-Komples in Gaza-Stadt eine Abschlusszeremonie eines Ausbildungskurses der al-Futuwwa (semi-militärische Ausbildung für Jugendliche im Gazastreifen) statt. Dabei nahmen hochrangige Hamas Beamten teil, darunter Ahmad Bahar, stellvertretender Vorsitzender des palästinensischen Legislativrats von Seiten der Hamas und hochrangige Beamten des Innenministeriums der Hamas. Die Abschlusszeremonie umfasste eine Demonstration der militärischen Fähigkeiten der Jugendlichen, unter anderem die Zerlegung von Waffen, Krav Maga (Kontaktkampf) und eine Demonstration eines Angriffs auf eine IDF-Militärbasis (Facebook-Seite des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 2. April 2017).
  • In einer Rede sagte Ahmed Bahar,dass er auf diese Zeremonie und auf die Ausbildung von al-Futuwwa für die Jugendlichen, für die die Sicherheitskräfte verantwortlich sind, stolz sei. Seinen Worten zufolge sei das al-Futuwwa-Programm der einzige Weg, den Jugendlichen die Grundsätze der Religion und des Nationalismus beizubringen. Oberst Nidhal al-Zenati, verantwortlich für die Ausbildung der al-Futuwwa im Gazastreifen, sagte, dass dies das fünfte Jahr ist, in dem die Ausbildung der al-Futuwwa stattfindet. Seinen Worten zufolge nahmen in diesem Jahr vierzigtausend Schüler von 62 weiterführenden Schulen im gesamten Gazastreifen an der Ausbildung teil (Facebook-Seite von Schahab, 2. April 2017).
Das arabische Gipfeltreffen in Jordanien
  • Am 29. März 2017wurde die Konferenz der Außenminister der Arabischen Liga in Jordanien eröffnet, an der 18 arabische Staatsoberhäupter teilnahmen. Zudem beteiligten sich auch hohe Beamte der internationalen Gemeinschaft, darunter UN-Generalsekretär AntónioGutteres, der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten Jason Greenblatt und Federica Mogherini, Hochkommissarin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. Eines der Hauptthemen bei den Gesprächen der Konferenz war der israelisch-palästinensische Konflikt.
  • Am Vorabend des Gipfeltreffens betonte Mahmud Abbas in einem Interview mit der jordanischen Zeitung al-Ghad, dass zurzeit kein neuer Friedensplan oder eine Initiative zu diesem Thema besteht. Er betonte, dass die Palästinenser nach wie vor an der arabischen Friedensinitiative festhalten und wies darauf hin, dass dieses Thema zwischen den Palästinensern, Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien koordiniert werde. Abbas sagte zudem, dass die Palästinenser einen dauerhaften Frieden, eine endgültige Lösung zur Beendigung der Besatzung und die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung erreichen wollen. Er fügte hinzu, dass Israels Verhalten in Bezug auf die Siedlungsfrage zu der aktuellen Situation, in der ein Land mit zwei Regimen, nämlich mit Apartheid, besteht, geführt habe (al-Ghad, 29. März 2017).
  • Die Abschlusserklärung des Gipfeltreffensbetonte, dass die Konferenzteilnehmer sich weiterhin um die Wiederaufnahme der israelisch-palästinensischen Verhandlungen innerhalb eines definierten Zeitplans bemühen wollen, um den Konflikt auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung, die die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates innerhalb der Grenzen von 1967 mit der Hauptstadt Jerusalem gewährleisten wird, zu beenden. Gemäß der Erklärung sei ein gesamter und nachhaltiger Frieden eine strategische arabische Wahl. Diese manifestiert sich in der Friedensinitiative, die von allen arabischen Ländern 2002 beim Gipfeltreffen in Beirut angenommen wurde. Dieser umfassende Plan sei immer noch in der Lage, eine historische Versöhnung, basierend auf dem israelischen Rückzug aus allen besetzten palästinensischen, syrischen und libanesischen Gebiete zu erreichen. Zudem ist der Plan in der Lage, die dauerhafte Lösung der Probleme, an erster Stelle die Frage der Flüchtlingen und die Verteidigung, sicherzustellen (Die Jordanische Nachrichtenagentur, 29. März 2017).
Kommentare zur Israels Entscheidungen in Bezug auf den Siedlungsbau
  • In der Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts gab Premierminister Benjamin Netanjahu bekannt, dass Israel aus Rücksicht auf den US-Präsidenten und um Fortschritte beim Friedensprozess zu ermöglichen, bedeutende Maßnahmen ergriffen werden sollen, um den Siedlungsbau in den Gebieten einzudämmen. Israel wird sich bemühen, die dortige Bautätigkeit im Rahmen der vorhandenen bebauten Flächen fortzusetzen. Zur gleichen Zeit wurde die Errichtung einer neuen Siedlung für Bewohner, die aus der Siedlung Amona evakuiert wurden, genehmigt (aus israelischen Medien).
