Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (1. – 7. August 2018)

Die Reste des Fahrzeugs, das zum Steigenlassen von brennenden Ballons diente und im Gazastreifen von der IDF angegriffen wurde (Twitter-Account von QUDSN, 5. August 2018)

Die Reste des Fahrzeugs, das zum Steigenlassen von brennenden Ballons diente und im Gazastreifen von der IDF angegriffen wurde (Twitter-Account von QUDSN, 5. August 2018)

Die Reste des Fahrzeugs, das zum Steigenlassen von brennenden Ballons diente und im Gazastreifen von der IDF angegriffen wurde (Twitter-Account von QUDSN, 5. August 2018)

Die Reste des Fahrzeugs, das zum Steigenlassen von brennenden Ballons diente und im Gazastreifen von der IDF angegriffen wurde (Twitter-Account von QUDSN, 5. August 2018)

Die Reste des Fahrzeugs, das zum Steigenlassen von brennenden Ballons diente und im Gazastreifen von der IDF angegriffen wurde (Twitter-Account von QUDSN, 5. August 2018)

Die Reste des Fahrzeugs, das zum Steigenlassen von brennenden Ballons diente und im Gazastreifen von der IDF angegriffen wurde (Twitter-Account von QUDSN, 5. August 2018)

Die Einführung von Lastwagen mit Gas aus Ägypten in den Gazastreifen (Twitter-Account von PALINFO, 6. August 2018)

Die Einführung von Lastwagen mit Gas aus Ägypten in den Gazastreifen (Twitter-Account von PALINFO, 6. August 2018)

Das Boot al-Hurriya beim Verlassen einer der Zwischenstationen auf dem Weg nach Gaza (Facebook-Seite der Koalition der Freiheitsflottille, 3. August 2018)

Das Boot al-Hurriya beim Verlassen einer der Zwischenstationen auf dem Weg nach Gaza (Facebook-Seite der Koalition der Freiheitsflottille, 3. August 2018)

Die Protestflottille verlässt den Hafen von Gaza-Stadt (Facebook Seite Shehab, 5. August 2018)

Die Protestflottille verlässt den Hafen von Gaza-Stadt (Facebook Seite Shehab, 5. August 2018)

  • Am Freitag, dem 3. August 2018, nahmen mehr als 8.000 palästinensische Teilnehmer an den Aktivitäten der “Prozession der großen Rückkehr” teil. Sie kollidierten mit den IDF-Einheiten, schleuderten einen Sprengkörper und mehrere Molotow-Cocktails. Einer Gruppe von Palästinensern gelang es sogar, israelisches Territorium zu betreten. Danach kehrten sie wieder in den Gazastreifen zurück. Darüber hinaus wurde auch der “Terror der Brandstiftung” weitergeführt.
  • Am 7. August 2018 wurde von einem Posten der Hamas im nördlichen Gazastreifen Feuer auf eine IDF-Truppe eröffnet. Als Reaktion darauf schoss ein Panzer der IDF in Richtung des Postens, wobei zwei Aktivisten der Hamas getötet wurden. Fawzi Barhum, ein Sprecher im Namen der Hamas, sagte, dass die Hamas den Vorfall sehr ernst nehme und Israel für seine Konsequenzen verantwortlich mache.
  • Zur gleichen Zeit wurden während der vergangenen Woche die Vermittlungsbemühungen Ägyptens und Nikolaj Mladenows, UN-Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, fortgesetzt, um eine Vereinbarung zu erreichen, die den Waffenstillstand stabilisieren und eine Verschlechterung der Situation verhindern soll. Zu den Komponenten der Vereinbarung gehören ein langfristiger Waffenstillstand, die Aufhebung der “Belagerung” des Gazastreifens, die Durchführung von Wirtschafts- und Infrastrukturprojekten und der Austausch von Gefangenen. Es scheint jedoch, dass diese Komponenten noch nicht zu einer konsolidierten Vereinbarung gereift sind und die Hamas signalisiert erneut, dass sie eine Politik der kontrollierten Gewalt verfolgen wird.
  • Ein weiterer Faktor, der die Vermittlungsbemühungen kompliziert, ist die Position der Fatah-Bewegung und der Palästinensischen Autonomiebehörde. Sprecher im Namen der Fatah und von Mahmud Abbas warnten die Hamas vor einer Unterzeichnung eines Waffenstillstandes im Austausch für humanitäre Hilfe und betonten, dass alles, was auch immer zu vereinbaren ist, nur mittels der PA bewerkstelligt werden kann. In einem solchen Zustand sind die Sicherheits- und humanitären Fragen mit der innerpalästinensischen Versöhnung zusammengekoppelt, und dies dürfte es schwierig machen, eine für alle Parteien akzeptable Vereinbarung zu erreichen.
Ereignisse vor Ort
  • Bei Anti-Terror-Maßnahmen, die die israelischen Sicherheitskräfte in ganz Judäa und Samaria durchführten, wurden Terrorverdächtige festgenommen und Waffen sowie Gelder beschlagnahmt, die zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten vorgesehen waren.
Bedeutende Angriffe in Judäa, Samaria und Jerusalem im vergangenen Jahr[1]

Bedeutende Angriffe in Judäa, Samaria und Jerusalem im vergangenen Jahr 

Feuer auf eine IDF-Truppe eröffnet
  • Am 7. August 2018 wurde von einem Posten der Hamas in der Nähe von Bet Lahiya (im nördlichen Gazastreifen) Feuer auf eine IDF-Einheit eröffnet. Unter den Soldaten gab es keine Opfer. Als Reaktion darauf schoss ein Panzer der IDF eine Reihe von Granaten in Richtung des Postens (IDF-Sprecher 7. August 2018). Der militärische Arm der Hamas berichtete über den Tod zweier Aktivisten aus Dschabalija (Website des militärischen Arms der Hamas, 7. August 2018).
  • In einer Pressemitteilung sagte Fawzi Barhum, ein Sprecher im Namen der Hamas, dass seine Bewegung den Vorfall, bei dem direktes Feuer auf einen Posten des militärischen Arms im nördlichen Gazastreifen eröffnet wurde , welches zum Tod von zwei Aktivisten geführt hat, sehr ernst nehme. Zudem machte er Israel für die Konsequenzen verantwortlich, die zu einer Eskalation vor Ort führen könnten (Webseite der Hamas, 7. August 2018).
“Prozession der großen Rückkehr”
  • Die letzte Freitagsprozession am 3. August 2018 stand unter dem Motto “Loyalität gegenüber den Märtyrern von Jerusalem unter besonderer Berücksichtigung des Märtyrers Muhammad Tariq Dar Jusuf” (der Terrorist, der am 26. Juli 2018 in der Siedlung Adam einen israelischen Zivilisten ermordet hatte). Ab den Nachmittagsstunden versammelten sich mehr als 8.000 palästinensische Demonstranten, die sich an fünf “traditionellen” Stellen entlang des Grenzzauns mit Israel konzentrierten.
  • Von Seiten der Demonstranten waren die Ereignisse besonders gewaltsam ausgerichtet. Sie kollidierten mit den IDF-Einheiten in der Nähe des Sicherheitszauns und schleuderten einen Sprengkörper und mehrere Molotow-Cocktails in ihre Richtung. Der Höhepunkt der gewaltsamen Vorfälle ereignete sich, als eine Gruppe von Palästinensern den Sicherheitszaun überquerte, in einen verlassenen Posten der IDF eindrang und danach wieder in den Gazastreifen zurückkehrte. An dieser letzten Freitagsprozession nahmen auch hochrangige Mitglieder der Hamas von außerhalb des Gazastreifens teil, angeführt von Salah al-Aruri, stellvertretender Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Diese kamen gerade aus Ägypten zurück, wo sie über die Möglichkeit eines Abkommens mit Israel diskutiert hatten. Dabei wiederholten sie ihre Erklärung, dass die Prozessionen bis zur Erreichung aller ihrer Ziele fortgesetzt würden.[2]
“Der Terror der Brandstiftungen”
  • Der “Terror der Brandstiftungen” wird rund um den Gazastreifen weitergeführt, auch wenn ein leichter Rückgang beim Steigenlassen von brennenden Ballons in Richtung Israel zu verzeichnen ist. Nichtsdestotrotz mussten in der vergangenen Woche täglich mehrere Teams der Feuerwehr anrücken, um Brände zu löschen, die durch brennende Ballons aus dem Gazastreifen verursacht worden waren. Am 2. August 2018 wurde in der Nähe des Kibbuzes Nir Oz (im nordwestlichen Negev) ein Falke mit zugebundenen Fußwurzeln gefunden, an dem ein Faden mit einem verdächtigen Objekt angebracht war. Dies ist das zweite Mal, dass Vögel zum Zweck eines Brandanschlags benutzt wurden.
  • Am 6. August 2018 wurde in der Nähe der Siedlung Jitzhar (südlich von Nablus) ein Drachen gefunden, der offenbar mit einem Brandmaterial bestückt war. Dieser wurde aus dem nahe gelegenen Dorf Burin steigen gelassen (Facebook-Seite von Shehab, 6. August 2018).
  • Um dem “Terror der Brandstiftungen” entgegen zu wirken, führte die IDF Angriffe auf Zellen durch, die vorhatten, brennende Ballons in Richtung Israel steigen zu lassen:
  • Am 4. August 2018 führten unbemannte Flugzeuge der israelischen Luftwaffe zwei Angriffe auf Zellen im südlichen und nördlichen Gazastreifen durch. Nach beiden Angriffen wurden keine Verluste gemeldet. Die palästinensischen Medien berichteten, dass ein unbemanntes Flugzeug eine Gruppe von palästinensischen Jugendlichen östlich von Dschabalija und im Osten von Gaza-Stadt angriffen habe (Facebook-Seite von Shehab; Palinfo, 4. August 2018).
  • Am 5. August 2018 griff ein israelisches unbemanntes Flugzeug ein Fahrzeug an, das einer Zelle von Aktivisten diente, die brennende Ballons im nördlichen Gazastreifen steigen ließen. Die palästinensischen Medien berichteten, dass ein unbemanntes Flugzeug einen Vorposten des “Widerstands” nördlich von Bet Lahiya angegriffen habe und dass vier Palästinenser dabei verletzt wurden (Facebook-Seite von Shehab, 5. August 2018). Der militärische Arm der Mudschaheddin-Bewegung[3] bestätigte, dass eine ihrer Positionen angegriffen wurde und dass dabei vier Aktivisten verletzt wurden (Twitter-Account des militärischen Arms der Mudschaheddin, 5. August 2018).
  • Am 6. August 2018 führten unbemannte Flugzeuge der israelischen Luftwaffe einen Angriff auf eine Gruppe, die im nördlichen Gazastreifen mit dem Steigenlassen von brennenden Ballons tätig gewesen war, aus. Die palästinensischen Medien berichteten, dass ein unbemanntes Flugzeug eine Gruppe von Palästinensern östlich des Friedhofs im nördlichen Gazastreifen angegriffen habe (Palinfo, 6. August 2018).
Marwan Issas Sohn wurde durch IDF-Schüsse im Osten von al-Buredsch verletzt
  • Palästinensische Medien berichteten, dass drei junge Männer durch Schüsse der IDF östlich des Flüchtlingslagers al-Buredsch leicht verletzt wurden, nachdem diese am Stacheldrahtzaun östlich des Lagers gezogen hatten. Zudem wurde berichtet, dass einer der Verletzten Mahmud Marwan Issa, Sohn von Marwan Issa, Kommandeur der Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas, ist (Ma’an Nachrichtenagentur, 5. August 2018, Twitter-Account von PALINFO, 5. August 2018).