  • Als Reaktion auf die Genehmigung der neuen Siedlung sandte Rijad Mansur, ständiger palästinensischer Vertreter bei den Vereinten Nationen, drei Protestschreiben, jeweils eines an den UN-Generalsekretär, an den Vorsitzenden des UN-Sicherheitsrats und an den Vorsitzenden der UN-Generalversammlung. Darin protestierte er gegen die israelische Entscheidung, neue Siedlungen zu errichten und somit das Völkerrecht und die UN-Resolutionen, insbesondere die Resolution 2334, zu verletzten. Er fügte hinzu, dass die Hoffnung, zwischen Israel und den Palästinensern einen Frieden zu erreichen, angesichts der "rassistischen Politik" Israels "schnell schwindet". Daher sollen die Vereinten Nationen und der Sicherheitsrat Druck auf Israel ausüben, damit es das Völkerrecht und die UN-Resolutionen respektiere (Ma'an Nachrichtenagentur, 1. April 2017).
  • Saeb Erekat, Sekretär des Exekutivkomitees der PLO, gab eine Erklärung ab, in der er Israels Handlungen verurteilte. Er behauptete, dass Israel eine Kampagne zur Enteignung des palästinensischen Landes führt und somit die Verbindung zwischen dem palästinensischen Volk und seiner Erde zu vertuschen versucht. Seinen Worten zufolge führt Israel eine Politik von Apartheid und ethnischer Säuberung. Diese kommt in den Gesetzen, die es verordnet, zum Ausdruck und führt zur Wegnahme von Ländereien und dem Abriss von Häusern (Wafa Nachrichtenagentur, 30. März 2017).
Veranstaltungen anlässlich des "Tags des Bodens"
  • Am 30. März 2017 markierten die Palästinenser den 41. "Tag des Bodens" ohne Zwischenfälle. Dazu wurde eine Reihe von Veranstaltungen in verschiedenen Orten in Judäa, Samaria und dem Gazastreifen organisiert. An diesen Orten wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, wie beispielsweise das Pflanzen von Bäumen, Märsche und kulturelle Veranstaltungen. An den Veranstaltungen nahmen mehrere Hunderte von Palästinensern teil. Auch das Freitagsgebet in den Moscheen wurde dem "Tag des Bodens" gewidmet. Nach dem Gebet kollidierten Demonstranten mit israelischen Sicherheitskräften an mehreren "traditionellen" Reibungspunkten in Judäa und Samaria, wie am Dorf Kadum, in der Nähe des Ofer-Gefängnisses, Bil'in, Baituniya u. a. Auch im Gazastreifen wurden ähnliche Veranstaltungen abgehalten. Mehrere hundert Palästinenser demonstrierten in der Nähe des Grenzübergangs Erez.
Fatah Gefangene in israelischen Gefängnissen drohen, in den Hungerstreik zu treten
  • Die Sicherheitsgefangenen der Fatah-Bewegung in den israelischen Gefängnissen, angeführt von Marwan Barghuti, erklärten, dass sie am 17. April 2017, am "Tag der palästinensischen Gefangenen", auf unbestimmte Zeit in einen Hungerstreik treten werden. Sie stellten verschiedene Forderungen, ihre Bedingungen in den Gefängnissen zu verbessern. In einer weiteren Erklärung, die sie veröffentlichten, gaben sie bekannt, dass sie die Gesetze in den Gefängnissen, die in Konflikt mit den Menschenrechten und internationalen Abkommen stehen, nicht einhalten werden (Offizielle Facebook-Seite der Fatah, 2. und 4. März 2017; Ma'an Nachrichtenagentur, 30. März).

[*]  Aufgrund des Pessachfestes werden die "Nachrichten" in der kommenden Woche nicht veröffentlicht. Wir wünschen all unseren Lesern einen gesegneten Feiertag.
[2]  Der "Tag des Bodens" ist seit 1967 ein jährlicher Gedenk- und Protesttag, an dem die Araber in Israel und in den Gebieten der PA seit 1976 ihre Bindung zum Boden und den Widerstand gegen die Landenteignungen der arabischen Bevölkerung durch Israel zum Ausdruck bringen.
[3]  Als bedeutende Angriffe bewerten wir bewaffnete Angriffe, Auto- und Messer-Angriffe, das Platzieren von Sprengsätzen oder kombinierte Angriffe. Das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails ist hier nicht mit einbegriffen.
[4]  Diese Statistiken enthalten keine abgefeuerten Mörsergranaten und keine Raketenabstürze innerhalb des Gazastreifens.
[5]  Am 30. März 2017 wurde eine Abschlusszeremonie eines Offizierskurses abgehalten, den 227 Offiziere und 17 Offizierinnen beendeten. Zudem absolvierten 700 Auszubildende zwei weitere Kurse, die vom Innenministerium in Gaza-Stadt veranstaltet wurden. Dieser Abschluss wurde zu Ehren von Masen Fuqahaa benannt, der als Mitarbeiter des Innenministeriums im Rang eines Oberst dargestellt wurde (Website des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 30. März 2017; Website der Zeitung al-Quds, 30. März 2017).
[6]  Für weitere Einzelheiten über dieses Thema, siehe Publikation des Informationscenters vom 5. Mai 2006: "Die Hamas-Charta (1988) – ein Grundsatzdokument mit einem extremen antisemitischen und antiwestlichen Charakter und einer radikal-islamische Weltanschauung" (in englischer Sprache).