Mahmud Marwan Issa nach seiner Verletzung (Twitter-Account des Journalisten Hassan Asliah, 5. August 2018)
Mahmud Marwan Issa nach seiner Verletzung
(Twitter-Account des Journalisten Hassan Asliah, 5. August 2018)

Raketen- und Mörsergranatenfeuer
  • Im Verlauf der vergangenen Woche wurden keine Raketeneinschläge auf israelischem Territorium registriert.
Der Beschuss mit Raketen- und Mörsergranaten im Verlauf der jüngsten Eskalationsrunden[4]

Der Beschuss mit Raketen- und Mörsergranaten im Verlauf der jüngsten Eskalationsrunden
* Die Zahlen für die Monate Mai, Juni und Juli 2018 stellen eine Mindestanzahl von Raketen und Mörsergranaten dar. Zu diesem Zeitpunkt können wir nicht zwischen Raketen- und Mörsergranatenfeuer unterscheiden.

Der Beschuss mit Raketen- und Mörsergranaten im vergangenen Jahr

Der Beschuss mit Raketen- und Mörsergranaten im vergangenen Jahr

Raketeneinschläge in Israel im Jahresdurchschnitt

Raketeneinschläge in Israel im Jahresdurchschnitt
* Die ungefähre Zahl der Raketen und Mörsergranaten, die während der drei Runden der Eskalation abgefeuert wurden.

Israel baut eine Seeschutzbarriere an der Grenze zum Gazastreifen
  • Das israelische Verteidigungsministerium hat die ersten Fotos der Seeschutzbarriere enthüllt, die von der Küste in der Nähe von Zikim aus als Antwort auf die Bedrohung der Sicherheit vom Meer errichtet wird. Die Barriere ist 200 m lang und ihre Breite beträgt etwa 50 m. Zudem ragt entlang ihrer Basis ein Zaun in Höhe von sechs Metern empor. Die Barriere wird in Zukunft weitere Sicherheitsmaßnahmen einschließen, die vor Infiltrationen über das Mittelmeer schützen sollen. Der Bau der Barriere soll bis Ende des Jahres fertig gestellt werden. Die Seeschutzbarriere wurde entsprechend der Salzgehaltsbedingungen des Meeres geplant, damit sie dem Landessicherheitssystem viele Jahre dienen kann. Die Entscheidung, eine maritime Barriere zu bauen, stammt aus der Zeit der Operation “Fels in der Brandung”, als eine Zelle des militärischen Arms der Hamas über das Meer eingedrungen war und an die Küste des Kibbuz Zikim gelangte. Palästinensische Medien, einschließlich der Websites, die mit der Hamas assoziiert sind, berichteten über den Bau der maritimen Barriere (Facebook-Seite von Shehab, 5. August 2018).
Bau der Seeschutzbarriere in der Nähe der Küste von Zikim (Sprecher des Verteidigungsministeriums, 5. August 2018)    Bau der Seeschutzbarriere in der Nähe der Küste von Zikim (Sprecher des Verteidigungsministeriums, 5. August 2018)
Bau der Seeschutzbarriere in der Nähe der Küste von Zikim
(Sprecher des Verteidigungsministeriums, 5. August 2018)
Der Grenzübergang Rafah
  • Ägypten beschloss, den Grenzübergang Rafah vom 4. bis zum 7. August 2018 zu öffnen, um die Abreise von Pilgern aus dem Gazastreifen zum Flughafen von Kairo und von dort nach Mekka zu erleichtern (Akhbar al-Yawm, 3. August 2018). In diesem Zusammenhang erklärte das Büro der islamischen Waqf-Stiftung, dass sich 3.321 Bewohner des Gazastreifens für die Reise registriert haben, um das Gebot der Haddsch zu erfüllen (Filastin al-Yawm, 3. August 2018).

Die Abreise von Pilgern aus dem Gazastreifen nach Mekka durch den Grenzübergang Rafah (Facebook-Seite von Shehab, 5. August 2018)
Die Abreise von Pilgern aus dem Gazastreifen nach Mekka durch den Grenzübergang Rafah (Facebook-Seite von Shehab, 5. August 2018)

Ägypten führt Gas in den Gazastreifen ein
  • Als Folge des fortgesetzten Steigenlassens von brennenden Ballons in Richtung Israel verkündete der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman am 1. August 2018, dass die Einführung von Treibstoff und Gas durch den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen gestoppt wurde (Israel Heute, 1. August 2018). Daud Schehab, Sprecher der PIJ, sagte in Reaktion darauf, dass die Entscheidung, die Eskalierung der “Blockade” durch das Verbot, Kraftstoff und Kochgas zu importieren, ein Versuch sei, neue Fakten vor Ort zu verhängen und die Vermittlungsbemühungen Ägyptens zugunsten einer Vereinbarung zu sabotieren (Filastin al-Yawm, 2. August 2018).
  • Nach dem Einfuhrstopp des Treibstoffs aus Israel und als Versuch, die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern, kündigte Ägypten mehrere Zugeständnisse an den Gazastreifen an. In diesem Zusammenhang begann Ägypten zum ersten Mal, Kochgas durch den Grenzübergang Rafah zu leiten (Dunia al-Watan, 3. August 2018). Es wurde zudem berichtet, dass Ägypten die Einfuhr von LKW-Ladungen mit Schafen und Rindern, Obst und Baumaterialien genehmigte (Raya Nachrichtenagentur, 5. August 2018). Laut Khalil Schakfa, Chef der Ölbehörde im Finanzministerium in Gaza-Stadt, wurde die Einfuhr von 250 Tonnen Gas im Rahmen einer Übergangszeit genehmigt, bis die notwendigen Schritte für die Leitung von ägyptischem Gas auf täglicher Basis in den Gazastreifen abgeschlossen sind. Er stellte fest, dass der Preis für das ägyptische Gas dem Preis für israelisches Gas, sprich fünf Schekel pro Kilo, entsprechen würde (Anadolu Nachrichtenagentur, 5. August 2018; Ma’an Nachrichtenagentur, 5. August 2018).
Strom- und Wasserversorgung im Gazastreifen
  • Die Elektrizitätsgesellschaft in Gaza-Stadt gab bekannt, dass die momentane Stromversorgung in einem Zyklus von vier Stunden Stromversorgung und 16 Stunden Pause angeboten wird (Dunia al-Watan, 4. August 2018). Das Büro der Europäischen Union in Gaza-Stadt gab bekannt, dass dank der Nutzung der Sonnenenergie eines neuen Feldes, das 0,5 Megawatt Strom liefert, und dank neuer Investitionen, die Wasserentsalzungsanlage im Süden des Gazastreifen Trinkwasser für weitere 75.000 Einwohner im Bereich von Khan Junis und Rafah liefern wird. Bis 2020 soll die Entsalzungsanlage 250.000 Einwohner mit Trinkwasser versorgen (Filastin al-Yawm, 2. August 2018).
Versuche, eine Vereinbarung für den Gazastreifen zu finden
  • In Kairo werden die Gespräche und Kontakte mit der Hamas durch die Vermittlung von Ägypten und Nikolaj Mladenow, UN-Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, bezüglich der Beziehungen zu Israel und der innerpalästinensischen Aussöhnung fortgesetzt. Die meisten Einzelheiten sind noch vertraulich, damit die Bemühungen nicht torpediert werden. Verschiedene Quellen sprechen von einer Vereinbarung, die mehrere Stufen umfasst. Die ersten Schritte betreffen eine Auflockerung der “Belagerung” des Gazastreifens im Gegenzug zur Einstellung der Prozessionen und des Steigenlassens von brennenden Ballons und Branddrachen von Seiten der Hamas. Danach soll die “Belagerung” aufgehoben und bedeutende Projekte durchgeführt werden, um die wirtschaftlichen Verhältnisse zu verbessern und den Gazastreifen zu entwickeln. Im weiteren Verlauf werden zusätzliche Schritte unternommen, wobei im Gegenzug der Waffenstillstand für einen Zeitraum von mehreren Jahren stabilisiert werden soll. Erst dann werden die Verhandlungen über die Möglichkeit eines Gefangenenaustauschs beginnen (a-Sharq al-Awsat, 4. August 2018).
  • Eine Delegation hochrangiger Hamas Mitglieder, die außerhalb des Gazastreifens leben, erreichte unter der Führung von Saleh al-Aruri, stellvertretender Vorsitzender des Politbüros der Hamas, der sich für gewöhnlich in der Türkei aufhält, den Gazastreifen über Ägypten, um mit hochrangigen Mitgliedern der Bewegung im Gazastreifen zusammenzutreffen. Dabei ging es um die Berichterstattung in Bezug auf die Vereinbarungsversuche (al-Arabi, 21. August 2018). Während des Besuchs der Delegation fand am 5. August 2018 ein Treffen aller Organisationen im Gazastreifen statt. Während des Treffens sagte Husam Badran, ein Sprecher im Namen der Hamas, dass die Entscheidung über Krieg oder Frieden eine nationale sei, die nur durch die allgemeine Zustimmung der verschiedenen Organisationen getroffen werden kann (Palinfo, 5. August 2018).
Die Hamas-Delegation mit Salah al-Aruri (zweiter von links) besucht Ahmad Jassins Grab (Twitter-Account von PALINFO, 5 Im August 2018).     Ismail Haniyya, Chef des Politbüros der Hamas, trifft seinen Stellvertreter Salah al-Aruri und Mitglieder der Hamas-Delegation nach deren Ankunft im Gazastreifen (Website der Hamas, 2. August 2018)
Links: Die Hamas-Delegation mit Salah al-Aruri (zweiter von links) besucht Ahmad Jassins Grab (Twitter-Account von PALINFO, 5 Im August 2018). Rechts: Ismail Haniyya, Chef des Politbüros der Hamas, trifft seinen Stellvertreter Salah al-Aruri und Mitglieder der Hamas-Delegation nach deren Ankunft im Gazastreifen (Website der Hamas, 2. August 2018)
Die Reaktion der Fatah-Bewegung
  • Vor dem Hintergrund der Vereinbarungsversuche, die bisher noch keine konkreten Ergebnisse erzielten, hat die Fatah-Bewegung der Hamas die Schuld dafür gegeben, dass diese Schritte auf Kosten der Vernachlässigung der innerpalästinensischen Versöhnung kommen und dass sie Teil des “Deals des Jahrhunderts” (der von den USA vorgeschlagene Plan) seien. Osama Kawasmi, Sprecher der Fatah und Mitglied des Revolutionsrat der Bewegung, warnte die Hamas vor der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens im Austausch für humanitäre Hilfe (Safa Nachrichtenagentur, 4. August 2018). Ahmad Madschdalani, Mitglied des Exekutivkomitees der PLO, äußerte die Hoffnung, dass die Hudna[5] dem “Deal des Jahrhunderts” nichts beitragen werde. Er machte deutlich, dass jede Vereinbarung mit Israel eine nationale sein müsse und dass die Hamas kein Recht habe, ein Abkommen mit Israel zu unterzeichnen (al-Quds, 5. August 2018). Daraufhin reagierte Sami Abu Zuhri, Sprecher der Hamas, dass die Entscheidung zugunsten einer Unterzeichung eines Waffenstillstandes im nationalen Interesse sein wird, und dass diejenigen, die eine Sicherheitskoordination mit Israel betreiben, kein Recht dazu haben, über die Opfer des Gazastreifens zu sprechen.
  • Gleichzeitig werden die ägyptischen Bemühungen zur Förderung der innerpalästinensischen Versöhnung weitergeführt. In dieser Hinsicht wurde berichtet, dass Ägypten einige Änderungen an seiner Versöhnungsinitiative vorgenommen habe. Die erneuerte Initiative umfasst drei Stufen statt vier. Grund ist die Forderung, die Regierungsführung der PA im Gazastreifen zu vollenden und die Steuererhebung sowie die Gehaltszahlungen im Gazastreifen an die PA zu übertragen (al-Hayat, 6. August 2018). In diesem Zusammenhang sagte Nabil Schaath, Mitglied des Zentralkomitees der Fatah und Berater von Mahmud Abbas für Außenpolitik und internationale Beziehungen, dass Nikolaj Mladenow, UN-Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, energisch daran arbeite, den Regierungsapparat der PA erneut im Gazastreifen zu verankern. Er fügte hinzu, dass dies von einem Entspannungsabkommen, einer Vereinbarung zur Eröffnung der Grenzübergänge mit Ägypten, dem Austausch von Gefangenen, der Errichtung eines See- und Lufthafens und von Wirtschaftsprojekten begleitet werde. Schaath bemerkte, dass es keinen Zweifel gäbe, dass alle Parteien sich darüber im Klaren seien, dass sämtliche Vereinbarungen über die PA verlaufen müssen. Er fügte hinzu, dass die Hamas eine zentrale Rolle in der Frage der Entspannung und des Austauschs von Gefangenen spiele, dass aber die Frage der Tunnel, Waffen, der Wirtschaft und dem See- und Lufthafen nur von der Palästinensischen Autonomiebehörde umgesetzt werde (Ma’an Nachrichtenagentur, 5. August 2018).
Die Reaktion Israels
  • Am 5. August 2018 erörterte das israelische Sicherheitskabinett den Entspannungsplan für den Gazastreifen. Während der Sitzung stellte Generalstabschef Gadi Eizenkot den Ministern die Situation im Gazastreifen dar. Während der Sitzung wurden keine Entscheidungen getroffen und die Minister wurden gebeten, den Anteil Israels im Vereinbarungsprozess noch nicht zu genehmigen. Das Kabinett gab am Ende der Sitzung eine Erklärung ab, wonach “die IDF für jedes Szenario vorbereitet sei” (ynet Nachrichtenagentur, 5. August 2018).
Hamas im Besitz eines Scharfschützengewehrs
  • Der militärische Arm der Hamas veröffentlichte ein Video mit dem Scharfschützengewehr aus eigener Produktion, genannt “al-Ghul” nach Adnan al-Ghul, einem Ingenieur, der im militärischen Arm diente und 2004 bei einem israelischen Attentat getötet wurde. Dem Video zufolge beträgt der Durchmesser des Gewehrs 14,5 mm und es hat eine Reichweite von bis zu 2 km. Dem Video zufolge trafen die Einheiten des militärischen Arms der Hamas mit diesem Gewehr eine Reihe von IDF-Soldaten (Website des militärischen Arms der Hamas, 3. August 2018).
Militärische Ausbildung in einem Sommercamp der Hamas
  • Am 6. August 2018 wurden während der von der Hamas organisierten Sommeraktivitäten die Sommerlager der “Pioniere der Befreiung” eröffnet. Die Lager werden in zwei Schichten pro Tag (morgens und abends) in den Anlangen und Posten des militärischen Arms der Hamas abgehalten. Währenddessen werden die Teilnehmer, Kinder und Jugendliche, militärisch und halbmilitärisch ausgebildet.
Der erste Tag des Lagers der "Pioniere der Befreiung" im Posten al-Qadassija im Distrikt von Khan Junis (Facebook-Seite des Zentralkomitees der Sommerlager der Hamas, 6. August 2018)    Der erste Tag des Lagers der "Pioniere der Befreiung" im Posten al-Qadassija im Distrikt von Khan Junis (Facebook-Seite des Zentralkomitees der Sommerlager der Hamas, 6. August 2018)
Der erste Tag des Lagers der “Pioniere der Befreiung” im Posten al-Qadassija im Distrikt von Khan Junis (Facebook-Seite des Zentralkomitees der Sommerlager der Hamas, 6. August 2018) Der Ausbilder trägt eine Uniform und scheint ein militärischer Aktivist zu sein.
Der erste Tag des Abendlagers "Pioniere der Befreiung" im Posten al-Jarmuk im Distrikt von Khan Junis (Facebook-Seite des Zentralkomitees der Sommerlager der Hamas, 6. August 2018)   Der erste Tag des Abendlagers "Pioniere der Befreiung" im Posten al-Jarmuk im Distrikt von Khan Junis (Facebook-Seite des Zentralkomitees der Sommerlager der Hamas, 6. August 2018)
Der erste Tag des Abendlagers “Pioniere der Befreiung” im Posten al-Jarmuk im Distrikt von Khan Junis (Facebook-Seite des Zentralkomitees der Sommerlager der Hamas, 6. August 2018)
Das Trainieren eines Angriffs und eine Entführung in einem Sommerlager im al-Amal-Viertel von Khan Junis (Facebook-Seite des Sommerlagerkomitees in Khan Junis, 1. August 2018)   Das Trainieren eines Angriffs und eine Entführung in einem Sommerlager im al-Amal-Viertel von Khan Junis (Facebook-Seite des Sommerlagerkomitees in Khan Junis, 1. August 2018)
Das Trainieren eines Angriffs und eine Entführung in einem Sommerlager im al-Amal-Viertel von Khan Junis (Facebook-Seite des Sommerlagerkomitees in Khan Junis, 1. August 2018)
Umbesetzungen der palästinensischen Führung durch Mahmud Abbas
  • Mahmud Abbas organisiert derzeit die Schlüsselpositionen in der palästinensischen Führung. In diesem Rahmen gab er eine Reihe von Änderungen in der Führung und eine Reihe von Neueinstellungen bekannt (Wafa Nachrichtenagentur, 1. August 2018). Im Folgenden sind die wichtigsten Änderungen, die derzeit bekannt wurden:
  • Mahmud Abbas dient als Vorsitzender des Exekutivkomitees der PLO und Verantwortlicher für den palästinensischen Nationalfonds.
  • Taysir Khaled, Vertreter der DFLP im Ausschuss, wurde seines Amtes als Leiter der Abteilung für palästinensische Angelegenheiten in der Diaspora des Exekutivkomitees der PLO enthoben. Die Abteilung wurde Abbas direkt unterstellt.
  • Issa Karaka, Beauftragter der PA für die Angelegenheiten der Gefangenen und der Haftentlassenen, wurde seines Amtes enthoben. Sein Nachfolger ist Kadri Omar Abu Bakr, ehemaliges leitendes Mitglied des Sicherheitsapparates der PA (Wafa Nachrichtenagentur, 5. August 2018).
  • Nabil Abu Rudena, Sprecher des Präsidialamtes, wurde zum Vize-Premierminister und Minister für Öffentlichkeitsarbeit ernannt.
  • Nabil Schaath, Mitglied des Zentralkomitees der Fatah und Berater von Mahmud Abbas für Außenpolitik und internationale Beziehungen, wurde zum Leiter der Exilabteilung der PLO ernannt.
  • Darüber hinaus kündigte Mahmud Abbas die Schließung der Abteilung für Märtyrer, Gefangene und Verwundete und die Übergabe dieser Angelegenheiten an Saeb Erekat, Generalsekretär des Exekutivkomitees der PLO, an.
  • Gleichzeitig berichteten die palästinensischen Medien, dass das Mitte August stattfindende Treffen des Zentralrats der PLO sich mit dem Abbau der PA-Strukturen und ihrer Institutionen im Rahmen der Vorbereitungen für die Deklaration eines palästinensischen Staates befassen wird.
  • Die Schritte von Mahmud Abbas wurden vom gesamten palästinensischen politischen Spektrum stark kritisiert. Der größte Teil der Kritik richtete sich gegen die Amtsenthebung von Issa Karaka. Nach Taysir Nasrallah, Mitglied des Revolutionsrats der Fatah-Bewegung, kam die Entlassung Karakas in Folge seiner Kritik gegen die PA und wegen dessen “politischen Ambitionen”(Schabakat Quds, 5. August 2018). Anderen Quellen zufolge besteht eine Tendenz, die Behörde für die Gefangenen und Haftentlassenen und den palästinensischen Gefangenenclub, unter der Leitung von Kadura Fares, zu einer Institution zu fusionieren. Laut dieser Quellen stehen Karaka und Fares seit dem Ende des Hungerstreiks der Gefangenen im Mai 2017 unter Druck, da behauptet wurde, dass Karaka seinerzeit den Hungerstreik von Marwan Barghuti unterstützte (al-Arabi al-Dschadid, 3. August 2018).
Zeremonie in der Behörde für Angelegenheiten der Gefangenen und der Haftentlassenen der PA unter der Teilnahme von Kadri Omar Abu Bakr nach seiner Ernennung (Website der Behörde für Gefangene und Freigelassene, 5. August 2018).    ‏‏Kadri Omar Abu Bakr, der zum Beauftragten der PA für die Angelegenheiten der Gefangenen und der Haftentlassenen der PA anstelle von Issa Karaka ernannt wurde (Facebook-Seite der palästinensischen Fernsehens, 6. August 2018)
Links: Zeremonie in der Behörde für Angelegenheiten der Gefangenen und der Haftentlassenen der PA unter der Teilnahme von Kadri Omar Abu Bakr nach seiner Ernennung (Website der Behörde für Gefangene und Freigelassene, 5. August 2018).
Rechts: Kadri Omar Abu Bakr, der zum Beauftragten der PA für die Angelegenheiten der Gefangenen und der Haftentlassenen der PA anstelle von Issa Karaka ernannt wurde (Facebook-Seite der palästinensischen Fernsehens, 6. August 2018)
Die Finanzkrise des UNRWA-Hilfswerks
  • Die Demonstrationen in Judäa, Samaria und im Gazastreifen vor den Hauptniederlassungen des UNRWA-Hilfswerks für die Flüchtlinge werden wegen der Kürzungen der Unterstützungen fortgesetzt. Bei einer Pressekonferenz sagte Scott Anderson, Chef der Operationen des UNRWA in Judäa und Samaria, dass das UNRWA trotz der Schwierigkeiten die notwendige Finanzierung zur Eröffnung des kommenden Schuljahres zusammengetragen habe. Auf der anderen Seite sagte Matthias Schmale, Chef der Operationen des UNRWA im Gazastreifen, bei einem Interview, dass das Hilfswerk in einer Finanzkrise stecke und dass das Haushaltsdefizit derzeit auf insgesamt 460 Mio. US-Dollar steht. Seinen Angaben zufolge habe das Hilfswerk die notwendigen Mittel zur Eröffnung des Schuljahres in den eigenen Schulen im Gazastreifen und in Judäa und Samaria noch nicht erhalten. Er gab zudem bekannt, dass das Hilfswerk sein Bestes tut, um die Verteilung von Lebensmittelpaketen an die palästinensischen Flüchtlinge sicherzustellen (Ma’an Nachrichtenagentur, 2. August 2018).
Eine Protestdemonstration in Flüchtlingslager Balata in Nablus gegen das UNRWA-Hilfswerk, wegen der Entscheidung, Hunderte von Mitarbeitern zu entlassen (Wafa Nachrichtenagentur, 3. August 2018).     
Links: Eine Protestdemonstration in Flüchtlingslager Balata in Nablus gegen das UNRWA-Hilfswerk, wegen der Entscheidung, Hunderte von Mitarbeitern zu entlassen (Wafa Nachrichtenagentur, 3. August 2018). Rechts: Matthias Schmale, Chef der Operationen des UNRWA im Gazastreifen, im Interview (Ma’an Nachrichtenagentur, 2. August 2018)
Die Flottille, die sich auf dem Weg in den Gazastreifen befindet
– Update
  • Am 3. August 2018 übernahm die israelische Marine die Kontrolle über das Boot al-Hurriya ohne Zwischenfälle. Dies ist das zweiten Boot der “Freiheitsflottille”, die Italien verließ und versuchte, die Küste des Gazastreifens zu erreichen. Das Boot wurde zum Hafen von Aschdod geschleppt und die 12 Zivilisten, die an Bord segelten, wurden zur weiteren Behandlung geführt (IDF-Sprecher, 4. August 2018). Die Flottille erreichte nicht die erhoffte Berichterstattung in den weltweiten Medien.

Das Boot al-Hurriya beim Verlassen einer der Zwischenstationen auf dem Weg nach Gaza (Facebook-Seite der Koalition der Freiheitsflottille, 3. August 2018)
Das Boot al-Hurriya beim Verlassen einer der Zwischenstationen auf dem Weg nach Gaza (Facebook-Seite der Koalition der Freiheitsflottille, 3. August 2018)

  • Das “oberste nationale Koordinationskomitee der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung” hielt eine Pressekonferenz ab, in der es Israels Vorgehen gegen das Boot und die Flottille, die im Gazastreifen eintreffen sollten, verurteilte. Laut einem Aktivisten, der im Namen des nationalen Koordinationskomitees sprach, befanden sich 12 Aktivisten aus verschiedenen Ländern der Welt sowie Medienvertreter des iranischen Fernsehkanals Fars TV an Bord des Bootes. Der Aktivist kündigte zudem an, dass die Palästinenser weiterhin zu Lande und auf See operieren werden, bis die “Belagerung ” aufgehoben wird (al-Aqsa TV, 3. August 2018).
  • Am 5. August 2018 kündigte das “oberste nationale Koordinationskomitee” den Auslauf einer Protestflottille aus dem Gazastreifen unter dem Titel “Protestmarsch zur Aufhebung der Seeblockade” an. Daran beteiligten sich zwei Boote mit etwa zwanzig Palästinensern, einschließlich Kranken, Behinderten, Kindern, Jugendlichen beider Geschlechter und Medienberichterstatter. Die Boote segelten nach Norden und kehrten nach etwa einer Stunde auf ihre Spuren zurück.
  • Auf der anschließenden Pressekonferenz gab Bassam al-Munasra, Sprecher des Koordinationskomitees, eine Erklärung ab, wonach dieser Schritt ein friedlicher maritimer Protest gegenüber dem “zionistischen Terror” sei, der gegen die Freiheitsflottille und die ausländischen Aktivisten agiert. Er betonte zudem das Recht der Palästinenser, in den Gewässern vor der Küste des Gazastreifens eine Seeverkehrsroute zu unterhalten und in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und den internationalen Menschenrechten einen Seehafen zu etablieren. In der Bekanntmachung hieß es, dass die Operationen auf dem Land- und Seeweg fortgesetzt werden, bis alle Ziele erreicht seien (al-Aqsa TV, 5. August 2018).

Die Protestflottille verlässt den Hafen von Gaza-Stadt (Facebook Seite Shehab, 5. August 2018)
Die Protestflottille verlässt den Hafen von Gaza-Stadt (Facebook Seite Shehab, 5. August 2018)

[1] Als bedeutende Angriffe bewerten wir Schuss-, Auto- und Messerangriffe, das Platzieren von Sprengsätzen oder kombinierte Angriffe. Das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails ist hier nicht mit inbegriffen.
[2] Für weitere Einzelheiten über dieses Thema, siehe Veröffentlichung des Informationszentrums vom 5. August 2018: "Die Prozession der großen Rückkehr am 3. August 2018" (in englischer Sprache).

[3] Die Mudschaheddin-Bewegung ist der politische Arm der Mudschaheddin-Bataillons, die während der ersten Intifada im Jahr 2000 im Rahmen der al-Aqsa Märtyrer-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Fatah-Bewegung im Gazastreifen, zu operieren begannen. Im April 2006 wurde der Name der Organisation in Mudschaheddin-Brigaden geändert (Interviews des Sprechers der Organisation von 2009 und 2011 auf der Website der palästinensischen Mudschaheddin).

[4] Die Statistik beinhaltet keine Raketenabstürze im Gazastreifen.

[5] Der arabisch-islamische Rechtsbegriff für einen temporären Waffenstillstand. Da die Hamas einen regulären Friedensvertrag mit Israel ablehnt und die Scharia einen solchen mit Nichtmuslimen gar nicht zulässt, ist dies der einzige Weg, den die Hamas akzeptieren kann. Die Hudna kann aber immer wieder verlängert werden.